Ich wundere mich, dass man 8 Seiten über etwas diskutieren kann, das so eklatant falsch ist. Die von Silicium als "Argument" angeführte scheinbare Korrelation von Qualifikation und Bezahlung wird hier stillschweigend akzeptiert. Auf dieser Basis streitet man sich dann über das Niveau von Uni-Skripten, was weiter zu nichts führt, weil lediglich die einzelnen Werte-Pyramiden gegeneinander gestellt werden.
Diese Diskussion kann man dadurch abkürzen, dass man sich diese Grundannahme genauer anschaut. Sie ist schlicht falsch, was sich leicht an Beispielen zeigen lässt.
1. Generell – d. h. in der freien Wirtschaft – richtet sich die Entlohnung nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Erfolgreich ist, wer nachgefragt wird, nicht wer am höchsten qualifiziert ist. Keiner käme auf die absurde Idee, dass derjenige in den Charts höher stehen sollte, der die komplexeste Musik darbietet. Es ist ja auch in der Regel nicht so.
2. Neben die Nachfrage tritt bei vielen Berufen noch die Geschichte: es haben sich historisch bestimmte Gehaltsniveaus herausgebildet bzw. sind durch Lobbyarbeit erzeugt worden. Auch diese Entwicklungen haben nur am Rande mit Qualifikation zu tun. (Diese wird allenfalls als nachträgliche Rationalisierungsstrategie ins Spiel gebracht.) Man könnte gewissermaßen sagen, dass die Gymnasiallehrerkaste es bislang geschafft hat, ihre historischen Pfründe zu verteidigen – mehr aber nicht. Objektivierbar ist das jedenfalls nicht.
3. Schaut man in andere Länder und Kulturen, so stellt man fest, dass die gesellschaftliche Wertschätzung bestimmter Tätigkeiten (etwa der Aufgaben der Primarlehrkräfte), und damit einhergehend ihre Vergütung, höchst unterschiedlich ausfällt. Wenn es eine absolute Korrelation von