Thema Dialekt:
Wir waren 1972 bis auf einen Niederbayern nur fränkische Referendare im Regensburger Seminar.
Der obligatorische Wanderführerlehrgang fand in Prien am Chiemsee statt. Eines Abends besuchte uns dort der Fanderl Wastl (Sebastian Fanderl), ein von Radio und Fernsehen bekannter Sammler und Pfleger original oberbayerischer Volkslieder mit seiner Zither.
Nach einem kurzen Vortrag über den Unterschied zwischen echter Volksmusik und dem, was Laien dafür halten, begann er mit uns ein solches Volkslied einzuüben.
Ich habe es heute noch im Ohr, wie wir mit unseren fränkischen Zungen versuchten, oberbayerische Laute zu erzeugen. Das Lied begann so:
"In da Möidolleidn af da Sunnaseitn blüan di Bleamaln noamol so schöi ..."
(Übersetzung: Auf der Sonnenseite des Mölltalhanges blühen die Blumen nochmal so schön)
Es dauerte eine Weile, bis dem Wastl klar wurde, weshalb wir mit so überschäumender Begeisterung bei der Sache waren. Der Abend wurde dann noch sehr vergnüglich.
Am nächsten Tag ging's auf die Kampenwand und wir übten die korrekte Aussprache dieses Schüttelreimes:
"I gangat gern auf'd Kampenwand, wann i mit meiner Wampen kannt"