Ich folge keinem festen Konzept und kann höchstens beschreiben, wie ich vorgehe. Lediglich mit Lernwörtern zu arbeiten (wobei ich nicht weiß, wie diese definiert sind), finde ich persönlich zu oberflächlich und diese bieten in NRW keine Aussage über die Rechtschreibfähigkeiten von Kindern.
Meine Kurzen haben immer Zugang zu Wörterbüchern und dem Duden. Weiterhin werden sie in Unterrichtsreihen zum Schreiben eigener Texte angeleitet, die im ersten Schritt selbst kontrolliert werden. Anschließend findet teilweise eine Schreibkonferenz statt. Ich sammle schließlich die korrigierten und vorgeschriebenen Texte ein und kontrolliere diese erneut. Nun erkenne ich, welche Rechtschreibstrategien noch nicht verinnerlicht sind und erstelle für jedes Kind eine kurze Rückmeldung, was in Zukunft trainiert werden muss (bei mir z.B. neigen einige SuS zu Doppelkonsonanten... immer und überall). Diese Arbeitsblätter bereite ich für die nächste Stunde vor. Nun können die SuS gezielt ihre Schwachstellen trainieren. Bleibe ich einmal bei dem Beispiel mit den Doppelkonsonanten, lernen die SuS erstmal die Rechtschreibregeln kennen:
Nach einem langen Vokal folgt nie ein Doppelkonsonant. Nach einem kurzen Vokal folgen im Wortstamm zwei Konsonanten.
Diese werden dann praktisch geübt. Anschließend werden Ausnahmen gesucht und bestimmt (man, das). Somit haben wir "Lernwörter" (Ausnahmen) und "Regelwörter" zu kategorisieren.
Ich finde mit Rechtschreibregeln/eigenarten kann man nicht früh genug anfangen, z.B. im 1. Schuljahr bereits auf die -er Endung eingehen und Kinder in einem kurzen Text suchen lassen, worauf die meisten Wörter enden und natürlich wieder die Ausnahmen suchen lassen (Sofa, Mofa..).
Ich kann dir in vielem zustimmen und arbeite ganz ähnlich. Ich lasse viel frei schreiben, leite im Laufe der Jahre immer mehr zur Selbstkontrolle an und nutze die Texte zur Fehleranalyse. Die noch nicht sicheren Rechtschreibphänomene werden dann geübt. Trotzdem muss ich einem Konzept folgen. Um bei deinem Beispiel mit den Doppelkonsonanten zu bleiben: Du kannst anhand des fehlerhaften Wortes im Text nicht sehen ob das Kind die Regel "Nach einem langen Vokal folgt ein Doppelkonsonant..... (siehe oben)" noch nicht verstanden hat, oder ob dem Kind vielleicht noch nicht klar ist, wie man lange und kurze Vokale unterscheidet. Das muss vorher erarbeitet werden. Ich gehe davon aus, dass auch du solche Reihenfolgen einhälst und damit einem sinnvollen Konzept folgst.