Beiträge von Quereinsteiger

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    Original von rcc
    Hallo,
    ich habe an einer techn. Universität in Bayern Elektrotechnik studiert und als Dipl.-Ing abgeschlossen.
    Hat hier jemand Erfahrungen, ob davon ein Teil als Staatsexamen für Mathe/Physik/Information am Gymnasium in Bayern anerkannt wird, bzw. ob ein Quereinstieg möglich ist.


    An der Realschule war der Quereinstieg mit E-Technik-Diplom möglich; in meinem Ausbildungsjahrgang gab es einige davon. Wie es in Zukunft aussieht, weiß vermutlich noch nicht einmal das Ministerium ;)

    Überleg' dir sehr genau, was du als 2. Fach nimmst. Deutsch ist sehr korrekturintensiv. Und schau, dass Du vorher schon mal 'ne Runde Unterrichtspraxis bekommst - nicht, dass du am Ende von den 4 Jahren feststellst, dass Dich der Lehrerberuf voll ankäst (oder Dein Gutachter Dich als völlig ungeeignet für den Job abqualifiziert), und du stehst mit leeren Händen da.

    Irgendwie bin ich in der Schulzeit um den Faust drumrumgekommen. Was haben wir gelesen?
    ein Halbjahr "Frauenliteratur":
    Effi Briest. (würg).
    "Guten morgen, Du Schöne" (da ging's um Soziolekt und so)
    "Mutter Courage und ihre Kinder" (Brecht)


    Themenkreis Rhetorik: Goebbels, Hitler, Churchill, Cato, Cicero. fand ich sehr bildend.
    Außerdem massenweise Artikel aus der FAZ, der Zeit und der Süddeutschen. Satiren, Glossen, Reportagen ...
    Kaspar (Peter Handke) *schüttel* *schauder*


    Sprachgeschichtliches, sehr spannend. Merseburger Zaubersprüche, Bibel-Interlinearversionen, Minnelieder, Nibelungenlied (Ausschnitte) Walter von der Vogelweide, Lessing, Heine, Kästner - bis hin zu moderner "Lyrik", die kaum noch aus Sprache bestand (immer brandaktuell: Die FAZ hatte im Feuilleton so eine Lyrik-Serie, damals, in den 70-ern)


    "Klassiker"
    Schillers Dramen (Don Carlos, Maria Stuart, Wilhelm Tell) - war aber wohl eher in der Mittelstufe, je nachdem, was das Stadttheater so auf dem Spielplan hatte. War interessant.
    "Besuch der alten Dame" (oder so ähnlich, Dürrenmatt)
    Peter Weiss: "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats ..." *grusel*
    Von dem Ding weiß ich nur noch, dass es grausig war.
    Thomas Mann: Der Zauberberg. langweilig.

    Schleunigst die Lehrbücher besorgen - und die dazu gehörenden Lehrerbände. Das liefert einem schon mal 'ne Menge Material. Wenn es in Deinem Bundesland keine gibt - einfach mal den "Blick über'n Zaun" wagen. Lehrbücher aus anderen Bundesländern, deutschsprachiges Ausland (habe selber beste Erfahrungen mit österreichischen Büchern gemacht - ist allerdigs Realschul-Physik).
    Das beste Chemiebuch überhaupt (Anorganik) finde ich, ist der Mortimer, ist allerdings kein Schul-Niveau. Bei e-bay habe ich auch schon interessantes Unterrichtsmaterial gefunden.

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    Gibt es bzgl. dieser Fragen Unterschiede in den Bundesländern ?


    Ja. In Bayern (Realschule) schreibt man keine Hausarbeit, die Diplomarbeit wird als solche anerkannt. Hierzulande ist allerdings die Ausbildung für jeden Jahrgang in Details anders geregelt - meine Vorgänger hatten Pädagogik/Psychologie noch schriftlich; wir mündlich. Unsere Nachfolger haben eine andere Zeitaufteilung Unterricht/Seminar. Das gilt allerdings nur für den "echten" Quereinstieg; bei den Leuten, die Diplom + "normales" Referendariat machen aber nicht.

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    Original von Finchen
    Hallo zusammen,


    ich muss im Seminar ein Referat über den Sinn bzw. Unsinn von Tests in den sogenannten Nebenfächern (Geschichte, Politik u.s.w.) halten. Von meinem Seminarleiter habe ich keinerlei Literatur dazu genannt bekommen.
    Leider war meine eigene Suche auch nicht wirklich erfolgreich. Es wäre nett, wenn ihr mir weiterhelfen würdet!

    Vielleicht hilft ein Blick über Ländergrenzen: In Bayern heißen "Tests" nämlich "Stegreifaufgabe" bzw. "Extemporale" und sind in GSO bzw. RSO geregelt. Sinn ist, dass man eine Abfrage hat, die für alle Schüler gleich ist - also bessere Vergleichbarkeit als bei mündlichen Noten/Referaten, wo der eine "Glück" mit dem einfachen und der andere "Pech" mit dem schwierigeren Thema haben kann.
    Ein Beispiel: http://leifi.physik.uni-muench…ochkamera05/1ex_05_nu.htm
    Als "Ankreuztest" ist sowas schnell geschrieben (maximale Bearbeitungszeit 20 min laut RSO) und vor allem noch viel schneller korrigiert. Gerade in Physik spare ich mir die Abfragerei am Anfang der Stunde häufig und packe eine "3-Minuten-Ex" aus (de facto dauert's dann doch 5 min). Da die Dinger nicht angekündigt werden dürfen, hat das noch den netten Nebeneffekt, dass die Schüler spätestens nach der 2. "Überraschungs-Ex" besser vorbereitet in den Unterricht kommen und den Stoff können, den sie als Grundlage für die nächste Stunde brauchen.

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    Original von Matula
    Hallo!


    Meine zukünftige 9. Klasse am Gy in Nds hat in einem Wettbewerb 1000€ gewonne. Nun überlege ich, was man damit anstellen kann. Dabei kam mir nach dem Motto "1000€ sind gut, 2000€ sind besser" die Idee, mit der Klasse einen Schulshop zu eroeffnen. Dieser koennte mehrmals in der Woche geoeffnet sein und Schulkulis usw. verkaufen, die vorher von dem Geld angeschafft wurden.


    Meine Frage ist, ob dies rechtlich moeglich ist oder soetwas nicht gewinnorientiert ablaufen darf.


    Vorsicht! Solange der Erlös nicht "gemeinnützig" ist, gespendet wird oder dergleichen, kommen da Gewerbeanmeldung, Steuererklärung etc. auf die Klasse zu. Wenn das als "Projektfirma" (z. B. in Betriebswirtschaft-und-Recht) läuft, ist das - mit entsprechendem okay der Schulleitung - nicht nötig; Details sollte der Fachleiter Wirtschaftswissenschaften kennen. In Bayern gelten für Privatschulen und öffentliche Träger nochmal unterschiedliche Regelungen - ist alles ziemlich kniffelig und rechtlich undurchsichtig. Als nicht-Wirtschaftler lass' ich die Finger von sowas!

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    Original von gingergirl
    Hermine, stimme dir zu: Finde auch, dass ich wirklich gut verdiene! Und ich hoffe inständig, dass ich niemals so werde wie mir bekannte Studiendirektoren (!), die immer schwadronieren, wie viel Geld sie in der Wirtschaft verdienen könnten und wie unterbezahlt sie seien.

    Hi gingergirl,
    "Studiendirektor" werd' ich an der Realschule wohl nie. Und es ist wirklich so, dass in der Wirtschaft besser bezahlt wird, als an der Schule. Wenn ich vergleiche, was mein Eheliebster in der chemischen Industrie so verdient - da kann ich nicht mithalten - trotz gleicher Qualifikation.

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    Aber ich finde es nicht in Ordnung, dass ich in den letzten zwei Jahren so geschätzte 8000 Euro netto mehr verdient habe als meine bessere Hälfte. Wohlgemerkt: Ich habe die Fächer D/G und er M/Ph und wir hatten fast auf das Komma genau die gleiche Abschlussnote nach dem Ref.


    ... auch im Abi lagen wir notenmäßig kaum auseinander, obwohl er ja ein Diplomer und ich nur ein "Lehramtskannibale" bin :-).

    Am Gymi scheinen die "Übernahmebedingungen" auch härter zu sein als an der RS - aus unserem Jahrgang Quereinstieg haben eigentlich alle, die durchgehalten haben, gleich ihr "z.A." oder einen Supervertrag bekommen; mit Ausnahme der Leute, die jenseits der Altersgrenze waren oder an Privatschulen.


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    Quereinsteiger: Wenn deine These stimmen würde, müsste bei Leuten, die Staatsexamen und Diplom gemacht haben, auch ungefähr die gleiche Endnote rauskommen? Ich kenne sowohl in Biologie als auch in Physik Kollegen, die beide Abschlüsse gemacht haben.

    Kenne ich auch - NRW. Und die Ergebnisse waren beide ähnlich gut.

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    Verblüffenderweise haben sie im Diplom wesentlich besser abgeschnitten als im Examen. Sie haben es darauf zurückgeführt, dass das Diplom aus in beispielsweise Physik - ich denke vier insgesamt - mündlichen Prüfungen bestand, deren Prüfungsthemen mit dem Prof abgesprochen werden konnten.

    :schimpf: Was sind das denn für Zustände? Bei uns wurde in "Experimentalphysik" eben "Experimentalphysik" abgeprüft - und je nachdem, wie der Prof drauf war, hat er Festkörperphysiker über Methoden der Teilchenphysik; Astrophysiker über Kristallzucht und Teilchenphysiker über Supraleitung befragt. Und in Theorie kamen eben die 4 Scheine dran - Elektrodynamik, Quanten I, Thermo I und - wahlweise - Quanten II oder Thermo II. Und es kamen auch Themen aus jeder der 4 Vorlesungen - je mehr pro Prüfung, desto besser die Note.


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    Im hauptsächlich auch schriftlich abgeprüften Examen hingegen sind die Prüfungsaufgaben ja zentral gestellt und so kann man viel eher daneben liegen. Das gilt vor allem auch für die von Hermine schon angesprochene erziehungswissenschaftliche mehrstündige Klausur, die für viele schon eine ganz schöne Hürde darstellt.

    o.k. - das war in NRW mündlich. Und ich kenne den einen oder anderen Realschullehrer, der nur deswegen an der Realschule ist, weil er das Ding endgültig nicht bestanden hat. 8o Ist wohl Bayern-Special.

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    Original von Hermine
    Okay, gut, dann habe ich wohl mit dem Weihnachtsgeld einfach Glück gehabt. Kann ja durchaus auch mal passieren ;)
    Ingesamt finde ich aber, wir jammern lohnmäßig auf recht hohem Niveau.

    Stimmt schon. Wenn man dann aber noch "Anrechnungszeiten" und "Erziehungszeiten" hat, kann "A13" allerdings schon mal 50 % mehr heißen als TVöD.

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    @ Quereinsteiger2: Doch, es wäre in der Tat eine Bevorzugung, da bei uns in den Examen auch Pädagogik und Didaktik eine große Rolle gespielt haben und nicht nur fachliches Wissen, wie im Diplom.

    Ach nee, Päda und Didaktik waren praktische Prüfungen? :mad: Wer's glaubt ...

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    Insofern schlägt sich dass dann auch in den Noten nieder und somit sind Examen und Diplom m. E. einfach nicht vergleichbar.

    Bei dem "nicht vergleichbar" gebe ich Dir gerne Recht.

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    Abischnitte zu vergleichen ist imho hier einfach lächerlich,

    Das sagt schon etwas über die "Begabungslage" aus. Wobei ein Bayern-Abi natürlich nicht mit einem aus Bremen zu vergleichen ist - das ist wie Melone und Johannisbeere :lol:.

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    ich war z.B. eine absolute Naturwissenschaftsniete und natürlich floß das massiv in meine Abinote mit ein- was soll das denn bitte jetzt über meine Befähigung Deutsch und Französisch zu unterrichten, aussagen? (Btw, ich hatte nicht mal Deutsch-LK, bin ich jetzt nicht mehr dafür geeignet, dieses Fach zu unterrichten?)

    Naja, wenn Du "floß" statt "floss" schreibst, lässt das schon gewisse Rückschlüsse zu ;). Ich hatte übrigens Deutsch und Latein LK und unterrichte keines von beidem.

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    Ich finde, das hat was von Kaffeesatzlesen.

    Finde ich nicht. Die Leute mit der 1 vor'm Komma sind mMn. schon cleverer als die mit den 3,x-Abischnitten.

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    Und pädagogisches Geschick null bis negativ gibt es durchaus nicht nur bei Quereinsteigern- ich kenne da mehrere Beispiele, die sich sehr auf ihrem Beamtenstatus ausruhen und m.E. eigentlich rein leistungsmässig sofort aus dem Schuldienst entfernt werden müssten :haudrauf:
    Liebe Grüße
    Hermine

    Leider. Aber das sind hoffentlich nur Einzelfälle.


    Liebe Grüße,
    Quereinsteiger.

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    Original von Bolzbold
    - bei der Frage der späteren Verbeamtung müsstest Du Dich aber erkundigen, ob und inwieweit Erziehungszeiten auf die Grenze von in der Regel 35 Jahren angerechnet werden.


    Ich bin noch mit 44 3/4 verbeamtet worden (auf Probe) - hier in Bayern liegt die Grenze nämlich bei 45!

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