Mogelmöglichkeiten bei Klassenarbeiten vermindern

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Meike.
    Bei 1-2 Schülern ist das ein Prozentsatz, der für mich keinen Hochsicherheitsknast rechtfertigt.
    Aber gut, da hat jeder seine Prioritäten. Ich unterrichte 2 Sprachen an einer Oberstufe, da kannst du durch Spicken eh nicht viel reißen. Meine Aufsichten sind äußerst entspannt: meist korrigiere ich an einer andere Arbeit rum und gucke halt unvermittelt mal alle 3, 7 oder 15 Minuten hoch oder laufe ein, zwei Mal im Klassenraum herum. Ich weiß, dass bei mir auch nicht mehr gespickt wird als bei anderen (das merkt man eh ganz schnell am Stil oder Wort-Fehlerindex) und ich verbreite keine Hektik oder Missstimmung unter den Schülern.
    Durch Spicken fühle ich mich auch nicht "persönlich gelinkt". Diese Aktionen haben mit mir persönlich nichts zu tun. Es ist eher ungesund, alles was Schüler (meist aus Verzweiflung, die Guten brauchen's ja nicht) tun, auf sich als Person zu beziehen.
    Wen ich erwische, der trägt die Konsequenzen, aber das hat mit unserer persönlichen Beziehung nichts zu tun.


    Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt:


    meine persönliche Beziehung ändert sich keineswegs durchs Spicken. Ich weiß, dass Schüler das immer wieder versuchen, und natürlich müssen sie die Konsequenzen ziehen. Mehr nicht. Danach gehts genauso freundlich weiter wie bisher.


    Im Fach Latein ist Spicken aber wesentlich einfacher als in meinem Zweitfach Geschichte. Umhergehen oder andere Arbeiten korrigieren ist da einfach nicht.
    Und ich möchte nicht signalisieren: Mit Frau Friesin kann mans ja machen.


    Ach ja:
    nein, ich habe nie gespickt.
    Auch nicht in meinen schlechten Fächern. Vielleicht war ich ein zu großer Schisser ? :D

  • Mein Kollege und ich haben meist eine Klappbox mit 12 -15 leeren Ordnern (wer soll das sonst schleppen :-)) im Auto. Die kommen dann ggf. (nicht immer!!) als Trennwände zum Einsatz. Manchmal setze ich auch einfach nur die "Freunde" auseinander. Meist stelle ich auch mein Pult (natürlich dann auch mit dem Blick gen Tafel gerichtet) als Sitzplatz zur Verfügung. Und ich setze ich mich in die letzte Reihe irgendwo dazwischen - da nie genau zu sagen ist, wo ich bin, reicht das als mögliche "Hemmer" zum Spicken aus. Aso nochwas: ich stelle ab und an mal das Papier - die besten Spicker lassen sich ja bekanntlicherweise als vorgeschriebene Seiten im mitgebrachten Block verstecken...

  • Zu den Arbeitsmaterialien fällt mir auch noch was ein:



    Die Schüler haben nur das benötigte Material am Tisch.
    Alles andere verschwindet in der Schultasche.


    Am Tisch liegt also z.B. ein Füller, ein Bleistift, Radiergummi und Geodreieck.
    Vielleicht noch Farbstifte nach Bedarf.



    (Gerade so "Schlampermäppchen" sind ja ideale Verstecke für Spicker.)


    Falls eigenes Papier verwendet werden muss,
    nehmen es die Schüler in ausreichender Anzahl aus dem Block.

    • Offizieller Beitrag

    so, geschafft ;)


    bei mir werden immer alle Utensilien außer dem Füller und ggf einer Trinkflasche vom Tisch genommen. Eigene Blätter sind nicht erlaubt. Die SuS bekommen ja ihren Din A 4 Doppelbogen von der Schule, der ín der Mittelstufe in diesem Fach völlig ausreicht.
    Auch die Federmäppchen kommen vom Tisch.


    Die Glücksbringer dürfen liegen bleiben - meist Minikuscheltierchen und neuerdings verstärkt Schutzengelkarten :D


    ach ja: und das Rüberschielen hielt sich gerade noch in Grenzen (in der einen Klasse, die anderen waren braver :D)

  • Ja ich finde, dass du Recht hast. Vor allem gerade in der Oberstufe finde ich es nicht so schlimm, wenn jemand versucht zu spicken, da die Schüler meiner Meinung in einem Alter sind, in dem sie selbst wissen müssen, dass sie den Stoff - spätestens für die Abiturklausuren - im Kopf haben müssen. Spätestens dann wird nämlich aussortiert.

  • Zitat

    Original von miriam2903
    Ja ich finde, dass du Recht hast. Vor allem gerade in der Oberstufe finde ich es nicht so schlimm, wenn jemand versucht zu spicken, da die Schüler meiner Meinung in einem Alter sind, in dem sie selbst wissen müssen, dass sie den Stoff - spätestens für die Abiturklausuren - im Kopf haben müssen. Spätestens dann wird nämlich aussortiert.


    Was Oberstufenschüler denken oder nicht denken, sei mal dahin gestellt - du vergisst, dass die Frage einen rechtlichen Hintergrund hat: ein Täuschungsversuch ist per Schulgesetz zu sanktionieren und als Landesbeamter oder Angestellter bin ich selbstverständlich gehalten, auf einen von mir festgestellten Täuschungsversuch entsprechend zu reagieren. Es liegt nicht in meinem Ermessensspielraum, den Versuch zu ignorieren, bloß weil ich meine, dass das ein Oberstufenschüler schon selber wissen muss.


    Ein Finanzbeamter kann ja auch nicht über eine Manipulation der Steuererklärung hinweg sehen, weil so ein erwachsener Bürger sicher selbst weiß, was er dem Staat schuldet und was nicht...


    Nele

  • Ich glaube ich habe das etwas unklar ausgedrückt :)
    Ich würde natürlich auch jeden Mogelversuch sanktionieren und mit Sicherheit nicht einfach ignorieren, aber ich wollte eigentlich damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich mir da persönlich jetzt nicht so einen Kopf drum machen würde und mich auch nicht persönlich angegriffen fühle, wenn einer meiner Schüler spickt. Natürlich ist es nicht rechtens, aber letztendlich kann man es doch nicht vermeiden. Man kann nur seine Autorität ins Spiel bringen und die Schüler ,,warnen''.

  • Meistens merkt man ja recht gut, wer spicken will - die Spicker suchen mehr Augenkontakt und ganz argwöhnisch achte ich auf die Schüler, die den Nicht-Schreibarm aufstützen und mit den Fingern die Augen verdecken ;)
    Glauben die denn, wir waren niemals jung?

  • Schlimmer: sie glauben, wir stammen noch aus dem Mittelalter, wenn nicht gar aus der Urzeit... ;)

  • mal kurz an die anfangsbeiträge.
    ich finde es mittlerweile ein wenig übertrieben, dass man dafür so einen großen wind macht. war das früher nicht genauso?
    ich kann mich nicht erinnern, dasss jeder brav in der ecke gesessen hat...


    deshalb sollte man auch mal die kirche im dorf lassen.


    wenn ich klassenarbeit im wpf sport schreibe, oder hü's in bio.. steht in der regel gar nichts dazwischen. und bisher kann ich auch behaupten, dass nichts aus dem ruder läuft. jeder arbeitet konzentriert an seiner arbeit und denkt erst gar nicht daran beim nachbar zu spicken...


    vielleicht sollte man auch mal seinen schülern die möglichkeit geben sich zu beweisen und nicht zwingend immer in die ecke treiben....



    grüße aus der pfalz

    • Offizieller Beitrag

    da fühle ich mich jetzt doch angesprochen :D


    natürlich versuch(t)en Schüler aller Generationen zu spicken.
    und Lehrer aller Generationen versuch(t)en, das zu verhindern.


    Im Übrigen empfinde ich spicken nicht als Kavaliersdelikt, sondern als riesengroße Sauerei den Mitschülern gegenüber, denn man ermogelt sich eine bessere Bewertung.
    Ganz davon abgesehen, dass, wenn man den Nachbarn während einer Klasssenarbeit etwas fragt, man den in Teufles Küche bringt. X(

  • Richtig, das ist schon immer so gewesen.


    Das sagte auch niemand. Ich habe lediglich geschrieben, dass ich keinen Spickschutz verwende.
    Kann auch damit zusammenhängen, da ich in der Regel nur 9. und 10. Klassen habe.
    Derzeit habe ich den Eindruck, dass sie gar nicht abspicken wollen. Sonst hätte es der ein oder andere schon versucht.


    Ansonsten stimme ich Dir kommentarlos zu.


    8)

  • Tauschen? *g*
    Manchmal - sorry wenn ich das so ausdrücke - können sie auch ein großer Sauhaufen sein!


    Sie sind nur vernünftig, wenn es um Test/Arbeit geht.


    An normalen, vernünftigen Unterricht, ist gar nicht zu denken *g*

  • meine Güte, sind Eure Schüler "brav"!


    Zettel in der Formelsammlung - Heft mit Klebestreifen unter'm Waschbecken im Klo - gefälschte Flaschenetiketten - beschriftete Oberschenkel unter'm Minirock (Pech, wenn dann in der 2. Stunde die Deutsch-Kollegin Aufsicht hat 8o )


    "abschreiben" ist "out"

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