Ist die gelehrte Pädagogik vielleicht zahnlos und ineffizient?
Jein.
Der Erziehungsstil und die Haltung der Eltern hat sich geändert. Auf der Basis dessen, was ich im schulischen Umfeld meiner Kinder und im Umfeld meiner Nachbarschaft sehen durfte, wage ich folgende Thesen aufzustellen:
- der Trend geht dazu, dass niemand anders die eigenen Kinder kritisieren oder zurechtweisen darf, wenn sich diese Kinder danebenbenehmen
- eine Vielzahl an so genannten Erziehungsratgebern setzt auf "softe" Erziehung und suggeriert, dass deutliche Worte und Konsequenzen für missliebiges Verhalten "falsch" wären.
- einige Eltern leisten keine aktive Erziehungsarbeit mehr und überlassen dies den Kindergärten und Schulen, mischen sich aber destruktiv ein, wenn ihnen etwas nicht passt.
- insgesamt stelle ich eine "Winterhoffisierung" in der Erziehung fest. Hier in der Nachbarschaft sind ein paar wirklich krasse Beispiele.
- es kommt zu einer "Täter-Opfer"-Umkehr, d.h. die ErzieherInnen und Lehrkräfte müssen sich für ihr Verhalten rechtfertigen.
Vor diesem Hintergrund wirkt die Pädagogik auf den ersten Blick zahnlos und ineffizient, aber nicht aufgrund ihrer selbst innewohnenden Eigenschaften sondern aufgrund der Wahrnehmung durch die Außenstehenden.