Wissen ist mehr als ein bisschen Googeln. Beim Programmieren zum Beispiel ist es völlig üblich, sich Teile des Quellcodes zusammenzugoogeln. Aber man muss halt trotzdem wissen, was man tut, und wenn man nicht weiß, wonach man suchen muss, hilft einem das überhaupt nicht. Die Frage ist nicht, wie ich die Programmzeile formuliere, sondern was ich formulieren möchte. Und da geht es um die Logik des Problemlösens, die kann man nicht so einfach nachschlagen.
Ein Fach zu studieren heißt ja auch nicht, sich einen Haufen Wissen draufzuschaufeln. Dann könnte man ja mit Wikipedia so ziemlich alles. Das Wesentliche sind die Strukturen, die "Denke", die man lernt. Natürlich sollte man bei den grundlegenden Sachen fachlich sicher sein. Das ist Grundvoraussetzung. Bei detailliertem Faktenwissen ist es dann weniger wichtig, immer eine Antwort parat zu haben.
In Mathe zum Beispiel ist es weniger das Problem, dass man die Lösung nicht weiß. Die legt man sich ja vorher zurecht und stellt die Aufgabe entsprechend. Schwierig wird es erst, wenn Schüler mit anderen Lösungen ankommen und man schnell beurteilen muss, ob man es auch so machen kann, bzw. man muss versuchen, den eingeschlagenen Weg weiter zu führen und dann schauen, ob das Ergebnis tatsächlich gleich ist oder ob sich irgendwo ein Denkfehler verbirgt.
Das ist natürlich auch gerade das Reizvolle daran. Mit ambitionierten Schülern kann man diskutieren, mit eher unsicheren Schülern muss man da ganz klar sein, um sie nicht noch mehr zu verwirren.
Am Anfang ist das tatsächlich nicht so leicht. Man muss sich einen gewissen Status erst mal erarbeiten, bevor man ohne Verlust an Ansehen sagen kann: Oh, da habe ich keine Ahnung, muss ich mich mal schlau machen.
Aber du solltest dir darum jetzt keine Sorgen machen. Das lernt man alles Schritt für Schritt. Du freust dich auf dein Studium und das ist erst mal das Wichtigste: Mit Freude und Überzeugung dabei sein und nicht aus Verlegenheit irgendwas anzufangen. Viel Erfolg!