Beiträge von fossi74

    Weg in den Schuldenstaat

    Ich frage mich ja, wohin diese Lieschen-Müller-hafte Angst vor der "Verschuldung" führen soll. Schon jetzt haben wir einen Investitionsstau von x00 Milliarden € - und das allein auf den Gebieten Straßenunterhaltung und Schulgebäude. Da reden wir noch nicht von digitaler Infrastruktur und anderen wichtigen Bereichen. Ob es da nicht sinnvoller wäre, wir nehmen die Kredite auf und halten das Land in Schuss, als unseren Kindern ein schuldenfreie, aber ruiniertes Land zu hinterlassen?

    Verzicht auf einen Teil meines Geldes in Form von Steuern bspw. Davon werden viele Dinge zugute schwächerer und/oder ärmerer Gruppen finanziert

    Ja, du hast natürlich recht - Steuern zu zahlen ist dann wirklich genug Solidarität. Soll doch jeder an sich denken, dann ist bekanntlich für alle gesorgt.

    Interessant zu bemerken an dieser Stelle: Der eigentliche Skandal sind nicht in erster Linie die Beamtenpensionen, sondern die Entwicklung der Gehälter und Renten. Es gibt einen Spiegel-Artikel aus 1961, der wortreich (und glaubhaft) schildert, wie bescheiden die Beamten damals versorgt waren:

    Der gerechte Anteil

    Ebenso interessant: Ein Artikel, der sich mit dem Problem "ausufernder" Renten befasst und dabei bereits den heute so umstrittenen Begriff "Grundsicherung" verwendet:

    Der Spiegel 29/1962

    Aus meiner Sicht wären zwei Schritte naheliegend und sinnvoll:

    1. Die Beamten und Selbstständigen schlicht in das Rentensystem einzubinden. Das würde sicher einigen Druck aus dem Kessel nehmen.

    2. Das völlig überholte Alimentationsprinzip zumindest etwas aufzuweichen und die unsäglichen Familien- und Kinderzuschläge abzuschaffen, die auch innerhalb der Beamtenschaft für berechtigten Unmut sorgen. Das ging ja auch beim Übergang von BAT zu TV-L völlig problemlos (und die Gewerkschaften haben kommentarlos zugeschaut).

    Das hier

    Fazit: Das System ist billiger für den Dienstherr und spart damit Steuern (zumindest jetzt - was in Zukunft ist?) und ist vielleicht deshalb auf den zweiten Blick vielleicht doch gar nicht soooo unsolidarisch.

    halte ich allerdings für eine ganz steile These. Denn auf wessen Kosten gehen denn die eingesparten Steuern? Richtig: Auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen und auf Kosten der zukünftigen Rentner, die nicht nur immer weniger Rente für immer höhere Beiträge bekommen, sondern im Alter mit ihren Steuern auch noch die Ruheständler durchfüttern dürfen.

    In BaWü gibts das nicht oder?

    Nein.

    - Erhebliche Unterschiede bestehen (noch) zwischen Beamtenpension und Altersrente des TVL-Beschäftigten

    Stimmt, wobei die verpflichtende Zusatzversorgung hier einen guten Teil auffängt, zumindest wenn man lange genug einzahlt. Zusammen mit dem Wegfall der für Beamte ebenfalls verpflichtenden PKV relativiert sich das noch einmal. Unterschiede gibt es aber nach wie vor.

    160km/h innerorts sind halt einfach nicht gut, auch nicht auf zwei Rädern.

    Na, da weiß ich ja jetzt, wofür ich fast 800 Euro Krankenkasse im Monat bezahle. Ein Hoch auf die Solidargemeinschaft! Immerhin: am Hirn hat der junge Mann sich wohl nichts getan. Ist wie mit elektronischem Schnickschnack am Auto: Was nicht drin ist, kann auch nicht kaputtgehen..

    Ich kenne übrigens ein Ehepaar mit zwei Mal A15, die nach 20 Jahren immer noch lamentierend in ihrer ehemaligen Studentenbude hocken, weil sie sich kein adäquates Haus leisten zu können meinen. Dabei bekommt man hier für 1 Mio. schon ganz nette Häuschen.

    (Das meine ich übrigens ganz unironisch. Ich kenne die beiden ganz gut und kann mir halbwegs ausrechnen, was sie auf der hohen Kante haben und was sie von den Eltern bekommen würden. Was dann noch zur Mio fehlt, wäre locker finanzierbar.)

    Ganz grob: Die Steuerlast ist natürlich gleich. Der Angestellte bezahlt Sozialabgaben (Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenkasse), der Beamte nicht, weil er aus Steuermitteln versorgt wird. Deshalb hat der Beamte mehr Netto, obwohl sein Gehalt nominell niedriger ist als das des Angestellten. Dafür muss er sich selbst (= privat) krankenversichern. Der Staat übernimmt einen Teil der Krankheitskosten, deshalb ist die PKV für Beamte nicht so teuer wie für Selbstständige. Dennoch muss sie vom Nettoeinkommen abgezogen werden.

    Unterm Strich kann man sagen: Wenn du einigermaßen jung und gesund bist und sicher sein kannst, dass du in Hamburg oder SH bleiben willst, fährst du als Beamtin besser.

    Als Beamter schlecht dran bist du hauptsächlich in folgenden Fällen:

    - Zwang zur gesetzlichen Krankenversicherung, weil dich die PKV wegen Vorerkrankungen nicht oder nur sacketeuer versichert

    - wenn du das Bundesland oder auch nur die Schule wechseln willst

    - wenn du in mittleren Jahren zu einer Freiheitsstrafe von >= 1 Jahr verurteilt wirst, denn das hat deine Entlassung und den Verlust der Pensionsansprüche zur Folge.

    Mit vernünftig meine ich nun keine 200qm-Häuser, sondern ausreichend Platz für eine vierköpfige Familie

    Stimmt, ich hätte keine Lust, mit meinen drei Weibern auf 200 qm zu versauern! :cash:

    Ohne dicke Finanzspritze der Eltern geht das in vielen Gegenden gar nicht mehr

    Ich denke, das muss man differenziert sehen, auch im Kontext der stark gestiegenen Lebenserwartung. Meine Mutter z. B. hat erst mit 70 Jahren ihren Vater beerbt und hätte das Erbe eigentlich nicht mehr gebraucht, ihre Geschwister ebenso wenig. Vor 40 Jahren, als meine Eltern gebaut haben, wäre ihnen schon ein Drittel des geerbten Betrages zehnmal willkommener gewesen.

    Das funktioniert in der Theorie möglicherweise sehr gut, hängt in der Praxis aber noch an vielen anderen, größtenteils nicht-monetären Faktoren, die zumindest für denjenigen wichtig sind, der die eigene Immobilie nicht nur unter monetären Gesichtspunkten betrachtet, sondern auch nach eigenen Vorstellungen leben möchte. Ein bekloppter Vermieter kann da durchaus sehr im Wege stehen... Dass der Immobilienerwerb momentan schwierig ist und sehr, sehr gut überlegt sein will, steht natürlich außer Frage.

    Mähroboter können übrigens Igel verletzen

    OT: Ein Igel, der langsamer ist als der Mähroboter, hat in der freien Wildbahn sowieso verschissen, würde ich meinen. Außerdem sind Igel doch nachtaktiv. Muss man den Mähheinz halt tagsüber losschicken.

    In dem Fall macht sie vorab Tätigkeiten ohne Auftrag, die aber noch nicht versichert sind. Auch die Wege nicht. Wenn auf dem Weg was passiert, wäre es kein Arbeitsweg

    Achtung, Sachverhaltsquetsche, wie der Jurist sagt. Sich den zukünftigen Arbeitsplatz schon mal anzuschauen ist etwas ganz anderes als - weisungsgemäß! - mit der Arbeit zu beginnen, bevor ein schriftlicher Vertrag vorliegt.

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