Beiträge von fossi74

    Wenn wir SchülerInnen diesbezüglich grundsätzlich misstrauen, dann können wir Leistungsbewertung im Distanzunterricht komplett vergessen

    Am Online-Gymnasium Bayern ( um mal ein konkretes Beispiel zu nennen) funktioniert das in den beiden unteren Klassen seit zehn Jahren insgesamt gut, auch wenn von einer Prüfungsaufsicht wie in einer Präsenzituation natürlich nicht die Rede sein kann.

    Und ganz ehrlich: Wenn das bayerische KM das akzeptiert, kann die Methode so schlecht nicht sein (nicht als Lob für die Bayern, sondern eher als Seitenhieb auf deren Formalismusfetischismus in Bezug auf Prüfungen gemeint).

    Tipp: Die Sus verpflichten, sich eine externe Webcam anzuschaffen und sich während der Prüfung von hinten filmen zu lassen.

    Elternsprechtag nach 3 Wochen Schule ist aber auch irgendwie seltsam terminiert, oder?

    Naja, es war halt FOS mit Praktikum und Schule im Wechsel. Die Vollzeitklassen waren da schon sechs Wochen im Unterricht. Der Termin für den ersten Sprechtag ist in Bayern grob vorgegeben, wenn ich mich recht entsinne.

    Ich kenne das an der Klinikschule ebenfalls, wenn auch in leicht veränderter Form. Bei uns gibt es ja keine Klassen, die mindestens ein Jahr praktisch unverändert zusammenbleiben, sondern nur Gruppen, die sich ständig verändern (also jetzt nicht täglich, manchmal auch nicht wöchentlich, aber doch permanent). Da reicht ein "Spaltpilz", und auf einmal ist alles scheiße in der Schule - die Unterrichtszeiten, die Lehrer, die Räume... Da muss man dann mal eine Weile auf Durchzug schalten, vielleicht auch mal eine deutliche Ansage machen, und dann ist auch wieder gut.

    Ähnliches ist übrigens bei den erwachsenen Patienten zu beobachten. Da geht es auch in schöner Einmütigkeit immer mal wieder gegen eine bestimmte Abteilung der Klinik. Mal ist die Küche dran, mal die Hauswirtschaft, mal die Therapeuten, und mal auch die Schule. Ich denke, das ist eine Art von Gruppendynamik, gegen die man nichts machen kann, verbunden mit den speziellen Problemen unserer Patienten.

    Übrigens: Bei weitem am unangenehmsten sind in der Regel die Privatpatienten und deren begleitende oder mittherapierte Eltern, die sich bei uns zu ca. 80% aus Lehrerinnen rekrutieren.

    Das ist jedoch in einige Situationen durchaus hilfreich, weil das Gespräch dann je nach Lehrkraft stärker auf Augenhöhe stattfindet (als Elternteil fühlt man sich häufig als Bittsteller) und die Lehrkräfte dann nicht mit dem Pädagogengeschwurbel daherkommen, mit dem sie die anderen NichtlehrerInneneltern einlullen.

    Elternsprechtag im Oktober, ich kannte die Schüler seit drei Wochen aka überhaupt nicht:

    Fossi: Guten Abend, Herr Vater, was kann ich denn für sie tun?

    Vater: Ja, ich wollte halt einfach nur mal so hören, wie der Klaus-Dieter sich so macht undsoweiterhier...

    Fossi: [Klaus-Dieter?? Who the fuck is Klaus-Dieter??] Ja, also im Allgemeinen bin ich bis jetzt recht zufrieden, mündlich könnte er sich mehr beteiligen, aber mei, das ist halt eine Altersfrage, gell, und die Buben sind ja da meist nicht so eifrig, bla blubb...

    Vater: [grinst] Sie haben keinen Schimmer, von wem die Rede ist, oder?

    Fossi: [rotwerd] Naja, nach drei Wochen, mit zwei Stunden in der Klasse, bla blubb...

    Vater: Schon gut, ich wollte nur mal sehen, wie andere Lehrer diese Situation lösen. Ich geh jetzt noch zur Kollegin XY. Schönen Abend noch!

    Ich bin damals am 1. Tag am Gymnasium zum Klassenzimmer gebracht worden von meinem Vater. Punkt. Los ging's.

    Bei mir genauso. Mein Vater musste schließlich pünktlich in der Schule sein.

    Bei uns wurden in der GS Kakao, Milch und Bananen- sowie Erdbeermilch (igitt!) vom Hausmeister in einem kleinen "Kabuff" verkauft.

    Boah, fiese Erinnerung - subventionierte "Schulmilch" aus dem Automaten: Einerseits interessant und lecker, weil frische Vollmilch (meine Mutter wollte keine Fettarme, deshalb gabs nur fettarme, noch dazu H-Milch), andererseits war gefühlt jede zweite Packung schlecht.

    Noch fiesere Erinnerung: Der "warme Kakao", den der Haumei in seinem Kabuff auf der Heizung erwärmte. Da hats mich schon als Kind geschüttelt...

    ob es da auch abweichende Weiche fällt

    ? - Falls Du damit meinst, ob es auch unter Chefarztkindern sozial auffällige Schulersager gibt: Ja. Nur dauert es bei denen meistens, bis jemand erkennt (und die Eltern einsehen), dass sie in einer Schulart mit eher praktischem Bezug und anschließender Handwerkslehre besser aufgehoben sind. Meist sind das ganz arme Würstchen.

    insofern wird die übergroße Mehrheit der Kinder von Akademikern (gleich ob Lehrer oder nicht) an Gymnasium und/oder Gesamtschule (gewesen) sein oder diesen Weg künftig noch absolvieren.

    Ja. Isso. Soll ich deshalb jetzt als Lehrer meine Kinder auf die Hauptschule schicken? Ein bisschen klingt das so bei Dir.

    Oh, endlich mal ein Spiel, das ich mitmachen kann. Der Renner bei unserem Straßenweihnachtsmarkt ist nämlich jedes Mal "unser" (das Rezept stammt von Veronique Witzigmann) weißer Birnenglühwein:

    800 ml Weißwein
    300 ml ungesüsster Birnensaft (Bioladen)
    2 cl Birnenschnaps
    4 Gewürznelken
    2 Zimtstangen
    1 Vanilleschote - aufgeschnitten
    Saft und Schale von 1/2 Zitrone


    Alles zusammen in einen Topf geben und zugedeckt etwa 1 Stunde ziehen lassen. Dann den Topf auf den Herd stellen und den Wein-Sud bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen. Anschließend die Gewürze entfernen und servieren.

    Man beachte, dass kein Zucker zugesetzt wird. Mit ein bisschen Augenzusammenkneifen ist das also sogar etwas für kohlenhydratfrei-Esser. Auch sollte der Wein nicht zu süß sein; die natürliche Süße des Birnensafts reicht vollkommen.

    DUum weiß das ultimative Plätzhenrezept dazu.

    Anekdotisches am Rande: Der auf Weihnachtsmärkten ausgeschenkte Glüh"wein" kostet - so sagt man - im Einkauf 10 Cent. Pro Liter, wohlgemerkt.

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