Beiträge von fossi74

    Offiziell ist da noch gar nichts abgeschafft. Das regelt jede Schule selbst (ist dabei aber ungefähr so "frei" wie bei der Festlegung der beweglichen Ferientage, die auch praktisch landesweit gleich gelegt werden und wegen Schulbussen etc. mindestens auf Kreisebene einheitlich liegen).

    Interessanterweise ist im Netz kaum etwas dazu zu finden, ab wann das galt. Im SDR-Archiv ist eine Sendung vom Juni 1992 zu finden, in der die Einführung des freien Samstags thematisiert wird. Könnte also damals gewesen sein.

    Warum müssen Deutsche wie unter Zwang ständig in den Urlaub fahren?

    [Das einzige, was ich persönlich wirklich unangemessen finde mit Blick auf den Umfang der Führungsaufgaben ist die Bezahlung von Schulleiterinnen und Schulleitern. Personalverantwortung für über 100 Personen wird in der Wirtschaft i.d.R. wirklich mit mehr als einem A16-Äquivalent vergütet (oder gar nur A14/A15 je nach Schulart und -größe).

    Da müsste man dann aber schon auch fragen, was "Personalverantwortung" in diesem Zusammenhang heißt. Wenn ein AN in der Wirtschaft Scheiße baut, hat der Vorgesetzte in der Regel ein größeres Problem als der Schulleiter, dessen Kollege das tut.

    nein. die seminarausbildung ist in bayern am gym rechtlich durch ziemlich klare vorgaben geregelt. da ist der stellvertretende seminarvorstand (das ist der mensch, der/die die gesamtorga verantwortet) in seinen/ihren handlungsoptionen was die ausgestaltung angeht recht eingeschränkt. es ist nicht die schuld des seminarvorstands, dass die anforderungen so sind, wie sie eben sind laut vorgaben. er hat hier einfach einen erfahrungswert vorgetragen, mehr nicht. soll er die leute anlügen, damit sie sich dann mies fühlen, wenn sie offenbar in 42 wochenstunden oder so den anforderungen nicht gerecht werden können? oder soll er die rechtlichen rahmenbedingungen irgnorieren/beugen? erscheint mir kein guter plan zu sein.


    Du solltest zur Abrundung des Ganzen noch den drolligen Brauch erwähnen, dass die Referendare reihum von jeder Seminarsitzung ausführliche Protokolle anzufertigen haben, die alsdann nach München übersendet werden, allwo kontrolliert wird, ob die Seminarlehrer sich auch an die vom Heiligen KM offenbarte Lehre halten.

    Und ja - es gibt durchaus Rückmeldung.

    Und der Schulträger sieht sich in den Ferien nicht zuständig.

    Nitpick: Du meinst sicher den Sachaufwandsträger. Und in dieserTrennung liegt meiner Meinung nach ganz grundsätzlich der Hund begraben (wobei wir immerhin froh sein können, dass bei uns die Kommunen nur für Gebäude und Ausstattung zuständig sind und nicht für den Schulbetrieb. Wenn ich mir vorstelle, so ein Provinzfürst von Bürgermeister könnte sich auch inhaltlich oder personell in den Schulbetrieb einmischen... nein, pfui, weg mit Euch, schlimme Gedanken!).

    Zwingt dich doch keiner einen anderen Beruf anzunehmen.

    Mal im Ernst; ein verbeamtet Lehrer mit A13+ erhält ein gutes Gehalt. Dazu nicht wenige Ferien (außer man hat sehr korrekturintensive Fächer) und eine gute Altersvorsorge. Und ist unkündbar

    Beschissene Rahmenbedingungen haben wir nun wirklich keine. Sicherlich verbesserungswürdig (gut, Inklusion tangiert mich kaum) aber die hast du auch in anderen Jobs.

    So schlimm geht es uns gar nicht.

    Wenn ich mich recht entsinne (seh ich am Handy nicht), kommt Josh aus Österreich und darf sich zu Recht über schlechte Bezahlung ärgern. Ich meine, hierorts mal was von unter 2000 Netto gelesen zu haben. Immerhin Euro, nicht Schillinge...

    Ich habe jetzt auf die Schnelle nicht so gründlich recherchiert, sehe das Problem aber auf einer basaleren Ebene: das Referendariat ist Teil der Ausbildung. Selbst jemandem, der aktuell in Psychotherapie ist, könnte man letztendlich nicht verweigern, seine Ausbildung abzuschließen. Gleiches gilt für akute somatische Erkrankungen, sofern sie nicht mit dauerhafter AU einhergehen.
    Eine Studienkollegin von mir erlitt während des Staatsexamens mehrere Schlaganfälle und konnte selbstverständlich nach ihrer Genesung das Referendariat antreten, obwohl von vornherein klar war, dass sie nicht verbeamtet werden konnte.

    Insofern hätte das Gesundheitsamt die Ablehnung gar nicht aussprechen dürfen. Dass das Ganze nach dem nicht erfolgten Rücktritt der Bewerberin zumindest wesentlich komplizierter ist, bestreite ich nicht.

    Verstehe ich es richtig, dass Dir aufgrund einer absolvierten Therapie nicht eine Planstelle, sondern das Referendariat (und damit der Abschluss Deiner Ausbildung) verwehrt wurde? Das darf eigentlich nicht sein, wie schon aus Art. 3 Absatz 3 GG folgt.

    Wende Dich an einen Anwalt, am besten auch gleichzeitig an die für Dich zuständige Behindertenvertretung (beim Land oder dem zuständigen Schulamt).

    Das Ref kann man in bestimmten Fällen auch als Angestellte absolvieren. Die Begründung Deiner Ablehnung würde mich interessieren. Immerhin geht es für Dich um massive finanzielle Einbußen, die jetzt schon aufgrund der dreijährigen Wartezeit mindestens ca. 50.000 € betragen.

    Absolut nicht. Eine Studienfahrt nach Lissabon bereichert das Leben der Schüler nachhaltig.

    Das war einmal... Welchen Schüler willst Du denn heute noch mit einem innereuropäischen Ziel hinterm Ofen hervorlocken? Eine mehrtägige Wanderung oder Radtour mit Camping und leichten Survival-Elementen - das würde die Kinder von heute nachhaltig beeindrucken!

    Ich bin der Meinung, solange noch ein einzelner Mensch in Deutschland zu wenig hat um sich zu ernähren und zB die Tafeln in Anspruch nehmen muss... in diesem ach so reichen Land... haben wir genug eigene Probleme, die wir erst mal lösen sollten, bevor wir uns um "die Welt" sorgen. Alles der Reihe nach.

    Schon wieder so eine Scheißhausparole... Schau mal, Missy: Ich zum Beispiel betrachte mich durchaus als Teil dieses Landes. Und ich habe zwar genug zu essen und auch sonst von allem genug, aber ich lebe in Unterfranken. Das liegt im rückständigen Bayern, wo ja Deiner Ansicht nach die Hunde mit den Schwänzen bellen, und gilt seit jeher als eine der wärmsten, trockensten Gegenden Deutschlands. Der Klimawandel - den wir hier schon gewaltig spüren! - wird diese Situation nicht verbessern. Momentan kannst Du Dir hier jedes noch so kleine Waldstück (Ok - das kennst Du wahrscheinlich nicht im Pott!) anschauen und stellst fest, dass ca. jeder zehnte bis fünfzehnte Baum verdorrt ist. Das ist eine direkte Folge des Sommers 2018 und eine indirekte der Sommer davor, die allesamt zu trocken waren (deutschlandweit, nicht nur in Unterfranken).

    Du hast also vollkommen recht: Wir sollten uns um unsere eigenen Probleme kümmern. Der Klimawandel ist eines der wichtigsten davon, auch wenn er leider nicht exklusiv uns betrifft.

    Oder anders: Warum sollte ich mir die Lebensweise anderer durch Verbote aufoktroyieren lassen?

    Weil Du nicht allein auf der Welt bist, sondern indirekt auch für das Wohl von ca. acht Milliarden anderen Menschen verantwortlich. Und weil Klimaschutz keine "Lebensweise" ist, sondern eine "Überlebensweise" (Das kannst Du jetzt sehr gerne mit einer Scheißhausparole wie "Klimahysterie" abtun, tu Dir keinen Zwang an). Du bist in allem, was Du hier so vom Stapel lässt, in meinen Augen der typische männliche, gutverdienende Single, der für nichts und niemanden auf der Welt Verantwortung übernehmen muss (und will) außer für sich selbst (und vielleicht nicht mal das). Nach Dir die Sintflut, bis dahin gilt: Hauptsache Spaß.
    Aber ich glaube langsam, das alles geht über Deinen künstlichen Horizont.

    Ob du Donald Trump wirklich ändern kannst, wage ich auch zu bezweifeln, aber es wäre ja ein Anfang, dafür zu sorgen, dass er mit seinen Ideen eben vor ne Wand rennt, bzw selbst die verblödeten Amis (ja ich weiß wie polemisch das klingt) mal merken, dass der eben nur dumm daherredet und Mexiko nie im Leben ne Mauer bezahlt, und sein "America first" inhaltlich nur ein "Trump first" ist, und sie sich durch so einen Eierkopf nur noch weiter ins Aus schießen.

    OT: Die Begriffe "Trump" und "schießen" passen IMHO äußerst gut zusammen. Ich hoffe ja immer noch auf den von der NRA so viel beschworenen "law-abiding citizen with a gun". Leider war der sowohl in El Paso als auch in Dayton anscheinend verhindert.

    Gottseidank herrscht in Deutschland Glaubensfreiheit. Ich glaube nämlich mittlerweile, dass einige Mitforisten trotz akademischer Ausbildung ganz schöne Tiefflieger sind, natürlich nur geistig gesehen...

    Außerdem meine ich - Achtung, jetzt droht mir der Scheiterhaufen - dass dieses Scheiß-Gereise für einen Großteil des desolaten Zustandes dieser Welt verantwortlich ist. "Bleibe im Land und nähre dich redlich" kann man heute ja vergessen. "Fähre in Hinterindien gesunken! Sensation: Keine Deutschen unter den Opfern!"

    Noch zwei Anmerkungen zum Thema Klimawandel: Der Mensch hat natürlich auch diesen unseligen steinzeitlichen Drang nach Wärme und Sonne. Würde der aktuelle Klimawandel die Aussicht auf eine Eiszeit mit sich bringen, die Menschheit wäre schon längst auf den Beinen, etwas dagegen zu tun.

    Außerdem bin ich der Überzeugung, dass sämtliche Anstrengungen, um den Klimawandel aufzuhalten, vergebens sind. Der Prozess hat sich längst verselbstständigt, und wir können entweder zusehen oder versuchen, ihn noch weiter zu beschleunigen, um hier auf der Erde den Sack zuzumachen und den Planeten schnellstmöglich von uns zu befreien. Das wäre dann die "Ende mit Schrecken"-Methode. Und in der Zwischenzeit hätten wir noch ein bisschen Spaß!

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