Beiträge von fossi74

    Hier D/E, immer viel in der Oberstufe. Ich unterschreibe Fossis Aussage zu 100%.HÜs (heißen hier Stegreifaufgaben) schreibe ich so gut wie nie, höchstens mal eine "fill-in-the-blank" Vokabelabfrage. Hausaufgaben korrigiere ich nur die in Bayern vorgeschriebenen Übungsaufsätze. Es würde mir nicht im Traum einfallen, sonst irgendwelche Hefte zu korrigieren.
    Und trotzdem ist es dir Korrekturhölle, die die Stimmung manchmal über Wochen und Monate nachhaltig versauen kann.

    Wobei Du da noch Glück hast, dass es bei Dir offensichtlich keinen Fachschaftsbeschluss gibt, der z. B. vier Stegreifaufgaben pro Jahr vorgibt.

    Ich studiere momentan Deutsch und Englisch für das Lehramt an Gymnasien.

    Allerdings lese ich immer wieder von der "Korrekturhölle", von Lehrern, die praktisch kein Privatleben mehr haben, von Lehrern, die auch bei reduzierter Stundenzahl am Limit sind, die teilweise sogar vor Gericht ziehen usw.

    Ist die Situation an Haupt- und Realschulen ähnlich?

    Meine Erfahrung an der Fachoberschule (nicht direkt mit Gym vergleichbar, da nur Oberstufe): Ca. 500 Zeitstunden Korrekturen pro Schuljahr. Abi nicht mitgerechnet. Das war aber in Bayern, wo nicht nur die Zahl, sondern in engen Grenzen auch die Form der schriftlichen Leistungserhebungen vorgegeben ist.
    Am Gymnasium hast Du dann halt die Unter- und Mittelstufe. Da kannst Du Dich auf hunderte mehr oder weniger stümperhafter Erörterungen und "Phantasieerzählungen" freuen, die Du jedes Jahr alle gleich sorgfältig korrigieren musst.
    Also finde ich, dass es der Ausdruck "Korrekturhölle" ganz gut trifft. Ich würde diese Kombi nicht mehr studieren.

    Bei der Thematik sollte man auch mal an Linkshänder denken. Für die ist die Frage ob Tintenroller oder Füller auch weniger von Belang, aber die Qualität von Tinte und Papier ist kriegsentscheident.
    Ich setze beim Korrigieren auch auf Tintenroller und habe selber lange suchen müssen, bis ich einen Stift gefunden hatte, der so schnell trocknet, daß es eben nicht schmiert.

    Papier: Oxford "Optik Paper" 90g/qm. Gibt nichts besseres.
    Ich benutze gern einen der zahlreichen Lamy-Safari-Füller, die ich im Lauf der Jahre in der Schule gefunden habe (und die NIE jemals ein Schüler vermisst hat... das wäre nochmal ein anderes Thema), am liebsten mit der normalen F oder EF Feder. Also keine Linkshänderfeder, das muss gar nicht sein.

    nun ja, die arbeit ist immer so lang, wie der gedanke, der sie trägt. das sind beim umfang einer abiaufgabe dann außer in extremen ausnahmefällen i.a. die erwähnten zehn seiten. mit weniger kann man kaum alles unterbringen,was es bei einer gründlichen und fundierten interpretation zu sagen gibt.

    Man kann aber auch - und das wird in der Mehrzahl der Fälle so sein - fast alles weglassen, was es bei einer gründlichen und fundierten Interpretation zu sagen gäbe, und die zehn Seiten mit redundantem Geschwurbel füllen.

    Eine fachlich hervorragende Arbeit kann gern auch fünfzehn Seiten umfassen und ist trotzdem schneller korrigiert als sechs Seiten Schwall-ins-all, gern auch garniert mit zwanzig unzureichend gekennzeichneten Einschüben.

    Mein Ziel aus Gymnasialperspektive: Im Lauf der weiterführenden Schule sollen die Schüler und Schülerinnen 10 Seiten A4 Deutsch-Aufsatz am Stück schreiben können. Selber fällt mir das mit Füller sehr viel leichter als etwa Tintenroller. Aber vielleicht fehlt mir mit dem auch nur die Übung. Wenn in meinen Kursen stattdessen jemand vier Seiten in letztlich Druckbuchstaben verfasst, mit Kugelschreiber, stelle ich mir das unnötig schmerzhaft vor.

    Hmm. Mein Ziel war eigentlich immer, dass die Schüler eben keine zehn Seiten schreiben. Korrigierst Du gern?

    GK-Lehrer leisten neben der Verbeamtung noch einen zusätzlichen Eid, da bei ihrem Unterrichtsstoff naheliegenderweise eine "besondere Verfassungstreue" vorgeschrieben ist. Deshalb kommt zu diesem Akt auch extra ein Mitarbeiter vom Verfassungsschutz ins RP. Die Lehrer sind auch angehalten dementsprechend zu agieren und ggfs. Vorfälle unter Schülern oder Kollegen direkt an das Landesamt zu melden, nicht über die Dienststellenleitung (gesonderter Dienstweg).

    Hast Du dafür einen Beleg? Davon habe ich als SL in BW noch nie gehört. Auch §47 LBG sagt davon nichts.

    1. Ja, meine Aussage ich erst gemeint. Der Artikel über Herrn Glasl ist nicht zu entnehmen, dass es eine geheime Akte gab. Bitte gründlicher recherchieren...da hat kein Gericht irgendwas gemacht! Urteil? Nirgendwo zu finden.
    2. Man muss auch in Deutschland berücksichtigen, dass es nicht nur rechtsradikale gibt sondern auch linksradikale, die genau so [füge beliebiges Adjektiv hierhin] sind. Das wird leider immer wieder vergessen. Wäre jemand in der AfD gewesen, würde man auch genau so handeln.

    Eine Aussage der SDS-Satzung (Bayern):

    "Als revolutionäre Sozialist*innen erkennen wir die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Umsturzes als Voraussetzung für die Befreiung der Arbeiter*innenklasse und die Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft."

    steht meines Erachtens nach in direktem Widerspruch zu den Prinzipien des Beamtentums. Herr Glasl war nicht so ein popeliges Mitglied, der war Bundesvorstand.

    Was zum Schmunzeln am Rande: Ein Herr Glasl dürfte vielen bayerischen Lehrern als Unterzeichner ihrer Examenszeugnisse bekannt sein.

    Mir wäre es auch neu, dass KMS - zumal automatisch! - ihre Gültigkeit verlieren sollen (bin ja mit einem halben Bein auch noch in Bayern engagiert). Aus dem Seminar (lang ists her) kann ich mich auch noch an jahrzehntealte KMS erinnern, die dennoch gültig und den Schülern am Schuljahresbeginn kundzutun waren ("Gefahren des Eisenbahnbetriebs", hach!).

    Was w

    Nächste Frage: Wer kennt eine Uni, an der man sich ohne Latinum fürs Lateinstudium einschreiben kann? :ka:
    Gefolgt von: Wie groß sind wohl die Einstellungschancen eines Lateinlehrers ohne großes Latinum? Reicht heutzutage nicht ein Latinum, gute Allgemeinbildung, eine knackige Portion Selbstvertrauen aka "zutrauen würde ich es mir" um guten Lateinunterricht zu erteilen? :gruebel:

    :hammer:

    Nun - ich wage zu behaupten, dass bei vorliegen eines Studienabschlusses kein Mensch mehr nach dem Latinum fragt.

    Im übrigen bleibe ich dabei, dass von Geschichte als Fach grundsätzlich und unter allen Umständen abzuraten ist.

    Ist doch prima! Ich würde dann in den schillerndsten Farben von meiner Durchfallerkrankung berichten!

    Hör bloß auf. Ich hab eine Kollegin, die das genau so macht.

    Mit einer Stuhlprobe dabei?

    Viel fehlt bei meiner Kollegin wahrscheinlich dazu nicht mehr...


    Nein, es geht den Arbeitgeber nichts an. Nicht ohne Grund bekommt man beim gelben Schein (also in der GKV) eine Bescheinigung ohne Diagnose für den Arbeitgeber!

    Genau so ist das. Ich würde sogar noch weiter gehen und als Grund schlicht nennen "Abwesenheit".

    Hat vielleicht schon jemand Erfahrungen mit Schülern mit PTBS und wäre bereit mir die Situation darzustellen?

    Unter einer PTBS leiden ca. 50% meiner Schüler, aber leider muss ich Dir sagen, dass man ihnen das in den seltensten Fällen anmerkt - zumindest nicht in einer Weise, dass man sagen könnte, "Ah, PTBS... ganz typisch!". Die Auswirkungen einer PTBS können so unterschiedlich sein, dass es schwer ist, das an einem Fallbeispiel festzumachen. Das reicht von "man merkt im normalen Umgang überhaupt nichts" bis zu "die Schülerin fällt aus für Außenstehende nicht nachvollziehbaren Gründen ständig in Ohnmacht". Typisch für PTBS - wenn man das denn so kategorisieren will - ist allenfalls, dass es meist Situationen, Orte, Dinge gibt, die die Patienten "triggern"; die Auswirkungen dieses Triggers sind dann aber wieder komplett unterschiedlich. Ganz pauschal würde ich sagen: Wenn ein Schüler so belastet ist, dass Du es ihm anmerken würdest, ist er im Normalfall nicht in der Regelschule, sondern z.B. in einer Klinik.
    Ich würde das in dem Referat so sagen und darauf verweisen, dass die Symptome eben unheimlich vielfältig sind. Ein "Fallbeispiel" müsste die komplette psychosoziale Situation des Schülers abbilden, nicht (nur) sein Verhalten in der Schule. Mit Essstörungen o.ä. könntest Du so vorgehen, da hast Du typische Verhaltensweisen, die sich auch in der Schule äußern.

    Ich möchte Gymnasiallehramt [...] Geschichte studieren und möchte das Studium so kurz wie möglich halten, da ich schon etwas älter bin.

    In Geschichte dauert das momentan sinnvollste Lehramtsstudium genau 0 Tage, weil man es gar nicht erst antritt. Bitte informiere Dich über den Bedarf an Geschichtslehrern, bevor Du Dir Gedanken über irgendwelche Zulassungshürden machst.

    Schon Mathe bedeutet längst keine Stellengarantie mehr, aber Geschichte ist quasi die Garantie, keine Stelle zu bekommen.

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