Hat vielleicht schon jemand Erfahrungen mit Schülern mit PTBS und wäre bereit mir die Situation darzustellen?
Unter einer PTBS leiden ca. 50% meiner Schüler, aber leider muss ich Dir sagen, dass man ihnen das in den seltensten Fällen anmerkt - zumindest nicht in einer Weise, dass man sagen könnte, "Ah, PTBS... ganz typisch!". Die Auswirkungen einer PTBS können so unterschiedlich sein, dass es schwer ist, das an einem Fallbeispiel festzumachen. Das reicht von "man merkt im normalen Umgang überhaupt nichts" bis zu "die Schülerin fällt aus für Außenstehende nicht nachvollziehbaren Gründen ständig in Ohnmacht". Typisch für PTBS - wenn man das denn so kategorisieren will - ist allenfalls, dass es meist Situationen, Orte, Dinge gibt, die die Patienten "triggern"; die Auswirkungen dieses Triggers sind dann aber wieder komplett unterschiedlich. Ganz pauschal würde ich sagen: Wenn ein Schüler so belastet ist, dass Du es ihm anmerken würdest, ist er im Normalfall nicht in der Regelschule, sondern z.B. in einer Klinik.
Ich würde das in dem Referat so sagen und darauf verweisen, dass die Symptome eben unheimlich vielfältig sind. Ein "Fallbeispiel" müsste die komplette psychosoziale Situation des Schülers abbilden, nicht (nur) sein Verhalten in der Schule. Mit Essstörungen o.ä. könntest Du so vorgehen, da hast Du typische Verhaltensweisen, die sich auch in der Schule äußern.