Ich bin ein gutes Stück jünger und ich hatte das in Bayern sicher nicht in der Grundschule.
Na, na - wenn Dein Nick wie bei mir auf den Jahrgang schließen lässt, dann solltest Du nicht solche Töne spucken und der großen "4" gelassen entgegen sehen... Wobei ich nach etwas gründlicherer Überlegung sagen muss: Das, was in diesem Buch unter "Ungleichungen" vermerkt war, hatten wir schon auch, aber der Begriff "Gleichung" kam erst später auf. Und was die Wahrscheinlichkeitsrechnung angeht: Das hatte ich nichtmal im Gym. Wir waren der sprachliche Zweig, und sowohl unser Mathematikunterricht als auch die Lehrer waren eher... hm, nennen wirs "Resterampe". Aus heutiger Sicht würde ich gern mal damalige Lehrpläne und meinen Unterricht in Klasse 5 bis 11 vergleichen - damals haben es die besten von uns anschließend geschafft, im M-Gk einigermaßen zu bestehen, Lk hat sich keiner getraut, wohl zu recht. Ich erinnere mich daran, dass wir zu Beginn der 11. versehentlich die Bücher zu den komplexen Zahlen ausgeteilt bekommen hatten. Kommentar von Herrn D.: "Die braucht ihr nicht, das ist für euch zu hoch."
Ich fand es auch als Schülerin schon albern, die Puddingvordemfensterabkühlkurve zu berechnen. Und verständlicher wurde dadurch auch nichts.
Wenn Du mal frühmorgens vor der Aufgabe stehst, blitzschnell zu berechnen, wie lange die gerade aufgebackenen Brötchen draußen auf dem Balkon liegen müssen, bevor Du sie zu Pausenbrötchen für Deine demnächst wegmüssenden Kinder verarbeiten kannst, wirst Du für so lebenspraktischen Unterricht dankbar sein.
Mich haben insg. drei Schulleiter von Sek 1 Schulen mal gefragt, was die Azubis bzw. Vollzeitschüler können müssen, wenn sie zu uns ans Berufskolleg kommen.
Beim Punkt "Mathe", war meine Antwort nur noch:
[...]
Hm. Hm. Hmmmmm... Berufskolleg schließt mit (Fach-)Abi ab, oder? Ich hab ja nur die Erfahrung aus der bayerischen FOS, aber dort brauchst Du definitiv ein bisschen mehr Mathe, um es bis zum Fachabi zu schaffen. Auch die teilweise angebotenen Vorkurse setzen mehr voraus.
Die letale Dosis Alkohol liegt nach Ansicht des ein oder anderen meiner SuS bei etwa 4 Liter Wodka auf ex
Liegt sie nicht? Gut zu wissen!
Ich habe gerade den direkten Vergleich. Wir hatten - ohne zu sehr ins Detail zu gehen - eine "Pilotklasse" mit zum Teil sehr alten Schülern (jüngste/r: ca. 25, breite Masse 30-40, älteste/r über 50). Die meisten davon mit "schwieriger" Vergangenheit, viele mit vor Jahren abgebrochener Ausbildung. Das heißt, sie waren damals sicher nicht die ganz superbegeisterten Lerner und Überflieger.
Was ich an mir selbst oft merke: Dinge, die mir in der Schule ein Rätsel waren, lasse ich mir von unserem (didaktisch sehr fähigen) Mathekollegen erklären und begreife sie dann auf einmal. Analoges habe ich bei meinen diversen Zusatzqualifikationen und im Jurastudium festgestellt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das etwas mit dem Alter und mit besser ausgeprägten Gehirnstrukturen zu tun hat. Die größere Motivation dieser Klientel hängt damit möglicherweise auch zusammen.