Beiträge von Kathie

    Du kommst doch aus Bayern, Kathie. Gerade eure Regierung setzt sich doch gegen Inklusion und für die Stärkung der Förderschulen ein. Zugegeben, die Arbeit der Grundschullehrer ist in den letzten Jahren nicht einfacher geworden, aber ich finde, dass es dann doch noch einmal einen Unterschied zu der Arbeit eines Förderschullehrers gibt. Die Einen haben maximal 10%, die Anderen 100% Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Unterricht

    Aha? Gibt es da Regelungen dazu? Was passiert, wenn die Schüler aber schon IN der Klasse sind, und erst im Verlauf des Schuljahres diagnostiziert werden, und die Förderschulen voll sind? Kein Seltenfall, sondern eher die Regel. Wenn es dann pro Klasse mehr als 10 % mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind, passiert was?

    Nachdem das Thema schon so oft diskutiert wurde, sage ich hier nix weiter dazu. Aber zu deinen Zahlen würden mich einfach mal die Hintergründe interessieren.

    Naja, was heißt "Klotz von Fehlverhalten"? Grobe Fahrlässigkeit liegt bereits vor bei "Och, wird schon nichts passieren". Ich denke da z.B. an Tretbootfahren mit Schülern ohne Rettungsschwimmer, an Eislaufen ohne Schutzhelm u.ä. Späße, die oft genug an Wandertagen so durchgeführt werden, ohne dass die notwendigen Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.

    Bei Aktivitäten am und im Wasser ist ein "Och, es wird schon nix passieren" ja grundsätzlich die falsche Einstellung.

    Bei Ausflügen immer wichtig ist die Frage: Ist die Aktivität gefährlicher als der Lebensalltag der Schüler? Wenn ja, dann macht man sich zu dieser Aktivität vorher schriftlich (!!!) Gedanken über potentielle Gefahren und wie man Unfälle vermeidet, bzw. ob sie zu gefährlich ist und man sie vielleicht lieber ganz weglässt. Und schon kann man nicht mehr wegen grober Fahrlässigkeit belangt werden. Das ist jedenfalls mein aktueller Wissensstand.

    Ja, stimmt, es ist sehr lang, aber da dieser Stempel am Ende der Woche schon total zieht und sie sich darüber freuen, ist es okay. Ich hatte auch erst überlegt, den Zeitraum kürzer zu machen, aber wollte nicht ständig materiell belohnen. So alle 10 Wochen (oder länger, je nach Kind) finde ich es vertretbar.

    Die Fachlehrer schieben auch auf der Ampel herum, aber bei mir sind nur zwei andere Lehrer in der Klasse, an den meisten Tagen der Woche bin ich die einzige Lehrkraft der Klasse.

    Ich fahre ganz gut mit meiner "Schatzkiste", in der sich lauter Krimskrams befindet. Radiergummis, Stickies, Schlüsselanhänger, Muscheln, schöne Steine, kleine Pixiebücher, Blöcke etc.

    Bei mir gibt es auch ein Ampelsystem, wo die Namenskärtchen der Kinder an einer Ampel von grün auf gelb und dann rot rücken. Jeder tag beginnt für alle neu auf grün. Wer eine Woche lang geschafft hat, nie auf rot zu kommen, bekommt einen Stempel ins Hausaufgabenheft gestempelt (allein darüber freuen sie sich schon total). Bei 10 gesammelten Stempeln darf man einmal in die Schatzkiste greifen. Die Motivation ist da sehr hoch. Bisher hat es zum Glück noch jedes Jahr jeder geschafft, in die Schatzkiste zu greifen :-).

    Bei "Kärtchen auf rot" passiert bei mir nichts weiter. Dass es dann keinen Stempel gibt, während die anderen einen bekommen, ist mir bei den Kleinen Strafe genug.


    Für Drittklässler müsste man das System aber anpassen. nachdenkaufgabe schreiben, wenn man zweimal die Woche auf rot gelandet ist oder so.
    Vom Gefühl her würde ich die roten Smileys grün machen - gelb hat so einen Warnfarbencharakter.

    Es kann dir ganz egal sein, ob Strenge negativ rüberkommt, du bist der Lehrer und musst dafür sorgen, dass der Laden läuft, und da wirken Konsequenz und klare Regeln besser als dieses lasche Gerede. Auf lange Sicht ist ein strenger, gerechter Lehrer besser als einer, der immer nur guter Freund sein will und alles und jedes ausdiskutiert.

    Auf Ausflügen ist es als Begleitperson, wie oben geschrieben, schwierig. Besonders, wenn der Lehrer eine andere Schmerzgrenze hat als du und ihn die Unruhe scheinbar nicht stört...
    Mit eigener Klasse: vorab Regeln besprechen und auf Einhaltung pochen.
    In der Bahn ist es laut? Einmal "Pscht, leise jetzt!" und strenger Blick, beim zweiten Mal Ankündigung von Konsequenz (umsetzen o.ä.), beim dritten Mal sitzt das Kind auf einem neuen Platz, wenn möglich alleine, und ohne Diskussion.
    Wer sich nicht benimmt, und zum Beispiel beim Umsetzen ein Theater macht, bleibt nächstes Mal daheim - wenn die Kinder dich aber als konsequent kennen, wird das äußerst selten passieren.

    Klassenstufe wäre noch interessant.

    Mit meinen Erstklässlern mache ich täglich eine Runde "Wie gehts mir heute", danach erzähle ich, was heute alles ansteht. Das dauert an guten Tagen 10 Minuten, an schlechteren Tagen über 15 Minuten, aber mir ist es wichtig, dass alle zusammenkommen, sie sich zuhören und ich direkt morgens weiß, ob jemand heute schlecht drauf ist (und im besten Fall den Grund erfahre).

    Ansonsten kenne ich / habe ich auch schon gemacht: Kurze Passage eines Buches vorgelesen (3. Klasse Ronja Räubertochter, zum Beispiel),
    Stilleübungen (leise Glocke weitergeben)
    gemeinsam einen Morgenvers sprechen
    gemeinsam ein Morgenlied singen
    "Rätsel des Tages" - da gab es mal einen Kalender, den habe ich mit einer vierten Klasse genutzt, das war auch schön.

    Hoffentlich was etwas für dich dabei :)

    Unsere Mathe-Didaktik Professorin (vielleicht war sie keine Professorin, so genau weiß ich das nicht mehr, jedenfalls hatten wir sie an der Uni in Mathe Didaktik als Lehrperson) hat auf eine Frage nach einem mathematischen Sachverhalt allen Ernstes geantwortet: "Das weiß ich nicht, da muss ich mal meine Mama fragen."

    Ich hatte auch viele tolle Lehrer, die einfach insgesamt eine wohlwollende Art hatten.

    Manche fragten nach dem Unterricht nach, was denn gerade so los sei, wenn jemand pubertätsgebeutelt und unglücklich war, andere dekorierten mit uns in der Pause unser karges Klassenzimmer,
    andere behandelten uns so, dass wir uns ernst genommen fühlten.

    Also großartige Aktionen hat keiner von denen veranstaltet, es war mehr die allgemeine Einstellung den Schülern gegenüber, die positiv hängen geblieben ist.

    Liebe "ältere" Kollegen, bitte postet weiter. Es ist einfach unheimlich interessant zu lesen, was ihr zur Schule einer ganz anderen Zeit zu berichten habt.


    Also ich bin in den Neunzigern zur Schule gegangen, soooo alt bin ich nun nicht ;) . Vielleicht hätten wir immer noch das ungefähre Jahr dazu schreiben sollen. Hinterher kann man ja leider nicht editieren (ich hab auch einen Fehler drin - das kommt davon, wenn man ständig während des Schreibens abgelenkt wird).

    Wir hatten einen Erdkundelehrer, der im Sommer mit uns im Sommer im Hof im Sitzkreis Unterricht gemacht hat. Jeder durfte dabei rauchen. Find ich im Nachhinein echt unmöglich. Damals fanden wir es alle cool.

    Eine Biolehrerin hat einmal, weil wir ca. 10 Minuten zu spät kamen, unsere Jacken aus dem Fenster in den Innenhof geworfen und gesagt, wer in 5 Minuten nicht wieder mitsamt Jacke da ist, bekommt einen Verweis. Die war wirklich merkwürdig.


    Und dann noch unser Mathelehrer, der jedesmal, wenn wir auf dem Gang am kalten Boden gesessen haben, gesagt hat: "Mädchen, denkt an eure Eierstöcke!"

    Ich mache es quasi andersrum: Ich achte recht wenig auf ethische Korrektheim beim Einkaufen, mit dem schönen Nebeneffekt, dass ich mich gut und stolz fühle, wenn ich es doch einmal tue ;-). Ist wahrscheinlich für mein persönliches Wohlbefinden besser als deine Strategie, und ob man als kleine Person tatsächlich sooo viel verändern kann, wenn man sich wegen der Nachhaltigkeit total verrückt macht, während Konzerne und ganze Staaten munter Plastikmüll produzieren und Abgase in die Luft blasen, bezweifle ich auch.

    Also konkret:
    - Fleisch selten
    - Obst saisonal
    - Jutetasche statt Plastiktüte
    - hin und wieder Fahrrad statt Auto
    - Kleidung tragen wir lange und kaufen die Kinderkleidung oft second Hand (wobei meine Teenager das nicht mehr lange tolerieren werden)

    Alles andere handhabe ich entspannt.

    Schöner Thread!


    Ich bin (unter anderem) eine gute Lehrerin, weil

    ... ich täglich versuche, jedem Kind mindestens einmal ein Erfolgserlebnis zu verschaffen oder ein nettes Wort zu sagen, sodass möglichst jeder meiner Schüler mittags mit einem guten Gefühl nach Hause geht.

    Hallo liebe Alle,

    Ich arbeite als Honorarkraft in der Nachmittagsbetreuung einer Grundschule. Ich habe bei einer Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung angefragt, ob wir eine gemeinsame AG einführen.


    wie wird das Thema Inklusion und Behinderung thematisiert.

    Hat jemand eine Idee bezüglich Vorstellungsspiele, Aktivitäten in der AG oder sogar Materialien für die gemeinsame AG oder die AG nur für die Grundschüler?

    Das kommt mir ein bisschen vor wie im Zoo. Entschuldige die harten Worte. Was ist denn das Ziel der AG? Unbefangener Umgang miteinander? Berührungsängste (seitens der "normalen" Kinder) abbauen?

    Wenn du eine AG mit geistig beeinträchtigten Kindern machen willst, kannst du doch während der AG das Thema Behinderung nicht thematisieren. Das fühlt sich für die Betroffenen sicher nicht besonders toll an. dazu sind sie auf jeden Fall noch zu klein, um quasi als Anschauungsobjekt vorgeführt zu werden.

    Ich war seit meinem 16. Lebensjahr nicht mehr Single, würde aber hoffen, dass ich im Fall der Fälle genug Mut hätte, auch alleine Urlaub zu machen! Dazu müsste ich mich allerdings irgendwie zwingen, vermute ich.


    Warst du in letzter Zeit mal alleine im Kino oder hast sonst eine "Partneraktivität" ganz alleine gemacht (also auch nicht mit Freunden, sondern wirklich nur du)?

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