Beiträge von Kathie

    Ich teile die hier geäußerte Sichtweise, dass es ein "Geschmäckle" hat, wenn Menschen in großen Abhänigkeitsverhältnissen dazu aufgefordert (und auch eine Bitte kann in so einem Abhängigkeitsverhältnis wie eine Aufforderung oder eine Anweisung klingen; so viel Kommunikationstheorie sollten wir alle drauf haben), solche Aufgaben zu übernehmen.

    Und dann wird auch noch von Vorgesetzten so argumentiert, dass die Referendare es ja "gerne" machen und dass die ja Zeit hätten. Bitte, welcher Referendar würde sich denn trauen, zu sagen, dass er das wahrlich nicht gerne macht, dass es nicht seine Aufgabe ist, und dass es ihn stresst, wenn von eben dem Vorgesetzten (Schulleiter in diesem Fall) am Ende des Jahres eine Beurteilung erfolgt?


    Und dass die Prüfer um 6 Uhr aufstehen müssen und deshalb dringend bewirtet werden müssen, ist doch auch Quatsch. Jeder sollte es schaffen, sich zu versorgen - und ne Tüte Kekse kann man sich theoretisch auch selbst in die Tasche stecken, sollte man vormittags welche essen wollen.

    Der Kaffee stammt aus der Kaffeemaschine im Lehrerzimmer und wird von der Schulleitung gestiftet, ebenso die Butterbrezel und die Kekse. Die Referendare des Vorkurses übernehmen die Organisation, holen beim benachbarten Bäcker die Brezeln, stellen Tasse, Thermoskanne, Teller und Kekse im Besprechungsraum bereit und räumen anschließend wieder auf.

    Also machen das eigentlich komplett die Referendare, vielleicht mit dem kleinen Unterschied zu anderen Schulen, dass sie es zumindest nicht selbst zahlen müssen. Dennoch, zum Bäcker gehen, die ganze Orga, das Aufräumen danach sind ja der Hauptteil der Arbeit. Da ist das Spenden von 15€ und sonst nix mit der Geschichte zu tun zu haben vergleichsweise easy ;)


    Ich bin auch sehr dafür, dass die Bewirtung der Prüfungskomission abgeschafft gehört. Erwachsene Personen können sich wohl selbst was mitbringen.

    Seit ich krankheitsbedingt auf Gluten verzichten muss, faste ich Gluten und damit gefühlt die Hälfte aller Lebensmittel (so wie an jedem anderen Tag des Jahres auch). Mehr sehe ich ehrlich gesagt nicht ein, bin ja schon eingeschränkt genug. ;)


    Die Idee mit der guten Tat am Tag gefällt mir aber sehr!

    1. Wenn du das Praktikum schon als sehr anstrengend empfunden hast, dann kannst du dir in etwa vorstellen, wie das Ref wird.


    2. Das lernst du im Ref aber.


    3. Meines Wissens nach ja, aber vielleicht ist das jetzt auch geändert worden, also ohne Gewähr!


    4. Schwer zu sagen, aber schon einige, es kommt sehr darauf an, wie schnell und effektiv du arbeiten kannst, wie sehr du dazu neigst, dich zu verzetteln und wie perfektionistisch du bist. Korrekturen in der Mittelschule werden auch ein Zeitfresser sein. Also wie gesagt, es wird weit mehr als eine 40-Stunden Woche


    Aber: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und wie ich dir schon gesagt habe, es ist mit kleinen Kindern machbar, deine sind schon etwas größer, da ist es bestimmt auch machbar.

    Ich schließe mich in allen Punkten an, das klingt nach dem normalen Ref in Bayern. Es wird sicher mehr als 40 Wochenstunden beanspruchen, ich bin mir auch recht sicher, dass ein Tag am Wochenende (mindestens) für die Unterrichtsvorbereitung draufgehen wird.

    Ich habe das Ref mit kleinen Kindern gemacht, es war sehr stressig, aber schon machbar. Wichtig ist ein gutes Netz: Wer kann am Wochenende was mit den Kindern unternehmen, damit du vorbereiten kannst? Wer bringt die Kleinen in die Kita, wenn dein Tag früher beginnt als die Öffnungszeiten (gut, der Punkt fällt bei dir weg, wenn das jüngste Kind schon 8 ist)? Wer kann bei kranken Kindern daheim bleiben außer dir?

    Nicht unterschätzen solltest du auch, dass du nach einem Schulvormittag körperlich und geistig erstmal ausgelaugt sein wirst.

    Was mich wundert: Habt ihr nachmittags nie Teamarbeit? Plant ihr keine Schul - oder Stufenprojekte? Schulfeste? Hast du gar keine Zusatzaufgaben? Nicht einmal Schulkonferenz oder so? Elternarbeit ja auch nicht...


    Ich habe 2 feste Nachmittagstermine pro Woche. Einmal DB mit anschließender Projektplanung, einmal treffe ich mich mit meiner Parallelkollegin, um den Unterrichtsstoff und die Klassenarbeiten zu planen. Die müssen wir parallel schreiben.

    Doch, all das gibt es bei uns, dennoch sind das nicht zwei feste Nachmittage pro Woche. das kann man optimieren, wie ich finde.

    Du bist doch schon ewig Lehrerin, da kann man sich mit Parallelkollegen doch kurz und knapp absprechen. Thema, Sequenz, was kommt in etwa diese Woche dran, wann schreiben wir den Test - und dann kann jeder seine Erfahrung nutzen und seinen Unterricht planen. Ich kenne aber schon auch diese Ratsch-Teams, die eeeewig alles bis ins kleinste Detail besprechen, danach noch gemeinsam kopieren und wirklich stundenlang an der Schule sind. Kann man ja machen, aber wenn einen das stresst, dann kann man es auch ändern und daheim am Computer abends weiterplanen, sich Sachen mailen etc pp.


    Zusatzaufgaben ja, aber auch da gibt es keine festen wöchentlichen Termine. Man spricht sich ab, wann man sich mal trifft, oder kommuniziert online und verteilt Aufgaben... Das kommt ja auch in Wellen, mal ist viel zu tun und mal wenig.

    Ich glaube, solche Tage hat man in anderen Berufen auch regelmäßig. Was deinen Stress natürlich nicht mildert, das will ich damit nicht sagen.


    Ich sehe mit den Jahren den Job tatsächlich immer mehr als Job. Ich definiere es aber nicht so wie du, dass ein Job etwas ist, was ich nebenbei mache, sondern mein Job ist einfach mein Beruf - das, womit ich Geld verdiene, das, worin ich professionell handle.

    Schlaflose Nächte bereiten mit meine Schüler glücklicherweise nicht, Sorgen mache ich mir um sie stellenweise natürlich auch, aber ich versuche immer, einen gesunden Abstand zu wahren. Ich wünsche dir, dass dir das bald noch besser gelingt. Nicht abschalten zu können ist sehr anstrengend!

    Meine Kinder sind schon groß, daher kann ich auch den zweiten Punkt beurteilen. Zu keinem Zeitpunkt sind mir Kinder hier oder da zu viel geworden. Die eigenen Kinder zu erziehen ist einfach auch mal so komplett anders als die Arbeit in der Schule, das hing bei mir gar nicht zusammen, weder im positiven noch im negativen Sinne. Ich finde sogar, dass man seinen Beruf noch besser ausübt, wenn man eigene Kinder hat. Als ich Mutter war, konnte ich mich besser in das Denken und Erleben von meine Schulkindern hineinversetzen. Ich wurde weicher und sensibler für ihre Bedürfnisse.

    Meine auch...

    Ich stimme dir in Teil 2 zu, ich finde auch, dass eigene Kinder evtl dazu führen, den Schulkindern gegenüber mehr Verständnis aufzubringen und sich besser in Familien hineinversetzen zu können (auch an den Lehrerinnen meiner Kinder hat sich diese Theorie bewahrheitet).

    Teil 1 war bei mir anders. Während Freundinnen von mir, die Bürojobs haben, es immer irgendwie schön fanden, nachmittags Kinderbesuch zu haben, oder am Wochenende Übernachtungsgästekinder, hätte ich da gut und gern drauf verzichten können. Auch in Kinderhotels mit den eigenen und fremden Kindern gemeinsam was spielen mochte ich wenig, während andere Familien oft fremde Kinder zu sich an den Tisch eingeladen haben. Meine eigenen Kinder wurden mir nie zu viel - aber das Interesse an fremden Kindern war am Nachmittag sehr gering, wahrscheinlich, weil ich vormittags schon so viel mit fremden Kindern zu tun habe ;)


    Würde ich den Beruf wieder wählen? Definitiv! Ich liebe den Beruf.

    Schulende 13.00, Mutter wartet im Auto vor der Schule. Die Nacharbeit beginnt um 13.30 Uhr. Das Kind hätte also eigentlich problemlos rausgehen und der Mutter Bescheid geben können. Außerdem hätte die Mutter auch durch Türen, die von innen aufgehen, ins Schulhaus gelangen können, wenn tatsächlich so viele Schüler hinausströmen.


    Abgesehen davon, ja, als bayerische Lehrkraft kennt man die Vorgaben. Ich denke insofern nicht, dass hier eine Lehrerin schreibt.

    Und ich verstehe nicht, wie man sich als Mutter in Foren darüber aufregt, statt einfach direkt der Lehrkraft eine Nachricht zu schreiben, dass man sich Sorgen gemacht hat und erwartet, dass man zukünftig benachrichtigt wird.

    Okay, habe jetzt mit dem LBV telefoniert:

    die Mehrarbeit darf ich nur angeben, wenn sie auch entstanden ist. (siehe auch das obere Zitat von PeterKa)


    Die Frage ist also geklärt. Danke fürs Überlegen an alle.

    (Und ja: diese Antwort kann man ggf. doof finden)

    Dann wäre es aber schon wichtig, genau zu wissen, welche der Stunden eben die Mehrarbeitsstunden sind - und die nur dann nicht zu bezahlen, wenn sie sie wirklich nicht gegeben hat.

    Sind die Stunden am Montag und sie war in der Woche am Donnerstag krank, hat sie ja trotzdem Mehrarbeit geleistet, oder? Wie seht ihr das?

    Mal ein Gedankenspiel, sehr vereinfacht. Angenommen, die Lehrkraft arbeitet regulär Mo, Di und Mi ihre 12 Stunden und am Do ihre beiden Stunden Mehrarbeit.


    Was ganz spontan irgendwie logisch klingt, wäre Folgendes:

    - Wenn sie am Mo krank ist, bekommt sie die Mehrarbeit gezahlt. Denn Krankentage sollen / dürfen ja nicht nachgearbeitet werden, insofern hat sie in der Woche zwar unter 12 Stunden gearbeitet, aber trotzdem ihre Mehrarbeit gemacht.

    - Ist sie am Do krank, bekommt sie die Mehrarbeit nicht bezahlt, weil sie ihre normalen 12 Stunden gearbeitet hat und die Mehrarbeit nicht gemacht hat.


    Ob das rechtlich so passt? Da bin ich leider nicht firm. Beisteuern wollte ich es trotzdem, als Gedankenanstoß.

    Und wie es aussieht, wenn die Mehrarbeit ein ganzes Jahr so angeordnet wurde, ob es dann wie aufgestockte Teilzeit mit regelmäßiger Vergütung gilt, ist die Frage.

    Sagst du uns, wie es ausging, Frosch? Das würde mich interessieren.

    Wobei es hier ja um ganz andere Dinge ging.

    Hier gab es einen Ausnahmetag und erhöhte Betreuungsprobleme.

    Das muss doch zu stemmen sein .

    War es ja vielleicht auch. Der genaue Ablauf ist uns allen ja nicht bekannt, also ob die Kinder am Ende abgeholt wurden oder auf Elternwillen hin alleine zu Fuß laufen sollten oder on Gruppen mit Betreuern oder wie das nun war.

    Was wahrscheinlich eher nicht passiert ist, ist, dass man sie einfach so ohne Erlaubnis der Eltern irgendwann gegen Einbruch der Dunkelheit losgeschickt hat.

    ... so, die örtliche Grundschule hatte um 11 Uhr den Unterricht aufgrund der Verkehrssituation vorzeitig beendet und die Eltern gebeten ihre Kinder abzuholen, weil auch keine Busse mehr fuhren. Eben um 18 Uhr waren die Kinder dann zuhause.

    Hier steht übrigens nicht, dass die Grundschule die Kinder alleine losgeschickt hat.

    Es könnte auch gut sein, dass gewartet wurde, bis die Eltern ihre Kinder zu Fuß abgeholt haben oder sich Geh-gemeinschaften mit anderen Eltern gebildet hatten.

    Zumindest, ohne vorher die Eltern anzurufen und sich deren Okay abzuholen. Besonders, da die Kinder ja offenbar erstmal einige Stunden lang betreut wurden, wenn sie für den Weg am Ende "nur" zwei Stunden gebraucht haben, aber schon um 11 Uhr die Schule aus war. Da kann man sie ja nicht ohne Elterninfo einfach zu irgendeiner Zeit alleine losschicken und keiner weiß, wo sie gerade sind und wann sie daheim ankommen müssten.


    Riefe man mich an und würde fragen, ob man die Kinder losschicken könne, würde ich mich als Elternteil auf den Weg machen und ihnen zumindest entgegen gehen. Es ging ja um die Heimgehkinder, die anderen waren ja nachmittags betreut. Und bei Heimgehkindern (bzw. Schulbuskindern) im Grundschulalter ist nachmittags in der Regel ja jemand daheim.

    Aber die ganze Geschichte kommt mir irgendwie komisch vor.

    Mit allem Drum und dran haben die 7 Stunden benötigt, hast Du richtig gelesen. Zuerst haben die Kolleginnen noch eine Betreuung gewährleistet, weil sie davon ausgegangen sind, daß die Eltern die Kinder ja abholen können. Als sie gemerkt haben, daß das aber auch nichts wird, weil einfach niemand durchkommt, haben sie die Kinder losmarschieren lassen. Der eigentlich Marsch dauerte also eher gut 2 Stunden, wobei 2 Stunden bei -5°C auch nicht gerade toll sind.

    Also haben die Lehrer die Kinder vom Schulende an (also ab 11 Uhr) bis 16 Uhr beaufsichtigt und danach sind die Kinder dann zwei Stunden bis 18 Uhr (bei Finsternis) alleine nach Hause marschiert? Und die Straßen waren immer noch komplett blockiert?

    Und die meisten Dorfbauern fahren überdimensionierte Gefährte für das, was sie tun. Quasi eine andere Art des Schwanzvergleichs.

    So eine Einschätzung traue ich mir nicht zu, ich weiß zu wenig über deren Fahrzeuge und das, was sie können müssen, um mir ein solches Urteil anmaßen zu wollen.

    Aber dass wir ein Problem mit dem Höfesterben haben und dass die Landwirte extrem hart arbeiten und teilweise schon vor Kameras in Tränen ausgebrochen sind, weil sie nicht wissen, wie sie alles finanzieren sollen, das ist mir in den letzten Jahren nicht entgangen.

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