Ich halte die Terminologie vom "oberen Drittel" für um einiges bedenklicher. Und wenn ich mir die Reaktionen auf meinen Beitrag #3 in diesem Thread anschaue, scheine ich damit nicht alleine zu sein.
Über „obere“ und „unteres“ kann man ganz sicher streiten, aber dann werden die Worte wieder auf die Goldwaage gelegt. Es geht doch in der Frage gar nicht darum, ob es eine Drittelunterteilung oder eine Gaußverteilung realistisch sind, oder darum, ob die Kollegen, die sich mehr in die Schulentwicklung einbringen, die besseren sind.
Es geht doch darum sich auszutauschen, mit welchen Mitteln erreicht werden kann, dass alle Kollegen sich einbringen können und wollen.
Die einen brauchen dazu Hilfe, effizienter im Kerngeschäft zu werden, damit andere Tätigkeiten erst möglich werden.
Andere müssen motiviert werden, nicht nach 38,5 h den Bleistift fallen zu lassen, weil das Kerngeschäft erledigt ist.
Und wieder andere müssen gebremst werden, damit sie nicht nach 10 Jahren ausgebrannt sind, weil sie regelmäßig mehr Zeit für die Arbeit aufwenden als vorgesehen.
Wieder andere schaffen es, das Kerngeschäft effizient zu erledigen und bringen sich in ihrer übrigen Arbeitszeit schon jetzt bei der Schulentwicklung ein.
Die erste und dritte Gruppe sind möglicherweise einfacher zu handhaben, weil sie zumindest in größeren Teilen vermutlich auch dankbar sind, wenn sich etwas verändert. Die vierte Gruppe muss dagegen nur weiterhin bei Stange gehalten werden, was möglicherweise auch kein Selbstläufer ist. Überzeugungsarbeit bei Gruppe 2 erscheint allerdings am schwierigsten, und genau deswegen wurde ja vor allem nach dieser Gruppe gefragt.
Edit: In meinem eigenen Kollegium würde mich die Bezeichnung mit dem oberen und unteren Dritteln vielleicht auch mehr stören, denn dann geht es um die individuelle Einordnung. Hier geht die Diskussion darüber meines Erachtens aber an dem Thema vorbei, denn die Tatsache, dass es bei dem Einsatz in der Schulentwicklung Unterschiede gibt, wird wohl niemand bestreiten.