und ehrlicherweise: als Beamt*in geben wir schon einige Rechte auf eine gewisse Art und Weise ab, da ist es gar nicht so abwägig zu glauben, dass der Beamtenstatus durch eine Transition erschwert werden kann.
Aus meiner Erfahrung mit transitierten Lehramtsstudierenden (von denen ich es zufällig und im Vertrauen erfahren habe): ich würde es noch so tun, dass ich mit neuer Identität im Referendariat starte. Nicht jede*r hat Lust, die Bürde des Exempels zu tragen. Statistisch gesehen werde ich schon Transfrauen oder Transmänner getroffen haben, ohne zu wissen, in welchem Körper sie geboren wurden. Und es geht mich nichts an.
Der Wechsel von Frau Müller zu Herrn Müller über die Osterferien ist sicher kein Trauma für die Schüler*innen (ich bin sicher, ich habe schon von einem solchen Fall gelesen), aber wenn es sich anders lösen lässt, ist es sicher einfacher (aber auch hier weiß ich: sowas kann man schwer vollständig steuern).
Beiträge von chilipaprika
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Ich wundere mich über eine derartige Anfrage im Jahre 2023. Im Grunde traurig, mit Ironie doch etwas besser erträglich, finde ich.
Herzlichen Glückwunsch! Du lebst in einer sehr schönen Bubble.
Quer- und Transfeindlichkeit ist 2023 weiterhin Alltagsgeschäft. Es ist wichtig, alle Anliegen ernstzunehmen, so "veraltet" sie einm vorkommen können. -
Vielleicht kommt es aber auch dort einfach nur auf die beteiligten Individuen an und lässt sich pauschal nicht sagen.
Sowieso!
Leider kommt es aber auch auf andere Individuen an, auf die man keinen Einfluss hat. Ich hatte immer eine gute Beziehung zu meinen Lehrkräften, hätte aber kein Risiko nehmen wollen, wenn ich plötzlich in einem Fach bei jemandem vorne stehe, der mich für die kleine Schülerin hält, oder mich doof fand und nie sagte, oder der Parallellehrer, den ich gar nicht kannte, meine Eltern aber nervig fand, usw..
Sowas hat man immer wieder, im Ref würde ich es vermeiden, wo ich kann (!).
Danach kann es mir auch egal sein, ob jemand mich komisch ansieht. -
Du meinst, da wo das Land vorher keine Zuschüsse für die 200 Euro-Monatstickete ausgehandelt hatte, würde es jetzt beim 49 Euro-Ticket einsteigen? Weil es mit unseren Gehältern nicht zuzumuten wäre?
(Ich wünsche mir, es hätte auch vorher Jobtickets auf Landesebene bzw. mit einheitlicher Regelung gegeben (ich glaube, einige STädte haben das?), aber jetzt frage ich mich, was noch mehr zum 49 Euro-Ticket kommen soll.) -
In einigen Bundesländern ist das Ref an der eigenen Schule nicht möglich (Ausnahme der beruflichen Fachrichtung, die es weit und breit nur einmal gibt, ausgenommen), für das Ref fände ich das persönlich je nach Zeitabstand auch durchaus problematisch. Du hast Einfluss auf deinen Rollenwechsel aber nicht darauf, wie alle KuK darüber denken ABER du kannst dich diesen KuK nicht unbedingt entziehen (Bewertungssitution).
Ehemalige Schüler*innen als Kolleg*innen haben/hatten wir schon einige. Ist kein Ding. -
es war gestern trans-visibility-day. Lasst uns hoffen, dass es nur jemand ist, der dadurch den Mut bekommen hat, sich, mit seiner Zukunft auseinanderzusetzen.
Es gibt Netzwerke, die weit über den "Selbsthilfegruppe-Effekt" hilfreich sind und Empowerment betreiben. Selbstverständlich schließen sich die zwei Eigenschaften trans und und Lehrkraft nicht aus. (Ich finde die Frage komisch gestellt und würde eher denken: "Darf ich als Transfrau/Transmann Lehrkraft werden?" "Lehrkraft" ist etwas, was ich noch steuern kann, meine Transidentität nicht.)
Die Antwort bleibt dieselbe: selbstverständlich. -
Nein.
Dass du dich nur bis zu einem bestimmten Grad beschweren darfst, dass du ohne begleitende Fortbildung bist.
Freuen darfst du dich hingegen,
- dass du immer noch einen Job hast
- dass du amtsangemessen verwendet wirst
- dass du in einer Schule und nicht Büro bist (vgl. Präsenzzeiten)
- dass du in deiner studierten (!!!!) Schulform bist
- dass du sogar Trennungsentschädigungsgeld bekommen kannst.
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... sorry, mein Fehler, mein Kalender (automatisch in IOS eingebunden) zeigt mir den Mittwoch als Ferientag. Warum auch immer. Das habe ich nicht hinterfragt (betrifft mich gerade nicht)
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also, ernsthaft: DAS wird in Vorstellungsgespräch gefragt?
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"Was machen wir heute?"
"Ich habe mein Heft vergessen, ist es schlimm?"
"Ich wollte Ihnen das Geld fürs Kino geben, aber nicht bis heute Nachmittag behalten"
"Ich habe ja 3 Wochen lang 3 Tage die Woche die Möglichkeit gehabt, Ihnen das Geld fürs Kino zu gehen, aber jetzt endlich"
"Ich wollte sehen, ob Sie da sind"
"Wann ist noch mal die Klassenarbeit"
tbc -
eben. Wir kleine Marionetten mit vielen Fäden.
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vielleicht haben sie es selbst nicht auf dem Schirm (negatives Spirit, aber auch ganz okay, wenn sie selbst nicht den Urlaub im Kalender eingetragen hat), vielleicht ist das Verfahren so, dass sie dich nachmelden würden, wenn du am Freitag Nachmittag deine Noten schickst (sehr positives Spirit), vielleicht werden neuerdings Einladungen eh erst ein Tag vorher geschickt und die BR arbeitet am Dienstag und schickt es den Schulen am Mittwoch?
Am Montag erfährst du sicher mehr von der Mitarbeiterin.
Und jetzt die Frage aller Fragen: dein Lehramt wird vollständig in NRW anerkannt? Ist dein erstes Staatsexamen aus NRW? -
chilipaprika : Mit Familie meinte ich auch die Pflege von pflegebedürftigen Angehörigen. Ich wollte lediglich damit festhalten, dass das ein Punkt ist, der weitestgehend unstrittig ist und von dir noch einmal mit dem rechtlichen Hinweis belegt wurde. Ich habe das zweite von dir zitierte Thema angesprochen, weil es durchaus ein Thema ist, das in der öffentlichen Wahrnehmung doch recht wenig bekannt ist, tatsächlich aber über den Lehrerberuf hinausgehend eine sechsstellige Zahl an Frauen in Deutschland betrifft. Zum Buch am Nachmittag: Gerade deswegen habe ich ja im selben Abschnitt geschrieben, dass es vollkommen legitim ist, wenn sich Frauen bewusst für Teilzeit entscheiden. "Ich möchte bewusst Teilzeit arbeiten, um nachmittags ein Buch lesen zu können." ist für mich einleuchtender als "Ich arbeite Teilzeit, weil... naja, die Kinder waren halt da und dann haben wir das irgendwie so beibehalten.". Oder wie siehst du das?
das heißt, du unterstellst diesen ü50-Frauen, dass sie zu bequem sind, den VZ-Antrag zu stellen?
Es ist anders: sie stellen weiterhin jedes Jahr den TZ-Antrag. Das heißt: bewusst.
Klar, es gibt immer Menschen, die "Opfer" ihrer Sozialisation, sei es der VZ-arbeitende Papa, der glaubt, der große männliche Ernährer sein zu müssen, obwohl er reduzieren könnte, oder die VZ-arbeitende Mama, weil sie sonst glaubt, keine moderne Frau zu sein. Aber das wird man nie komplett auseinanderbröseln.
Solange alle MÖglichkeiten Allen zur Verfügung stehen, kann sich jede*r frei entscheiden. Also so frei, wie wir halt als Menschen im Kapitalismus sind. -
Es gibt sehr viele Gründe, warum sich Lehrer dafür entscheiden, in Teilzeit zu gehen: Sei es aus familiären Gründen, einer Behinderung wie bei CDL oder auch einfach, weil man es sich finanziell erlauben kann, weniger zu arbeiten. Wenn jemand sagen wir mal 10 Stunden arbeitet und die Familie finanziell gut dasteht, wird derjenige im Zweifelsfall eher die Stunden auf 0 reduzieren als auf 25 hochgehen. Ob einem da soviel geholfen wäre...
Da du (vgl. weitere Ausführung) durchaus das Wort "Familie" so verstehst, dass Kinder da sind: Wenn Kinder da sind, gibt es IMMER die Möglichkeit zur Teilzeit. In NRW (überall?) bis zum 18. Geburtstag des letzten Kindes (vgl., in Österreich ist es wohl bis zur Einschulung bzw. 8. Geburtstag, zumindest wurde es mir so in NIederösterreich erklärt).
Viele Frauen Ü50 arbeiten, auch wenn die Kinder schon erwachsen sind, teilweise schon selbst Kinder haben (Hier muss man vielleicht Ausnahmen machen, wenn die zuvor genannten Frauen als Großeltern aktiv mit in die Erziehung der Enkel eingebunden sind.), aus Gewohnheit weiterhin in Teilzeit, können sich womöglich gar nicht vorstellen, wieder in Vollzeit zurückzukehren.
Vielen Dank für die gut gemeinten Aufklärungsangeboten, aber: auch ohne Enkelkinder hat man/frau vielleicht Lust, einfach nachmittags ein nettes Buch zu lesen und nicht Vollzeit zu arbeiten.
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Bei der konkreten Bewerbung brauchst du zum Glück keine Note und kein Zeugnis. SObald dir klar ist, dass du tatsächlich nur eine BR hast, kennst du ja die Person und du kannst sie fragen, ob ein Fax/Scan an dem Nachmittag noch geht bzw. ob es die Möglichkeit gibt, dass du die Schulen selbst kontaktierst und dort Noten gibst.
Hast du mit den Werktagen berücksichtigt, dass es in NRW am 30. und 31. Mai Schulferien gibt? Das bedeutet, dass die Schulen am 26. Mai die Einladungen spätestens aussprechen müssen. und die Noten entsprechend vorher erhalten haben müssen....
Eine Schule darf dich nur einladen, wenn du auf der Liste von oben nach unten über jemandem bist, den sie auch einladen (also schlecht formuliert, aber wenn sie 4 Leute sehen wollen, muss es die ersten 4 auf der Liste sein, die die Bedingungen der Ausschreibung (!!) erfüllen.
Wenn der Grundschullehrermangel aber so schlimm wie gesagt, kann es wirklich gut sein, dass es viele Schulen in der zweiten Runde gibt (weil zb jemand 2 Gespräche mit 2 Zusagen hatte, aber eben absagt und es keinen zweiten Bewerber gab, usw.. )
Allerdings natürlich nicht unbedingt die besten Schulen. -
und wieder stelle ich mir vor, wie die Länder darauf reagieren würden, wenn die Vorstellungsgespräche (haha) so abliefen, wie in vielen anderen Branchen. Ich will gar nicht auf die angeblich fantastische Bezahlung und Dienstautos, die vor der Tür warten, eingehen.
Aber: natürlich muss irgendwie auch die Work-Life-Balance stimmen. Mit ganz klarem Schwerpunkt auf Life. Und je gesuchter eine Position wird, desto flexibler kann man sich auch zeigen (also im Rahmen der Dienstvereinbarungen, die auch für alle gelten).
In 20-30 Jahren wird man mit so peinlichem Blick auf diese Zeit zurückblicken. -
Du bewirbst dich für mehrere Schulen und du hast hoffentlich Glück, dass du an dem Tag mehrere Bewerbungsgespräche wahrnehmen kannst (ich konnte 2 wahrnehmen, ich hätte ein drittes hingekriegt, wenn es vormittags gewesen wäre, hatte aber nur 2 Einladungen :-D). Insbesondere im Grundschullehramt gibt es vermutlich danach noch Gesprächstermine für die zusätzlichen bzw. leer gelaufenen Stellen.
Wichtigste Frage: hast du bei der Bewerbung schon deine Abschlussnote? Ohne (vorläufiges) Zeugnis mit Abschlussnote nimmst du nicht teil, in NRW, oder mit OG 99 (10 entspricht einem Durchschnitt von 1,0 bei den zwei Examina). Um ins Verfahren einzugehen und einfließen zu können, muss dein Zeugnis bei der BR spätestens am Tag der Übermittlung der Noten vorliegen, ca. 5 Tagen vorm zentralen Termin (weswegen die Einladungen auch sehr kurzfristig kommen). Wenn du den Termin nicht weißt und wissen willst: einfach bei der BR anrufen, wobei ich vermute, dass dein Examenstermin eh schon vorliegt? (ich war auch in NDS im Ref und musste meinen Examenstag entsprechend früh liegen, damit ich zu den Vorstellungsgesprächen zugelassen werden kann. und natürlich mit dem Seminar abklären, wie schnell sie das vorläufige Zeugnis ausstellen.
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Kollegen mit Maori Tattoos und Lettering Tattoos sind ganz normal.
Ohne Wertung, aber "Kollegen mit Maori Tattoos [..] sind ganz normal" ? Meinst du es in der Häufigkeit? Ich würde jemanden mit Gesichtstattoo ganz normal behandeln (auch wenn ich zugebe, dass es mir in Neuseeland, insbesondere bei Frauen, schwerfiel, keine Reaktion zu zeigen), aber: wieviele Lehrkräfte kennst du denn, auf die es zutrifft?
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Es gibt bei vielen Unis und Bildungsträgern (Goethe Institut, aber auch VHS und Links beim BAMF) Weiterbildungsmöglichkeiten. Frag deine Schulleitung, ob du für die Fortbildung das Okay und die Kosten erstattet bekommst. Aber so wie du dir das vielleicht vorstellst (du gehst erstmal 2 Monate auf Fortbildung und erst dann in die Klasse), wird es leider nicht gehen.
Nebenbei: du kannst als Fremdsprachenlehrkraft die BAMF-Zulassung für solche Kurse beantragen (also außerhalb der Schule), das heißt, du bist offiziell qualifiziert. Zum Glück sehen das nicht alle auch so (sage ich als Fremdsprachenlehrkraft MIT DaZ-Zertifikat, aber ja, jemand, der willig ist und sein Köpfchen ein bisschen einschaltet, kann die Transfertleistung erbringen. Gut, du könntest darauf plädieren, dass du kein Deutsch kannst und dich komplett disqualifizieren. Aber A1-B2 ist möglich und du wirst wahrscheinlich nicht mal über A2 hinauskommen), aber ehrlicherweise gibt es an Schulen auch nicht soooo viele Menschen, die zusätzlich ein DaF-Master gemacht haben.Ja, Abordnungen können recht kurzfristig sein (hast ja gemerkt) und 6 Monate ist definitiv keine Ausschöpfung der Möglichkeit. Sind es nicht jetzt gerade "bis 2 Jahren" geworden?
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ich bin ja gerade ein bisschen raus aus der Schule aber ich habe die (unbegründete und sehr naive) Hoffnung, dass ich im Lehrerzimmer auch endlich eine Pause genießen kann, ohne, dass 18 SuS vorbei kommen und fragen "Wo Herr XY ist" (der in der Regel die nächste Stunde bei ihnen hat) oder Zettelchen abgeben wollen.
muhahaha... ich weiß... naive Gedanken und so....
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