Beiträge von chilipaprika

    Ich schlage mal noch Rassehunde züchten vor. Spanische Wasserhunde sind gerade in Mode, da kostet aktuell ein Welpe um die 2000 Eur. Und wenn ich mich so umgucke, tut es auch an guten Hundeschulen not...

    Ich spreche nicht mal von Investitionen (Hund mit Zuchterlaubnis, Material, Fortbildungen, ...) und ständigen Kosten (Hunde essen nicht wenig und wenn man mit denen sein Leben "verdienen" will, sollte man - noch mehr - auf gute Bedingungen achten), aber: ein Wurf braucht viel Aufmerksamkeit, es ist schwer mit einer Vollzeittätigkeit vereinbar. Außer man schafft es, die Geburt eine WOche vor den Sommerferien zu planen, die erste Woche einen Babysitter zu haben (da robben die Würme kaum aus der Kiste), sicher sein, kein Flaschenkind zu haben, ...

    Wenn schon mit Tier Geld "verdienen": mit dem Tier ein Ehrenamt, eine Begleittierausbildung machen: dann kann man sogar alle Kosten von der Steuer absetzen (und hat trotzdem einen kuscheligen Hund auf dem Sofa oder einen süssen Alpaka im Garten) und die Stunde "tiergestützte Pädagogik" bringt nicht wenig ("Therapie" darf nur ein Therapeut anbieten, wäre aber das selbe)

    In vielen Bundesländern gibt es keine "Erlaubnis" mehr, nur noch eine Meldung und ggf, eine Untersagung, die aber aber auch nur ausgesprochen werden kann, wen ein Untersagungsgrund vorliegt. Dort, wo es noch die Genehmigungspflicht gibt, kann die auch nichts so einfach nach Nasenfaktor verweigert werden.

    Kurz: Nebentätigkeiten sind immer möglich, so lange es keinen objektiven Konflikt mit der Haupttätigkeit gibt un der zeitliche Rahmen gewahrt bleibt.

    Da ich gerade die Absage hinter mir habe (und genug Kraft verloren habe, dass ich eben nicht "klagen" werde), wollte ich es nur in den Ring werfen.

    die 50 km gelten schon zum nächsten Versetzungsverfahren.
    Sieh es positiv: "dank Frau Feller" gibt es noch eine Grenze ;)

    Warum die Rückkehr aus der Elternzeit eine besondere Bedeutung bei einem Versetzungsverfahren im Vergleich zu anderen Gründen, ist quasi eine NRW-Spezifikum. Frag mal die pendelnden Bayern (ja, ich weiß, man muss sich nicht am Schlechten orientieren, aber vielleicht endet auch die Instrumentalisierung der Elternzeit)

    Lag aber häufig auch daran, dass in NRW ab dem WS 2006/2007 Studiengebühren erhoben werden konnten, die man aber bei Engagierung in den universitären Gremien (z.B. Fachschaftsrat) nicht zahlen musste bzw. nur teilweise.

    Nein.
    Ich habe den Hauptteil meines Studiums vor 2006 gehabt (und die Endverzögerung kam bei mir nach der Entscheidung des BVerfG, um eben den Kampf gegen Studiengebühren anzusagen), ich studierte aber nicht in NRW und in meinem Bundesland kamen Studiengebühren auch ohne jedwedes Engagement wirklich sehr sehr sehr spät (1,8 Regelstudienzeit glaube ich), wir hatten Studienkonten (RLP), ein Segen an Herrn Zöllner, den wir aber trotzdem sehr gerne an Berlin abgegeben.

    Die Regelstudienzeit ist eine Messgröße, die den Studierenden garantiert, dass die UNI dafür sorgt, dass das Studium in der Zeit machbar ist. Also: wenn die Überschneidung von bestimmten Veranstaltungen eine Verlängerung zur Folge hat, wenn das Freisemester von einem Prof zu einem Problem führt, oder ganz einfach: wenn ich meine Veranstaltungen nicht bekomme, weil es nicht genug Kurse und Personal gibt, dann drohe ich zu klagen, weil ich als Studentin Anspruch darauf habe, in der Regelstudienzeit fertig zu werden. Wenn nicht, klappt es nicht mit der Finanzierung und dann wird das Bafög-Amt schon was husten.

    In meinem damaligen Studium haben NUR die Bafög-Empfänger*innen die Regelstudienzeit eingehalten. Nicht nur, weil es nicht anders machbar gewesen wäre (wäre es gewesen), sondern, weil es eben "selbstverständlich" war, entweder mehr zu schauen, oder 1-2 Semester zu machen.
    und sehr viele Bafög-Empfänger*innen (von denen es so viele auch nicht gab..) haben trotzdem die Möglichkeit benutzt, sich zu engagieren (Fachschaftsarbeit...) und dadurch eine längere Förderung erhalten (ein Semester, glaube ich).

    eben, sag ich ja: ich hatte das Doppelte an SWS am Ende in meiner Liste für die Anmeldung beim Examen. der falsch verstandene /umgesetzte Bologna-Prozess führt dazu, dass 1) 99% der Studis nur noch etwas machen, wofür sie Punkte bekommen, 2) die Unis nur noch Sachen mit Punkten anbieten.

    und weil die Unis sich mit ihren Modulhandbüchern überfrachtet haben, gibt es oft fast nur noch feste Kurse und weniger "Neuere Literatur", wo man im WS einen Kurs zur Gruppe 47 besucht, im SoSe einen Kurs zu Dürrenmatt, eine VL zu Kriminalliteratur oder eine Übung zur expressionistischen Lyrik.. (natürlich gibt es das auch, aber ein Großteil wurde so sehr standardisiert, weil man nicht mehr davon ausgeht, dass die Studis das Wissen aus vielen VL zusammenpuzzeln, sondern viele Überblickskurse angeboten werden (durchaus ein Vorteil, aber eben ein anderes Verständnis, was ICH auch bedauere)

    Ähm? Ob ich das Studium in der Regelstudienzeit schaffe oder auf 30 Semester hinziehe: Die Menge an Leistungspunkte bleibt doch gleich.

    Nee, da widerspreche ich.
    Es mag jetzt für diese bepunktete Gesellschaft schwerer sein, aber ich habe nicht semesterlang immer wieder den selben Stoff gehört und gelesen, sondern statt 3 VL in "Literatur" am Ende 9 VL und 4 Übungen gehört, zum Beispiel.
    Durch diesen wunderbaren Umgang mit Bildung (damals.. vor der ECTS_isierung..) habe ich sehr vielen VL beigewohnt und mein Drittfach entdeckt, zum Beispiel. Wenn es Punkte gegeben hätte, hätte ich also definitiv das doppelte an Punkten gehabt (ich hatte auch fast das doppelte an SWS)

    Es gibt Korrekturfristen (zumindest in einigen Bundesländern in einigen Stufen) und auch wenn es kein Weltuntergang ist, wenn man drüber ist, ist es durchaus problematisch, das Doppelte der Zeit zu brauchen.
    Ich verstehe übrigens den kulturellen Blick von Calmac. Ich hatte in meinem ersten Studienjahr in Deutschland dank Anrechnung von 2 Seminaren meine Zwischenprüfung, war brav in meinem französischen Tempo und hätte quasi nach 6 Semestern locker fertig sein können. Und dann habe ich das deutsche Studium entdeckt, mir Zeit für links und rechts genommen und genossen (bis dahin finde ich es super, ich habe BILDUNG inhaliert und nicht mehr UNTERRICHT "konsumiert"...), bis ich dank dem deutschen System mein Hochstaplersyndrom sowas von befeuern konnte, die Prüfung schob und schob, um nur noch mehr links und rechts zu lesen und noch mehr Themen zu kennen, die nie im Leben in die Prüfung kämen, und kombiniert mit Prüfungsangst doch lange zum Abschluss brauchte.
    Im Ref war genau das für mich auch ein Problem. Kein Problem, weil ich das nicht konnte, nein. Ich hatte zwar die "üblichen" Probleme und viele Heulkrämpfe aber objektiv und rückwirkend gesehen stand nie in Durchfallgefahr. Nein, ich BRAUCHTE mehr Zeit, weil ich das Gefühl hatte, durch mehr Zeit könnte ich mich sicherer fühlen. Und dieses Gefühl habe ich noch nie vor dem Studium gehabt. Ob es am Studium oder am Landwechsel gibt, gute Frage. Aber es spielt sicher auch eine Rolle, dass ich zwar meinen Eltern sagen konnte "ja, ein Staatsexamen ist ca. 5 Jahre in Deutschland" (da ich mich 100% selbst finanziert habe, ging es nur darum, dass meine Nicht-Akademiker-Eltern gar keine Ahnung hatten, "wie lange ich denn noch lernen möchte"), aber auch wusste "6 Jahre würden keinen interessen".

    Edit: Im Beruf hatte ich noch nie Probleme, abgesehen von den Staus, die jede Doppelkorrekturfachlehrkraft regelmäßig hat. Ich funktioniere mit Druck, Fristen und Deadlines jeder Art hervorragend, ich tue mich eher mit schwammigen Regeln schwer.

    (als Externe, die nicht suuuuper viel Einblick in das System hat, aber ich war bei entsprechenden Fortbildungen und arbeite zur Zeit mit einigen FL)

    Aus der anfänglichen "Nur"-Fachleitertätigkeit kann sich schnell/mittelfristig auch einiges mehr entwickeln: auch Praxissemesterstudierende brauchen eine Betreuung, dann Moderationstätigkeiten, usw.. so dass die Schwerpunkte sich auch verlagern können, wenn man Interesse hat.

    Wenn du jetzt noch in der Phase bist "ich hätte Interesse, weiß aber nicht so genau", empfehle ich dir die entsprechende Fortbildung deiner Bezirksregierung. Bei mir hieß sie sowas wie "Fachleitung - eine Perspektive?", es waren insgesamt 3 mal ein Tag und am Ende war einiges klarer für mich.

    Ich habe keine Freunde mit kognitiver Lernbehinderung, ich habe keine Freunde im unteren kognitiven Spektrum.
    Ich wuchs im Gesamtschulsystem auf und hatte KEINEN Kontakt zu der Hälfte meiner Klasse und war sowas von froh, als es durch "Klassenneubildungen" (Neudeutsch: wir hören das Experiment der breitesten Gesamtschule ever und bilden doch Halbe/Halbe das Spektrum ab) zu neueren Klassen kam.
    Fun fact: im Sportverein habe ich jahrelang mit einigen dieser Schüler*innen doch sehr gute Kontakte.
    Mir ging es nie darum, dass Petra zu eingeschränkt ist, Deutsch oder den Dreisatz zu lernen, sondern dass ich mich furchtbar langeweilte, wenn der Lehrer alle Wörter an die Tafel schrieb, die bald im Diktat vorkommen oder noch nicht multiplizieren können. Beim Sportverein waren wir mal beide schlecht, mal beide gut, mal unterschiedlich, wir hatten aber ein gemeinsames Interesse. Was hätte ich aber mit allen anderen Schüler*innen besprechen sollen?
    Ich sag nicht, dass es jedem so hergeht. Ich bin nunmal sehr kognitiv und mag schlaue Menschen und mich mit ihnen über schlaue Sachen unterhalten. Und die Absichten von Inklusion, dass ich ein besserer Mensch werde, wenn ich Kontakt zu einem GE-Schüler habe, ist nicht nur Quatsch, sondern Instrumentalisierung dieses Kindes, das Anspruch auf gute Bildung und Betreuung hat. (und obwohl meine Mitschüler*innen keine GE-Behinderung hatten, sondern "nur" nicht besonders schlau waren: sie bekamen keine gute Betreuung und passende Bildung und ich auch nicht. Wir blieben quasi alle auf der Strecke)

    Darf ich also über alle christlichen Jugendlichen (ü14) (nehmen am Reli-Unterricht teil, haben die Kommunion oder Firmung hinter sich), die also strengreligiösen Gebote nicht folgen, nie zum Gottesdienst gehen, nicht mal zum Schulgottesdienst, auch urteilen?
    Den Relikollegen, der unverheiratet mit seiner Partnerin lebt, verachten und verurteilen? Der vielleicht sogar ein Kind zeugt? Noch schlimmer, vielleicht eine geschiedene Partnerin hat?

    Nachteil: wenn danach die Planstelle winkt, dann nimmt man sie auch an und ist "für immer festgefangen".
    Wenn man also sich gerne auch nur ein paar Monate umsehen möchte (Reisen, Auslandspraktikum, was auch immer), dann sollte man es noch vor dem Referendariat machen (nicht davon zu reden, dass die Erfahrungen einem auch helfen können, durchs Leben zu gehen.)

    Vorteil: man ist früher im Job und kann noch länger für die Pension einzahlen. Yeah!

    Was ist denn los mit dir?
    Ich wollte eben zeigen, dass es durchaus ein Bewusstsein für das Thema gibt, das so stark ist, dass es im allgemeinen Teil des Studiums ist.
    Und natürlich ist es nicht ein Pflichtkurs oder so, es gibt vielleicht "Umgang mit Störungen", "Umgang mit Konflikten außerhalb der Schule", "Medien und ihr Einfluss auf die pädagogische Arbeit".
    und zum Glück werden nicht jedes Jahr immer dieselben Kurse angeboten, also kann sich das ändern. Deine Politiklehrerin ist seit mindestens 3 Jahren aus der Uni, da hat sich auch sehr viel geändert, es gibt viele Wellen (Inklusion, Migration, Diskriminierung, Medien, ...), womöglich ist bis zu deinem Studium oder Referendariat etwas Hauptthema, das kaum eine*r von uns auf dem Schirm hat.

    und wenn du dich mal für alle Bundesländer und Länder interessierst (Informatikstudium / Fächer in der Schule), dann gehe ich davon aus, dass es für dich durchaus interessant ist, was es mal so gibt, ohne dass ich das Vorlesungsverzeichnis der HU in den Bildungswissenschaften checken muss.
    Das Studium läuft in vielen Punkten exemplarisch ab, und du wirst daraus selbst Schlüsse ziehen können (Du musst nicht Cybermobbing behandelt haben, um ganz kompetent zu sein, weil du vll gelernt hast, Rechtsnormen zu recherchieren, und wie mit Konflikten und Mobbing zu agieren.)

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