Beiträge von chilipaprika

    Jetzt doof rungefragt (als nicht-Grundschullehrkraft und nicht-Mutter fehlt mir vielleicht der Blick für die besondere beziehung zur Grundschullehrkraft): ist so ein Adventskalender nicht ein bisschen zu viel des Guten? Immerhin ist es ‚nur‘ was in der Mitte des Jahres… der Abschied ist schon was Anderes…

    Ja, mir ist klar, dass es pro Person wenig ist (und ich hab in der Grundschule (von meiner Mutter) selbst gemachte Pralinen geschenkt, weil meine Mutter eh welche gemacht hat und uns immer fragte, ob wir was schenken wollten.), aber in der Gesamtheit erscheint es mir doch sehr viel (weil es auch als Gesamtheit verschenkt wird)

    Wenn's regnet die eigenen Kinder einlaminieren, damit sie trocken bleiben...

    Das Laminiergerät wird im GS-Haushalt öfter benutzt als der Rotstift. Womit wir bei der Ausgangsfrage wären: Misch-Packung Laminierfolien als Geschenk. :geschenk:

    Ich habe einer (von "hier") ausscheidenden Kollegin, die den Seiteneinstieg für die Grundschule jetzt macht, zum Abschied eine Packung Laminierfolien geschenkt und danach gefragt, ob sie schon das entsprechende Gerät gekauft hat. Ihre Antwort, dass die Schule sowas wohl haben wird, konnte ich nicht so ganz zwischen "süss" und "haha" einordnen. Ich würde gerne wissen, wieviele Abende sie jetzt in der Schule verbracht hat oder ob sie doch ein eigenes Gerät hat, und abends vorm Fernseher laminiert :)

    Also, als Gym-Lehrerin habe ich viel seltener etwas bekommen, und das EINZIGE, worüber ich mich in den vielen Jahren NICHT gefreut habe (egal ob Schule, Kolleg*innen, Eltern oder Schüler*innen) war eine Flasche (Rot)wein. Ich nicht konsequente Nicht-Alkoholtrinkerin, das war schon mal Thema in dem Schuljahr gewesen ("oh du trinkst nicht? du bist doch mit dem Zug unterwegs?"), und auch wenn die Stadt von Weingebieten umgeben ist (und wie ich jetzt kurz nachgeschaut habe "Rotweinstadt" genannt wird :D ), fand ich es unpassend. An dem Tag erhielt der langjährige Hausmeister für fast 20 Jahre an der Schule für seinen Renteneintritt eine kleine Kiste mit 3 Flaschen Wein. Selbiger Hausmeister, der (bekanntlich) trockener Alkoholiker war.

    Wenn man also nicht in sowas greift: mein Gott, meine Schüler*innen haben mir eine Teesorte geschenkt, die ich nicht trinke, ich habe mir einen Ast gefreut. Badekugel, obwohl ich keine Badewanne hätte? Ich würde mich riesig freuen!
    Es geht um die Geste!! und wenn das Fettnäpchen bzw. der Fehlgriff nicht aus absoluter Unaufmerksamkeit passiert, dann ist es halt doch nicht schlimm (die Schokolade zum Tee habe ich aus Freude gegessen :D

    Da wird zB der Alleinstehende, der nie fehlt und seine Arbeits zum allergrößten Teil vorschriftsmäßig macht, ggf versetzt, weil es ihm zuzumuten ist.

    Der schwerbehinderte Kollege, oft krank und über dessen Unterricht sich SuS nicht positiv äußern, bleibt.

    Ist das nicht nachvollziehbar, dass jemand das System als ungerecht, grade im Vergleich zur Privatwirtschaft, empfindet?

    Klar, in der Privatwirtschaft würden solche Kriterien nie eine Rolle, sondern nur Leistung.
    Ich sehe, da hast du viel Erfahrung.

    Sorry, ich versuche wirklich, von meinem anfänglichen genervten Eindruck wegzukommen und empathisch zu reagieren, aber du tust es echt nicht leicht.
    Bei einem Sozialplan (und bei einer anstehenden Schulschließung ist es das genauso) "in der Privatwirtschaft" zählt da nicht die Leistung.

    1) Wenn das Kriterium "ist inkompetent" herangezogen werden würde: das Arbeitsgericht kassiert es ein, weil: schließlich gab es bisher keine Abmahnungen odergar Kündigungen. Wer gestern noch gut war, ist es heute noch.

    2) Wer kompetent ist, aber seine Kompetenz wird nicht mehr gebraucht (Schließung einer Werkstatt / hier: Wegfall eines Faches) -> was hilft es ihm? Und wenn die Werkstatt verkleinert wird, dann wird im Einvernehmen mit dem Betriebsrat ein Sozialplan gemacht. Da spielt die Betriebszugehörigkeit genauso eine Rolle wie die Familienlage, aber nicht sowas wie "fehlt öfter".

    Und noch mal: man kann nicht zwei komplett verschiedene Systeme vergleichen: wenn man die absolute Freiheit und Leistungsgerechtigkeit haben möchte, dann ist das Beamtentum nicht der richtige Status.

    dann ist es halt so.
    (Deswegen bin ich für das System, was viele andere Länder haben, wo man sich als Lehrkraft bei einer Schule bewirbt, auch nicht "fest gebunden" ist und sich woanders bewerben kann).

    Aviator: aus den Beiträgen hier lese ich heraus, dass du eben nicht warten kannst, dass der Kelch an dir vorüber geht. Sei proaktiv und such dir die zweitbeste Schule heraus, wo du jetzt schon an der besten bist.
    Kündigen und wo anders anfangen geht auch.

    Der Staat / das Land erwartet ja nicht, dass du mit der Entscheidung zufrieden und motiviert bist, sondern sucht nach einer amtsangemessen Verwendung für dich. Weil sie es MÜSSEN (weil du Beamte*r bist). Wenn es nach deren reinen Bedürfnissen ginge, würdest du nach ein paar Jahren WBK auf eine Sekundarschule geschickt, weil deine WBK-Stelle in null komma nichts wieder besetzt wird. Also: daran sieht man, dass das Land überhaupt nicht einfach so hin und her schiebt, weil es eben gewisse Grenzen hat. Die Grenze ist aber an dem Tag erreicht, wo deine Schule schließt oder auf dem Weg dahin ist :(

    Das war bei einer Schule bei uns in der Nähe der Fall und weil die Schule genauso cool wie ein WBK war, tat es mir total leid (und gleichzeitig war ich froh, dass sie doch keine Stelle ausgeschrieben hatte, als ich auf der Suche war, sonst wäre ich auch in der Bredouille gewesen). Viele haben proaktiv nach Schulen gesucht, einige haben auf das Ende gehofft und da wurde nicht bei jedem der Wunsch erfüllt. Wir haben mehrere KuK von der Schule bekommen. Eine mit Kindern, deren Arbeitsweg sich verkürzt hat (aber sicher trotzdem lieber an der Schule geblieben wäre), eine ebenfalls mit Kindern, deren Weg sich deutlich verlängert hat, ... keine Ahnung, ob wir ihr Wunsch waren oder ob sie Pech hatte. Sie ist trotzdem glücklich glaube ich ;)

    wie immer gilt: Arbeit ist nicht alles. Man muss nicht alles ertragen. Wir dürfen kündigen (uns aus dem Dienst entlassen lassen) und wenn wir nicht über 55 sind (PKV-Sache), dann ist das Einzige, was wir verlieren, die Bequemlichkeit des Beamtentums.
    Nutz die Chance, jetzt das Steuer in die Hand zu nehmen.

    [Meinem Bruder, 8 Jahre jünger als ich, habe ich mal beigebracht, dass 'Tussi' eine nette Begrüßung für Frauen jeden Alters sei.]

    Mein Papa hat seinen Wehrdienst in Deutschland gemacht und einigen (offensichtlich nicht oberschlauen) Kollegen, die unbedingt Beleidigungen auf Französisch lernen wollten "mon chat a quatre pattes" beigebracht. So sollen wohl irgendwelche betrunkene Soldaten nachts durch Kaiserlautern gröllend rumgeirrt sein.

    Den SuS zu verbieten sich in der Sprache ihres Heimatlandes zu unterhalte,

    Nichts für ungut, ich korrigiere: "sich in der Sprache ihrer Familie zu unterhalten".

    Heimat kann sehr wohl (auch) Deutschland sein, aber zu Hause oder mit bestimmten Personen sprechen sie etwas Anderes.

    Jetzt soll hier jede*r darüber nachdenken, wie schwer oder einfach es ihr/ihm fallen würde, ab nächster Woche draußen auf der Straße nur noch auf Englisch mit seinen Nachbarn zu sprechen, mit denen er/sie schon seit Jahren auf Deutsch kommuniziert.
    Oder gar mit Verwandten.

    Sag mal, Landesbeamter. Deine persönliche Zufriedenheit ist sowas von nachrangig, das hast du mit der Planstelle, bzw mit der Verbeamtung im Sack eingekauft. Die Unterrichtsversorgubg ist das Zauberwort und du kannst schon froh sein, dass gesichert ist, dass du amtsangemessen beschäftigt werden musst.

    Ich wäre auch zufriedener, wenn mein Fach an meiner Schule nicht sterben würde, trotzdem habe ich keinen Anspruch auf Versetzung an eine Schule mit dem Fach / mehr Stunden in dem Fach.

    Meines Erachtens gebe ich dem ausländischen Lehrerverband recht, dass es nicht kontrollierbar ist, wenn es außerhalbk des Unterrichts passiert.

    Das ist kein ausländischer Lehrerverband, sondern der dortige Lehrerverband. Wenn man nur deinen Text liest, klingt es so, als hätte sich ein ausländischer Verband in eine (inländische) Angelegenheit eingemischt.

    Ich sage den Schülern, die vermehrt türkisch sprechen zwar auch immer, dass sie es lassen sollen wenn ich das Gefühl habe, sie reden untereinander im Unterricht über mich, aber was außerhalb des Unterrichts passiert, kann ich wenig beeinflussen außer bei Pausenaufsichten.


    Achtung, ich beziehe mich nicht auf "im Unterricht", sondern auf "über mich".
    Warum glauben so viele Menschen, dass die Menschen, die in einer anderen Sprache sprechen, über einen sprechen (bevorzugt bei einigen Sprachen, selten bei Französisch oder Englisch). Sprachen sind emotional gebunden. Menschen, die bestimmte Themen (und sei es der Geburtstag der türkischen Oma, das Fastenbrechen, die Kinderlieder, die die Mama gesungen hat...) nur in einer Sprache bisher kannten, switchen mit anderen Sprecher*innen, mit denen sie schon über diese Themen gesprochen haben, schnell in die Sprache.
    Am Dialekt sehr gut sichtbar.

    Man sollte offener sein und nicht vom Schlechten ausgehen.
    Und ja, im Unterricht wird kein Türkisch gesprochen, sondern Französisch. Punkt. Auch im Deutsch- und Chemieunterricht :D

    Den aktuellen Einblick in Schulen habe ich nicht, aber auch in Büros gibt es einen hohen Krankenstand oder einen hohen Krankenstand der Kinder (in der Regel abwechselnd und dominoeffektartig).
    Auch vor Corona war es absolut üblich, dass ich in November und Dezember 6-10 Überstunden je Monat "abrechnen" kann. Da mein Stundenplaner es sicher nicht auf mich abgesehen hatte, sagt die Zahl doch was über hohe Krankenstände im Zeitraum aus. (Wobei die Monate typisch sind, weil sie fast vollständig sind - keine Schulferien - und kein Ausfall durch Praktika haben, deswegen sind es fast die einzigen Monate, wo ich je abrechnen konnte. In September hatte ich aber nie soviele Stunden, auch nicht in März oder Mai...)

    Nein, ich habe nie im Unterricht gestrickt, aber:


    Ich bin sehr dankbar für all meine Lehrer:innen, die entweder alle blind waren (waren sie nicht), oder früh wussten, wie ich ticke (oder eben gemerkt haben, dass es keinen Einfluss auf meine Leistungen hat): Ich habe in fast allen Fächern etwas anderes gemacht... (das französische System ist / war unglaublich frontal, wir haben eh meistens nur das aufgeschrieben, was an der Tafel stand oder diktiert wurde, Gespräche (mit dem Lehrer) gab es durchaus und ich war stets beteiligt (ich kann im Persönlichen sehr schüchtern sein, in "Bildungsgesprächen" bin ich aber schon immer sehr beteiligt. Auch wenn ich daneben einen Brief geschrieben habe...)
    Was ich mir doch abgewöhnen musste - zum Teil auf Bitten von Lehrkräften, die mir erklärten, dass sie mir das nicht erlauben können, wenn sie es Anderen verbieten, war 1) Quatschen (meine Noten haben nie darunter gelitten, die der Nachbarinnen aber schon.. ), 2) im Unterricht lesen :D Das war der Moment in der 3. Klasse und 4. Klasse, wo dann die Lehrerin sich doch Aufgaben für mich überlegte.

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