Beiträge von chilipaprika

    Das ist surreal.

    Dann lebte ich in einer surrealen Familie.
    Mein Vater (gut, andere Generation natürlich) war zwar kein "Kinder interessieren mich nicht" aber spätestens ab der Oberstufe war er aufgeschmissen, welche Fächer ich hatte "irgendwas sinnloses mit Sprachen". Ja, in Deutschland studiert man mehr als ein Fach (in meinem Studium in Frankreich kam er noch mit) und ja, ich habe es übertrieben, aber es hat mehrere Jahre meiner Vollzeittätigkeit gedauert, bis er fehlerfrei meine Fächerkombination aufsagen konnte. (und ich habe immerhin sehr lange studiert, er hatte Zeit sich an jedes neue Fach zu gewöhnen.)
    Als wir Kinder waren, hätte er nie sagen kann, wer welche Krankheit hatte, wer wann Turnen hat, oder so...

    @TE: studierst du zur Zeit deine Fächer auf Grundschullehramt? Ich hatte nämlich den Beitrag so verstanden, dass du dich in den ZweiFachBachelor "geparkt" hast, in der Hoffnung, irgendwann zu wechseln. (Das Bundesland fehlt für die größere Einschätzung).
    Semesterticket für ganzes Bundesland, wo man anderthalb Stunden pendelt lässt mich aber stark an NRW denken, und grundsätzlich weiß ich gar nicht, wo man GS-Lehramt mit "nur" Deutsch und Reli studieren kann...

    Wenn du gerade erst angefangen hast zu studieren und es geht noch: lass dich exmatrikulieren und sammle noch 2 Wartesemester. Die Hoffnung, 4-5 Semester ein weiterführendes Lehramt zu studieren, gar abzuschließen und dann in die Grundschule zu gehen, haben zu viele und es geht schief.

    Wegen Pendeln und Absprung schaffen: es muss nicht jedes Kind in der 2. Schulwoche die selben Buchstaben lesen können wie der Sitznachbar. Es muss nicht jede*r gleichzeitig zum Studienstart ausziehen. Wenn du nicht bereit bist, weil du mit anderen Sachen beschäftigt bist: dann ist es halt so.

    Dass man aufgefordert wird, ist natürlich ein No-Go. Dass man aber Mitglied sein kann / sein mag, ist aber eine persönliche Entscheidung. Meine Verbundenheit mit meiner Schule mag daherrühren, dass ich dort arbeite, aber dass man in allen Vereinen, in denen man Mitglied ist / wird, eine persönliche Beziehung hat, erscheint selbstverständlich.

    Es ist im Übrigen keineswegs abartig, dass Arbeitnehmer ihre Fortbildungskosten selbst finanzieren. Das gilt im Übrigen auch für die Ressource Zeit, eine Freistellung vom Dienst unter Fortzahlung der Bezüge ist keineswegs selbstverständlich. Hier haben wir eigentlich ganz gute Bedingungen.

    Danke.
    So wichtig ich es halte, dass die Schulen vernünftige Etats haben (das Etat meiner Schule ist mir nur vor Corona bekannt, und es war ein knapper Fünftel von 10000 Euro ;) ), und dass Arbeitnehmer*innen nicht alles finanzieren müssen, so realistisch ist es zu sagen, dass es sehr wohl viele Branchen gibt, wo es auch nicht idealistisch ist.

    Ich bin in genug Fortbildungen / Weiterbildungen gewesen, um zu wissen, dass es sowohl bei Lehrkräften / Schulen die ganze Bandbreite an "bezahlt / zum Teil / gar nicht" gibt, aber auch außerhalb "bezahlt UND Arbeitszeit vollständig, inklusive Stunden am Samstag als Überstunden/ Arbeitszeit / teilbezahlt / gar nichts bezahlt, Teil der Stunden oder gar gar nichts"...

    Ich mache berufsbegleitend eine Weiterbildung, mein Vorgesetzter hat mir meine 5 Tage "Bildungsurlaub" (heißt anders) netterweise genehmigt, den Rest der (sehr vielen) Stunden darf ich, zum Teil zur Hälfte, zum Teil vollständig wieder reinarbeiten. Ach: bezahlen tue ich es auch selbst.
    Meine Stelle profitiert von der Weiterbildung, ich bin die 5. der Abteilung, die diese Weiterbildung macht, keine einzige Person hat einen Cent gesehen (die Stundenregelung war wiederum sehr unterschiedlich abgesprochen, was wiederum nur so mäßig fair ist. Ich will mich nicht beschweren, ich liege in der Mitte. Die Teilzeitkollegin musste ihre Stunden an Weiterbildungstagen auf einen anderen Tag verschieben, um sie nachzuarbeiten).

    Bei meinem alten AG wurden wir dazu angehalten, jedes Jahr Fortbildungen zu besuchen. Natürlich wurden diese vom Betrieb bezahlt. Inklusive Lohnfortzahlung, Freistellung und bei Bedarf Übernachtungskosten und Verpflegungsgeld.

    Das ist schon wieder so ein Lehrerding, dass man es für normal hält, Fortbildungen selbst bezahlen zu müssen.

    Das hängt wie gesagt von der Branche und vom Arbeitgeber ab. Das Lebenslange Lernen ist auch eine Aufgabe des Arbeitnehmers, der sich weiterentwickeln will, insbesondere, wenn er nicht ganz sicher am selben Ort bleibt oder es nicht möchte.
    Dass dies auch ein Teil der Personalentwicklung, klar. Aber auch da wird genau geklärt, was für das Unternehmen sinnvoll ist und irgendeine Klausel eingebaut, dass man eine bestimmte Zeit im Unternehmen bleiben muss. (Wenn ich an die KuK denke, die aber Weiterbildungen und ZKs dafür nutzen, sich dann wegzubewerben ...)

    weil du vielleicht 4 Jahre Spass im Studium hast, aber danach 80% der Zeit nur mittelmäßige Aufsätze zu oberflächlichen literarischen Themen liest, von denen die Kids keine einzige Seite gelesen haben. Ach: falls du überhaupt eine Stelle bekommst.

    jetzt positiv: es sind tolle Fächer. Gar keine Frage.
    Aber die Korrekturbelastung wiegt leider negativ alles auf, was einem Spass macht :(

    und die Verteilung des Geldes wird - zwar auch manchmal durch die guten Kontakte auch aber hauptsächlich - durch die Schulentwicklung beschlossen. Wenn deine Schule als Prio 1 Europa und Internationalisierung hat, wirst du vielleicht für deine teilprivat motivierte Digitalisierungsfobi einen ANteil zahlen, an einer anderen Schule, die sich Digitalisierung als Topziel gesetzt hat, würde es übernommen.
    Es gibt einfach viel zu wenig Geld für Alle und Alles, was man machen möchte und könnte. Je mehr Fobis überhaupt vom Kollegium gemacht werden, desto deutlicher muss reglementiert werden. Da ist vll "immer maximal 50%" fairer als "wer zuerst kommt, mahlt zuerst", aber die SL tut sich gut daran, dann nichts zu erwarten, wenn es nicht vollständig übernommen wird..

    Ich dachte gerade Info ist doch gesucht. Leider wird gerade das Fach dann nicht weiter studiert. Ist scheinbar doch nicht "machbar".

    ich glaube, realistischerweise konnte die Frage nicht ernst gemeint sein, denn: das Semester kann nicht mal 2 Wochen angelaufen sein, als die Entscheidung, abzubrechen, fiel. Die Fächerwahl war also wirklich nur rein örtlich motiviert.

    Doch, als Berufschullehrer mit gesuchten Fächern. Da sind die Stellen nämlich schulbezogen ausgeschrieben :victory:

    und wieder was gelernt (hatte ich tatsächlich schon gelesen, aber "verdrängt), Danke an das Forum!

    Vor 10 Jahren kann ich mich ganz gut erinnern, entweder auf referendarforum oder hier, wurde immer dem Kultusministerium irgendein anderer Name gegeben, irgendwas mit Reiseunternehmen / Touristik... ich komme nicht mehr auf den Spruch. Da wusste ich direkt, warum ich froh bin, in meine Ecke Deutschlands gelandet zu sein (auch wenn ich im Urlaub im Süden immer denke "ich will hierhin").

    Ich denke, wer so gestrickt ist, schafft es vielleicht auch in Vollzeit gut, beidem gerecht zu werden. Ich könnte es auch nicht 😊

    ... und wenn nicht: ist doch egal.
    Was heißt denn "gerecht werden"?
    Jede*r kann ja entscheiden, was ihr/ihm wichtig ist und was seine/ihre Maßstäbe sind.

    Ständig kommt "ich weiß ja nicht, wie du das machst" mit mehr oder minder vorwurfsvollem Unterton.

    Zitat von NRW-Lehrerin

    Und genau wie bei CatelynStark muss ich mich eher rechtfertigen wieso ich bei 3 Kindern unter 12 eine volle Stelle habe. Da kommen nämlich auch die nett verpackten Vorwürfe..wie machst du das nur, also ich könnte das nicht,

    Kann es nicht umgekehrt auch positiv gemeint sein?
    Ich habe schon 1000 mal bei Kolleginnen / Kollegen gedacht "ich weiß nicht, wie er / sie das macht" (zugegeben, öfters bei Frauen, wenn ich auch mitbekommen haben, dass sie zumindest nach meiner Wahrnehmung einen höheren Anteil der Care-Arbeit übernhmen), ganz sicher das auch schon so gesagt, und meinte es ganz ganz sicher genauso: ich weiß NICHT, wie die Person es schafft, ich würde in der jeweiligen (oft unterschiedlichen) Konstellation untergehen.
    (Ich habe eine Kollegin, VZ, Hauptverdienerin, die zwar meinen Respekt für das ganze Jonglieren hat, aber ihr würde ich nicht sagen "ich weiß nicht, wie du das schaffst", ich weiß es: Elternhaus im Nachbargarten UND im Schnitt 2-3 Tage pro Woche "früher nach Hause", "Kita hat zu, ich bleibe zu Hause", "Kind krank", "Home Office außer der Reihe", "muss zu U-Untersuchung". Und ich übertreibe die Zahlen nicht, wir haben eine sehr familien- bzw. kinderfreundliche Leitung, die für jedes Husten und Bauchschmerzen Verständnis hat, ich sehe die Kollegin zum Teil 3 Wochen nicht live (und ich habe nur einen HO-Tag die Woche, sie auch). Bei Menschen, die aber feste Zeiten und Örtlichkeiten haben, von denen ich die Last halb einschätzen kann, frage ich mich ehrlich undbewundernd, wie sie das schaffen.

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