Beiträge von chilipaprika

    Ich hatte vor ein paar Jahren versucht und meinem (sehr /zu netten) Schulleiter 3 Stunden Teilzeit errungen können (ich hätte 5 haben wollen, habe mich nicht getraut. Nach Unterrichtsverteilung hatte ich wieder 25 Stunden, dann habe ich gesagt, dass ich natürlich den Teilzeitantrag zurückziehe, statt Überstunden aufzubauen, die ich vielleicht irgendwann abbauen darf (bevorzugt da, wenn ICH das nicht will, also wenn man mir meine Klasse mitten im Halbjahr nimmt, um sie jemandem anderen zu geben).
    Dieses Zugeständnis wäre aber nicht das, was ich will, sondern eher 10-15 Stunden Reduktion UND in Kombination mit einer Nebenbeschäftigung. Das wird doch keine SL der Welt, die noch bei Sinnen ist, mitmachen. Meine Fächer werden gebraucht, ich reduziere (aus gesetzlicher Sicht: grundlos) und gehe einer Nebenbeschäftigung nach.
    Dass mein SL lieb ist und sagt, dass er versteht, dass ich was Anderes neben der Schule haben will, galt für die Reduktion um 3-5 Stunden. Bei Problemen, den Unterricht abzudecken, muss ich aber als Kinderlose nunmal dran glauben. Meinen Kolleg*innen mit Kindern darf man einfach nicht verbieten, 50% zu arbeiten (auch wenn sie es rational könnten), mir darf man es verbieten. Das heißt, SELBST ohne die Problematik der Nebenbeschäftigung (das wäre mir sekundär, ich kann mir auch genehmigungsfreie Beschäftigungen vorstellen), habe ich ein Problem und bin davon abhängig, eine zu nette SL zu haben, die die Belange der Schule nicht im Blick hätte.

    Naja, bisher war es so, dass der AG sowohl im Ref als auch als Angestellter damit leben musste, dass die Selbstständigkeit bereits seit 24 Jahren vorhanden ist und entweder ich werde trotzdem verbeamtet bzw. eingestellt oder eben nicht ;)

    Die Frage (wie eben geschrieben: ich muss es klären) ist, ob ich es überhaupt darf. Ich spreche jetzt nicht von genehmigungspflichtig oder nicht (und dann verhandelbar) sondern ob es überhaupt zulässig ist.

    Die Liste der Vorteile mag sehr lang sein, kommt aber auf immer dasselbe hinaus: Geld.

    Und vergleicht beide Statusgruppen in der selben Position.

    Ich nehme aber jetzt an, dass meine Zufriedenheit mehr wert ist als Geld (ich weiß, total crazy, tun wir einfach so, als hätte ich im Lotto gewonnen) und spinne Gedanken weiter, wie ich mir wünsche, dass es wäre. Und stelle eben fest, dass meine Hanflungsoptionen sehr gering sind.

    Es geht nicht darum, dass ich die Vorteile nicht zu schätzen weiß, diese mich aber auch krass einschränken.

    Mindestens ein TB bei meiner Schule hat eben mit Mangelfach seeeehr gut verhandelt.

    Und es geht eben darum: ich könnte es mir anders vorstellen. Dann bin ich raus, mache was anderes, und in ein paar Jahren bin ich vll mit Vertretungsvertrag für ein paar Stunden dabei. WENN ich nicht verbeamtet worden wäre, wäre der Unterschied zwischen E13 fest und E13 nicht fest irrelevant.

    …am Ende läuft es doch immer auf die Kernpunkte PKV und Pension sowie Nettogehalt hinaus…die beitragsfreie GKV spielt eher eine untergeordnete Rolle, wenn ich ab 3 Kindern aufwärts komme…

    nicht für jeden, habe ich oben dargestellt.

    Wenn ich als Angestellte meine Nebenbeschäftigung nicht bekäme, könnte ich aber entweder gut verhandeln oder ohne Verlust von allem Tschüss sagen.

    Ich sage nicht, dass ich den Sinn hinter dem Exklusivvertrag nicht verstehe, er passt nur MIR nicht in den Kram. Und von dem mehr Geld habe ich zwar mehr Geld aber es war‘s. Ich sage es mal so: mehr Geld macht ab einer bestimmten Grenze nicht glücklicher und bei mir wäre es mit E13 schon erreicht. Ich sage aber nicht, dass der Einkommensunterschied bzw -Verlust in meinem Entscheidungsweg unbedeutend ist. Neben der drohenden Altersarmut ist es auf einmal drastisch viel weniger. Und wenn ich nicht direkt Anschluss habe, sogar: gar nicht.

    Im Endeffekt macht das Land es mir unglaublich attraktiv, die für mich niedrigstmögliche Teilzeit auszuhandeln (Beamtenstatus behalten, Geld ist egal) und daneben chillen oder ehrenamtlich was machen. Denn das Glück liegt nicht im Geld (bei mir, solange ein Mindestmass erreicht ist) sondern in der anderen Beschäftigung.

    Aus *meiner* Perspektive: Ich bin sehr gerne Lehrerin und glaube auch, dass ich einigermaßen als solche tauge, weiß aber schon immer, dass es nicht das einzige ist, was mich erfüllt / erfüllen kann, und dass ich idealerweise gerne mehr hätte.
    Ich glaube aber zu wissen (sobald ich mehr Kraft in das Thema investieren kann, werde ich mich mehr informieren und wohl alle Folgen von Isabell Probsts Podcast hören :D ), dass ich zum Beispiel keine Nebenbeschäftigung haben kann, wie ich es mir vorstellen könnte (halbe Stelle Schule, halbe Stelle woanders (ich rede nicht über die Koordination), halbe Stelle Schule, Selbstsständigkeit daneben...).
    Die Tatsache, dass die Reduzierung meiner Stundenzahl von meiner SL abhängig ist (ich bin kinderlos und es wird sich nicht ändern), die Genehmigung einer Nebenbeschäftigung ebenfalls (und diese nur einen Mini-Umfang haben darf), sind Sachen, die für MICH und mein Wohlbefinden gerade so ausschlaggebend sind, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, mich aus dem Dienst entlassen zu lassen.
    Dann kommen aber eben die Sachen mit der Nachversicherung und dem Altersgeld (je nach Bundesland anders geregelt, Spoiler, ich bin im schlechten Bundesland), ...

    Aber vielleicht liege ich auch total falsch und kann doch neben dem Beamtenstatus weitere Einkommensquellen als Arbeitnehmerin/Selbstständige haben...?
    Dass diese Gründe für viele keine Rolle spielen, ist mir klar. Für mich ist es ärgerlich, weil es mit ein bisschen Nachdenken schon von Anfang an klar war. Ich WUSSTE schon vor der Verbeamtung, dass ich NICHT 40 Jahre als VZ-Lehrerin arbeiten würde.

    chemikus08 Ach ja, das ist wahrscheinlich der Unterschied zwischen : "die Lehrkraft hat das Recht, selbst zu wechseln" und "die Lehrkraft verliert den Anspruch" (durchaus schamperhafte Antwort von mir, da ich ja selbst von diesem Gesetz betroffen bin und die genaue Grenze selbst nachgeguckt hatte. Sorry und Danke für die Richtigstellung)

    in NRW wäre ausgerechnet die Elternzeit der Grund, warum man dich erst recht versetzt (versetzen kann).
    Nach einer bestimmten Länge der Abwesenheit verfällt der Anspruch auf die Rückkehr an die alte Schule (dass es trotzdem möglich ist, ist Verhandlungssache. Schließlich nutzen aber viele Eltern genau diese Regelung, um eben ohne Versetzungsverfahren die Schule zu wechseln). Wenn es in NDS auch so ist (Verlust des Anspruchs), dann kannst du nichts machen. Du bist Landesbeamtin und wenn es keine unzumutbare Härte ist, wechselst du halt den Dienstort.
    Aber ja: das Beamtengesetz aus NDS wird helfen.

    Danke euch sehr für eure Rückmeldungen und die hilfreichen Hinweise. Ich werde es nochmal bei der Bezirksregierung versuchen. Bisher konnte mir da niemand sagen, was man für die Anerkennung als Drittfach vorweisen/nachholen muss.

    Aber woher hast du den Glauben / die Info, dass es überhaupt möglich wäre?

    "Bisher konnte mir auch niemand sagen, was ich für die Anerkennung als Drittfach Sport vorweisen muss, ich habe ja einen Trainerschein."

    Du gehst zu einer Hochschule, die das Fach als Drittfach anbietet, und schaust, was von den Kursen angerechnet werden kann, kannst vielleicht pokern mit Kompetenzorientierung, nachweisen, was du musikpraktisch kannst, usw..

    Ja, es gibt manchmal Seitenwege und andere Möglichkeiten (zb. OBAS oder Zertifikatskurs), aber es heißt nicht, dass ein halb studiertes Fach / verwandtes (!) Nebenfach einfach so als Drittfach umgewandelt werden kann.

    Meine Stadt ist gerade gestartet (Zufall) und ich kenne alleine 5 Leute, die jetzt einen Monat lang mit dem Rad (noch) mehr fahren.

    Zeitlich führt es dazu, dass man sich gegenseitig motivieren, und viele im ganzen Sommer ein bisschen dabei bleiben, zumindest die letzten Sommer war es so.

    Mich motiviert es, meinem Team ein paar Mal 15km zu schenken und vor 2 Jahren war ich eben den Sommer geblieben.

    Es kann… muss es nicht. Und selbst wenn es nur 2 Fahrten sind: mühsam ernährt sich das Eichhörnchen (da ich den Zug / Bus durchs Rad ersetze, geht es mir eher um meinen Körper. Aber auch da sind solche Aktionen manchmal nett.

    abgesehen davon haben die Brandenburger Lehramtsstudierende auch jenseits des Praxissemesters andere Praktika. Es geht also sicher nicht stumpf nach der Anzahl an (ggf. abgesessenen) Wochen in der Schule, sondern um die dort erworbenen Kompetenzen.

    Ich kann es durchaus verstehen, dass man das Ref nicht unbedingt unnötig in die Länge ziehen möchte, aber 1) in NDS hättest du 18 Monate, das heißt, man geht davon aus, dass es zu einer runden, guten Ausbildung dazu gehören würde, 2) auch wenn es im Sinne der Mobilität anders sein sollte: dir fehlt tatsächlich ein längeres Praktikum, das dich auf den Vorbereitungsdienst gezielt vorbereitet (auch wenn es offiziell sicher nicht so ist, denn: universitäre Verantwortung und so weiter).
    12 Monate sind wirklich sehr kurz und je nachdem wieviele Unterrichtsbesuche und Lehrproben in BB gefordert werden, würde dir die komplette Einführungsphase fehlen: WENN die Behörde der Meinung ist, dass dir ein Teil der Praxis fehlt, dann mach lieber 18 Monate (sie würden eh am liebsten sparen und dich nur 12 Monate ausbilden...). Ich hatte 18 Monate (und relativ viel Vorerfahrung) und hätte lieber 24 Monate Ausbildungszeit gehabt. Ein 12-monatiges Ref ist mir unvorstellbar (mit der Idee, dass man mindestens 2-3 UBs pro Fach vorher macht und dann auch die Abschlussprüfungen.. schließlich gibt es Ferien dazwischen, Lerngruppenwechsel, usw..)

    ja. und leider war mir damals nicht bewusst, dass (? / ob) ich damals die Verbeamtung hätte ausschlagen können.
    Ich war so baff, dass man sie mir anbietet, dass ich die Risiken ausgeblendet habe, und das OBWOHL ich immer wusste, dass ich erleichtert war, dass ich nicht verbeamtet würde (haha... es lebe mein Pessimismus, der dann enttäuscht wird).

    Aber noch 30 Jahre aufgrund eines "Fehlers" "aushalten", wäre auch doof.

    Notabene: Ich hoffe, dass das nicht so einfach funktioniert. Wer die Vorteile des Beamtentums genießen will, sollte auch mit den Nachteilen leben können.

    Auch wenn ich den Gedanken verstehe (und teile): wer bereit ist, die Verbeamtung aufzugeben, lebt auch mit den Nachteilen.. ;) Ein Wunsch nach Minimisierung der Nachteile ist vielleicht verständlich. Die Landung ist schon schwer genug.
    (In meinem Fall: so früh wie möglich aussteigen, aber eben vielleicht nicht zu früh aus dem Schuldienst/Landesdienst. Mir wären also lieber noch 5-10 Jahre als Angestellte zu arbeiten...)

    ich klinke mich hier mit einer Zwischenfrage ein. Weiß jemand, ob es relativ unschwierig sein könnte, den Wechsel vom Beamtentun in ein Angestelltenverhältnis zu gehen (idealerweise: selbe Stelle), so dass man den Abgang vorbereitet?

    (Mir ist klar, dass ich kündigen kann und dann eine Vertretungsstelle suchen kann.)

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