Beiträge von chilipaprika

    Edit: Wechselklamotten ist eher was für Privilegierte mit eigenem Büro :zungeraus:

    Ich hatte auch Wechselklamotten in der Schule. In einem kleinen Beutel und sogar Schuhe unter meinem Stuhl.

    Na ja, das gibt es aber normalerweise nur in Betrieben, wo die Arbeitnehmer*innen nach Ende ihrer Arbeitszeit eine Dusche nötig haben und Arbeitskleidung anziehen müssen. Oder kennst du einen Betrieb, wo hauptsächlich - ähnlich wie in einer Schule - in Büroräumen gearbeitet wird, wo es Umkleideräume und Duschen gibt?

    Kenne ich tatsächlich einige.
    Die meisten Schulen haben auch eine Turnhalle oder Zugang dazu. Wenn man ganz lieb fragt (und bereit ist, in diesen unglaublich gepflegten Duschräumen zu duschen, die man auch unseren Schüler*innen zur Verfügung stellt), kann man auch da duschen. Ich war nicht die einzige an meiner Schule, die die benutzt hat (und ich glaube, kein*e einzige*r Schüler*in). Entweder jemand, der vor der Arbeit in Radklamotten eine lange Radtour gemacht hat (also nicht nur die 10-15km Radweg), oder Sport vor /nach der Schule oder in einer Freistunde. Der Duschraum sieht nicht schick aus, aber ist funktional. Der Rad fahrende Kollege hat seine Radklamotten auch da zum "Trocknen" gelassen.

    Die Schule, an der du zugewiesen bist, hat die Möglichkeit "nachzuweisen", dass sie "dich" (= deine Fächerkombination) ganz und gar nicht gebrauchen kann, um dich abzulehnen (weil sie sich zb eine Stelle zum Ausschreiben versprochen hatte), kann dich aber wirklich nur sehr sehr schwer ablehnen.
    Also ja, es kann sein, dass die Schule dich nicht unbedingt feiert aber es ist das Leben und schieben kann man immer ein bisschen hin und her, dann klappt es für alle. Leider sind die Versetzungen von Rückkehrer*innen aus der Elternzeit mit Elektrotechnik/Informatik nunmal eher in der Minderheit.. ;)

    Ich werde nicht in ein Handwerkerforum gehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dort auch hoch geht. Über Handwerkermangel und die Aushilfen, die einige Aufgaben erledigen müssen aber vielleicht nicht so gut, über die Fragen der Azubis, die immer unselbstständiger werden, über die schlechte Bezahlung, obwohl sie unsere Häuser / Autos / Frisuren am Leben halten, über die unfreundlichen Kunden, die sich immer unfreundlicher verhalten, die Hunde, die einen anbellen, usw..
    und ich als Außenstehende denke, dass meine Rechnung verdammt hoch war, die Lohnkosten den Eindruck geben, dass die Männer sich eine goldene Nase machen und sowieso waren sie um 15 Uhr weg.

    Zum Glück bin ich reflektiert und weiß, dass sie um 15 Uhr den Wagen zur Firma zurückfuhren und schon um halb 8 (mit Bulli der Firma) bei mir waren, dass der Azubi angelernt werden muss, dass die Lohnkosten brutto plus Marge für den Betrieb bedeuten, usw..
    ICH darf mich über sie aufregen, aber die Handwerker dürfen in IHREM Forum sich über ihre Arbeitsbedingungen echauffieren. Das ist gute Psychohygiene, gemischt mit Selbstorganisation und Selbstberatung. Wenn wir im Lehrerforum mit anderen Lehrer*innen nicht mehr über Lehrer*innenprobleme reden dürfen / können / sollen: wo denn sonst? Etwa mit unseren Ehepartner*innen, Nachbar*innen und Kindern?

    Ein kleiner (großer) Thomy ist heute bei uns eingezogen. Leider war ich arbeiten, wie morgen auch.. seine Begrüßungsparty bekommt er also morgen Abend. Er muss an die Hand genommen werden, wir wollten lieber keinen selbstständigen Wasauchimmer ins Haus holen.

    Suf ein schönes, langes und produktives Leben, Thomy!

    aber woher soll eine Versetzung kommen? Kann man als Nicht-Erfüller in Bayern einen unbefristeten Vertrag bekommen? Selbst kirchliche Schulen sollen sich doch an die selben Regeln halten oder? Ich hätte gedacht, es seien nur Vertretungsverträge, befristet und in der Regel eben mit Sachgrund.

    Da habe ich ganz andere Erfahrungswerte in unserem Bundesland. Die Leute steigen in den Stufen gemäß ihrer Erfahrung genauso auf und unterrichten auch genauso die Abschlussklassen, auch an Gymnasien.

    Stufen und Beförderungen sind zwei verschiedene Sachen.
    In Bayern darf jemand ohne 1. und ohne 2. Staatsexamen / ohne Referendariat Abiturient*innen unterrichten? WIRKLICH?
    Ich bin ja nicht aus Bayern aber irgendwie habe ich da große Zweifel dran. Es ist in NRW (und anderen mir bekannten Bundesländern) nicht der Fall und abgesehen davon, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass Bayern da lascher ist als NRW, ergibt es da gar keinen Sinn. Bei jeder Beschwerde und Klage fliegt es der Schulleitung um die Ohren. Die Person wurde nie überprüft und hat nie offiziell gelernt zu unterrichten (selbst wen es in einem Schnelldurchgang wäre, es hat nunmal den Status eines Lehrgangs mit einer "Überprüfung".

    An meiner Schule wäre das eh nicht möglich, weil die SuS normalerweise vor der Tür stehen und sich noch nicht im Klassenraum befinden (weil sie den in der Pause verlassen sollen), wenn die Lehrkraft erscheint. Da stehen sie ja eh schon ;) .

    Oh, selbst wenn ich die Tür öffne und die Schüler*innen mit mir reinkommen, gibt es eine Begrüßung. (und genau deswegen hatte ich in meinem ersten Vertretungsjahr das durch die Begrüßung an der Tür ersetzt und fand es netter, 20 mal "Bonjour" zu sagen, als einmal vorne. Aber die SuS vermissten es :D

    Ernsthaft?! Ist das eine süddeutsche oder BW-landesübliche Gepflogenheit?

    Nö, das habe ich auch in Norddeutschland erlebt, ehrlich gesagt an allen Schulen, wo ich mal war und es ist auch an meiner Schule im nördlichen NRW üblich. Ich habe am Anfang das nicht wirklich gemacht, es geht/ ging mir tierisch auf die Nerven, eine Klasse hatte sich bei der Klassenlehrerin "beschwert" (nicht wirklich), ich würde sie nicht wirklich begrüßen (und begrüßen lassen). Es sind gut 10 Jahre her.
    Mittlerweile mache ich das und versuche nur, dass es kein Singsang wird, sondern schnell und knackig ist, aber einige SuS stehen vermutlich bei der Begrüßung die längste Zeit des Tages :) Ein bißchen Ruhe zu Beginn des Tages ist doch ganz gut.

    informieren und unterschreiben könnte auch ein Unterschied sein.
    Ich habe alle meine Vertretungsverträge immer am ersten Tag (oder sogar danach) unterschrieben. Die SL hatte mir zwar immer signalisiert, dass es was wird, am Ende wurde aber der Vertrag von der Bezirksregierung nunmal erst auf dem letzten Drucker geschickt.

    dann müssten trotzdem die Schüler*innen beaufsichtigt werden. In einer Doppelstunde Unterricht kannst du bei Doppelprüfungen á 20 Minuten 8-12 SuS (wann macht man die Bewertung) allerhöchstens prüfen. Die Schüler*innen haben in der Regel eine Vorbereitungszeit (Aufsicht) und der Rest andere Aufgaben. Klar, ich könnte 3-4 Doppelstunden am Stück Stillaufgaben geben, es wäre unglaublich fair für die SuS, die sich vorbereiten und gestört werden (ja, deine Jugendlichen wären sicher super still, meine 9tklässler*innen nicht dauerhaft), ich bräuchte aber trotzdem eine Aufsicht für die Lerngruppe und eine Vertretung für die 2. Kollegin, die mit mir prüft.

    Ich weiß nicht, ob es eien Sonderregel gibt, wenn man sich während der Elternzeit sich selbst vertritt, denn eigentlich heißt es, nach 7 (oder 8?) Monaten, Rückkehr aus der Elternzeit...

    Aber: Du brauchst selbst keine Schule, die dich will (auch wenn es hilfreich sein kann). Wenn du Anspruch auf die Versetzung hast, wird man dich in dem Umkreis irgendwohin schicken. Ganz problemlos. Ob die Schule eine Party macht, weil sie deine Fächer braucht oder doch lieber selbst eigene Fächer ausgeschrieben hätte, ist egal. Es kann sein, dass die Schule ablehnt, wenn man ihr die Fächerkombi nennt (keine weiteren Infos), wenn sie gut begründen kann, dass sie in deinen Fächern überbelegt ist. Dann kriegst du eine andere Schule. Innerhalb des Radius. Es kann also 35 Kilometer auf Landstraßen sein und muss nicht die Schule um die Ecke sein.
    Um den Zufall zu lenken, kann man einer Schule vorstellig werden, die dann bei der "Wunschrunde" Interesse an deinen Fächern meldet, und wie der Zufall so will, passt es. Aber auch ohne Schule in der Hand wirst du versetzt, wenn du Anspruch darauf hast.

    .

    Genau, deswegen endet der Kurs einfach früher im Schuljahr, damit die Überstunden wieder kompensiert werden.

    Für die Lehrkraft kommt es fair raus, es ging aber um Vertretung. Während die Musical-Lehrkraft probt, fällt ihre Deutschstunde in der 7. Klasse aus, die vertreten werden muss. Also ein Beispiel für Vertretung an deutschen Schulen. Ihr macht das wahrscheinlich mit der Projektwoche, wo man als Schüler*in dann die ganze Woche in der Generalprobe ist? Was ist aber mit SuS (wenn ich das richtig verstanden habe), die sowohl im Musical als auch im Orchester und / oder bei Jugend forscht sind? Wie teilen sie sich die Projektwoche auf, wenn es quasi Pflicht-Termine sind?

    Das es hier an einer Schule quasi nicht zu Vertretung kommt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, auch dass angeblich nie jemand krank ist.

    Andere Systeme können doch anders arbeiten.
    Ich hatte in meiner gesamten Oberstufenzeit keine einzige Vertretungsstunde. Selbst die 3 Monate Krankheit der Englischlehrerin nicht.
    Und wenn was ausfiel (es fiel was aus!), dann hatte ich frei. Bibliothek, Selbstlernraum, Pausenhof, kann man bei Oberstufenschüler*innen machen.
    In der Mittelstufe hatte ich im Übrigen auch nie Vertretung, sondern alle Schüler*innen von ausfallenden Schulen wurden zusammen in einem Raum gesetzt und hatten dort zu arbeiten (in Randstunden: kompletter Ausfall). Wenn die Schweiz sich Laborassistent*innen leisten kann, die Gläser spülen, kann sie sich vielleicht auch Aufsichtspersonen leisten.
    Mir ist es immer noch unverständlich, dass ich mit meinem A13 eine Hofaufsicht oder Vertretung machen soll (ich bin nicht doof, ich bin immer noch günstiger als der Studivertrag, da man es bei mir zu den Dienstpflichten deklariert hat)

    Sowas legt doch nicht den Betrieb in anderen Fächern lahm. Der WK Musical hat am Mittwochnachmittag 3 Lektionen, da wird geprobt. Das hat mit meinem Unterricht überhaupt nichts zu tun. Generalprobe machen sie wahrhaftig am Wochenende.

    Eine Generalprobe dauert vielleicht 1-2 Tage noch ZUSÄTZLICH zu den Proben am Wochenende und in den Ferien.
    Oder es gibt die Aufführungen für die Grundschüler*innen (-> Werbung für die Schule, Nachwuchsarbeit, usw..)
    Wenn der Musical-Kollege den ganzen Tag probt, dann macht er selbst 4-5 Überstunden, weil er in der Regel nicht den Tag nimmt, wo er selbst 10 Stunden Unterricht hätte..

    Meintest du DELF oder was ist DELE? Auch sowas tangiert bei uns nicht den normalen Betrieb. Entweder es gehen nur die Jugendlichen, wenn es extern ist, oder es findet im Schulhaus während irgendwelcher Randstunden statt. Im Regelfall gab es für Sprachzertifikate vorher einen Kurs auf einer bestimmten Schiene und während der werden auch Prüfungen geschrieben. Das ist alles eine Frage der Organisation.

    DELF ist tatsächlich Samstag, ist wahrscheinlich bei DELE anders (und da wir in Deutschland nicht das tolle Schweizer Modell haben mit X Unterrichtsstunden + Y "Stunden für die Schule", kann ich einfach an einem Samstag im Jahr (oder mal zwei neuerdings) antanzen und mich daran erfreuen, dass 5 Hansel meine Fremdsprache mögen. (und mir dann den Spruch "Augen auf bei der Fächerwahl" anhören. Aber ehrlich: tatsächlich stört mich dieser Samstag nicht, weil es eben eine schöne Sache ist.)
    Aber: der Bundesprachenwettbewerb ist an einem Schultag, da ist nichts zu machen. Cambridge war auch zum Teil an Schultagen

    Schön, wenn man von sich behaupten kann, dass solche Details nicht den Eindruck und /oder die Note einfließt.
    Ich bin ganz ehrlich: ich bin sicher, dass ich eingenommen werde. Nicht, dass ich allen Schüler*innen in Jogging-Hosen eine 5 gebe und im Sakko eine 1. Aber alles spielt nunmal eine Rolle. Jogginghose und Schlafhaltung auf dem Stuhl kombiniert mit durchschnittlicher Leistung gepaar mit zu spät kommen oder aufmüpfig sein: ich kann nicht schwören, dass die selbe Leistung aus dem Mund von jemandem in normalen Jeans und gerader SItzhaltung eine andere Note bekommt.
    Genauso, wie ich mich nicht davon freispreche, Schüler*innen, die höflich und freundlich sind, vielleicht mehr zuzutrauen oder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. (und manchmal umgekehrt, weil der Klassenrebelle auch einen anzieht, also ohne festes Muster.).

    Wichtig ist es, das zu reflektieren und sich der Risiken bewusst sein (was zur Hyperkompensation führen kann, haha).

    Denn: Doch, ich hatte schon Jogginghosen im Abitur, genauso wie kurze Hosen (ich muss mich jedes Jahr in eine sehr luftige Bluse zwängen, weil ICH den Anspruch an mir habe, in Schule und erst recht im Abitur meine Schulter zu bedecken und der Abiturtag immer ein super heißer Tag ist). Dann kamen schon Schüler*innen nachmittags in kurzer Hose, weil sie vormittags noch im Freibad waren. Diejenigen, die sich "leicht schick" gemacht hatten, vermitteln sofort einen leicht anderen Eindruck.
    Leider nicht in meiner Prüfung, aber ein Schützenanzug (mit Hut?) war auch schon mal da (15 Punkte).

Werbung