Beiträge von chilipaprika

    Wenn BA/MA in X-Stadt BA/MA in Y-Stadt vergleichbar wäre, könnte man vll auf die Frage Staatsexamen vs. BA/MA eingehen. Nicht mal innerhalb eines Bundeslandes ist es vergleichbar.
    Ein Abschluss ist ein Abschluss. Wenn dein Lehramt und deine Fächerkombi anerkannt sind, dann bekommst du einen Refplatz.
    Da wird nicht nach dem Abschluss quotiert vergeben. Wie gesagt: WENN. (ICH hätte spontan gedacht, das 7-semestrige Studium wird nicht unbedingt anerkannt, habe aber keine Ahnung. Wenn es so ist, dann go für die Studienform, die dir gefällt).
    Und was die Verbeamtung angeht: schau auch auf die jeweiligen Altersgrenzen...

    Davon würde ich nicht ausgehen.

    In Nds. werden zuerst die Stunden gegengerechnet, die nicht in der Pflichtstundentafel stecken, also Stunden für DaZ oder Inklusion oder ...

    Erst, wenn die Schule dann einen Mangel hat, wird überhaupt eine Vertretung genehmigt, zumeist mit den Stunden, die man zur Versorgung der Pflichtstundentafel benötigt.

    WAS? Auch für einen Mutterschutz? Ist das gesetzlich?
    Ich dachte, es sei eben der Grund / Vorteil vom "Sachgrund"

    Der Schule geht es wahrscheinlich ziemlich gut (deputatsmäßig), wenn sie sich einen Springer leisten kann. Oder der Vertrag hat zu wenig Stunden bzw. ist zu kurz (sprich: die zu vertretende Person kommt bald wieder und zu keinem Zeitpunkt, wo man einen Stundenplanwechsel will.)
    Der Sachgrund ist ja nur der Grund, warum die Schule das Recht hat, so und soviel Vertretungsstunden auszuschreiben. Ich hatte schon mehrere Verträge für die Vertretung von Personen, wo man nie gewollt hätte, dass ich deren Fächer unterrichte. Das Beispiel von Andrews Bruder ist ja perfekt: Eine Schule ab mittlerer Größe wird den Ausfall einer Deutschkollegin relativ gut verkraften können. Wenn sie sich dafür eine Vertretungslehrkraft mit Physik schnappen kann, und damit den Grundmangel auszugleichen, goooo...
    Die normalen Stellenzuweisungen spielen auch genug mit den Zahlen "Wie? Ihr habt doch 102% Versorgung, beschwert euch nicht! Ach, ihr habt keinen Physiklehrer? Nicht unser Problem, verschiebt ja die 18 Deutschlehrer"

    Das Bundesland wäre auch nicht irrelevant (Modulname deutet auf NRW)
    Irgendwie gab es vor 2-3 Jahren (Menno geht die Zeit schnell, also VOR Corona) das Gerücht im Lehrerzimmer (NRW), das dürften nur KuK unterrichten, die eine Zusatzquali hätten. Finde ich gut, ich bin generell kein Fan davon, dass all meine Fächer von Hinz und Hunz unterrichtet werden dürfen, nur weil Bedarf da ist.
    Ob es stimmte, weiß ich nicht, ich glaube, zu dem Zeitpunkt aber schon (in der Bildungslandschaft ändert sich oft sehr viel sehr schnell.).

    Andererseits ist fachfremder Unterricht auch nicht verboten und auch nicht abzulehnen (außer Religion und ein paar andere Regelungen aus Sicherheitsgründen), also wenn Bedarf da ist...
    Wie Palim reime ich mir jetzt zusammen, dass du mit dem Einsatz in deiner Vertretungsstelle nicht so glücklich bist... Was ist jetzt dein Status? Bist du examiniert? Zwischendurch? Sogar noch am Studieren? und was sind deine Fächer? Hast du Deutsch oder eine Fremdsprache? (aus denen man sich die Fachdidaktik schon ableiten könnte)-

    durchaus eine verrückte Idee, aber neben der Regelstudienzeit, den Kosten und dem Partyleben könnte auch das Studium an sich interessant sein:
    Gleichwertig ist nicht immer gleich gut. Ausgerechnet bei Experimentalfächern wäre es mir persönlich lieb zu wissen, ob die Uni gut ausgestattet ist und viele Praktika anbietet oder ob sowas zu selten passiert und den "Diploma" vorbehalten bleibt.

    Ich habe mir meine Uni nicht ausgesucht, bin aber auch - nebensächliches Kriterium, das aber mein Studium ganz anders hätte verlaufen lassen - froh, dass ich an einer Campus-Uni war.
    Wer in einer Stadt studiert, wo man erstmal 30 Minuten Rad zwischen 2 Fächern braucht, ist vielleicht weniger in Studigruppen integriert, hat weniger Möglichkeiten oder setzt sich weniger spontan in einer VL eines anderen Faches "einfach so".
    Mein Gott... hätte ich nicht an einer Campus-Uni studiert, hätte ich nur zwei Fächer. HORROR, sage ich euch :D


    Ich habe später an zwei weiteren Unis studiert, wo ich sogar innerhalb des einen Faches 30 Minuten UBahn oder Rad hatte und ganz ernsthaft, es hat mich sehr sehr genervt.

    Hier ist eben der Unterschied, dass das Erlernen der Sprachen kein Teil des Studiums ist, sondern dass Latinum, Graecum und Hebraicum Studienvoraussetzungen sind.

    das mag sein, aber vom groben Umfang kommt man aufs Selbe hinaus.
    Entweder hatte man 5 ggf. 3 Jahre in der Schule oder man macht es intensiv in 3 Semestern an der Uni.
    Hocharabisch ist eben auch ein intensiver Teil des Studiums, das aus technischen Gründen nicht als Voraussetzung gelegt wird (keine Schulsprache).
    Bei den mir bekannten Religionsstudiengängen, wo man 2 (oder mehr) alte Sprachen benötigt, (oder ich sage vielleicht eher: benötigte, ich habe das Gefühl, es wird immer weniger...) zählte immer nur EINE Sprache als Voraussetzung (egal welche), die zweite und ggf. dritte zählte als Erhöhung der Regelstudienzeit. Sowohl für die Freiversuche als auch für das Bafög. Anders war das beim Geschichtsstudium an der selben Uni, wo Studis Englisch, Französisch (durch eine Klausur, Abizeugnis reichte nicht) UND Latinum brauchten.

    Da stellt sich dann evtl. schon die Frage, ob man eine so komplizierte Sprache in 3-5 Jahren ausreichend gut lernen kann, um den Koran etc. lesen/interpretieren zu können.

    Da stellt sich dann evtl. schon die Frage, ob man so komplizierte Sprachen wie Latein, Altgriechisch (Übersetzungen, Sekundärliteratur), umgangssprachliches Altgriechisch, Hebraisch oder Aramäisch in 3-5 Jahren ausreichend gut lernen kann, um die Bibel etc. lesen /interpretieren zu können.

    weil das Interesse an solchen Themen vielleicht postpubertär entsteht, weil man sich vielleicht noch mehr für die 2. moderne Fremdsprache begeistern ließ, weil die Schule vielleicht keine 3. Fremdsprache anbietet (also als das Interesse da war, oder für eine weitere Sprache),...
    Und man kann sich auch für Geschichte der Aufklärung bis heute begeistern, das Mittelalter total cool finden, ohne sich für Latein zu interessieren und erst danach begreifen, dass man bestimmte (soviele) Abschnitte der Geschichte unserer westlichen Welt nicht verstehen kann, ohne Grundlagen in der Antike und in der lateinischen Sprache zu haben.

    Ich bin - aus 1000 Gründen - sooo froh, dass Latein in meinem Bildungswesen nur eine "zusätzliche" Sprache ist und nie an der Stelle einer modernen Sprache gelernt werden kann. Meine Eltern hätten mir nie erlaubt, Englisch durch Latein zu ersetzen (habe ich erst zum Abi machen dürfen :D ), und Latein fanden sie total doof und erst interessant, als der Klassenlehrer ihnen gesagt hat, dass es ein Angebot für gute Schüler*innen ist und sie dann dachten "ach so, dann soll sie ihren Spass haben".
    Die 2. Fremdsprache wird nunmal oft noch von "kindischen" Gründen mitbestimmt (Freund+innen, Elternwunsch)

    ... und ich dachte, ich hätte nur eine anekdotische Erfahrung :D
    Also in meinen mädchenlastigen Kursen (bei zwei meiner Fächer ist es in der Oberstufe sehr unausgewogen...) muss ich immer die Jungs dazu animieren, aktiv zu sein und sich zu melden. Die Mädels sind da (im Schnitt) nicht nur im Unterricht viel aktiver, sondern auch im Quatschen (ernsthaft, die sitzen in JEDEM LK zusammen, also MINDESTENS 2 Stunden am Tag, und hätten genug Stoff, um trotzdem jede Doppelstunde vollzuquatschen, wenn du sie lässt...)


    Das kann man so empfinden, aber ich frage mich ganz ehrlich, ob ihr wirklich denkt, dass man Personal und räumliche Ausstattung mal eben so herbeizaubern kann.

    man kann anfangen.
    und wenn ich sehe, was für Geld für Studis für "komm am Wochenende / in den Ferien / am Nachmittag und bespaße unsere Schüler*innen" ausgegeben wird, könnte man auch vormittags anfangen zu teilen. (Denn: Studis haben auch vormittags Interesse an dem 30 Euro-Stundenlohn... ) Irgendwie glaube ich, dass unsere Diplom-Pädagoginnen im Ganztag nicht soviel bekommen...

    Aber das können die Politiker jetzt auch nicht so schnell bewerkstelligen: Wo sollen denn plötzlich doppelt so viele Lehrer und doppelt so viele Räume herkommen???

    Ich wünsche mir das auch sehnlichst, aber das ist eher ein langfristiges Projekt.

    Wenn man allerdings nicht mal den Anschein gibt, anzufangen... SELBST wenn es erst für die Kinder unserer Schüler*innen für alle soweit wäre: wäre es nicht schön? Endlich die Bildung ernst nehmen.
    Aber lieber das verschweigen und zum Nulltarif eine Lösung haben wollen... Ob die Politiker*innen kurz vor der Wahl vorsichtig sind? Ah nee..

    Zur intellektuellen Herausforderung: ist also der Lehrerberuf rein fachlich nie wirlklich "anspruchsvoll", da man ja studiert hat.

    Was heisst fachlich anspruchsvoll. Meine nächste Unterrichtseinheit zu Afghanistan wird mir Arbeit und Einarbeitung abverlangen, aber mein Grundwissen in politischen Beziehungen habe ich genau dafür.

    Ob ich in einer 8. Klasse, am Bk oder im Deutsch-LK bin: mein Wissen über die Präterito-Präsentia im Mittelhochdeutsch interessiert keinen.

    Aber in welcjem Job jenseits des Forschers/der Forscherin ist man wirklich wirklich gefordert?

    Der Arzt macht quasi jeden Tag immer wieder die selben Eingriffe, der Automechaniker kann vermutlich viel mehr, als er im Alltag einsetzt, der Bäcker musste für seine Meisterprüfung etwas Geniales backen und macht 80% seines Umsatzes mit Weissmehlbrötchen, ab und zu mit Körnern, Sesam und co bestreut…

    Zum Glück muss ich nicht jeden Tag ein neues Thema auf dramatisch hohem Niveau halten. Ich muss nämlich auch erziehen, beraten, verwalten, korrigieren, diagnostizieren, wandertagen, korrigieren und noch mal korrigieren…

    Doch, manchmal bin ich auch gefrustet (zwar nicht wie Kiggie dauernd, aber doch ab und zu), aber das gehört m. E. zum Lehrerjob dazu - stellt also dementsprechend für mich kein wirkliches Problem da - und ist sicherlich nicht nur bei Lehrkräften an einer beruflichen Schule der Fall, sondern auch im allgemein bildenden Bereich.

    Puh... Ich war SEHR glück und SEHR dankbar für alle Oberstufenkurse, die ich je hatte. Unter anderem fast am meisten für die Leistungskurse. Aber ernsthaft: Einige Schüler*innen im LK oder im freiwillig weitergeführten Grundkurs haben mich auch gefrustet.
    Zum Teil richtig schlimm (absolut fehl am Platz, sitzt nur ab, ...), zum Teil, weil ich deutlich mehr Potenzial sah, als der / die Schüler*in bereit war zu leisten.
    Und dann gibt es auch den anderen Frust: Auch ein LK ist keine hohe intellektuelle Herausforderung (und nicht, weil ich besonders schlau wäre) und in vielen Fächern ändert sich der Lehrplan nicht oft genug, dass man sich _inhaltlich_ gefordert fühlen würde (aber oft genug / zu oft, dass man die Arbeitskraft lieber woanders einsetzen würde).
    Am BK hast du den Vorteil der sehr vielen Lernfelder und Bildungsgänge, um immer neue Herausforderungen zu haben ;)

    Zudem kenne ich genügend Leute, die in anderen Jobs arbeiten, und auch oft genug gefrustet sind (von Kund*innen, Zulieferbetrieben, Mitarbeiter*innen etc. pp.)!

    aber hallo :)

    Extraterrestrisch, deswegen war es auch so schwer in Sachsen anzufangen. Aber so nach 20 Jahren wird es dann langsam. Wie sagte Antimon? Sie sei jetzt Baslerin. Das geht, auch wenn man vielleicht nie Schweizer oder Sachse werden kann.

    Wunderschön geschrieben, den Gedanken schnappe ich mir.
    An einer ganz anderen Ecke in Deutschland... wobei die Region bei mir weniger eine Rolle spielt. Aber werde ich jemals (als) Deutsche (angesehen)?
    Früher wäre ich nicht in den "Osten" gezogen (hatte eine Möglichkeit und begründete Bedenken, ich bin auch froh, das nicht gemacht zu haben, aber jetzt mit höherem Alter und anderen Erwartungen (Hauptsache will ich meine Ruhe und Platz dafür :-D), wäre es sicher eine Alternative. Aber: und das auch im Bezug auf den TE: ich finde auch, dass man in einer (ernsthaft angesehenen) Beziehung den Partner einbeziehen soll. Deine Beschreibung klingt nach dem Ende deiner Beziehung - über kurz oder lang -, wenn du dich für den Schritt entscheidest. Das ist schon eine zu berücksichtigende Komponente.

    Abgesehen davon, dass ich es als gesetzt und keine Wahl sehe (zum Teil durch die Ausbildung zum Teil durch meinen eigenen beruflichen Anspruch von Transparenz und Förderung), muss ich zugeben: es passt mir wirklich gut, bei der Korrektur von 20 LK - Klausuren nur noch sehr knappe Erläuterungen zu schreiben.

    Wenn der Schüler neben ‚formuliert eine passende Ein/Überleitung‘, ‚erklärt die Theorie‘ oder ‚findet passende Bezüge im Text‘ seine Punktzahl neben der maximal erreichbaren Punktzahl zieht, dann brauche ich ihm nicht extra schreiben, ‚du sollst Einleitungen‘ schreiben. Und wer zu wenig Punkte bei der Theorie hat, fasst sich an die eigene Nase.

    Passt mir sehr gut in meinem faulen effizienten überlebensKorrekturmodus.

    CDLs Idee kann ich nur unterstreichen... Kontaktiere die Cursus intégré Lehramtsstudiengänge-Kontakte. Mein Studiengang war einer der letzten, die kein Lehramt hatten (ich hab es auf eigene Faust gemacht), aber alle Deutschen, die dann in Frankreich geblieben / zurückgekehrt sind, sind entweder noch dort oder in Deutschland keine Lehrer+innen mehr. Bei aller Liebe: nach 3-5 Jahren als Lehrer*in das Ref nachmachen dürfen ist nicht der Traum von jedem..
    Also: Cursus intégré Kontakt Mainz-Dijon. Es gibt sogar bald einen Ehemaligentreffen, zur Kontaktaufnahme super.

    Aber dann wäre es nicht eine französische Sekundarschule sondern eine deutsche Auslandsschule in Frankreich.. was ja eine ganz andere Fragestellung umfasst. Bienvenue Wenn Interesse besteht, schreib mir mal, ich habe - wie gesagt, soweit ich es überblicke - keine Interviewpartner*innen für dich, aber Interesse an deiner Fragestellung. Ich bin ähnlich unterwegs, nur mit Studis und kürzeren Zeiträumen ;)

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