Sehe ich anders. Wer ohne Strafe demonstriert, tut dies nur um blaumachen zu können. Wer trotz z.T. extremer Folgen deomnstrieren geht, Hut ab. Und bei extremen Folgen denke ich zuerst an Klausuren, die man unentschuldigt versäumt hat, die entsprechend mit der Note 6 zu werten sind und was zur Folge hat, daß man das Schuljahr wiederholen muß.
Leute, die solche Folgen in Kauf nehmen, Chapeau! ... Der Rest der Schüler sind nur Oportunisten.
Nur die ganz Harten kommen in den Garten?
Wer also das Jahr nicht wiederholen muss, hat es quasi umsonst gemacht? Dann kann man verstehen, dass man sich in Deutschland über ein paar Tausende auf einer Demo freut (zugegeben, es ist in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden, mit der deutschen Streik- und Demokultur). Warum gehen nicht die ArbeitnehmerInnen in ihrer Freizeit demonstrieren? Warum nehmen sie nicht das Risiko einer Kündigung in Kauf?
Du bist oft einer der ersten, der sich über seine Arbeitsbedingungen beschwert. Warst du schon einmal dafür demonstrieren? In deiner Arbeitszeit? (Risiko einer Abmahnung / Akteneintrags, weil Beamten nicht streiken dürfen?) In deiner Freizeit? Dich ganz offensichtlich geweigert, einen streikenden Kollegen zu vertreten? Den Streik thematisiert, damit man im Lehrerzimmer weiß, dass gerade an dem Tag draußen Angestellte etwas erstreiken, was uns lieben BeamtInnen unverschämterweise übertragen wird?
Es _können_ nunmal nicht ALLE ganz harte Sanktionen in Kauf nehmen. Das tun aber schon viele. Die allermeisten SchülerInnen kriegen unentschuldigte Fehlstunden auf dem Zeugnis. Ist es denn in der 9./10./11./12. Klasse etwa nicht besonders relevant? Die Masse an Demonstrierenden ist wichtig. Das ist schön, dass einige auch dazu kommen, die eh unbestraft schwänzen könnten. Schließlich könnten sie nach Hause gehen, wenn es an deren Schulen angeblich keine Konsequenzen gibt.
Nee, eine Klausur habe ich nie versäumt, habe allerdings genug Demos und Aktionen mitgemacht, dass das eine oder andere Semester einfach am A. war und ich also länger studieren durfte. Trotz Selbstfinanzierung. Prioritäten muss man setzen. und für seine Werte einstehen können. Es mögen nicht deine sein, aber du kannst da nicht höhere Maßstäbe an andere setzen, als du an dir selbst anlegen würdest. (sorry, Unterstellung. Mein Beitrag ist hiermit hinfällig, wenn du doch ein ganz aktiver Streikender bist)