@ Zauberwald: Gerne. Erfahrungen von der Gesamtschule
Schüler:innen kommen mit dem festgestelltem Förderbedarf in LE/ GG zu uns und haben eine Schulbegleitung (oft im Poolmodell. Das heißt, dass sie zwar eine Bezugsschulbegleitung haben, aber auch mal eine andere Schulbegleitung kommen kann (z.B. bei Erkrankung der Bezugsschulbegleitung oder wenn mehrere Schulbegleitungen krank sind, übernimmt eine Schulbegleitung Kids aus verschiedenen Klassen.
Am Beginn des Schuljahres steht immer ein Förderplangespräch statt (Eltern, Klassenleitung, ...) in dem die Ziele (für die einzelnen Unterrichtsfächer festgelegt werden. Die Kinder erhalten dann zieldifferentes Material, welches sie bearbeiten, bleiben aber in der Regelklasse. Außerdem haben sie für die Hauptfächer noch eine Doppelstunde Förderunterricht (für jedes Hauptfach eine Doppelstunde in der Woche). Außerdem schreiben sie zieldifferente Klasseenarbeiten, wobei sie keine Noten erhalten, sondern wir geben ihnen nur eine Rückmeldung, "Das kannst du gut" oder :"Das gelingt dir noch nicht so gut". Auch auf dem Zeugnis erhalten sie dann keine Noten, sondern Bemerkungen (bzgl. ihrer Entwicklung, bzgl. ihrer erreichten Kompetenzen).
Wir haben fitte Kinder und Jugendliche, die auch den ESA (erster Schulabschluss, früher HSA 9, also Hauptschulabschluss nach Klasse 9) bei uns machen (und dann zum BK wechseln, um ggf. den EESA (erster erweiterter Schulabschluss, früher Hauptschulabschluss nach Klasse 10) machen. Wir haben aber auch Kinder und Jugendliche, die deutlich zieldifferent arbeiten.
Die Schüler:innen, die zieldifferent beschult werden und deutlich zieldifferent beschult werden, merken natürlich sehr schnell, dass sie teilweise an komplett anderen Themen arbeiten oder zumindest deutlich leichtere Aufgaben bekommen. Wir versuchen ihnen dann zu vermitteln, dass sie ihre Aufgaben toll machen und versuchen sie so gut es geht zu fördern. Dennoch ist es für sie nicht immer ganz leicht dieses zu akzeptieren.
Manchmal möchten Eltern auch, dass der Förderstatuts aufgehoben wird und die Kinder Noten bekommen und zumindest auf dem leichtesten Level (G - Kurs an Gesamtschulen = EESA Niveau) arbeiten.
Wichtig ist, dass man immer genau das Material findet, welches auf das Level, das die jeweilige Schülerin/ den jeweiligen Schüler zugeschnitten ist (also keine Über-, aber auch keine Unterforderung).
Bei Kindern mit LE/ GG haben wir meistens kaum mit Disziplinproblemen zu kämpfen (im Sinne von: Stören den Unterricht).