Beiträge von icke

    Ja, stimmt natürlich, in echt hält man ein Buch natürlich so.Es ist mehr so die pantomimische Variante von "Buch halten". Also so wie auf dem Foto aber die daumen nach oben und die Fingespitzen mehr aufeinander zu.

    Beim Übergang zur verbundenen Schrift verschwindet das Problem auch oft von allein.

    Das dachte ich auch immer... bis zu meinem letzten Durchgang! Da hatte ich tasächlich zwei Kinder die schon in der Druckschrift b und d verwechselt haben (trotz aller hier schon genannten Tipps udn extra-Erinnerungsschildchen auf dem Tisch und in der Federtasche) und das dann tastächlich auch in der Schreibschrift machten!
    Dabei sehen die in der SAS ja wirklich komplett anders aus! Keine Ahnung was sich da im Kopf verschaltet hat, aber das hatte ich vorher echt noch nie (und ich hatte schon einiges an merkwürdigen Phänomenen...). Das waren aber auch beides Kinder mit massiven Schwierigkeiten bei Visumotorik, Richtungen einhalten etc., die letztlich auch eine LRS diagnostiziert bekamen.
    Insofern gebe ich dir recht, dass es sich bei vielen/den meisten Kindern irgendwann von selbst rauswächst, aber eben nicht bei allen.

    Ja, grundsätzlich ist das interressant (für mich jetzt zwar nicht neu, aber es erlebt ja nicht jeder selbst in der Praxis), aber was mir doch auffällt:
    in deiner Überschrift fehlt (im Vergleich zur Überschrift des Artikels) ein Wort und das macht einen entscheidenden Unterschied....


    Darf jeder mal selbst suchen (und dann ist die spannende Frage: absichtlich weggelassen oder versehentlich?)

    Zum Thema Handlungsorientierung fällt mit gerade wieder die Warnung meines Hauptseminarleiters ein, diesen Begriff bloß nicht in die Unterrichtsentwürfe zu schreiben, das könne ganz schnell nach hinten losgehen, weil nicht klar genug definiert und dadurch schnell falsch verstanden (oder so)...

    Es geht tatsächlich eher um theoretische Begründungen im Rahmen des Studiums. Auch wenn ich natürlich trotzdem erhoffe, auch etwas für die Praxis mitnehmen zu können
    Konkret brachte mich auf die Frage hier ein Fall eines verhaltensauffälligen Drittklässlers (vorwiegend ADHS), für den verschiedene Unterrichtskonzepte diskutiert werden sollen.

    Ja guck, und damit kann man doch auch was anfangen. Für den theoretischen Hintergrund ist Literatur lesen sicherlich am schlauesten, weil du das einfach auch zitieren kannst. Konkrete Tipps habe ich da allerdings nicht, dazu ist das Studium einfach schon zu lange her...
    Spannend finde ich wirklich die konkrete Frage, welche Unterrichtsform bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten am besten passt. Da würden mich Erfahrungswerte auch sehr interessieren. Das Dumme ist ja, dass man auch in seinem eigenen Unterricht nicht permanent alles umwerfen kann, nur um mal auszuprobieren, ob es anders nicht besser wäre.
    Das finde ich manchmal schade. An meiner vorherigen Schule mit sehr vielen auffälligen Schülern war die einhellige Meinung des bestehenden Kollegiums ja immer: all diese "modernen" (=offenen) Unterrichtsformen könne man ja anderswo gerne machen, aber nicht mit unseren Schülern. Die bräuchten klare Strukturen und enge Führung und könnten mit Freiraum sowieso nicht umgehen. Diese sehr enge Führung bedeutete aber bei diesen Kollegen vor allem einen feldwebelartigen Umgangston. In der Tat hatten die dann auch weniger Unterrichtsstörungen und waren im Stoff scheinbar immer schon weiter. Ich selber kann und will diesen Umgangston aber nicht und hatte dementsprechend mehr Schwierigkeiten. Was den Stoff angeht, habe ich aber irgendwann gemerkt, dass das auch viel Augenwischerei war. D.h. die Kinder in diesen Klassen waren eingeschüchtert genug den Frontalunterricht ohne größeren Widerstand "abzusitzen", und die Lehrer sind dann einfach stur im Lehrgang weitergegangen ohne groß zu differenzieren. Wenn man dann aber (z.B. in Vertretungsstunden) mal geguckt hat, was sie wirklich verstanden hatten war das erschreckend wenig (und auf keinen Fall besser als in meiner Klasse). Ich selber kenne das auch aus meinem Unterricht (jetzt mit deutlich einfacheren Kindern), dass ich in frontalen Phasen immer denke: oh prima, sie haben es verstanden aber wenn es dann an die Arbeit geht, merke ich, dass es eben doch immer Kinder gibt, die aus diesen Phasen überhaupt nichts mitnehmen. Insofern finde ich frontale Phasen zwar durchaus wichtig um gemeinsam Neues einzuführen ich sehe aber auch deutlich die Grenzen.
    In den offeneren Phasen habe ich einerseits auch die Kinder, die mit dem Freiraum nicht gut umgehen können und versuchen das dazu zu nutzen einfach mal gar nichts zu machen, andererseits kann ich in diesen Phasen deutlich besser differenzieren und auf einzelne eingehen. Manche Kinder erreiche ich echt nur so. Ich fahre also so ein Mischkonzept und im Moment bin ich damit auch ganz zufrieden, aber manchmal frage ich mich auch, wie es wäre, wenn ich noch konsequenter öffnen würde.
    Erfahrungsberichte wie die von Krabappel gibt es ja auch immer wieder und theoretisch leuchtet es mir auch ein, dass ein Teil von störendem Verhalten ja auch aus ständiger Über- oder Unterforderung entsteht bzw. aus dem ständigen Unterdrücken von anderen Bedürfnissen, so dass manchmal gerade diese Kinder in offenen Formen besser laufen, weil es besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. In den Ferien habe ich z.B. ziemlich viel über das Churer Modell gelesen und fand das ganz spannend. Ich könnte mir das durchaus vorstellen, habe aber keine Menschen in meinem Umfeld, die in dieser Richtung Erfahrung haben und mit denen man sich da mal austauschen könnte. Insofern finde ich Erfahrunsberichte zu verschiedenen Unterrichtsformen immer sehr spannend.

    Das Problem ist, dass das ein sehr weites Feld ist. Wollte man darauf sinnvoll antworten, müsste man sehr weit ausholen und sehr viel schreiben. Dazu hat hier glaube ich einfach keiner die Zeit. Ich fand CDL da schon sehr fleißig. Aber auch da denke ich beim Lesen sofort: ja, da hat er/sie völlig recht aber.... und dann fallen mir sofort diverse andere Aspekte und Sichtweisen ein. Unterricht ist einfach eine sehr komplexe Angelegenheit und man muss immer differenziert gucken. Es gibt z.B. nicht den offenen unterricht, sonderen diverse Ausformungen und Abstufungen von Öffnung und je nachdem hat das dann seine Vor- und Nachteile, was wiederum stark abhängig vom Umfeld ist usw. usw.
    Vielleicht bekämst du mehr Antworten, wenn du gezielter fragen würdest, z.B. Vor-Und Nachteile bzgl. eines bestimmten Aspektes. Wofür genau benötigst du die Antworten? Um für dich selber mehr
    Klarheit / Überblick zu bekommen? Oder weil du im Rahmen deines Studiums bestimmte Entscheidungen begründen können musst? Oder weil du in deiner Praxis konkret überlegst was für dich das beste ist?

    Ich erzähl mal wie das mit Drittklässlern (in Deutsch) so aussieht.
    Die nehmen Tests jeder Art ja doch erstmal noch ernster. Bei der Durchführung kann man dann folgendes beobachten:
    Zunächstmal mal sind wirklich alle Kinder von der schieren Masse an Aufgaben erschlagen. Das kennen sie so von ihren normalen Lernkontrollen nicht.
    Dann wurschteln sich die sehr fitten Kinder ganz gut durch (das ist dann immer das was mich noch am ehsten erstaunt), die mittleren kriegen es auch noch irgendwie hin sind aber auch häufig frustriert, weil sie keine Chance haben, fertig zu werden.
    Schlimm ist es für die Schwachen (oder die DAZ-Kinder). Die geben nämlich nach den ersten Aufgaben, die sie komplett überfordern einfach auf. Die "Cooleren" fangen dann an, einfach irgendeinen Quatsch anzukreuzen und die weniger Coolen verlieren die Nerven und sitzen schlimmstenfalls da und weinen. Beide versuchen gar nicht mehr noch irgendwelche Aufgaben zu lösen, d.h. auch die wenigen leichteren Aufgaben, die sie vermutlich lösen könnten. Das heißt sie haben gar keine Möglichkeiten, das was sie können irgendwie zu zeigen. Was soll man dann damit anfangen?
    Und dieses Lehrerhandbuch dazu mit angeblichen Fördervorschlägen ist ein Witz. Da steht sinngemäß eigentlich nur drin: "wenn die Kinder xy noch nicht können, sollten Sie xy im Unterricht verstärkt behandeln." Aha. Besonders schön, wenn xy dann etwas ist, dass sowieso erst in Klasse 4 auf dem Plan steht. Mir tut es echt immer leid für die Kinder und um die schöne Unterrichtszeit, in der sie auch einfach noch was hätten lernen können.

    Interessant wird das, wenn der Schüler im grenzwertigen Bereich liegt, dann ist er im Ballungsgebiet nicht mehr förderbedürftig.
    Noch interessanter wird es, wenn er im grenzwertigen Bereich liegt und psychisch krank ist und es eventuell um eine Lerntherapie gehen könnte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Bei offiziellen Feststellungen (Schulpsychologie, SIBUZ) wurde an meiner bisherigen Schule der Ballungsgebietvergleichswert verwendet.

    Wieso wundert mich das jetzt nicht...?


    Ich muss aber zugeben, dass ich da vorher noch nie so genau drüber nachgedacht habe. Bei uns geht es ja auch immer darum, wen wir zu den Lernkuren anmelden können, die der Bezirk hier anbietet. An meiner alten Schule waren das aber sowieso immer viel mehr Schüler, als man melden konnte, da war es fast schon "egal" (soll heißen, wenn wir durch den anderen Maßstab noch mehr förderbedürftige Schüler ermittelt hätten, hätten die trotzdem keine Chance gehabt, weil so viele andere noch viel schwächer abgeschnitten haben...). Komischerweise kommen die wenigen Schüler, die wir an meiner jetzigen Schule melden recht zuverlässig in die Lernkuren.

    Keine weltbewegende Frage aber trotzdem...
    Zur Zeit lasse ich die HSP auswerten (online) und grübele seitdem darüber nach, welchen Sinn es eigentlich macht zwischen zwei unterschiedlichen Vergleichswerten ("Deutschland gesamt" oder "Ballungsgebiete") wählen zu können. Bei der Auswertung kann man ja neuerdings zwischen beiden Werten hin- und herwechseln so das man sich erstmals den Unterschied ansehen kann. Wie erwartet sind die Ergebnisse besser, wenn der Vergleichswert "Ballungsgebiete" gewählt wird. Aber was hat man davon? Es ändert ja nichts an der vorhandenen Rechtschreibkompetenz. Ich sehe ja eher die Gefahr, dass ein schwacher Rechtschreiber dann weniger förderungsbedürftigt wirkt, nur weil alle anderen auch schwächere Ergebnisse haben... oder habe ich da einen Denkfehler? Wobei es immerhin so ist, dass bei der Auswertung (die jetzt richtig ausführlich ist!) unter dem Punkt Förderungshinweise immer der gesamtdeutsche Vergleichswert herangezogen wird. Diese Auswertung ist ja nun aber neu und vorher gab es nur diese Diagramme, die man dann selber deuten musste...
    Ich habe jetzt jedenfalls den gesamtdeutschen Wert gewählt. Berlin ist zwar eindeutig ein Ballungsgebiet aber meine Schule befindet sich eher in einer gutbürgerlichen Gegend mit ziemlich fitten Schülern. Wie handhabt ihr das?

    Noch eine Möglichkeit für (zumindest zeitweilige) Abwechslung: ich habe letztens eien Bekannte wiedergetroffen, die aus ähnlichen Gründen in die Schulinspektion gegangen ist. Mit einer halben Stelle war sie noch an ihrer Schule und das Ganze war auf zwei Jahre befristet.

    Aus Müll Spielzeug basteln habe ich schon oft gemacht und es war immer ein absoluter Selbstläufer! Die Kinder lieben es in der Regel, einfach mal machen zu dürfen ohne genaue Anleitung. Wichtig ist, dass man sich vorab verschiedene Möglichkeiten für Verbindungen überlegt und das entsprechende Material da hat. Alles andere findet sich.
    Vielleicht kannst du am Anfang jedes Kind eine Rassel bauen lassen und damit dann auch wirklich gemeinsam Musik machen.
    Und den Rest der Zeit lässt du sie frei basteln.

    lamaison, Felis und Conni haben das alles schon sehr schön beschrieben! Ich schließe mich dem vollumfänglich an!
    Dir würde ich definitiv sagen: mach das ruhig! Wenn es dich nicht reizen würde, würdest du ja gar nich darüber nachdenken und mit 10 Jahren Berufserfahrung kriegst du das auf jeden Fall hin!
    Ich unterrichte hier Klasse 1-3 und bin gerade wieder in einer 1. Es ist echt anstrengend aber es macht mir gerade auch richtig dolle Spaß! So viel Enthusiasmus hast du später nie wieder! (Heute auch wieder: lautstarke Begeisterung, weil wir das D lernen...)
    Was man auf jeden Fall bracht: Geduld wie ein Schaukelpferd und Humor! Dann sind Erstklässler nicht nur "niedlich" sondern auch sehr unterhaltsam (lache selten so viel wie in Klasse 1).
    Also: nur Mut! Selbst wenn du merkst, dass es letztlich doch nicht so ganz deins ist und du wieder nach 3/4 wechselst hast du deinen Erfahrungsschatz enorm erweitert. Das wird dir dann auch bei jeder 3.Klasse helfen, die du womöglich wieder übernimmst, weil du dann besser verstehst, wie die Entwicklung bis dahin war!

    Zum Glück bin ich ja nicht mehr im Brennpunkt, aber ich wüsste, was ich gewählt hätte, wenn ich zwischen mehr Geld und besseren Arbeitsbedingenungen (kleinere Klassen, weniger Pfichtstunden, mehr zusätzliches pädagogisches Personal) hätte wählen dürfen...
    Mehr Geld macht nun mal nicht gesünder...
    es sei denn man nutzt es um Stunden zu reduzieren...
    aber das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, wenn eh schon keiner mehr weiß, wer hier noch unterrichten soll...


    Das Argument gegen die Verbesserungen ist ja immer, dass das bei dem jetzigen Lehrermangel unrealistisch ist. Wobei ich mich frage, ob das wirklich so stimmen muss. Es wäre wirklich spannend, inwieweit nicht eine entlastete Arbeitssituation dazu führen würde, dass...
    ... weniger Lehrer wegen Krankheit / Burnout ausfallen würden (kurzfristig/ langristig/entgültig)
    ... weniger Lehrer nur deshalb reduzieren würden, damit es überhaupt noch zu schaffen ist
    ... sich auch langriftstig noch Menschen finden, die den Job freiwillig machen wollen


    Ansonsten wiederhole ich auch gerne nochmal meinen Vorschlag, die Lehrer durch mehr zusätzliche andere Professionen zu entlasten. Wenn schon der Unterricht nicht auf mehr Schultern verteilt werden kann,weil nicht genug Lehrer da sind, dann doch aber die ganzen anderen Aufgaben. Dann bräuchte man dafür auch keine Entlastungsstunden, die auch wieder an Unterricht fehlen.
    Also: mehr/zusätzlich Sozialpädagogen, Schulpsychologen, Lern-, Ergo- und andere Therapeuten, Schulkrankenschwestern, IT-Menschen, Sekretärinnen (und gerne auch Reinigungskräfte ;)) an die Schulen!

    Es geht aber nicht im intro- oder extrovertiert, sondern um die Bereitschaft/Fähigkeit mit anderen zu kommunizieren. Ich selbst bin z.B. von Haus aus auch introvertiert, aber trotzdem recht kommunikativ... Ich habe grundsätzlich auch gerne mal meine Ruhe (und leide in der Schule oft darunter keinen ruhigen Arbeitsplatz zu haben!) aber trotzdem mag ich Menschen und empfinde die Kommunikation nicht als Belastung (habe aber auch ein unglaublich nettes Kollegium).

Werbung