Ich denke, wir sind uns einig, dass man als Religionslehrer die kirchliche Lehre darlegen muss, dass man sie aber natürlich auch in ihrem Kontext erklären muss und dass darüber diskutiert werden kann. Wird ja mittlerweile sogar im Vatikan bei den Bischofskonferenzen dieses und nächstes Jahr getan (danach muss man dann vielleicht sowieso etwas anderes erzählen ...).
Das
Ich würde versuchen klarzumachen, dass kirchliche Sexualmoral entstanden ist zu einer ganz anderen Zeit und in einer Gesellschaft, die völlig anders war als unsere heutige westliche. Dass man damals genausowenig über Sexualität wusste wie über die Entstehung der Welt. Dass damals im Judentum das Patriarchat die übliche Gesellschaftsform war, die bei uns auch heute nicht mehr die Gültigkeit hat.
halte ich aber für einen etwas verkürzten Erklärungsansatz. Im Religionsunterricht sollte man schon auch schauen, was dazu in der Bibel steht, was damit historisch-kritisch gemeint ist und warum es darin steht. Was die Kirchenväter und -lehrer dazu geschrieben haben. In welchen theologischen Kontext sich überhaupt die Debatte einfügt, wie die katholische Kirche zur Partnerschaft und Sexualität generell steht usw.
Es nur damit abzutun, dass es "eine andere Zeit" war, wird der Komplexität der Frage sicher nicht gerecht.
Man kann - und sollte - auch sagen, dass es bei allen kirchlichen Lehrmeinungen und Verurteilungen nie darum geht, Menschen abzuwerten oder zu diskriminieren, und dass, wer dies macht, sich nicht in Übereinstimmung mit dem katholischen Glauben befindet.
Dass die kirchliche Sexualmoral kein Glaubensgrundsatz ist!
Was ist ein "Glaubensgrundsatz"? Diese Formulierung könnte zu dem Missverständnis führen, dass es aus kirchlicher Sicht nicht notwendig wäre, sich daran zu halten.
Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten. Friede auf Erden. ![]()

