Aufgrund der Legasthenie wurde wohl die Rechtschreibung nicht bewertet
Das ist aber nach meinem Dafürhalten kein Nachteilsausgleich und wird sowohl in meinem Bundesland als auch in der Pressemitteilung auch nicht so bezeichnet.
Aufgrund der Legasthenie wurde wohl die Rechtschreibung nicht bewertet
Das ist aber nach meinem Dafürhalten kein Nachteilsausgleich und wird sowohl in meinem Bundesland als auch in der Pressemitteilung auch nicht so bezeichnet.
Das Gericht hat den Klägern nur Recht gegeben, weil bisher nur Nachteilsausgleiche im Falle von Legasthenie auf dem Zeugnis vermerkt wurden.
Um Nachteilsausgleiche ging es doch in dem Verfahren gar nicht?
Nachteilsausgleiche werden auch hier zumindest nicht auf Zeugnissen vermerkt. Veränderte Bewertungsmaßstäbe hingegen durchaus.
Dieses Urteil dürfte früher oder später einen Einfluss auf die geltenden LRS-Vorgaben und Nachteilsausgleiche in allen Bundesländern haben. Interessant ist diese Passage:
Inwiefern auf die Nachteilsausgleiche? Das Wort kommt in der verlinkten Pressemitteilung gar nicht vor. Eine Nichtbewertung oder modifizierte Bewertung ist auch kein Nachteilsausgleich.
Dennoch haben wir als Pädagog*innen den Lehramtsstudierenden in Bezug auf Tiefenstrukturen einiges Voraus, das sehe ich jetzt auch im Ref.
Du sprichst hier von unterrichtlichen Tiefenstrukturen? Dann überrascht mich das.
Das ist echt schade, dass die PH in Esslingen aufgelöst wurde. Darüber wusste ich noch gar nichts🤔 hast du weitere Infos? Wieso es sie nicht mehr gibt und welche Studiengänge es genau dort gab oder wo die PH war?
Neben den aktuellen sechs Pädagogischen Hochschulen gab es früher neben der in Esslingen auch noch weitere in Lörrach (ebenfalls bis 1984) und in Reutlingen (bis 1987, Fachbereich Sonderpädagogik als Außenstelle von Ludwigsburg bis 2015).
Meines Wissens hatte die Schließung dieser PHen in den 80er-Jahren primär finanzpolitische Gründe.
Wo in Esslingen die PH war, weiß ich nicht.
Schwäbisch Gmünd ist von Esslingen jetzt aber auch nicht so viel weiter weg als Ludwigsburg.
Auch Karlsruhe ist von Esslingen nur eine gute Stunde entfernt (sagt Google Maps).
Früher gab es in Esslingen auch eine PH (aufgelöst 1984).
Ceterum censeo: "Kindheitspädagogik" ist tautologisch.
Nur, wenn eine zieldifferente Beschulung vorgesehen ist, das eine schließt das andere ja nicht aus
Aber eine zieldifferente Beschulung liegt doch nur dann vor, wenn der Förderschwerpunkt Lernen oder Geistige Entwicklung festgestellt ist? Oder welchen zieldifferenten Bildungsgang gibt es bei euch sonst noch?
besonders schwierig ist es, jemanden für einen sprachfreien Test zu finden
Seltsam. Diese sind in der Regel in Durchführung, Auswertung und Interpretation eher einfacher, weil sie weniger Faktoren und i. d. R. dadurch auch weniger Untertests umfassen.
Aber sind natürlich auch weniger aussagekräftig.
Zuvor braucht man noch jemanden, der den Sprachstand in der Herkunftssprache feststellt - vor dem Gutachten - was auch schwierig ist …
Und wie macht ihr das dann?
Die Person müsste ja nicht nur in der Herkunftssprache fit sein, sondern auch in Sprachentwicklung und Sprachdiagnostik, und es müssten idealerweise auch normierte Testverfahren in der Herkunftssprache vorliegen ...
Aber als Anregung: Es gibt einzelne Tests, die man auch ohne Kenntnis der Sprache durchführen kann, zum Beispiel den ESGRAF-MK für Grammatik (Produktion) in Türkisch, Russisch, Polnisch, Italienisch, Griechisch oder - eher als Screening - die Tipp-mal-App für Sprachverständnis in Arabisch, Italienisch, Englisch, Türkisch, Russisch.
Und: Es gibt durchaus auch Anhaltspunkte wie man ohne Überprüfung in der Muttersprache Sprachentwicklungsstörungen von mangelnden Deutschkenntnissen abgrenzen kann: phonologisches Arbeitsgedächtnis, Fast-Mapping, Analyse von Sprachproben (vor allem Auffälligkeiten in Lexik und Morphologie oder auch Syntax und Phonologie), ... Da läuft auch aktuell viel Forschung in dem Bereich.
Aber man braucht ab Klasse 3 über den Bescheid die Möglichkeit, Klassenarbeiten zu differenzieren, setzt Noten aus und schreibt weiter Berichtszeugnisse.
Auch für Kinder mit Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung oder Sprache? Diese sollten doch, wenn nicht zusätzlich der Förderschwerpunkt Lernen vorliegt, weiterhin nach dem Lehrplan der Grundschule unterrichtet und benotet werden, oder ist das bei euch anders?
eine IQ-Testung ist nicht zwingend
Und wird entsprechend nie vorgenommen oder kommt es auf den Einzelfall an?
Streng genommen vorgeschrieben ist sie bei uns auch nicht; zumindest in unserem Schulamtsbezirk wird sie mit Ausnahme der G-Schulen aber stets vorgenommen, was ich auch für sinnvoll halte. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Gesamtwert, der nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das Profil von Stärken und Schwächen in den einzelnen Faktoren ist aber durchaus relevant, sowohl für die Festlegung des Förderschwerpunkts als auch für die konkrete Förderplanung.
Das nennt man pädagogische Diagnostik. Ich wüsste nicht, wer kommen wollte, um Lehrkräften diese Aufgabe abzunehmen.
Genau, das ist natürlich Aufgabe von allen Lehrkräften.
Was Sonderpädagogen machen, ist eine spezielle Form davon, die sonderpädagogische Diagnostik. In diesem Bereich haben wir große Studienanteile (in meinem Bundesland zumindest), wir haben in der Schule eine umfangreiche Auswahl an psychometrischen und anderen Testverfahren, und wir bilden uns kontinuierlich dazu fort.
Das ist in meinem Bundesland tatsächlich etwas anders; hier liegt das Gutachten in der Hand der Sonderpädagogen.
Die Regelschulkolleginnen stellen den Antrag (oder die Eltern), geben Informationen ("Pädagogischer Bericht") und stehen für Rückfragen und für die Organisation der Überprüfung zur Verfügung, sofern das Kind bereits eine Schule besucht.
Aber dass eine Sonderpädagogin hinzukommen muss für das Gutachten, zeigt doch auch für Niedersachsen, dass eine Grundschullehrkraft nicht alleine diese Entscheidung (bzw. die Empfehlung dazu, natürlich entscheidet am Ende das Schulamt) treffen kann?
Was mich in dem Zusammenhang wirklich interessieren würde: Wie wird es bei euch im Gutachten gehandhabt, wenn Regelschullehrkraft und Sonderpädagoge unterschiedliche Ansichten darüber haben, ob ein Förderbedarf besteht bzw. in welchem Förderschwerpunkt er besteht?
Fähigkeiten zwischen sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf Geistige Entwicklung bis Hochbegabung innerhalb des regulären Unterrichts, die man erkennen, im regulären Unterricht differenziert beschulen und nachfolgend verifizieren oder anerkennen lassen muss
Es wäre mir neu, dass Grundschullehrkräfte sonderpädagogischen Förderbedarf oder Hochbegabungen diagnostizieren können oder dürfen.
Komisch, dass der Vorwurf sehr gerne kommt, wenn jemand von außerhalb Israels Israel kritisiert.
Andersherum wird ein Schuh daraus: Viele rechtfertigen ihren Antisemitismus mit der Behauptung, sie würden doch nur Israel kritisieren.
in BW gibt es dann noch "Förderlehrkräfte", die eine Ausbildung absolvieren
Du meinst Bayern?
Fachlehrer gibt es in Bayern und BW, Förderlehrer nur in Bayern.
Bis zu den Sommerferien ist es ja noch einige Zeit. Evtl. lässt sich bis dahin ein Partner finden.
Aber auch weniger Leute zu ernähren.
Ich würde die TE, wie so oft, auch auf die Möglichkeit eines Sonderpädagogik-Studiums aufmerksam machen wollen: große Studienanteile Pädagogik und Psychologie, der vorschulische Bereich kann mit abgedeckt werden (in BW) und es schafft die Möglichkeit, regulär Lehrkraft - auch in der Primarstufe - zu werden. Und das bei einem geringeren Deputat und einer höheren Besoldungsgruppe als die Grundschulkolleginnen (aktueller Stand in BW).
ob diese Logopäden im eigenen Bundesland kennen, die sich mit berufsspezifischen Stimmproblemen auskennen
Grundsätzlich ist jeder Logopäde/Sprachtherapeut auch im Bereich Stimmstörungen ausgebildet und sollte helfen können. Aber klar gibt es manche, die spezialisierter sind und mehr Erfahrung haben als andere.
einen Termin vereinbaren bei einem Phonologen
Der Phonologe wäre tatsächlich mein erster Ansprechpartner des Vertrauens.
Du meinst einen Phoniater?!
Aber das Weglassen/Vergessen ganzer Wörter beim Schreiben finde ich schon irgendwie seltsam und auch, dass er Nomen mal klein, mal groß schreibt.
So selten ist das nicht. Und kann verschiedene Ursachen haben (ein paar Möglichkeiten habe ich oben aufgeführt).
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