Beiträge von Sissymaus

    Ich sage das auch gern, so wie pepe : Zu Leuten, die mir sagen, was für einen geilen faulen Job mit genialer Bezahlung ich habe.

    Aber auch wie Humblebee zu Leuten, die mich um Rat fragen, wenn es um Studium etc geht und sie Deutsch/Englisch am Gymnasium ins Auge fassen.

    Im ersten Fall würge ich damit blöde Diskussionen ab. Leider gibt es wirklich viele Leute, die eine derart schlechte Meinung über Lehrer haben, dass ich mich mit denen nicht unterhalten will.

    Im zweiten Fall spreche ich die von chilipaprika angesprochene ungerechte Verteilung der Belastung an, die nun mal faktisch da ist und an der sich auch erstmal nichts ändern wird, insbesondere, wenn Lehrer fehlen. Ich gebe aber uneingeschränkt Recht, dass es dringend notwendig ist, die Arbeitsbedingungen in den Systemen Bildung und Gesundheit drastisch zu verbessern. In Corona hatte ich dazu auch noch Hoffnung. Nun leider gar nicht mehr.

    Ich habe bspw. schon einen Kollegen erlebt der sich über Jahre weigerte zu unterrichten und in der Klasse einfach nur saß, ohne Klassenarbeiten zu schreiben, ohne Noten festzustellen. Nach dutzenden Beschwerden von Eltern, Betrieben, Kollegen, SL und höheren Instanzen ist nach Schuljahren nichts passiert außer die Person an eine andere Schule zu versetzen und die Dienstbezüge zeitl. befristet zu kürzen. Das hat besagte Person nicht davon abgehalten an der neuen Schule (aktuell) weiter so zu verfahren, wie ich hörte.


    Man muss schon die Missbrauchskarte ziehen das es gefährlich wird. Ansonsten sitzt man sehr, sehr lange in einem sicheren Sattel.

    Du erlebst Sachen.

    Ich habe da ganz anderes erlebt und wäre mir nicht so sicher, dass man sich alles bis auf Missbrauch erlauben kann, nur weil man Staatsdiener ist.

    Das sehe ich anders. Es gibt zwar Fächer die wechseln was den Lehrermangel angeht aber die Klassiker sind nicht erst seit einem oder fünf oder 10 Jahren Mangelfächer.

    Das ist mir klar. Ich rede davon, wenn man sich das nicht früh genug überlegt, sondern mit unbeliebten Fächern plötzlich gern ein Mangelfach hätte. Geht dann halt nicht mehr so einfach.

    Immer wenn ich Lautstärke und wilde Klassen lese denke ich mir persönlich: Augen auf bei der Berufswahl bzw. Schulform.

    Wenn man wenig bis kein Geschrei möchte geht man an das BK mit Fächern, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit sicher davor sind, in Klassen unterrichtet zu werden, die einen nur Nerven kosten.

    Hat man zusätzlich 2 Mangelfächer und benimmt sich halbwegs ordentlich, wird keine SL dieser Welt einen in solche Klassen einsetzen wenn man mault. Dafür ist der Lehrermangel zu groß.

    Sicher. Aber diese Wahl kann man im Nachhinein nur mit Aufwand anpassen. Und manchmal eben gar nicht mehr.

    Hier gibts so viele Leute mit zahlreichen Erfahrungen.

    Ich war selbst zuletzt vor mehr als 30 Jahren in Paris. Nun wünscht sich der Teenie eine Fahrt nach Paris.

    Habt ihr Tipps neben den Klassikern Eiffelturm, Louvre, Arc de Triomphe und Shopping Meile?

    Bei uns ist auch die Mehrheit SEHR engagiert in verschiedensten Bereichen, so dass wir uns gut ergänzen. Nur eine Minderheit ist am Dauermotzen, ob all der Zumutungen und Dauerschongang betreiben, wobei die Arbeit der KuK gerne mitbenutzt wird.

    Ja, ist wirklich bei uns auch so. Die Negativ-Beispiele fallen leider einfach mehr auf. Viele sind wirklich sehr engagiert.

    Kann man es denn- abgesehen von Sonderfragen wie Schwerbehinderung- bei euch überhaupt ablehnen KL zu werden? Das geht hier nicht.

    Nein, kann man nicht. Aber wie sie dann den Job erledigen, wenn sie sich vorher gesträubt haben, kannst Du Dir ja vorstellen. :flieh:

    Und ich hab neulich noch gehört: "Also, Sissy, das kannst Du doch mal machen, Ich hab Dir doch letztes Jahr den Gefallen getan und die Klassenlehrerschaft übernommen *Zwinkizwonki*"

    Da wundere ich mich schon über die Arbeitsauffassung. Erstmal tut mir keiner auf der Arbeit keinen "Gefallen", schließlich werden die KuK ja auch ganz gut dafür bezahlt. Das war das kein Entgegenkommen, sondern einfach Teil des Jobs.

    Es gibt bei uns ein paar Entlastungsstündchen, nicht viele. Die bekommen beispielsweise die KuK, die den Stundenplan erstellen oder diejenigen, die unseren kompletten Berufsorientierungsbereich organisieren inklusive hausinterner, eigener Ausbildungsmessen, was dementsprechend sehr zeitaufwendig ist. Klassenlehrer bekommen eine zusätzliche KL- Stunde pro Woche in ihren Klassen aus unseren Poolstunden, um dort im Rahmen ihres Deputats Konflikte zu lösen, Ausflüge zu planen, Orga zu betreiben, Teambildung voranzutreiben; weitere Entlastungsstunden sind nicht möglich dafür. Für Fachleitungen oder auch Schulentwicklung gibt es keine Entlastungsstunden, das gehört einfach zur normalen Arbeit dazu, das zu machen- finde ich jedenfalls.

    Ist bei uns genauso, da wir auch viele Klassen haben, die sehr aufwändig sind. Hier gibts tatsächlich auch Entlastungsstunden. Auch wenn man mehr als 5 Klassen im Teilzeitbereich hat. Das kommt allerdings seltener vor, da wir in den letzten Jahren auf gleichmäßigere Verteilung achten. Aber für eine Klasse im Teilzeitbereich mit 22 SuS, die einmal pro Woche kommen, gibts nix und das ist auch gut so.

    Auch für viele andere Aufgaben gibts Stunden, aber natürlich sind das viel zu wenige. Die Verteilung wird in der Gesamt-LK beschlossen und wenn einer im laufenden SJ eine Stunde haben möchte, muss ein neuer Beschluss her. Und es heißt dann auch immer, das jemand anderes Stunden verliert. Ist eben eine Gratwanderung.

    Thematisch lehnen wir Stunden an unser Schulprogramm an.

    Sicher kann man Papier sparen durch digital. Allerdings um den Preis, dass man die entsprechende digitale Infrastruktur unterhalten muss.


    Komplett papierlos halte ich für wenig wahrscheinlich.

    Und ich mache es so:

    Wer will eine Kopie haben?

    Und nur die Kopien mache ich noch, seit ich gesehen habe, wie die Kopie abfotografiert wurde und im iPad bearbeitet wurde.

    Am BK sammelt sich von vielen Schulen Schülerschaft und da kommen SuS, die seit Jahren im Unterricht digital arbeiten und welche, die es noch nie gemacht haben, selbst in Corona-Zeiten nicht.

    Daher: Doppelgleisig, aber immer digital, da ich auch alles digital habe.

    Weil hier offensichtlich auch organisatorisches Versagen seitens der Schule dazu führte, dass diese Situation erst möglich war:

    • Verspätete Abgabe war technisch möglich
    • Aufsicht hat offensichtlich die Abgabe nicht kontrolliert
    • Fremdaufsicht durch eine Lehrperson, die nicht der Klausursteller/Fachlehrer war

    Ich arbeite ja nur in der SEK II und kontrolliere auch immer, ob alle abgegeben haben (nachdem mir der obige Fall auch schon passiert ist - allerdings mit einer konventionell geschrieben Klassenarbeit), aber trotzdem ist es für mich eine Bringschuld seitens der SuS, die Arbeit fristgerecht abzugeben.

    Ich würde fragen. Abwarten was rauskommt. Wegen der Vorbereitung würde ich mir jetzt nicht den Megastress machen … natürlich muss man auch mal abschalten.

    Nach einem Monat?

    Naja, ich bin da mit meinen Bedenken eher alleine, also frag einfach nach und genieße den Urlaub. Kannst ja mal erzählen, inwiefern Deine Entscheidung im Nachhinein betrachtet einzuordnen ist.

    Oh, es ist schon auch sehr stark eine Frage der jeweiligen Schulkultur.

    Das dachte ich mir. Ist hier wahrscheinlich ähnlich, aber aus anderen Schulen höre ich vergleichbares, so dass man schon sagen kann, dass es eine grundsätzliche Haltung ist, die man aber wie immer nicht verallgemeinern kann.

    Es gibt manchmal Aufgaben zu verteilen, bei denen auch ich mir die Frage stelle, wozu das jetzt gut sein soll. Wenn was schon so ganz verdächtigt nach ABM riecht, hat halt verständlicherweise keiner Lust, sich den Hintern in irgendwelchen sinnlosen Sitzungen zu plätten.

    Absolut! Und ich kann es auch total nachvollziehen, dass gebrannte KuK solche Dinge meiden. Wenn ich dran denke, was ich schon für die Tonne formuliert oder gearbeitet habe, dann ist es schon verständlich, dass nicht auf jedes Pferd aufgesprungen wird.

    Leider erlebe ich auch junge Kollegen, die sich Neuerungen aus dem Maschinenbau (!) sperren und lustige Bilder posten, in denen Säue durchs Dorf getrieben werden. Kann ich nur so mäßig drüber lachen, weil wir in Deutschland ohnehin schon nur noch hinterherhinken. Da sind mir Kollegen, die grad das Ref hinter sich haben und sich abfällig über Neuerungen äußern, die mit Didaktik o. Ä. nix zu tun haben, irgendwie suspekt. Was machen die in 30 Jahren am Ende ihrer aktiven Arbeitszeit?

    Sie schreiben eine veränderte Arbeit neu.

    Nächstes mal würde ich selbst die Aufsicht übernehmen.

    Warum sollte ich mehr Arbeit haben, nur weil 2 es entweder nicht gebacken bekommen haben, technische Schwierigkeiten zu melden oder geschummelt haben? Wir reden ja nicht von 5.-Klässlern oder Grundschülern.

    Ist ja wirklich keine Raketentechnik, auf den "Abschicken"- Knopf zu drücken und wenn was nicht geht, einfach mal Bescheid zu sagen. Klappt wirklich was nicht, geraten die meisten SuS in Panik und sagen Bescheid. Deswegen wäre für mich absolut klar, dass es sich um Schummeln handelt.

    Ich wünschte, bei uns gäbe eine ähnliche Auffassung, wie in der Schweiz und wie es Antimon beschreibt. Zumindest bei uns stelle ich fest, dass übliche Aufgaben wie Klassenlehrerschaft oder ein Wahlamt wie Bildungsgangvorsitz einfach abgelehnt werden oder nach Entlastungsstunden gefragt wird. Bei großen Bildungsgängen mag das ok sein, aber bei einem einzügigen Bildungsgang mit 3 Ausbildungsjahren (also max. 90 SuS, in der Realität eher 60 SuS) ist nichts, was einer besonderen Belastung nahe kommt.

    Von Schulentwicklung will ich mal gar nicht sprechen...

    Aber das betrifft wie immer nur einige KuK. Viele sind sehr engagiert und bringen sich vielfältig ein. Trotzdem treffe ich immer wieder auf solche "Widerstände".

    Finde das nur ich komisch? Ich hab vielleicht eine altbackene Auffassung, aber das hätte ich direkt bei der Einstellung geklärt. Das nachzufragen, wenn ich schon da bin, wäre mir wirklich unangenehm.

    Was ich aber aus deiner Sicht als Quereinsteigerin zu bedenken geben möchte: eigentlich wirst du zu Beginn wirklich diese Ferien (unterrichtsfreie Zeit) dringend benötigen, um deinen Unterricht vorzubereiten. Das kostet zu Beginn nämlich unverhältnismäßig viel Zeit. Kannst du da beruhigt Urlaub machen?

Werbung