Lehrkräfte bezahlen persönlich die S-Kopien und rechnen direkt mit S ab

  • dass in Zeiten flächendeckend digitaler Ausstattung

    Wir können ja mal weiter sprechen, wenn diese Zeiten angefangen haben werden.

    die Zeiten analoger Kopierorgien eigentlich vorbei sein sollten. Arbeitsblätter und insbesondere längere Texte u.ä. lassen sich bei uns auch problemlos digital zur Verfügung stellen.

    Ja, kann man. Allerdings weiß ich nicht, ob das wirklich gut ist. Das fängt damit an, dass ich bei den meusten Tabletts den Bildschirm zu klein finde, um dort etwas übersichtlich darzustellen. DIN A4 passt in vielen Fällen besser.


    Analog kann man ein Buch auf dem Tisch liegen haben, daneben das Heft mit den Aufzeichnungen der Vorwoche und dann noch das Arbeitsblatt. Auf dem Tablet arbeitet man dann anders. Statt räumlicher Aufteilung des Arbeitsplatzes muss man diesen zeitlich aufteilen, d. h. man schaltet zwischen den verschienen Inhalten um, wischt und zoomt. Ich wollte so nicht lernen.

  • Wir können ja mal weiter sprechen, wenn diese Zeiten angefangen haben werden.

    Sinnentnehmendes Lesen hilft. Hier wurde nach den Zuständen an unseren jeweiligen Schulen gefragt und ich hatte mich in meinem Beitrag erkennbar auf genau meine Schule bezogen.

    Ja, kann man. Allerdings weiß ich nicht, ob das wirklich gut ist. Das fängt damit an, dass ich bei den meusten Tabletts den Bildschirm zu klein finde, um dort etwas übersichtlich darzustellen. DIN A4 passt in vielen Fällen besser.

    Selten benötigt man ganze Buchseiten oder komplette A4-Blätter in der Volldarstellung zum gleichen Zeitpunkt. Einzelne Artikel/Kästen/Aufgaben usw. sind oftmals im Buch und auch auf dem Arbeitsblatt kleiner als ein Tabletmonitor dargestellt. Im Übrigen habe ich einen Geheimtipp für dich: nennt sich "Bildschirmlupe". Ernsthaft...einfach mal ausprobieren ;)


    Analog kann man ein Buch auf dem Tisch liegen haben, daneben das Heft mit den Aufzeichnungen der Vorwoche und dann noch das Arbeitsblatt. Auf dem Tablet arbeitet man dann anders. Statt räumlicher Aufteilung des Arbeitsplatzes muss man diesen zeitlich aufteilen, d. h. man schaltet zwischen den verschienen Inhalten um, wischt und zoomt. Ich wollte so nicht lernen.

    Mir fällt kaum ein Unterrichtssetting ein, indem ich diese 3 Dinge wirklich nebeneinander bräuchte. Im Übrigen gibt es durchaus auch noch analoge Schulbücher bei uns. Aber ja, in dem von dir skizzierten - vermeidbaren - Setting, ergäbe sich ein Problem.

  • Man muss aber auch klar sagen, dass in Zeiten flächendeckend digitaler Ausstattung die Zeiten analoger Kopierorgien eigentlich vorbei sein sollten.

    Entschuldigung... könntest Du mir erklären, was "flächendeckend digitale Ausstattung" ist?

  • Kopien machen wir dienstlich.

    Richtig und daher finde ich es immer wieder amüsant, wie sehr sich hier die Kollegen über den Tisch ziehen lassen. Es ist lang und breit gerichtlich geklärt, dass Arbeitsmaterial zu stellen ist. Vor allem, wenn ich gesetzlich oder durch eine (Ver)Ordnung dazu verpflichtet bin, diese zu erstellen (z. B. Klassenarbeiten).


    Ich weigere mich seit Anbeginn einen einzigen Cent zu zahlen und das läuft ausgesprochen gut. Spätestens mit Querverweis auf einschlägige Urteile hat die SL überhaupt keine Möglichkeit hier irgendwas zu verlangen. Wo kämen wir hier hin?

    Als nächstes soll man sich noch den Beamer für das Smartboard selbst kaufen und mitbringen oder die Schulbücher selbst kaufen. Letzteres tue ich mit Verweis auf entspr. Rechtsprechung ebenfalls nicht und bekomme diese entweder ohnehin vom Verlag kostenfrei oder die Schule gibt mir benötigte Exemplare.


    Und nein, ich gehöre nicht zur streitlustigen Sorte aber werde mir definitiv nicht mein Arbeitsmaterial kaufen und jeder der das macht, dem ist einfach nicht mehr zu helfen, sorry. Ausnahmen sind natürlich irgendwelche tollen Farbkopien, die evtl. nicht sein müssten aber man sie gerne hätte oder wenn man sich einen besseren Laptop kauft als der, der gestellt werden würde. Bei allem anderen diskutiere ich auch nicht mit der SL oder sonst wem und wenn mir die Bücher nicht gestellt werden, unterrichte ich ohne, simple as that.
    Ich verstehe auch die Angst von Kollegen nicht was passieren sollte wenn man sich weigert die Kopien/Bücher zu zahlen/kaufen? Die SL würde von jedem Wald und Wiesen Richter platt gemacht, wenn man es darauf ankommen lässt.

    • Offizieller Beitrag

    und jeder der das macht, dem ist einfach nicht mehr zu helfen, sorry

    Da wünschte ich mir ein bisschen mehr Respekt.

    Wie drückte es mal jemand im Forum aus: mit den Kopiervorlagen, die ich mir kaufe, erkaufe ich mir eine stressfreiere Arbeit.

    Ich denke mal: Jeder so, wie er möchte.

  • Ich bin entsetzt, was ich hier teilweise lesen.

    Kopien selbst bezahlen? Ggf. den Schülern in Rechnung stellen, aber weil zu unpraktikabel zahlt man's dann doch selber?
    Geht's noch?!?


    Bei uns und an bisher jeder bayerischen Schule, an der ich war, sind Kopien kostenlos.

    Es wird gewünscht, dass nicht zu viel kopiert wird, aber manchmal geht es einfach nicht anders (Klassenarbeiten, Texte im Deutschunterricht, in denen die Schüler markieren und Notizen machen sollen...).


    So weit kommt es noch, dass ich für diese Basic-Arbeitsmaterialien zahle!

  • Wir haben keinen Farbdrucker. Schwarz-weiß dürfen wir soviel kopieren wie wir wollen. Vorgabe ist ein gewisser Anteil an Umweltschutzpapier. Dieses Papier ist für unseren Drucker irgendwie zu dünn, er zieht oft mehr als ein Blatt auf einmal ein, was immer wieder zu Störungen führt. Elterninformationen ausnahmslos digital, nicht mehr auf Papier.

  • Bei uns und an bisher jeder bayerischen Schule, an der ich war, sind Kopien kostenlos.

    Das hängt wohl vom Schulträger ab. An meiner Schule und der dazugehörigen Mittelschule hat jede Lehrkraft bzw. Klasse eine Kopiernummer. Die Kopien (außer Proben und Rundbriefe) werden dann auf die Schüler umgelegt. Oft sind es ca. 2 ct pro Kopie. Allerdings sind die Schulen mit anderen Dingen sehr gut ausgestattet, da nimmt der Schulträger viel Geld in die Hand. An einer kleinen Grundschule, an der ich vorher war, konnte man kostenlos kopieren, da fragte keiner nach den Kopiermengen, da mangelte es aber gewaltig an der sonstigen Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln. Als ich mobile Reserve war, wurde es unterschiedlich gehandhabt, bei den meisten musste man eine Zugangsnummer eingeben und die Kopien wurden abgerechnet bzw. der Betrag von den Schülern eingesammelt.

    In der Grundschule arbeiten manche statt der Anschaffung von Arbeitsheften, die die Eltern bezahlen müssen, mit Kopien. Auch deswegen werden wohl die Materialien als Arbeitsmittel wie die Arbeitshefte gesehen.

  • Wir loggen uns mit persönlichem Code ein, sodass nachgehalten wird, wer wieviel kopiert. Das gilt für Kopien und Drucke gleichermaßen.


    Kurz bevor ich an die Schule kam, wurde wohl am Schuljahresende eine Abrechnung erstellt, und KuK, die "zu viel" kopiert hatten, mussten nachzahlen. Als ich kam hatte sich das aber erledigt: Mir wurde erklärt, dass nun die Gesamtzahl an Kopien gezählt werde, sodass die "Vielkopierer" (z.B. Sprachlehrkräft) mit "Wenigkopierern" (z.B. Sportlehrkräften) verrechnet würden und niemand mehr nachzahlen müsse. Würde theoretisch die Anzahl an Kopien, die der Schule zur Verfügung stehen, gesprengt, müssten doch die Vielkopierer nachzahlen, aber einen geringeren Anteil.


    Ich habe damals überlegt, was ich tue, falls ich jemals eine Aufforderung zur Nachzahlung erhalten sollte. Mein Plan: Ich kopiere nichts mehr, werfe also Texte per Beamer an, und fordere die SuS auf, sie abzuschreiben, damit wir anschließend damit arbeiten können. Sobald sich Widerstand regt, verweise ich an die Schulleitung bzw. den Schulträger. Während einem Schulträger, der Lehrkräfte für Kopien zur Kasse bittet, diese egal zu sein scheinen, könnte ich mir nämlich vorstellen, dass ein paar kritische Zeitungsbeiträge doch zu einem Umdenken führen könnten. In der Praxis wäre ich wahrscheinlich höchstgradig unzufrieden mit der Situation, in der Theorie hingegen stelle ich mir diese Abschreibe-Stunden sehr entspannt vor: Ich sitze vorne und trinke Tee, während die SuS einen mehrseitigen Text abschreiben. Spart einiges an Zeit für die Unterrichtsvorbereitung ein.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Wie drückte es mal jemand im Forum aus: mit den Kopiervorlagen, die ich mir kaufe, erkaufe ich mir eine stressfreiere Arbeit.

    Ich denke mal: Jeder so, wie er möchte.

    In meinem Beitrag habe ich doch eine ähnliche Situation als valide beschrieben. Es ist aber ein Unterschied ob ich (für mich) Kopiervorlagen verwenden möchte, um ein 'angenehmeres/stressfreieres' Leben zu haben ODER ob ich dafür zahlen soll um Klassenarbeiten oder andere verpflichtende Dinge zu drucken.


    Wobei ich, wenn ich darüber langer nachdenke, die Kopiervorlagen auch in die Kategorie "gehört zu meinem Beruf, zahle ich nicht aus privater Tasche" einsortieren könnte. Geh mal zu einem Verwaltungsbeamten und verlange von diesem seinen eigenen Tacker/Locher zu kaufen. Ist ja auch lediglich eine Arbeitserleichterung, er könnte ja die Löcher auch mit dem (selbstgekauften) Bleistift stanzen ...


    Und ja, meine Aussage war bewusst forsch formuliert, da die ein oder andere SL aufgrund von solchen Kollegen der Meinung ist, sie versuchen es einfach mal. Ist schon unsäglich genug, dass so mancher Referendar sich Bastelmaterial und Schnickschnack für hunderte von Euro privat kauft, weil es irgendeine Fachleitung gerne sehen würde. Da könnte mir auch der Hals platzen, wenn ich derartiges mitbekomme.

  • Während einem Schulträger, der Lehrkräfte für Kopien zur Kasse bittet, diese egal zu sein scheinen, könnte ich mir nämlich vorstellen, dass ein paar kritische Zeitungsbeiträge doch zu einem Umdenken führen könnten.

    Auch wenn ich die grundsätzlichen Überlegungen von dir in deinem gesamten Beitrag teile, möchte ich das hier doch einmal herausgreifen und darauf hinweisen, dass genau das nicht geht. Beamten ist die "Flucht in die Öffentlichkeit" zum Aufdecken von Missständen explizit verboten. Eine Lehrkraft, die das durchführt, muss mit deutlichen Disziplinarmaßnahmen rechnen.


    Dem Ansinnen, Kopien im Nachgang doch selbst zu begleichen, kann man gelassen entgegentreten und höflich, aber bestimmt verneinen. Das reicht vollkommen aus.

  • Da wünschte ich mir ein bisschen mehr Respekt.

    Wie drückte es mal jemand im Forum aus: mit den Kopiervorlagen, die ich mir kaufe, erkaufe ich mir eine stressfreiere Arbeit.

    Ich denke mal: Jeder so, wie er möchte.

    Nein, damit subventionierst du deinen Dienstherren. Der kann die genauso kaufen, weil sie für ihn sind und nicht für dich.


    Keine Ahnung was das mit Respekt zu tun haben soll.

  • Hier wurde nach den Zuständen an unseren jeweiligen Schulen gefragt und ich hatte mich in meinem Beitrag erkennbar auf genau meine Schule bezogen.

    Für mich gabe das die Formulierung nicht her, aber gut. Darf ich dich dann so verstehen, dass bei euch an der Schule nicht mehr auf Papier kopiert wird, weil „flächendeckend digital“? oder ehr so, dass man eigentlich nicht kopieren bräuchte, es aber doch noch tut?


    Ich habe mal in einer unserer glorreichen Tablet-Klassen unterrichtet. Ich war bemüht, die Arbeitsblätter immer vorm Unterricht in der Lernplattform einzustellen. Dort geladen haben sich die Schülerinnen diese aber nicht. Sie haben lieber eine der Papierkopien abfotographiert. Ob die Blätter wirklich digital auf den iPads gelandet wären, wenn ich keine Papierkopien mitgebracht hätte, habe ich schon nicht ausprobiert.


    Selten benötigt man ganze Buchseiten oder komplette A4-Blätter in der Volldarstellung zum gleichen Zeitpunkt.

    Das meine ich ja, anstatt die Dinge nebeneinanderzulegen, schaltet man man Bildschirm um. Ist das praktisch?


    Im Übrigen habe ich einen Geheimtipp für dich: nennt sich "Bildschirmlupe". Ernsthaft...einfach mal ausprobieren

    Probierte ich aus, wenn ich ein Tablet nutzte. Wahrscheinlichkeit, dass das noch passiert, eher gering.


    Im Übrigen gibt es durchaus auch noch analoge Schulbücher bei uns.

    Eben. In der Tablet-Klasse von oben wollte ma, dass die Schülerinnen das Buch im Eigenanteil als digitale Version anschaffen. Das wollten aber die Schülerinnen nicht. Etwa die Hälfte hat die analoge Version gekauft.


    Wenn man so ein iPad als Heft benutzt und darin schreibt, kann es nicht gleichzeitig das Buch sein. Dafür sind die Bildschirme dann doch zu klein. Und so kann es auch nicht gleichzeitig Arbeitsblatt und Heft sein.


    Sicher kann man Papier sparen durch digital. Allerdings um den Preis, dass man die entsprechende digitale Infrastruktur unterhalten muss.


    Komplett papierlos halte ich für wenig wahrscheinlich.


    Derzeit erlebe ich nicht, dass in für die Tablet-Klassen weniger Kopien benötigt werden. Es wird zwar immer erzählt, dass man die Arbeitsblätter digital austeilen könne. Wenn man aber fragt, wie denn das gehen solle, kriegen die Expertinnen rote Ohren. Die beste Antwort war noch „Aber das muss doch gehen.“ Das jemand im Unterricht auf einen Knopf drückt und die Schülerinnen haben das Material auf dem iPad, konnte mir noch niemand zeigen.


    Also ich werde weiterhin Kopien machen, das ist einfach und funktioniert. Wenn wir mal keinen Kopierere mehr haben, mache ich keine Kopien mehr. Dann wird an eine Tafel geschrieben, wenn es noch eine gibt. Sonst diktieren, bis sie mir das analoge sprechen verbieten.


    Welches Medium auch immer es ist, ich zahle nicht für die Anschaffung, die Nutzung oder den Verbrauch. Alles Schulträgerin ihr Ding.

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