Beiträge von Sissymaus

    Wenn man ihnen einredet, sie seien nicht angesprochen, fühlen sie sich auch nicht angesprochen.

    Wenn sie sich dann nicht darauf konzentrieren, dass sie vielleicht gerade "diskriminiert" werden, fühlen sie sich dann auf einmal wieder nicht ausgeschlossen. Das generische Maskulinum ist erfahrungsgemäß solange kein Problem, bis jemandem auffällt, dass man sich ja diskriminiert fühlen müsste.

    Nicht Dein Ernst!

    Das mag ich ja besonders: Dass mir jemand erzählt, ob ich mich ausgeschlossen fühle oder nicht!

    Also: Mein Mann ist Ingenieur. Ich bin Ingenieurin! Wir haben gemeinsam eine Feier zum Diplom gemacht und bekamen Karten, auf denen jeweils nur "Glückwunsch zum Ingenieur" bei beiden drauf stand. Das war vor 20 Jahren! Und auch damals fühlte ich mich damit nicht angesprochen.

    Eingeredet *kopfschüttel*

    Ungesunde Lebensweise, wenn man nach Jahren noch Groll gegen ein System hegt, das den Schuldienst insbesondere am BK in ländlichen Regionen rettet.

    Ich gebe zu der geschilderten Situation noch zu bedenken: Die Planstelle war zum Zeitpunkt X ausgeschrieben und wurde mit dem OBASler besetzt. Das hat nichts mit der Einstellung von Referendaren zu tun. Es wäre mir neu, wenn die BR sagt: Wir bewilligen Ihnen die Planstelle nun doch nicht mehr, denn hier habe ich einen Referendar für Sie, der in 2 Jahren fertig ist (heute 1,5 Jahre, damals 2 Jahre). Berichtigt mich gern, wenn das tatsächlich Praxis ist.

    Der Bedarf war zum Zeitpunkt X da. Der Referendar ist zum Zeitpunkt X+2Jahre fertig und bindet mehr Ressourcen als ein OBASler. Die Schulentscheidung war daher mehr als logisch und darüber muss man sich auch nicht ärgern.

    Zu diesen Anfangszeiten von OBAS weiß ich auch von vielen Missständen an Schulen bei der OBAS-Ausbildung. Wahrscheinlich hat man den Schulen das als Selbstläufer verkauft. Da gab es kaum Ausbildung, das weiß ich von etlichen Mit-OBASlern zu meiner Zeit und auch aus eigener Erfahrung. Ich wurde vom Tag 1 als Klassenleitung eingesetzt. Ich hatte keinen Mentor. Ich hatte keine angeleiteten Stunden. Am Ende war ich bei 2 Bildungsgängen Konferenzvorsitzende. Ich hab damals noch nicht gewusst, dass man das auch mal ablehnen kann, wenn man noch in Ausbildung ist. Und ich hätte nach 6 Monaten auch fliegen können (Probezeit). Welche Person hat denn nun den höheren Mehrwert für die Schule?

    Naja, man könnte das ja auch anders aufteilen, mein Kollege z.B. hat genau wie seine Frau Teilzeit gearbeitet, das ging weil beide Lehrer sind, aber anders ist es echt schwierig und da mein Mann trotz Vollzeit flexibler ist (zumal er eben jetzt zu 99,9% im Homeoffice sitzt, war dann klar, dass ich reduziere.

    Warum das immer so klar ist, verstehe ich wirklich nicht. Gerade im Home-Office könnte er doch wunderbar reduzieren. Der Arbeitsweg fällt weg, also kann er die Fahrzeit direkt zur Kinderbetreuung nutzen. Perfekt!

    Es gibt übrigens immer Gründe, warum der Mann das nicht "kann". Ich glaube an die wenigsten, die genannt werden. Schlechtere Bezahlung mag es sein, aber der Teufelskreis der schlecht bezahlten Frauen wird nie besser, wenn die dann auch noch Jahre/für immer aussteigen und die Aufstiegs- und Entwicklungschancen verpassen.

    Bei mit ist es eher...also mit 3 Kindern Vollzeit arbeiten... * Augenbrauen hochzieh*..also ich könnte das nicht....( man sieht noch im Gesicht " die armen Kinder" ) oder es kommt.. "Naja, als Lehrerin geht das vielleicht...."

    Hier in meinem Umkreis arbeitet keine Mama, die ich kenne, mit 3 Kindern unter 12 Vollzeit.

    Standard ist Teilzeit..halbe Stelle...

    Die Männer haben meist " gute Jobs".

    Ist bei uns auch so. Und mir wurde schon gesagt: "Naja, ich bin halt nicht so Karriereorientiert wie Du."

    Mir ist es viel wert, dass ich mein eigenes Berufsleben gestalte. Wenn mein Mann morgen plötzlich verunglückt oder mit der Sekretärin oder dem Sekretär abhaut, ist mir das in finanzieller Hinsicht ziemlich schnuppe. Auch rententechnisch kann es mir Wurscht sein. Gerne empfehle ich an dieser Stelle die sehenswerte 37°-Doku. https://www.zdf.de/dokumentation/…echnet-100.html

    Ich finde, jetzt wäre eine Studie mal Recht, die die verschiedenen Aspekte beleuchtet etc.

    Ich freu mich ja erstmal, dass wir hier so vorwurfsfrei uns austauschen können. Jeder findet seinen Weg den richtigen.

    Ein Aspekt bzw Frage noch: Ihr sagt ja, dass euch oft vorgeworfen wird, dass ihr Rabenmütter seid. Gibt es denn auch einen adäquaten Vorwurf an Muddis/Papis, die 3 Jahre zuhause bleiben? Glucke?

    Mir wäre es am liebsten, wenn jeder Weg - egal welcher - erstmal einfach vom Umfeld akzeptiert wird und gern auch umkommentiert bleibt.

    Ich erleben manchmal Mütter (komischerweise immer nur die Mütter), die mir entschuldigend sagen, dass sie 2 Jahre zuhause bleiben, weil sie Schwierigkeiten mit der Betreuung haben. In unserer Kleinstadt ist das tatsächlich gar kein Problem und so frage ich mich, warum man mir nicht einfach sagt: Wir haben so entschiedenen (warum egal) und das ist gut für uns. Mir unterstellt man oft, dass ich den anderen Weg nicht gutheiße. Das stimmt manchmal, aber nur, wenn die Care-Arbeit und die damit verbundenen Nachteile allein auf der Frau lasten. Das ist jedoch ein ganz anderes Thema.

    Sorry, ich hab beim Formulieren mir schon gedacht, dass das komisch klingt, ich wollte damit einfach nur ausdrücken, dass ich ihren Weg nie kritisiert habe und sie trotz andrer Haltung dazu wirklich unsre besten Freunde sind.

    Dachte ich mir schon und nehme ich Dir auch nicht übel. Ich wollte auch nur aufzeigen, wie sowas manchmal ankommen kann.

    Unsre besten Freunde haben 3 Kinder und alle 3 waren mit einem Jahr in der Kita. Finde ich nicht gut, die Kinder sind aber echt nett, die Eltern freilich auch und so entscheidet jeder selbst, aber darüber diskutieren kann man schon.

    Unsere besten Freunde haben ihre 4 Kinder 3 Jahre lang zuhause betreut. Finde ich nicht gut. Sie sind aber echt nett und die Eltern auch.

    Ich habe von mehreren Erzieherinnen genau das gleiche gehört. Die sollten es doch eigentlich am besten wissen. Genauso gut könnte man ja jedem Lehrer, der sich kritisch gegenüber den Bedingungen in der Schule äußert, unterstellen seiner Arbeit nicht richtig zu machen. Also ich kenne kein Lehrer, der Schule für einen idealen Ort zum Lernen hält

    "Antun" heißt für mich: Kinder nehmen Schaden. Das kann ich von meinem Unterricht mal so gar nicht behaupten, trotz manchmal blöder Bedingungen.

    Ich habe meine beiden Kinder ab einem Jahr betreuen lassen. Die Große bei einer Tagesmutter (ich war noch sehr jung und im Studium), den Kleinen in der KiTa. Er hat sich so mega toll entwickelt in der KiTa. Die haben so wundervolle Sachen gemacht, das hätte ich niemals hinbekommen. Sie waren zu 10-12 Kinder mit 3 Vollzeit-Erzieherinnen und eigenem U3-Bereich. Herrlich. Er ist bis zum Schluss so gern gegangen, dass ich oft wieder gehen musste, wenn ich ihn eher holen wollte.

    Jemand der sagt: Fremdbetreute Kinder bekommt man erst gar nichtt, hat keine Ahnung, wie so ein Familienunternehmen funktioniert. Und wenn es heisst, es darf nur die Familie Kinder haben, die es sich leisten kann, Jahre (!!) aus dem Job auszusteigen, der vergisst, dass es dann kaum welche gäbe.

    Also echt, was sollen solche Aussagen?

    Ich werde niemals verstehen, wieso Leute, die 10 Stunden Betreuung in Anspruch nehmen müssen, unbedingt Kinder haben müssen. Ein paar Stunden überbrücken, okay, aber in dem Ausmaß einfach nur gruselig.

    Kannst Du es denn beurteilen? Deine Freundin würde ihren eigenen Kindern das nicht antun? Dann macht sie wohl ihren Job nicht ordentlich! Oder geht es um die Bedingungen in Kitas? Da gibts ja aktuell mehr Verbesserungsbedarf als noch zu unseren KiTa-Zeiten.

    Ja. Ich muss zugeben, hätte es einen Refzuschlag auf Elektrotechnik gegeben, hätte ich es direkt studiert. Aber ohne Geldanreiz habe ich mir gedacht "nö. Ich bleib bei Deutsch und seinen öden Korrekturen. Ich werde es schon dem System zeigen, das meine sonst sehr begabte und interessierte elektrotechnische Ader denen NICHT zur VErfügung steht, wenn sie nicht bereit sind zu zahlen.

    Genau! Mein Onkel sagte mir damals auch, ich würde eine brotlose Kunst studieren (Maschinenbau). Er war promovierter Physiker und hatte Probleme, einen Job zu bekommen. Ich solle doch besser E-Technik studieren.Ja klar. Ich wäre maximal gescheitert!

    Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber man könnte natürlich auch mit Angebot und Nachfrage argumentieren. Die Fächer, die allen wollen werden halt schlechter bezahlt. Dadurch überlegen sich vielleicht einige lieber andere Fächer zu unterrichten...

    Die mit den überlaufenen Fächern haben doch schon einige Nachteile: Evtl. keine Planstelle, keine Wunschschule etc

    By the way machen wir bei uns ein Simulationsprojekt inkl. Doku und Fachgespräch. Das heißt nicht, dass die Prüflinge es dann bei der IHK richtig machen....

    Da schaut doch eine sehr eingeschränkte Sichtweise durch...

    So machen wir es auch. Mit kompletter Bewertung wie bei der Prüfung und anschließender Reflexion. Wer es dann später nicht schafft, Grundlagenfragen zu seinem Beruf zu beantworten, hat dann auch selbst Schuld.

    Ich sage meinen auch immer, dass sie auch schon noch selber lernen müssen. Ich hab damals wirklich richtig viel gelernt für diese Prüfung, da mein Betrieb auch nur Teile der Praxis abgedeckt hat und ich mir den Rest irgendwie theoretische draufschaffen musste. War nicht schön, aber so ist das nun mal bei bundesweiten Zentralprüfungen.

    Ich habe einen Azubi aus einem Betrieb der Waffen herstellt. Schönes Thema für den Maschinenbau/Reli-Kollegen.

    Wirtschaft ebenso: Nicht alles, was Profit bringt, ist auch ethisch/christlich vertretbar.

    Ich stelle fest: Du vermutest und denkst Dir vieles, weißt aber wenig.

    Also, Du verallgemeinerst Deine aktuelle Welt ganz schön. Es gibt in jedem Prüfungsausschuss Graupen. Es gibt Prüflinge, die wenig lernen. Es gibt Betriebe, die wenig beibringen. Kenne ich alles. Du musst mich da nicht belehren. Deswegen stellt man doch nicht das System Berufskolleg in Frage, ohne es zu kennen.

    Nennt sich Umnschulung. Geht 1 1/2 Jahre. Theorie/Fachwissen-Teil beim Umschulungsträger. Praxis im Praktikum. Durchfallquote bei uns in diesem Sommer deutlich über 50%. Warum?

    Falsche Beratung durch die Arge (Ungeeigneter Azubi, müsste eigentlich was praktisches machen, geht aber gesundheitlich nicht). Betrieb macht es, um eine billige Arbeitskraft zu bekommen. Auf Besuch des Unterrichts wird verzichtet wegen des Alters. Usw.

    Ich meine hier nicht einmal fachliche Inhalte. Ich meine organisatorisches! Die BS-Lehrer sitzen im Prüfungsausschuss der Kammern, richtig?

    Und deswegen sind die Lehrer (die übrigens als Lehrer nicht in Funktion des PA im Unterricht sitzen) diejenigen, die sie über das organisatorische aufklären sollen? Meinen Meinung nach sind das die Kammern. Schließlich stellen die ja auch die Prüfungen.

    Die Diskussion entwickelt sich hier zu sehr zum BK-bashing. Da diskutiere ich nicht mit jemandem drüber, der das System nur von außen kennt. Es krankt an vielen Ecken, aber nicht an denen, die Du hier vermeintlich ausmachst.

    m Zweifel über eine Lehrwerkstatt oder ähnlichem.

    Wenn Du glaubst, dass für alle 324 Berufe in D jeweils für fehlende Fachinhalte eine Kammer oder ein anderer Träger eine überbetrieblichen Lehrgang geschaffen hat, lebst Du leider im Wolkenkuckucksheim.

    Die BS in meinem Kammerbezirk macht auch eine hervorrangende Prüfungsvorbereitung. Eine andere ist da
    sehr, sehr unterirdisch und macht von ihrem "Recht" gebrauch.

    Die BKs sollen keine Prüfungsvorbereitung machen, sondern in eine ganz andere Richtung qualifizieren. Schade, dass Du es

    1. in dieser Variante, bei die BS eine Prüfungsvorbereitung macht, als besser empfindest und

    2. nicht erkennen kannst, dass die andere Berufsschule womöglich einen besseren Job machst, als Du denkst.

    Reine Prüfungsvorbereitung kann ich Dir auch liefern. Dann brauche ich aber keine 3,5 Jahre. Das schaffe ich in einem halben Jahr! Da dort nur Wissen reproduziert wird: Kein Problem für mich.

    Und für die Praxis ist ja dann der Betrieb zuständig.

    Sorry, so funktioniert die duale Ausbildung in D nicht. Zum Glück. Dieses System wird aus andern Ländern hoch angesehen.

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