Beiträge von Sissymaus

    Und ich finde NRW hat da eine ganz bescheidene Möglichkeit gefunden sich einen schlanken Fuß zu machen. Eine gute Möglichkeit wäre gewesen die Universitäten soweit zu ertüchtigen, daß es am Ende genug bodenständige Bewerber für die Mangelfächer gibt.

    Die Konkurrenz mit der freien Wirtschaft ist das Problem. Nicht die Uni-Studiengänge.

    EDIT: Das Land müsste also den Absolventen mit MINT-Fächern mehr bezahlen als anderen. Und auch der Deutsch-Kollegin, die an unser BK kommt, wo keiner hin will, da ländlich. Was das für einen Aufschrei gäbe.

    Welche Lösung hast Du denn dafür?

    Meine OBAS-Erfahrung deckt sich mit @Kalle29 ich hab noch nie so viel gearbeitet, wie in dieser Zeit. Ich hatte kein Wochenende, keine Ferien frei. Wenn wir mal in den Urlaub gefahren sind, hatte ich immer das Gefühl: du musst noch das vorbereiten, den UB schreiben etc. ich hatte Klassenleitungen und Bildungsgangvorsitz. Ich hab die FHR-Prüfung konzipieren und abnehmen müssen. Die damalige Schulleitung hat wirklich keine Rücksicht genommen.

    Das mag nicht nur an den Unterrichtsstunden. Ich hab zu Beginn sehr ineffizient Stunden vorbereitet und Klassenarbeiten konzipiert. Da musste ich viel Lehrgeld zahlen. Und das Problem wurde durch die 20 UStd noch verschärft. Ich denke mit Schrecken an die Zeit zurück.

    Man muss aber auch sagen: ohne OBAS wäre unsere Schule tot! Wir hatten zwei Grundständige seit ich da war, einer davon ist dann auch geblieben. Insgesamt hatten wir nach einer Pensionswelle aber ca. 15 neue Kollegen allein im Maschinenbau. Wir hätten die Unterrichtsversorgung nicht hinbekommen. Ich finde, NRW hat da eine gute Möglichkeit gefunden, diese Mangelfächer zu besetzten.

    Danke kleiner gruener frosch für deine Erfahrungen und deine Darstellung über das Schulleitungsleben. Ich habe das Gefühl, dass hier in diese Posten ein großes Maß an Unwissenheit herrscht und Horrorszenarien aufgebaut werden.

    Es gibt tolle Schulleitungen. Ich durfte in den letzten Jahren etliche kennenlernen. Sie haben einen verantwortungsvollen Job, den viele aber auch wirklich gut ausüben (meine Erfahrungen sind allerdings aus dem BK-Bereich). Dass die Besoldung an den Grundschulen teilweise diese Tätigkeit nicht abbildet, ist klar. Daran muss was getan werden, sonst wird die Leitungspositionssituation noch prekärer. Am BK ist man mit A16 m.E. gut besoldet. Da hat man auch noch einen Schwarm von erweiterter SL, die zuarbeiten.

    Alles in allem: danke an alle tollen Schulleitungen! Ihr federt so viel ab und habt die ganze Schule im Blick. Hut ab für diese tolle Leistung!

    Ich habe festgestellt, daß bei uns vorwiegend Kollegen im Alter von ca. 60 den Posten des Schulleiters übernehmen. Bei uns in Deutschland ist es aber auch so geregelt, daß sich die Beamten-Pension nach der Besoldung der letzten drei Dienstjahre richtet. Da macht es Sinn sich den Posten am Ende der Karriere noch für genau drei Jahre anzutun, um bei der Pension maximal davon zu profitieren. Eine Rückstufung bei den Erfahrungsstufen gibt es nicht.

    im Kreise der KuK heißt es immer: "Wenn wir zwei oder drei Kandidaten zur auswahl bekommen, nehmen wir immer den Ältesten. Haben wir da eine Fehlentscheidung getroffen und nachher einen Schulleiter, der im Rahmen seiner Selbstverwirklichung (Schulprojekte, Auszeichnungen, ...) uns allen Mehrarbeit aufhalst, sind wir ihn wenigstens schnell wieder los, weil er in Pension geht."

    Ihr KuK habt ja keine große Handhabe, Schulleitungen zu verhindern. Die schulkonferenz kann ein Veto einlegen. Ob das aber was bringt.,,

    Warum man will, dass sich die Schule nicht weiterentwickelt, kann ich nicht verstehen.EDIT: Hier stand etwas...

    Abgesehen davon, habe ich gerade heute wieder gedacht, dass ich auf den Schulleitungsjob wirklich keine Lust hätte. Wenn ich allein sehe, auf wie vielen Verabschiedungen verschiedener Bildungsgänge unser Schulleiter jeden Sommer zum Schuljahresende eine Rede halten muss...:sterne:

    Das wird bei uns auch verteilt. Machen dann auch die erweiterte SL mit. Es wird wirklich gut verteilt, so dass die Belastung für Einzelne überschaubar bleibt.

    Oh, da habt ihr ja noch ein größeres SL-Team als wir (bei uns sind es - wie gesagt - insgesamt sieben Personen).

    Nebenbei gesagt, kenne ich niemanden - weder Lehrkraft noch anderswo Tätige -, der/die schon mal sechs Wochen am Stück Urlaub gemacht hat. Mag ja ungewöhnlich sein, aber auch diejenigen in meiner Bekanntschaft, die in "Übersee" (Australien, Neuseeland, USA, Kanada, Südamerika,...) im Urlaub waren, waren nie länger als vier Wochen unterwegs. Abgesehen von einer Freundin (ebenfalls Lehrerin an einer BBS), die ihr gesamtes Arbeitszeitkonto an einem Stück "abgefeiert" und dadurch ein ganzes Halbjahr frei hatte: SIe ist mit ihrem Lebensgefährten und dem gemeinsamen Sohn in dem Jahr, wo er nach den Sommerferien eingeschult wurde, von Februar bis Juli auf Weltreise gegangen (Australien, USA, Großbritannien, ...).

    2500 SuS und 140 Lehrkräfte. Daher wahrscheinlich das große Team. Sind sogar 12, hab ich grad festgestellt. Hab den Abteilungsleiter der Knast-Außenstelle vergessen.

    Ich kenne auch keinen, der echte 6 Wochen am Stück weg will. Muss man ja auch finanzieren können. Aber wenn das einer will: An unserer Schule ist es auch für SL/erweiterte SL möglich. Wir haben ohnehin eine SL, die sehr darauf achtet, dass auch die erweiterte SL nicht zuviel arbeitet. Erwähnte ich schon, dass ich meine SL sehr liebe? :tanz:

    Im Übrigen ist es hier in Niedersachsen - scheinbar im Gegensatz zu NRW, wenn ich das hier im Forum richtig mitbekommen habe - nicht so, dass in der letzten Sommerferienwoche alle Lehrkräfte Präsenzpflicht haben! Wir haben an meiner Schule nur an den letzten beiden Ferientagen (also i. d. R. Dienstag und Mittwoch vor Schuljahresbeginn, der in den allermeisten Fällen auf einen Donnerstag fällt) Konferenzen (Gesamt- und Abteilungs-) und ggf. Teamsitzungen in der Schule.

    Ist bei uns genauso. Wir stehen ab dem Montag mit 3 Präsenztagen wieder parat. Dafür haben wir volle 6 Wochen keine Pflicht, irgendwo zu erscheinen. Damit kann ich gut leben. An diesen beiden Tagen finden alle konstituierenden Konferenzen statt.

    Der Feriendienst wird bei uns auch gut verteilt. Manchmal sind 3 Leute gleichzeitig im Plan, manchmal nur einer. Alles geschieht nach Absprache. Da gab noch nie Beef. Wir müssen auch keinen Urlaub anmelden oder sowas, sondern jeder sagt, wann er kann. Kann einer tatsächlich mal die ganzen 6 Wochen nicht (hatten wir noch nie), dann fangen die restlichen 10 aus SL und erweiterten SL das schon auf. Wären die Bedingungen bei uns nicht so, hätte ich das nicht gemacht!

    und nur so nebenbei: es gibt Quereinsteiger, wie ich, die sich gegen Regelbewerber durchsetzen konnten und ein Examen mit 1,4 gemacht haben ...

    Nur Schade, daß die Referendarin mit weniger Fachkompetenz und Unterrichtsfähigkeit ihr Examen mit 3,2 abschloß und keine Stelle bekommen hat (!)

    Und so wie ich. Trotz FH-Abschluss wurde ich einem Regelbewerber vorgezogen und hab mich mit einem guten Examen und kürzerer Studiendauer bedankt.

    Und wer ist dann der Gekniffene, der mitten in den Sommerferien das Telefon bewachen muß und deshalb 2 Wochen am Anfang und 2 Wochen am Ende frei hat? Einen Australien-Urlaub kann man bei der Urlaubsplanung als Abteilungsleiter jedenfalls vergessen. Dein SL sucht sich mit "Ich bin die erste und die letzte Woche da" ja das Schokoladenstück raus. In der letzten Woche müssen eh alle da sein und wenn er ansonsten nur die erste Woche an der Schule ist, bleiben ihm zumindest 4 Wochen Urlaub am Stück.

    Nachtrag: Oder man macht es wie der Schulleiter zu meinen Schülerzeiten vor 25 Jahren: Man legt als Schulleiter selber ein Sabbatjahr ein. :pirat:

    Wie schon geschrieben: an anderen Schulen ist das nicht so! Such dir eine andere Schule mit besseren Konditionen. Bei uns kann auch ein A15er die ganzen 6 Wochen verreisen. Und wenn Ferien sind, müssen wir da auch nicht sitzen, sondern lediglich mal anrufen, ob irgendwas los ist.

    Die Rangfolge ist eigentlich ganz einfach:

    1. Kommt der Schulleiter (a16)
    2. Ist der Schulleiter nicht da, kommt der Stellvertreter (a15)
    3. Ist der Stellvertreter auch nicht da, kommen die Abteilungsleiter (StD. /a15) gemäß ihrem Dienstalter, also ihren Dienstjahren.
    4. Ist von den Abteilungsleitern auch niemand da, kommen die OStR. (a14) gemäß ihrem Dienstalter
    5. Ist von den OStR. (a14) auch niemand da, kommen die StR. (a13) gemäß ihrem Dienstalter

    Wenn es also ganz hart kommt, muß der kleine a13er in seiner Probezeit die Schule leiten. Mir ist das selber auch passiert. Ich hatte mein Referendariat an einer anderen Schule, wurde dort nicht übernommen und war gerade 7 oder 8 Wochen an meiner jetzigen Schule als Beamter auf Probe. Ich hatte die Abendschule und war an dem Abend der einzige Pauker in dem ganzen Gebäude.

    In unserer Kreissporthalle fand irgendeine Sportveranstaltung mit Zuschauern statt, alkoholisierte Zuschauer hatten sich in der Tür geirrt und haben unsere Schule gestürmt. Inzw. war es kurz vor 21.00 Uhr, die Polizei kam und es lag an mir dem gröhlenden Mopp ein Hausverbot zu erteilen, das die Polizei dann durchgesetzt hat. In dem Moment war ich der dienstälteste greifbare Pauker und hatte damit die volle Handlungsfreiheit und -verantwortung für den ganzen Laden.

    Da an vielen BKs regelmäßig Abendschule ist, dürfte diese Situation üblich sein. Meine SL ist jedenfalls kaum abends da, außer sie hat selbst ihren eigenen Unterricht.

    Also, ich leite seit nunmehr 4 Jahren einen großen Bereich an meinem

    Berufskolleg. Im November darf ich mich auch endlich auf eine Stelle bewerben. Ich kann nicht bezeugen, dass meine work-Life Balance hin ist. Ich fühle mich grundsätzlich sehr wohl damit, dass ich Dinge mit entscheiden darf und in Gespräche mit Schulträger und Bezirksregierung involviert bin. Ich habe meinen Bereich aber auch so organisiert, dass mir die Bildungsgangverantwortlichen viel zuarbeiten.

    Wir hatten in Corona-Zeiten viel zu tun. Ja. Aber das ist ja nicht die Regel.

    Ich kann mir auch noch vorstellen, mal

    Irgendwann den Stellvertreter zu beerben. Schulleitung wäre mir Zuviel. Ich sehe, wie viel Arbeit das ist, wenn man das Amt ernsthaft ausfüllt. Aber dieser schort würde mir in frühestens 10 Jahren in den Sinn kommen. Bis jetzt bin ich voll zufrieden, wie es läuft und fühle mich auch nicht überarbeitet.

    Die Frage ist aber, ob man das überhaupt will. Ich denke mal, daß die Frage nach "Wer will Schulleiter werden" bei den weiterführenden Schulen, bei denen es um a15 und a16 geht, vor dem Hintergrund der Work/Life-Balance gestellt werden muß. Klar bekommt man als Schulleiter mehr Geld, aber dafür macht man auch sehr viele Stunden mehr.

    Bei uns am BK ist der große Schritt jedenfalls von a14 nach a15. Da gibt es sehr viele Kollegen, die sagen, daß ihnen die Freizeit als OStR. (a14) wichtiger ist als das zusätzliche Geld, das man als StD. (a15) bekommt. Das fängt bei uns schon bei der Frage nach dem Jahresurlaub an. Die a15er und a16er haben wirklich nur die 30 Tage Urlaub innerhalb der Schulferien und dürfen ansonsten das Telefon bewachen, während die a13er und a14er bis auf die letzte Woche in den Sommerferien immer abwesend sein können.

    Die, die bei uns an der Schule die Abteilungsleiter-Posten (a15) bekleiden, haben in dem Zusammenhang zumeist ihre Stunden reduziert, so daß sie am Ende auch nicht mehr Geld bekommen als die a14er mit einer vollen Stelle. Aber die a14er haben halt Schulferien und am Wochenende frei, wo die Schulleitung dann noch Außentermine bei der Kreisverwaltung, beim Landrat und sonstwo hat.

    Das, was du da beschreibst, ist stark schulabhängig. Kann ich so gar nicht unterschreiben. Hier gibts sogar abhängig von der Grösse des Bereichs anteilige Ermäßigungsstunden für A15er.

    Das habe ich heute auch Mittag auch schon gesagt, als mir ein Kollege erzählte, dass ihm eine Schülerin aus meiner Klasse heute - eine Woche vor der Entlassung! - offenbart habe, dass sie an Dyskalkulie leide! Davon wusste ich überhaupt nichts (das hat sich in den Lernfeldern, die ich in meine Klasse unterrichte, auch nie gezeigt, weil es dort nicht um mathematische Inhalte geht); weder diese Schülerin noch ihre Eltern haben mir im Laufe des Schuljahes davon etwas gesagt, geschweige denn eine Bescheinigung darüber vorgelegt...

    ist sie denn noch minderjährig? Ansonsten hat das (jedenfalls in NRW) keinerlei Auswirkungen.

    Oh, ich kenne eine Schule mit Kindergarten, die Amokalarm hatten. Die Kinder saßen stundenlang unter den Tischen und haben eingepullert als das SEK durch die Türen kam:(

    Aber gut, dass du es ansprichst, kleiner gruener frosch, das Thema sollte man auf dem Schirm haben.

    Das hatte ich auch schon. 2 stunden mit meiner Klasse in einem Raum und das SEK hat die Türen aufgebrochen und uns rausgeholt. Das muss ich nicht mehr haben.

    Seitdem weiß ich übrigens, dass unserer Amokanlage direkt die Polizei verständigt, kleiner gruener frosch

    Nee, sie brauchen keine Mitschüler, das ist ja erwiesen. Sie brauchen maximal soziale Kontakte, aber das können auch andere sein. Und ja sie können z.T. dauerhaft besser zuhause lernen, was überhaupt nichts mit Mobbing zu tun hat, sondern zum einen mit der Klassengröße, zum anderen mit der Lautstärke und zum dritten mit der Einstellung von einigen Kollegen. Sicher gibt es noch deutlich mehr Gründe, warum es eben auch besser zuhause gehen kann.

    Und körperlich gesünder ist es aktuell sicher.

    Kinder müssen aber auch lernen, sich in nicht selbst ausgesuchten Gruppen zu behaupten und mit Mitschüler*innen zusammenzuarbeiten, die man privat eher meiden würde. Auch mit Lehrern, die andere Einstellungen haben, als das Zuhause, müssen sie lernen umzugehen.

    Das endlich mal Macher und nicht Laberköppe die poplitischen Posten besetzen.

    Denn ja, inzw. ist es bei uns schon soweit, daß Impfstoff übrig bleibt und entsorgt werden muß. Trotzdem weigern sich die Ärzte Kinder >12 Jahre zu impfen, weil die Stiko es ja nicht empfiehlt.

    Wer sind denn "die Ärzte"? Warum verallgemeinerst Du das? Und woher weißt Du das?

    Natürlich, aber es gibt sie eben und es ging ja darum, dass ich gesagt habe, diese generelle Aussage, je kleiner sie sind um sie eher brauchten sie Präsenzunterricht, stimmt eben nicht.

    Ja es gibt sie, aber ja es gibt auch andere

    Meiner Beobachtung nach ist es die Mehrheit, die davon NICHT profitiert. Ist natürlich nur anekdotisch aus meinem Erfahrungsschatz heraus (2500 Berufsschüler und mein Freundes- und Bekanntenkreis mit Schülern von Klasse 1-13). In diesem Umfeld gab es nur vereinzelt S., die besser in Distanz gelernt haben.

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