Beiträge von Sissymaus

    Das ist interessant, gibt es etwas, das du Haupt-/ Förderschulen empfehlen würdest, um ihren SuS dazu zu verhelfen, sicherer in Arbeit zu kommen später? Sollten Schulen mehr Praktika organisieren, oder...?

    Die Frage ist ja, ob die Verdoppelung (von 3 auf 6 Wochen, bzw 1 Tag pro Woche) begünstigt hat, dass die Kids in die Ausbildung gefunden haben oder ob das andere Gründe hatte.
    Das nach einem Erfolgreichen Jahrgang als Grund zu nennen, ist mE zu früh. Der erste Jahrgang ist für mich wenig aussagekräftig, da in dem Jahr die Betriebe nicht so mitgespielt haben. Man hat sie und uns mal wieder erst kurz vor den Sommerferien informiert, dass im nächsten Schuljahr mehr Praktika Pflicht sind. 🙄


    Ein Grund könnte auch einfach der Fachkräftemangel sein. Und die Einsicht der Betriebe, dass man nun mal an den vorhandenen Schülern nichts ändern kann. Sie sind eben so, es ist eine andere Generation.

    Aber schaden kann es sicher nicht, die Anzahl der Praktika zu erhöhen. Und auch gut darauf vorzubereiten. Und natürlich auch nachbereiten. Das kann Schule leisten.

    Wie "erfolgreich" ist dieser Bildungsgang denn bei euch? Also kommen davon viele danach in Ausbildung? Bei uns wird dieser Bildungsgang ständig geändert, die nächste Änderung steht schon wieder an. Scheinbar wird hier das Ziel oft nicht erreicht. Wie ist das bei euch?

    In diesem Jahr waren wir sehr erfolgreich und haben viele in die Ausbildung vermittelt. Vielleicht hat das mit der Verdopplung der Praktika vor 2 Jahren zu tun oder der Jahrgang war besonders.

    Ansonsten wollen viele gern in den nächsten Bildungsgang für den nächsten Schulabschluss. Und wieder in den nächsten. Ist halt warm und kuschelig bei uns. Und man kennt alles und hat ab Mittag frei.

    Treffer, versenkt!

    Das ist die Ausbildungsvorbereitung. Da versammeln sich zum großen Teil Schüler, die die Hauptschule ohne Abschluss verlassen haben und die die unser Staat noch irgendwie in eine (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigung bekommen will, weil ein Leben lang Bürgergeld einfach unbezahlbar teuer ist, wenn es viele Bürger in Anspruch nehmen.

    Ich präzisiere: Da sind auch Schüler drin, die das Gymnasium oder andere allgemeinbildende Schulen ohne Abschluss verlassen. Oder die nach einer abgebrochenen Berufsausbildung etwas ganz anderes machen wollen und noch schulpflichtig sind. Oder die Schüler mit Fluchthintergrund, die aufgrund ihrer Sprachkenntnisse noch keinen Schulabschluss erlangt haben.

    AV in NRW bedeutet "Ausbildungsvorbereitung". In diesem einjährigen Bildungsgang am BK wird der Erste Schulabschluss (Hauptschulabschluss Kl. 9) erworben. Hier ist auch immer ein berufsbildender Teil mit drin. Gibts also auch für Soziales, Gesundheit etc. Nicht nur für Technik

    Eine Freundin in der Pflege erzählte, dass die Krankenhäuser mittlerweile Angebote machen, dass man alle Ferien frei haben kann. Es sind also auch mittlerweile die Arbeitgeber, die den Eltern entgegen kommen.

    Warum Schule immer alles auffangen soll, verstehe ich nicht. Als meine Tochter klein war, gab es einige wenige Hortplätze. Ich hatte keinen. Ich musste es auch anders organisieren in den Ferien. Und ja, es hat mich am meisten gestruggelt, dass die Schule "sanft" anfing, mit 3 Stunden in der ersten Woche und dann langsam steigend. Ich war Vollzeit berufstätig und alleinerziehend und dachte, ich falle vom Stuhl beim Elternabend vor den Ferien. Es hat sich daher in vielen Gegenden schon einiges getan.

    Welches Tätigkeitsfeld wäre denn da möglich? Denn dies ist der Kern der Frage, was könnte er machen, um nicht ständig die Sultane und verschleierten Gespenster sehen zu müssen? Und zwar bald.

    Vielleicht braucht er ja eine Brille. Eventuell seht ihr beiden etwas, was gar nicht da ist. Soll schon mal vorgekommen sein https://www.faz.net/aktuell/gesell…s-15133542.html


    Ich sehe jedenfalls keine Sultane und verschleierte Gespenster in der Schule. Was soll letzteres eigentlich sein? Ist das nicht doppelt gemoppelt?

    Für Dich als Feedback: Ich freue mich, dass Du den Jugendlichen so positiv gegenüberstehst! Die haben oft viele Päckchen in ihrem Leben zu tragen. Diese Kids merken sofort, wenn man sie nicht ernst nimmt. Respekt haben alle Schüler verdient und das scheinst Du ja auch zu haben. Ich glaube, dass das die halbe Miete ist. Jedenfalls erlebe ich im Alltag einen Zusammenhang zwischen Kollegen, die sich abfällig über Schüler äußern und den "Zuständen" in den Klassen.

    Wenn die Klassenlehrkräfte gut mit den Kids klarkommen, schau Dir alles ab, was geht. Mein Rezept ist eigentlich in allen Klassen:

    Höchstmögliche Transparenz bei Notengebung, Regeln und Konsequenzen bei Verletzung der Regeln. Fehler, die ich mache, eingestehen. Feedback der Klasse annehmen.

    Bei "wilden Haufen" ist eine lückenlose Beschäftigung wichtig. Classroommanagement als Stichwort ist Dir ja auch schon bekannt. Da gibts hier aber Menschen, die da mehr zu sagen können. Das ist eindeutig nicht mehr mein Berufsalltag.

    Vielleicht sollten wir mal benennen, wer sich hier so bescheuert verhält: Nicht Bayern. Sondern Söder. Als Person. Dieses DNA-Gequatsche ist jawohl mehr als peinlich.

    Und was eben auch manchen passiert und daher deswegen hier und da persönliche Befindlichkeiten entstehen: So manchmal gibt es bayrische Landsleute, die anderen gegenüber arrogant auftreten. So ist es meiner Tochter gegangen, die mit ihrem "zweitklassigen" (O-Ton!) NRW-Abi an der Uni in Bayern anfangs nicht für voll genommen wurde. Fun fact: Sie war die Zweite in ihrem Jahrgang, die den Master abgeschlossen hat.

    Grundsätzlich ist mir die Lage auch egal. Es wäre einfach schön, wenn wir nicht so ungleich lange Schuljahre hätten und eben auch mal in den Genuss von Winter und Pfingsten kämen. Muss ja gar nicht jedes Jahr sein, aber so alle paar Jahre. Und eben insgesamt besser verteilt. 14 Wochen am Stück sind ätzend. Das finde ich an Bayern toll: 6-7 Wochen und dann können alle kurz verschnaufen.

    Wir packen regelmäßig alle beweglichen Ferientage in die Pfingstwoche. Begründung dafür: So sind alle Wochentage gleichmäßig betroffen und es fällt nicht immer der Freitag aus. Insb. da Azubis mitunter nur einen Tag (z.B. am Freitag) in der Woche in der Schule sind, würde sonst in einzelnen Klassen zuviel Unterricht ausfallen, während andere Klassen gar nicht betroffen wären.

    Finde ich auch. Jedoch sind die, die die Zeit lieber zum korrigieren nutzen wollen, in der Mehrzahl.

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