Beiträge von Sissymaus

    An der Schule meines Mannes gibt es jetzt sogar Bestrebungen, vermehrt sogar über das Wochenende auf Klassenfahrt zu gehen. Das findet bei nicht unerheblichen Teilen der jüngeren Kollegen große Zustimmung - weil es doch so nett sei, Zeit mit den Schülern zu verbringen. Mein Mann hat dann mal auf die Lehrerkosten hingewiesen und wurde damit abgewimmelt, er könnte das ja bei der Steuer abgeben.

    BITTE??

    Ich glaube das gerade nicht!


    Tja, heutezutage wird nur noch Lehrer, wer sonst nichts anderes findet oder für die Industrie einfach nicht fit genug ist (mentale oder körpferliche Belastbarkeit), die Massen an Quereinsteigern beweisen es, oder wer ein hoffnungsloser Idealist und "Weltverbesserer" ist

    Siehe dazu auch mein Beitrag:
    Die Lösung für den Lehrermangel ist da!

    Gruß !

    NÖ! Hab an meinem BK gerade ganz tolle Quereinsteiger, die sehr fachkompetent sind. Alle haben eine abgeschlossene Ausbildung und unterrichten genau diese. Das klappt wunderbar. Sie sind sehr motiviert und es macht so viel Spaß mit denen zu arbeiten. Sie sind zwar Quereinsteiger, aber weit von Weltverbesserern und Idealisten entfernt. Und sie haben alle eine gute Position in der Industrie aufgegeben. Am BK ist die Welt noch in Ordnung ;)

    Nur mal als Bsp. das Gehalt eines Bandarbeiters bei VW:

    Wenn ich das mal hochrechne, sind das 12 * 3.800,- € + 8.000,- € Jahresbonus = 53.600 € Jahresgehalt brutto als Berufsanfänger.Das steigt mit den Jarhen dann natürlich noch weiter an, eben weil man den Techniker macht und zum Schichtführer aufsteigt oder so.

    VW gibts aber in unserer Gegend nicht (Plattyplus und ich sind "Nachbarn"). Hier gibts Grohe, die zahlen ähnlich gut. Aber da arbeiten eben nur ein paar. Und nicht alle. Da zu sagen, die verdienen alle mehr als ich, erscheint mir mehr als übertrieben.

    Schaff Dir mal etwas mehr Selbstbewusstsein drauf. Dazu gehört Gelassenheit bei solchen Situationen wie hier geschildert, aber auch mal ein klares NEIN, wenn Du die erste und die letzte Stunde bis halb 10 Abends hast.

    Über so ein Verhalten würde ich mich keine Minute ärgern. Ich bin auch in der Abendschule der Fachschule und handele so: Aufhören mit Unterrichten, bis Ruhe eingekehrt ist. Kehrt keine Ruhe rein, die Störenfriede freundlich aus dem Raum bitten, um eine Pause einzulegen (die haben zT einen langen Arbeitstag hinter sich und können sich schlecht konzentrieren; merke ich bei mir auch, da ich ab morgens halb 8 im Einsatz bin). Wenn das nicht fruchtet, dann sollen sie bitte heim gehen, da anscheinend arbeiten heute nicht möglich ist (darf auch mal sein! Ist einfach anstrengend.). Kam aber bisher erst einmal vor. Nacharbeiten müssen sie dann natürlich eigenverantwortlich. In der Klausur wird das abgefragt.
    Beschweren über Noten hat natürlich gar keinen Sinn. Das Niveau müssen sie schon bringen, ist schließlich DQR6. Das wäre meiner Schulleitung auch Wurscht. Und ich selbst hab auch genug Arsch in der Hose, dass mir das egal ist. Wer bei mir im Unterricht ist weiß, dass ich ganz viel tue, damit sie gute Noten / viele Kenntnisse erwerben, aber nur wenn sie ihren Teil dazutun. Und es hat sich gut herumgesprochen, dass ich ihnen den Hintern nicht hinterhertrage. Mache ich auch bei meinen Azubis nicht.

    Und: glaubst Du denen echt, dass sie Brutto so viel heim bringen, wie jemand mit A13 netto? Mit lediglich einem Facharbeiterbrief? Naja. Davon glaube ich nur 10%. Ich sehe, was mein Mann und meine Ex-Studienkollegen als Ingenieure so mit heim bringen.

    Du klingst hier immer so Taff und dann lässt Du Dich von sowas ärgern?

    --> Halt einmal das komplette Programm durchziehen, notfalls sogar inkl. Sorgerechtsentzug durch das Jugendamt und das alles gerne auch noch mit Lokalpresse, um NAchahmer abzuschrecken. Aber da braucht man natürlich eine Schulleitung mit Rückgrat. Und nein, eine Lernbegleitung durch die eigene Mutter im Unterrricht würde ich auch nicht dulden, ich habe schließlich auch noch die Verantwortung für die anderen Kinder und nicht nur für das eine.

    Wir sind hier nicht bei "wünsch dir was" sondern bei "so ist es!".

    @plattyplus Fett hervorgehoben von mir: Dein Ernst? Schießt Du hier nicht ein bißchen sehr mit Kanonen auf Spatzen? So einfach kannst das JA doch nicht das Sorgerecht entziehen und dazu noch die Presse einladen.

    Ich kenne mich in der Grundschule nicht so aus, aber ich habe auch eine Schülerin, die eigentlich immer krank ist und die bekommt ein "nicht bewertbar" bei uns. Die Note ist eine Jahresnote (Berufsschule) und die kann man nicht geben, weil jemand 3 Mal um Unterricht teilgenommen hat. Das dürfte an der Grundschule nicht anders sein, nur eben aufs Halbjahr bezogen.

    Oder gibt es wirklich Leute, die Studium und Referendariat geschafft haben, auch mit einem durchaus "guten" Abschluss und dann trotzdem dauerhaft überhaupt keine Stelle bekommen und praktisch arbeitslos sind?

    Klar, kenne ich sogar persönlich. Lag aber mMn an seiner negativen Persönlichkeit und die Unflexibilität. Hat nach dem Ref nie wieder gearbeitet.

    Wie wäre es, wenn Du Dir die Berufsschule mal ansiehst. Sie ist viel besser als ihr Ruf. Und dass das, was Du da unterrichtest immer so interessant ist, wage ich zu bezweifeln. Wie schon treffend beschrieben wurde, ackerst Du oft im unteren Niveau und musst Dich mit Schülerantworten zufrieden geben, die einen einfach nur langweilen. Egal wie toll das Fachgebiet ansonsten ist. Es kann auch Frust aufkommen, wenn man selbst sein Fach sehr mag, aber die Schüler eben nicht.

    Ich finde die Abwechslung am Bk einfach wunderbar und würde nie eine andere Schule wählen :)


    Darum geht es doch gar nicht. Ich mache nur ein großes Fragezeichen dran, ob Einheitslehrer zu besserer Unterrichtsqualität führen als Lehrkräfte, die speziell auf ihre Zielgruppe hin ausgebildet sind.

    Auch wenn jeder Lehrer speziell für eine Schulform / ein Klientel ausgebildet wird, sollte es wohl selbstverständlich sein, dass alle gleich verdienen!
    Warum sollte die Arbeit eines Gymnasiallehrers besser besoldet werden?

    Aber das Thema gab auch schon zig mal hier.

    Ich hänge mich hier mal mit einer Frage an, die sich für mich aus dem Thread ergeben hat:
    Ich bin ebenfalls in der Probezeit und habe im Laufe derselben einmal 5 Wochen am Stück gefehlt, weil ich aufgrund eines akuten Problems operiert werden musste und der Heilungsverlauf anschließend langwierig (aber völlig normal!) war. Es war etwas, das definitiv meine Gesundheit nicht langfristig beeinträchtigt (wie z.B. Krebs, der ja wiederkommen und mich ggf. dienstunfähig machen könnte), sondern ein (aller medizinischen Voraussicht nach) einmaliges, lokales Problem, das vollständig behoben wurde.

    Sollte ich die Schulleitung nachträglich über die genaue Diagnose informieren (weshalb/woran ich operiert wurde), um mir ggf. einen weiteren Amtsarzttermin zu ersparen?

    Nö. Wenn das eine einmalige Sache war, schaut der Amtsarzt da nicht drauf. Ich hatte das auch, bin insgesamt (inklusive Weihnachtsferien) 6 Wochen ausgefallen und bin ganz normal auf Lebenszeit verbeamtet worden. Schließlich habe ich danach so gut wie nie gefehlt.

    Ich drücke der TE alle Daumen, dass da eine Lösung gefunden wird. :( Eltern, mit solchen Sorgen um das Kind, sollten nicht auch noch Existenzängste haben.

    @Wollsocken80 - da hast du aber hehre Hoffnungen...
    Wie gesagt - wenn die Hauptschulen noch das wären was sie ursprünglich sein sollten, vielleicht. Aber so - in den meisten Fällen eher unwahrscheinlich.
    Aber was hier über BKs so berichtet wird, finde ich auch schon reichlich daneben... vor allem... was für Betriebe stellen solche Auswüchse denn als Azubis ein.

    Die, die Arbeitskräfte brauchen und nichts anderes bekommen. Dann versuchen sie, die Jungs hinzubiegen. Klappt auch manchmal. Nicht immer.

    Es sind aber oft sehr einfache aber wirklich liebenswerte Jungs. Gestern war ich noch in einer Klasse von Maurern. Tolle Kerle. Aber das muss man als Lehrer einfach können. Die haben einen Klassenlehrer, der sie einfach akzeptiert, auf jeden zugeht und für alle ein warmes Wort hat. So eine Art Papa. Und im Gegenzug setzen Sie sich hin und zeichnen brav und einigermaßen ordentlich.

    Schüler Feedback hole ich mir auch immer ein. In diesem Jahr habe ich auch etwas auf Schülerwunsch hin umgestellt, dsss die Organisation meines Unterrichts erheblich verändert. Im kommenden Jahr sehe ich dann, ob das ok war. Warum soll ich das Feedback von Hauptschülern nicht ernst nehmen?

    Sissymaus: okay, das verstehe ich. Ich hatte mir den Unterricht am BK etwas ... einfacher vorgestellt. Danke für die Aufklärung.

    kl. gr. frosch

    gern.
    Es ist ein bisschen traurig, dass sich das Land der Ingenieure die Berufsschule nichts kosten lässt. Aber die Industrie greift gerade ein. Sonst wüsste ich nicht, wie ich bald die Schüler in Themen aus Industrie 4.0 unterrichten soll.

    Zum Thema:
    http://www.spiegel.de/karriere/jobpr…-a-1227558.html

    Zitat: "Dort erlebt sie einen herausfordernden, manchmal auch frustrierenden Schulalltag."

    Ich finde den beschriebenen Schulalltag würdelos, menschenverachtend und gesundheitsschädlich.

    Ich habe Kollegen, die manchmal nicht besser sind (nicht ganz so extrem, aber ich hab schon Sprüche einstecken müssen... Seit ich da passend kontere, ist es um den schweinischen Kollegen leiser geworden, jedenfalls wenn es um mich geht). Der Alltag an einem gewerblich-technischen BK ist wirklich nie langweilig.

    Ernähre eine Familie mit TZ...
    Als junger Mensch ist das zunächst viel Geld. Später dagegen brauchst du VZ. Vor allem als Mann

    Vor allem als Mann... Wie antiquiert ist das denn und was soll das heißen?
    Danke an Nele. Frauen dürfen eigentlich NICHT in Teilzeit gehen. Dass so viele Frauen in Teilzeit gehen, ist eine Farce.

    Neue Zahlen sagen, dass mehr Frauen als Männer im Alter von 30-34 Jahren einen akademischen Abschluss haben. https://www.destatis.de/DE/PresseServi…C.InternetLive2

    Leider werden Frauen politisch motiviert in Teilzeit zu gehen, dank des irrsinnigen Splitting-Vorteils. So sitzen sie dann mit ihrem akademischen Grad am Sandkasten, während Deutschland Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren will.

    OnTopic: Ich sehe nicht, dass sich Teilzeit lohnt. Wenn Du mal Deine Arbeitszeit aufschreiben würdest, kamst Du sicher schon nah dran an die 41 Stunden. Bei weniger Gehalt. Ich habe für mich beschlossen, dass ich niemals wegen der Arbeitsbedingungen meine Stunden reduzieren würde. Wenn mein Arbeitgeber mich so mit Aufgaben zuschüttet, dass dann eben kein schönes Arbeitsblatt herauskommt, dann hat er sich das selbst zuzuschreiben. Wenn ich all die Konferenzen und Zusatzaufgaben dazurechne, darf ich kaum noch daheim am Schreibtisch sitzen. Was ich auch nicht tue.

    Mittlerweile unterrichte ich wie Yummi: Wo war ich stehengeblieben? Ach ja! Weiter geht es so....Ich schaue mir das maximal am Anfang einer Reihe nochmal eine Stunde an und mache Feinschliff. Dann bin ich fertig damit. Diese Professionalität habe ich nur, weil ich seit vielen Jahren Vollzeit arbeite. Ich musste schnell lernen, mich zu organisieren. Und das wäre mir in Teilzeit anders gegangen.

    Zitat

    Schön, wenn man dann im ersten Jahr blind unterrichtet, weil man sich nicht vorbereiten konnte.

    Wenn am 19.9. der Lehrplan rauskommt, unterrichtet man doch nur einen Monat blind. (Es sei denn, man hat das ganze Schuljahr schon in den Sommerferien vorbereitet, dann ist es natürlich doof. Aber auch dann hat man ab dem 19.9. den Lehrplan und kann sich dann bei der Vorbereitung daran orientieren.)

    kl. gr. frosch[/quote]

    Dass man völlig neue Inhalte mal eben so aus dem FF unterrichten kann, wage ich zu bezweifeln. Da sind zum Teil Schulungen an Industrie-Software nötig, um sicher unterrichten zu können. Auch Anschaffungen in Hard-und Software sind nötig. Wie soll das gehen, wenn man Investitionsanträge im März eines jeden Jahres für die Mitte des folgenden Jahres gestellt werden müssen?

    Vielleicht ist das in allgemeinbildenden Fächern mal eben machbar, aber bei Thematiken aus dem Metallbereich (und ähnlichen wie E-Technik...) ist das nur bedingt möglich. Es gibt auch vielfach keine Literatur zu den Themen. Woher sollen die Lehrkräfte also das Material zur eigenen Vorbereitung nehmen.

    Beispiel: In meinem Lehrplan steht der Fachbegriff: Integrierte und differenzierte Bauweise. Diese Begrifflichkeit ist eine von 9 Themen, die ich in insgesamt 100 Stunden unterrichten soll. Mir ist der Begriff im MaschbauStudium nicht untergekommen, obwohl ich Schwerpunkt Konstruktionstechnik hatte. Sogar Googeln ergibt kaum Ergebnisse aus dem Maschinenbaubereich. Lediglich ein Buch von Springer enthält diesen Begriff. Damit soll ich dann eine Unterrichtsreihe mit ca. 10 Stunden entwickeln, die dann auch noch aus dem Berufsalltag stammt? Und das ad hoc?

    Fachlich habe ich hier natürlich gar nichts beizutragen, möchte aber trotzdem gern die Tragweite der Geschichte verstehen. Ist es nicht richtig, dass das Schuljahr in NRW am 28.8. begann? Also kam zehn Tage vorher eine neue Stundentafel heraus? Echt?

    Luxus: mein Beispiel ist besser. Neuer nrw-Lehrplan ab 19.9. schuljahresbeginn aber bereits Mitte August. Natürlich galt der Plan bereits ab Beginn des neuen Schuljahres.
    Für die Schüler gilt die Kammerprüfung, also bundesweit einheitlich. Erste Prüfung ca 1,2 Jahre später. Schön, wenn man dann im ersten Jahr blind unterrichtet, weil man sich nicht vorbereiten konnte.

    @plattypluskomisch, dsss ihr da Probleme habt. Bei uns klappt das eigentlich immer auch ohne, dass sich die Halbjahre groß unterscheiden. Mal ne Stunde. Ok. Aber mehr auch nicht. Bei uns ist im ersten Halbjahr dafür eine Klasse nicht da, die im 2. Halbjahr kommt, wenn die Abschlussklasse weg ist. Das müsste doch bei euch auch gehen.

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