Beiträge von Sissymaus

    Um mal die Erkenntnisse aus diesem Strang bis dato zusammenzufassen: In einer kapitalistischen Gesellschaft lässt es sich nicht gänzlich vermeiden, dass kapitalorientierte Motive zumindest implizit bis in die Partnerwahl hineinwirken. Dennoch lässt sich ergänzen, dass es weitere Faktoren (z.B. Aussehen, Interessen/Hobbys, Bildungsstand, politische Einstellung) gibt, die hier ebenfalls eine Rolle spielen, und dass es am Ende auf den Einzelnen ankommt, in welchem Ausmaß er oder sie all diese Faktoren bei der Partnerwahl berücksichtigt. Der Eine ordnet dem Kapitalhintergrund des potentiellen Partners eine große Rolle zu, der Andere wiederum eine geringe big gar keine.

    Manchmal habe ich den Eindruck, Du bist ein Bot.

    Ich hatte ganz vergessen, dass wenn die Debatte über das Studium und die Wertigkeit der Lehrämter gerade temporär abgefrühstückt ist, als nächstes der Familienzuschlag wieder dran ist.

    Zwischendurch kann ich ja einmal für mich rechnen.

    • Drei "Laberfächer" studiert - minus 20 Punkte von der NaWi-Fraktion
    • Sek II studiert - minus 20 Punkte von der Nicht-Gymnasial-Fraktion
    • Karnickelprämie (drei Kinder) in NRW einstreichend - minus 20 Punkte von der Kinderlosen- und Nicht-NRW-Fraktion
    • Schulleitungsmitglied - minus 20 Punkte von der Nicht-Schulleitungsfraktion

    Sieht so aus, als hätte ich echt versch*ssen...

    Du gerätst bald ins Minus!

    Grundsätzlich ist es mir völlig egal, wie die Sommerferien liegen. Ich hab 3,5 Jahre mit meinen SuS und wenn das SJ lange dauert, fange ich vor den Ferien schon mit Themen des nächsten Ausbildungsjahres an. Die Prüfung ist nämlich immer um Nikolaus herum. Daher hab ich eigentlich immer die gleiche Zeit für alle Themen zur Verfügung. Das ist bei allgemeinbindenden Bildungsgängen natürlich anders. Wir haben einjährige, da sind 4-6 Wochen länger schon ein deutlicher Unterschied.

    Ich hab in langen Schuljahren nur manchmal eher das Gefühl, dass es allen zuviel wird. Kann aber auch einfach daran liegen, dass man einfach durch diese NRW-Verteilung die Luft raus ist, nachdem man 14 Wochen am Stück durch hat. Hab so das Gefühl, dass die Kids einfach gar keine Lust auf irgendwas haben so in etwa ab Mitte Juni.

    Aber vielleicht täusche ich mich da auch.

    Sie haben ja schon ne passende Qualifikation, aber eben für den Schulbereich.

    Andersherum, wenn man einen A15er aus einer Behörde als Oberstufenkoordinator an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule einsetzen würde, ohne jegliche Schulerfahrung, hätte der auch große Probleme,

    Hab ich irgendwas anderes gesagt?

    Da ist, ohne Wertung, ein riesiger Unterschied im fachlichen Anspruch erkennbar.

    1. Hast Du denn beides studiert, dass Du Dir ein Urteil erlauben kannst?

    2. Soll es also ein "oben" und "unten" innerhalb von Akademikern geben, weil ein Studium anspruchsvoller als das andere ist? Wo stehe ich da als Maschinenbauerin? Darf ich mich mit dieser Hilfe/Pseudowissenschaft (nicht meine Worte, war Tenor bei alten weißen Männern a der Uni) so in etwa mittig einordnen?

    Für mich wäre übrigens höchstwahrscheinlich das Anglistik-Studium anspruchsvoller gewesen.

    Das nicht, aber ein Entwicklungshelfer oder Sozialarbeiter hätte wellenlängentheoretisch besser zu ihr gepasst. Wahrscheinlich konnte der Wirtschaftsjurist besser zuhören, wenn sie ihm von ihrem Jahr in den Favelas erzählt hat.

    Ah. Du weißt also, was besser zu ihr gepasst hätte. Prima. Das hat sie bestimmt auch gern, dass Du als Kollege sich ein Urteil über sie bildest.

    Bevor Du Dich ungefragt über Ehen und Partnerwahl anderer äußerst, solltest Du vielleicht mal an Deinem Selbstwertgefühl arbeiten, da Du Dich als Grundschullehrer anscheinend anderen Lehrämtern unterlegen fühlst.

    Eine ehemalige Kollegin, Mittelschule und Ende 20, war Brasilienfan, hatte dort bei den Ärmsten der Armen ein Sozialjahr gemacht, kochte in der wöchentlichen Kochrunde brasilianischen Eintopf statt Lachs oder Rouladen, und heiratete am Ende den promovierten Wirtschaftsjuristen („Ich steh total auf Anzugträger.“)

    Nervig, dass Frauen immer ein berechnendes Vorgehen unterstellt wird. Sollte sie jemanden aus den Favelas heiraten, nur weil sie da ein soziales Jahr gemacht hat?

    Ach ja, ich hab übrigens tatsächlich Ansprüche an meinen Partner: Ich möchte schon auch ordentliche Gespräche mit ihm führen können. Alles andere interessiert mich nicht und dafür benötigt man auch kein Studium. Darauf lege ich keinen Wert.

    Es gibt für mich daher kein "nach oben" oder "nach unten". Leben wir im vorletzten Jahrhundert? Was soll der Standesdünkel?

    Geniale Dokumentation! Wieviel Rückgrat die Frauen damals hatten! Ihre eigene politische Karriere haben sie beendet, um ihren Werten treu zu bleiben.

    Und was für bedeutende Persönlichkeiten es waren und sind. Wenn man sich mal vor Augen führt, was diese Frauen an Errungenschaften für uns heute erreicht haben, dann kann man nur mit dem Kopf schütteln, wenn sich Frauen auf Instagram als Tradwives profilieren.

    Beeindruckend. Danke für den Tipp!

    Ist es der richtige Blickwinkel, nur das Ende der Ehe und eine Scheidung vor Augen zu haben? Eine Ehe ist grundsätzlich angelegt "bis dass der Tod euch scheidet".

    130.000 Scheidungen allein in 2024. Man kann hier nicht von Einzelfällen sprechen.

    Außerdem kann es auch andere Probleme geben: Der Mann verunglückt oder wird krank.

    Das alles auszublenden ist naiv. Und ich gebe zu, dass auch ich bei meiner Eheschließung vieles nicht bedacht habe. Heute würde ich wohl eher nicht mehr heiraten, sondern unverheiratet zusammenleben. Ich habe jedenfalls schon ganz viel meiner heutigen finanziellen Bildung an meine Tochter weitergegeben und versuche auch meinen Sohn zu der Einsicht zu bewegen, dass er es als ein gutes Modell ansieht, wenn beide gleichermaßen im Job zurücktreten.

    Langfristig ist fürs Familieneinkommen sinnvoller, dass zB beider 30 Stunden machen, statt einer 20 und der andere 40. Von der drohenden Altersarmut mal abgesehen.

    1. Ist gegenseitige Abhängigkeit (oder positiver formuliert: Verbundenheit, Verantwortung) nicht ein grundlegendes Element der Ehe?

    2. Sind sich Frauen dieser Abhängigkeit nicht bewusst, wenn sie eine Ehe unter entsprechenden Vorzeichen eingehen, und tun sie dies nicht freiwillig?

    3. Ist es - ohne Ehevertrag - für den potenziellen Fall einer Scheidung nicht eher für den Mann riskant?

    1. Ja, wenn sich anschließend beide Partner auch nach einer Ehe fair verhalten.

    2. Leider kenne ich viele, die sich der Gefahr nicht bewusst sind. Das Modell der "Versorgerehe" hat (zum Glück!!) ausgedient, aber ich kenne viele, die sich darauf verlassen. Oft sind sie auch naiv und ziehen zb in das Haus des Mannes ein, tragen Kredite mit ab - ohne im Grundbuch zu stehen - und stehen bei dem Ehe-Aus vor dem Nichts. Das ist sehr oft Unwissenheit und fehlende finanzielle Bildung.

    3. Nein, denn der Unterhalt für Frauen muss nur noch so lange gezahlt werden, solange Kinder klein sind. Was ich auch völlig in Ordnung finde. Frauen verpassen aber Möglichkeiten der Beförderung und Weiterbildung. Das ist ein finanzieller Schaden, den sie nie aufholen können. Und es gibt auch viele Männer, die einfach ihrer Unterhaltsverpflichtung nicht nachkommen.

    Ich sehe es so: Solange die Ehe funktioniert mag das ein passendes Modell sein. Wenn aber Frauen zB nicht über eigenes Geld für eine Altersvorsorge verfügen ist das ein Ungleichgewicht.

    Oder auch zB wie oben beschrieben der Mann von seinem Konto Kredite bedient und die Frau Kinderklamotten bezahlt und davon nichts übrig bleibt, da kein Zugriff auf das Haushaltsgeld da ist, dann kann sie bei einer Trennung nicht mal die Kaution für eine Wohnung bezahlen.

    Sind leider keine Einzelfälle.

    Vielleicht löst sich das "Problem" in ein paar Jahren von selber. Seit ein paar Jahren liegt der Anteil an Frauen mit Abitur- und Hochschulabschluss über dem von Männern, Gender Education Gap.

    Und dann bekommen sie Kinder und landen, dank fehlender Bereitschaft der Männer, in der Teilzeit-Falle.

Werbung