Beiträge von Sissymaus

    (ihrer Meinung nach muss man als Lehrer/in damit leben, übel beschimpft zu werden. "Sie werden schon sehen, was Sie davon haben" und "Sie stehen ganz oben auf meiner Abschussliste" seien zudem keine Drohungen).

    Es kann auch sein, dass ich da sehr weich bin. Ich kann Beschimpfungen und (wahrgenommene?) Drohungen schlecht aushalten. Daran arbeite ich.

    Nein, daran muss keiner arbeiten. Und das muss auch keiner aushalten. Keiner muss sich beschimpfen lassen oder Drohungen aushalten. Egal wer und egal in welchem Beruf oder in welcher Situation.

    Und Deine Schule sollte sich wirklich kollektiv schämen. Unfassbar, echt!

    In Bezug aufs Telefon: wir haben 5 Geräte im Lehrerzimmer-Bereich, außerdem 2 Festnetz-Telefone in anderen Bereichen der Schule (z.B. der Turnhalle). Natürlich sind wir gut ausgestattet. Ich weiß aber auch, dass meine Kolleginnen vielfach ihr Handy nehmen, weil es für sie praktischer ist.

    Es macht durchaus einen Unterscheid wie die Situation vor Ort ist:

    Es stehen ausreichend Geräte zum Telefonieren zur Verfügung. Die Lehrkraft entscheidet sich trotzdem aus welchen Gründen auch immer dafür, das Gespräch mit seinem privaten Telefon zu tätigen

    vs

    Es gibt nur ein Telefon im Sekretariat, das nicht für alle zugänglich ist und der Dienstherr sagt: dann nimm Dein privates Telefon.

    Es ist dann auch ein Unterschied, in welcher Situation die SL sagt: Entspann Dich mal.

    Wobei ich diesen Anspruch generell auch daneben finde. Es impliziert immer, dass man sich nicht so anstellen möge.

    Ich habe leider Anfang dieses Jahres einen derart "unschönen" Dienstunfall im Unterricht erlitten, dass ich seitdem dienstunfähig/krankgeschrieben bin.

    Noch eine Frage: reden wir von Anfang des Jahres oder des Schuljahres? Wie lange ist der Vorfall her?

    EDIT: Habs gefunden. Anscheinend Anfang des Jahres.

    Unfassbar, dass damit so lasch umgegangen wird, wenn jemand Monate ausfällt.

    Meine AU besteht seit mehreren Monaten und meine Schule hat mir für dieses Schuljahr keinen Stundenplan erstellt bzw keine Lerngruppen zugeteilt.

    Es gab eine Ordnungsmaßnahmen-Konferenz. Dort wurde vor Wochen/Monaten entschieden, dass die Konsequenz für den Schüler eben die Androhung der Parallelisierung (von Klasse 8y in Klasse 8z) ist. Es war ja auch ein Schulleitungsmitglied, vermutlich die Abteilungsleitung, anwesend. Die Anwesenden haben diese Konsequenz also als angemessen empfunden bzw so entschieden.

    Ich als "kleines, einzelnes Licht" mit nur einer Stimme hätte da, selbst wenn ich eingeladen worden wäre, nicht ändern können.

    Also, Du bist kein "kleines, einzelnes Licht", sondern die Betroffene und daher als Zeugin doch unbedingt in einem solchen Verfahren anzuhören. Unglaublich, dass das nicht passiert ist. Es wäre mMn auch angemessen gewesen, Dir diese Möglichkeit einzuräumen, egal ob krankgeschrieben oder nicht. Zumindest wäre mein Weg gewesen, Dich anzusprechen und zu fragen, ob es Dir möglich ist, Deine Empfindungen und Folgen dieser Tat schriftlich der Konferenz mitzugeben, damit die Anwesenden begreifen, was der Vorfall ausgelöst hat.

    Ich empfinde das wirklich als eine merkwürdige Art der Schulleitung, mit solchen Fällen umzugehen. Eine Lehrkraft ist längerfristig erkrankt und dann wird eine Parallelisierung "angedroht"? Das ist keine Konsequenz, sondern ein Scherz!

    Es tut mir wirklich leid, dass Du so behandelt wurdest. Das darf in meinen Augen so nicht passieren.

    Ich weiß auch nicht genau, welchen "Vorteil" ich dadurch hätte.

    Es ist auch durchaus möglich, dass du auch an einer anderen Schule nicht unbeschwert arbeiten kannst. Und dass du womöglich dauerhaft dienstunfähig wirst. Das ist schon sinnvoll, wenn es ein Dienstunfall ist.

    Auch kann es sein, dass Sitzungen nach einiger Zeit nicht mehr ohne weiteres übernommen werden und du dann womöglich auf Kosten sitzen bleibst.

    Ich würde das noch angehen.

    Alles Gute für dich. Ist eine schlimme Situation.

    Und wenn der Schüler einfach ohnmächtig wird o.ä. dann wartest du bis er entweder wieder ins Sekretariat laufen kann oder selber wieder seine Eltern anrufen kann`?!?


    Ich würde mal von unterlassener Hilfeleistung ausgehen, wenn du ein privates Handy in der Tasche hast und nicht den Notruf wählst.

    War klar, dass jemand wieder einen Fall konstruiert, wo schnelle Hilfe notwendig ist. Natürlich greife ich da zu meinem privaten Telefon, das soll aber nicht heißen, dass wie selbstverständlich in allen anderen nicht-Notfällen auf mein privates Zeug zugegriffen wird.

    Und bzgl. Personenbezogenen Daten. Ich bin mir weiterhin ziemlich sicher, dass das reine Eintippen von einer Telefonnummer in ein Handy Keim Verstoß gegen die DSGVO ist, solle du sie am Telefon nicht mit einem Namen verknüpfst.

    Mag sein, wenn nicht der ein oder andere doch mal ne Nummer speichert, weil man öfter mit bestimmten Eltern telefoniert. Konsequenz in solchen Dingen und eine gewisse Sorglosigkeit im Umgang mit bestimmten Daten ist ja unter Lehrern weiter verbreitet als man denkt.

    Als ich anfing im Schuldienst schrieb mit die Fachleiterin aus dem ZfsL eine Mail von ihrer gmx-Adresse. Fand ich 2010 schon befremdlich.

    Da sollte man als Lehrer einfach mal entspannter sein.

    Das ist nicht hilfreich, den KuK den schwarzen Peter zuzuschieben.

    EDIT: ich muss nochmal was dazu schreiben, weil mich das wirklich ärgert. Der Schulträher kommt seiner Verpflichtung nicht nach. Die BR hält sich fein raus. Und was bekommt man zu hören? Sei entspannter und Du bist aus Prinzip dagegen.

    Das ist nicht Dein Ernst?

    Ich habe ein Attest vom Arzt, damit ich im Büro einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekomme. Rate, wer sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschiebt und rate, wer nach 1,5 Jahren immer noch keinen hat?

    Es gibt viele Missstände und es fängt im Kleinen an. Das wäre ein Punkt, den man angehen kann.

    Und auch wenn das andere anders sehen ... es ist doch wirklich nichts dabei. Solange man ein Handy besitzt. (Extra eins kaufen wäre wohl doch übertrieben.) Dann hält man eben sein Privathandy, das man eh hat, für spontane Lösungen / Situationen in Bereitschaft. *schulterzuck*

    Nein. Einfach nein.

    Mein Mann hat selbstverständlich ein Diensthandy. Sogar meine Tochter im ersten Job nach dem Studium bekam am ersten Tag eins. Damit können Mails gelesen werden und dienstliche Anrufe getätigt werden. So muss das sein. Und nicht meine alten privaten Handys auf denen personenbezogene Daten aus der Schule benutzt werden.

    Nein.

    Mir geht es so auf den Keks, dass selbstverständlich auf unsere privaten Ressourcen zugegriffen wird und wir gleichzeitig einen Riesen Aufstand machen, wenn wir Daten der Schule auf privaten Geräten verarbeiten. Es ändert sich nie, wenn so viele KuK diese Missstände nicht mal anprangern durch einfache Weigerung.

    Da gebe ich euch recht, das ist natürlich genauso bescheuert.

    Aber ich hab auch Gegenbeispiele. Eine Auszubildende fährt nur ÖPNV. Sie wollten an einem Wochenende mit Freunden bis ans westliche Ende von Belgien. Damit sie noch pünktlich abends ankommen, wollte sie sie etwas eher gehen. Das war eine Reise mit 5 oder 6 verschiedenen Zügen. Und es hat alles geklappt ☺️

    Mit ein paar Kompromissen bei der Wohnortwahl wäre es das vielleicht nicht gewesen.

    Richtig, haben wir auch gemacht.

    Meine Schüler jedoch arbeiten und wohnen im tiefen Sauerland und müssen zum Rand des Sauerlands zur Berufsschule. Da nützt einem der Wohnort leider gar nichts.

    Ja, das ist für den einzelnen nur eine Übergangszeit, aber im Grunde trifft es jedes Jahr immer einige, so dass es schon wünschenswert wäre, der ÖPNV würde besser funktionieren, so dass die Kids nicht 4 Stunden pro Tag unterwegs sind.

    Wir haben sogar Probleme, wenn die Kids aus dem Nebenort kommen (ca 15 km). Die Busse fahren, sie fahren auch pünktlich, sind aber bereits so voll, dass sie einfach durchfahren und an letzten Haltestellen in dem Ort die Kinder stehen lassen. Beschwerde beim Verkehrsverbund hat nicht geholfen. Alternative: eine Stunde eher fahren (6:15 Uhr). Fahrrad: kaum praktikabel, da lebensgefährliche Strecke insbesondere im dunklen.

    Das kann’s doch nicht sein. Wundert es einen, dass die pünktlich mit dem 18. im Auto sitzen?

    Habe ich schon, ist wirklich schön. War nun schon dreimal mit Bahn und Bus im Urlaub dort.

    Wenn man im Urlaub genug Zeit hat, passt das ja auch super. Zum Job hin oder wieder weg ist da schon eine andere Hausnummer. Meine Schüler haben mit 16 Schulwege von 2 Stunden. Das ist kaum zuzumuten. Das erste was sie also machen ist der Führerschein und dann mit dem Auto kommen. Dauert dann nur noch 45 min.

    Dass jeder einzelne ein Auto braucht, sehe ich auch nicht, aber ohne wäre es in einigen Gegenden einfach nicht möglich im Alltag.

    Der ÖPNV ist nur dort nicht mehr vorhanden, wo er von der Bevölkerung nicht genutzt wird. Auf Dauer kann es sich weder der Landkreis, noch der Busunternehmer leisten, als "Luftkutscher" durch die Gegend zu fahren.

    Das finde ich ein bisschen anmaßend. Du bist gut angebunden, weil dort Verkehrsachsen verlaufen. Das kann nicht jeder Landstrich von sich behaupten. Dem Nutzer die Schuld am fehlenden ÖPNV zu geben, finde ich echt daneben.

    Mir wurde die Nutzung systematisch aberzogen, als ich in Teenie-Zeiten Stunden an der Bushaltestelle verbracht hab und abends ständig gelaufen bin. Sobald ich durfte, hab ich einen fahrbaren Untersatz gekauft. Heute komme ich selten auf die Idee, überhaupt den ÖPNV in Erwägung zu ziehen. Aktuell ist zB eine Haupttrasse ins Ruhgebiet mal wieder durch Schienenersatzverkehr unattraktiv geworden. Zudem kostet eine Fahrt in die nächste Grosstadt (Fahrt dauert 20 min) 35€. Fährt man mit mehreren rechnet sich das direkt einfach mal gar nicht.

    Ich lade dich herzlich ein, das Sauerland mal mit dem ÖPNV zu bereisen. Bring genug Zeit mit.

    Offensichtlich leben einige von euch auf Inseln der Glückseligen.

    So viele Forderungen stellen zu können - und dann auch noch ein freier Tag bei einer so hohen Stundenzahl - das ist bei uns undenkbar.

    Entsprechend befremdlich finde ich es, wenn es dann noch Beschwerden gibt.

    Oder du fragst dich mal, warum es an einigen Schulen klappt und bei dir nicht.

    Meine Skepsis rührt aus dem ausufernden Belohnungen im privaten Umfeld. Daher sehe ich das etwas kritisch, mit materiellem zu belohnen. Lob hab ich da nicht zugezählt. Da meine Kids alle eine duale Ausbildung machen, ist das einfach nicht angebracht, Fleisskärtchen zu verteilen. Sie werden gut bezahlt, dafür, dass sie da sitzen.

    Aber wie gesagt: ich hab schon verstanden, dass es sinnvoll sein kann.

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