Zahlenbuch

  • Ich (Schule für Lernhilfe) habe lange nach Kutzer gearbeitet, tue das nicht mehr, nur zur Überprüfung auf sonderpädagogischen Förderbedarf (Eingangsbereich) verwende ich ihn noch. Ich arbeite mit den Kieler Zahlenbildern, teils auch mit Cuisenairestäben. Sehr gut finde ich auf den ersten und zweiten Blick das neue Konzept der Mathe-Profis aus dem Oldenbourg bsv Verlag, Band 1 und 2 gibts zur Zeit als Prüfpakete zu ich glaube je 5 Euro. Für die Grundschule konzipiert, auch für die Förderschule geeignet, hervorragend für zieldifferente Arbeit, sehr handlungsbezogen.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Ich finde, dass er sehr von der mathematischen Theorie ausgeht, der Praxisbezug ist ein wenig "angehängt". Er ist nach meinem Eindruck mehr etwas für sehr systematische als für kreative Leute.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    • Offizieller Beitrag

    Ich hänge meine Frage hier an, weil es gut zum Thema passt.
    Nächste Woche wird im Rahmen der großen SchulamtsFoBi zum Bereich Dyskalkulie das 'kleine Zahlenbuch' vorgestellt. Einer der Herren Müller/Wittmann wird anwesend sein. Am gleichen Tag findet jedoch die - dienstverpflichtend höhere - KILF in meiner Schule statt. Kennt jemand das 'kleine Zahlenbuch' und kann mir eine Veranstaltung dazu empfehlen? Ich könnte meine Rektorin sicher überreden, mich dafür freizustellen, wenn es sich lohnt.


    Talida

  • Ich werde da auch hingehen, dann kann ich dir am Mittwoch berichten, wie die FB war, wenn du magst,
    lieben Gruß
    smali

  • Wann und wo ist die denn??


    Würde mich auch interessieren!


    LG Tiger

    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es schützt und der es hält.
    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es auffängt, wenn es fällt.
    (Klaus Hoffmann)

  • Hallo!
    Wir arbeiten nunmehr im dritten Jahr jahrgangsübergreifend in den Klasse 1 / 2 und auch 3 / 4. Vom Zahlenbuch haben wir uns verabschiedet, weil wir es für die sehr offenen Unterrichtsformen in der Klasse für nicht geeignet hielten. Wir benötigen ein Lehrwerk, das die Kinder auch zum Teil alleine erarbeiten können, gerade auch schwächere Kinder! Im Zahlenbuch ist doch sehr oft ein ausführliches Unterrichtsgspräch zur jeweiligen Seite nötig. Das geht im Klassenunterricht der 1 / 2 nur begrenzt. Wir haben uns statt dessen für den "Einstern" in der 1 und 2 entschieden. In 3 und 4 kommen wir mit "Mathematik begreifen" hervorragend zurecht.
    Flexible Übungsformen und interessante Sachmathematik ergänzen wir dann, damit diese nicht zu kurz kommen!


    LG
    Metti

  • hallo,


    ich habe meine examensarbeit über kutzer im vergleich zu müller-wittmann geschrieben. und das zahlenbuch kommt dabei nicht gut weg... der schwerpunkt war die erarbeitung des positionssystems. 16 von 25 getesteten kindern einer vollblut-zahlenbuch-klasse hatten das ziel der zweiten klasse nicht erreicht und 8 davon die struktur zweistelliger zahlen überhaupt nicht verstanden. klar, nur eine stichprobe, aber war schon krass, weil immer wieder die gleichen fehler auftauchten...
    ich bin förderschul-referendarin und unterrichte auch mathe. für die förderschule halte ich das "mathe 2000" konzept gänzlich ungeeignet. würde es allerhöchstens sehr fitten grundschülern an die hand geben!!


    lg,
    sprina


    ps: hier mal einige kritikpunkte (ausschnitte aus der arbeit):


    "Die Leitprinzipien des aktiv-entdeckenden und sozialen Lernens bieten keine ausreichende Grundlage um eine Didaktik zu schaffen, die kind- und lernstrukturgemäß ist. Es konnte für jedes Leitprinzip eine Vielzahl von Argumenten gefunden werden, die zeigen,


    - dass die Prinzipien teilweise aus älteren Didaktiken entnommen und dabei verfremdet wurden;
    - unreflektiert in ihrer Stoffauswahl sind (Grundideen);
    - in ihrem Einsatz von Demonstrations-, Arbeits- und Darstellungsmitteln nicht kind-, sach- und lernstrukturgemäß sind, die Materialen teilweise zum Abzählen oder Auswendiglernen verleiten;
    - das „produktive Üben“ mit einem falschen Ziel, nämlich der Gewinnung und nicht der Festigung struktureller Erkenntnisse und vollzogener Lernschritte, zulassen;
    - allen Schüler Differenzierungsmöglichkeiten lassen („natürliche Differenzierung“), jedoch in Form von Lern- und Erfolgskontrollen ein gleichmäßiges Ergebnis erwarten;
    - keine genaue Diagnose des Lernstands (Sach- und Strukturanalysen) vorsehen, die Lehrer sollen im Unterricht als „Kommunikator voll gefordert“ werden (MÜLLER/WITTMANN 2004a: S. 6);
    - schriftliche Tests mit ihren Ergebnissen zur Diagnose herangezogen werden, die keine hinreichenden Schlüsse auf den wirklichen Lernstand geben (vgl. KUTZER 2000: S.23);
    - den Rechenunterricht auf das Erwerben mechanischer Fähigkeiten („Automatisierung“, „Blitzrechenkurs“) beschränken."


    [...]


    "Die Erarbeitung des Positionssystems lässt einige didaktische Fehl-entscheidungen erkennen. Dazu gehören unter anderem:
    - Die ganzheitliche Einführung in den Zahlenraum von 0 bis 20;
    - die Überbetonung der „Kraft der Fünf“, die in ihrer Bedeutung nicht erklärt wird;
    - die fehlende Aufforderung zur sinnvollen Verbalisierung von mathematischen Handlungen;
    - die Verwendung von nicht struktur- und niveauorientierten Anschauungsmitteln;
    - kein Erkenntnisgewinn, was die Zahl Null angeht – weder im Bereich der einstelligen, als auch bei zweistelligen Zahlen;
    - getrenntes Einüben von Addition und Subtraktion, was zu mangelnder Flexibilität und Mechanisierung führt;
    - häufiges und ausschließliches Arbeiten auf der Zahlebene;
    - Verfestigung des Gleichungstyps a + b = c;
    - fehlende Loslösung von Arbeits- und Anschauungsmitteln (Generalisierungen);
    - gleichzeitige Einführung zweistelliger Zahlen und der dazugehörigen Zahloperationen Addition und Subtraktion."

    Wen Du nicht mit Wissen beeindrucken kannst, den verwirre mit Schwachsinn!!

    • Offizieller Beitrag

    smali
    Ich kann nun wirklich nicht hingehen, weil meine Schulleiterin heute beschlossen hat, um die KILF herum eine Dienstbesprechung anzusetzen. Es wäre also supernett von dir, wenn du mir das Wichtigste in Kurzform schreiben könntest. Ich melde mich gleich noch bei der FoBi-Koordinatorin, falls es die Unterlagen wieder per Email gibt. Sollte es ein Freiexemplar o.ä. geben, könntest du dann eins für mich mitnehmen und bis zur nächsten Veranstaltung aufheben???


    b-tiger
    Das ist eine Veranstaltungsreihe, an der ein Kollegiumsmitglied pro Schule in unserem Kreis verpflichtend teilnehmen muss, d.h. es gibt einen festen Teilnehmerkreis. Ich schick dir aber mal ne PN.


    metti und sprina
    Danke für die Rückmeldung. Ich war letzte Woche auf einer Veranstaltung von Klett, wo ein Mitautor des Zahlenbuchs eingestand, dass die Inhalte sich nicht auf jahrgangsübergreifende Klassen übertragen lassen (sofern man keinen Abteilungsunterricht macht). Deshalb wird es auch keine Neuauflage für 1/2 geben. Er war allerdings der Meinung, das Zahlenbuch sei gerade etwas für schwache Kinder ... Auf dem Mathe-2000-Symposium habe ich verschiedene Spiele kennengelernt, die sinnvoll für die freie Arbeit wären. Ähnliches hatte ich vom kleinen Zahlenbuch erhofft. Das Konzept halte ich immer noch für eins der Besten.


    LG Talida

  • Ja klar, das kann ich machen! Dann sehen wir uns ja vielleicht auf der nächsten Veranstaltung, da.
    Dir eine schöne KiLF, ich berichte dann hier..


    Lieben Gruß
    smali

  • Nun komme ich endlich dazu von der Fobi zu berichten.
    Herr Mü. hat einen etwa 90 minütigen Vortrag gehalten, dabei ist er zuerst auf die Wichtigkeit von Mathematik im allgemeinen eingegangen, und hat dann recht ausführlich erläutert, warum Mathe gerade im Kindergarten so wichtig ist, welche Inhalte schon im Kiga erarbeitet werden können etc.
    Dann hat er erläutert, dass sein kleines Zahlenbuch dazu natürlich eine sehr gute Lösung sei etc..


    Dieses besteht aus demnächst 5, zur Zeit erst 2 Materialpaketen mit verschiedenen Spielen, aber auch einem Bilderbuch oder so und verschiedenem Material, mit dem man dann Frühförderung betreiben kann.
    Falls man im 1. SJ sehr schwache Kinder hat, kann man die natürlich auch mit diesem Material fördern.
    Kurz und gut: Ich fand das alles einleuchtend, aber als GS Lehrerin fühlte ich mich nicht so richtig angesprochen, so war auch der Tenor der meisten um mich herum ....
    Klett hatte einen Stand da, wies aber auch darauf hin, dass ab Montag in Ddorf Klett-Rabattwochen sind...
    Noch Fragen?
    smali
    ;)

  • Ich hole den alten Threat noch einmal hervor.
    Habt ihr euch schon mal die neue Ausgabe des Zahlenbuches angeschaut? Gar nicht mehr die ganzheitliche Einfhührunrcg in den Zahlenraum bis 20 - statt dessen bis 6, dann 1:1 Zuordnung, Invarianz der Menge. Ich bin ja leider nur noch in der Praxis tätig und frage mich, warum die Umstellung - früher wurde ja etwas ganz anderes propagiert. Habt ihr dazu schon mal was gehört? Im Handbuch findet sich dazu leider nichts.



    Eingangsdiagnostik - GI -Test, der wurde bei uns durchgeführt, obwohl ein priviligiertes Einzugsgebiet, schnitten die Kinder recht schlecht ab. Frage mich nun, liegt es am Test, an der Durchführung (es wurde sehr streng gewertet, keine Punkte bei der Zahlreihe, wenn die Kinder eine Anfangshilfe zum Zählen brauchten). Wäre dankbar, wenn ihr über Erfahrungen berichten könntet.
    flip

  • Wir haben das Zahlenbuch ganz abgeschafft und arbeiten jetzt mit Einstern...


    Unsere Kinder kamen nicht gut damit klar und für die SEP wurde es jetzt abgeschafft.

Werbung