Wann bereitet ihr die Stunden vor?

  • Hallo ,
    ich wolle mal in die RUnde fragen, wann ihr eure Stunden denn vorbereitet. Ich bin im Referendariat, komme um 14.00 heim, habe ggf. noch Seminar und komme vor 20.15 nicht zum Vorbereiten. Ich habe es auch noch nicht geschafft direkt nach der Schule mich hinzusetzen und zu arbeiten. Mich regt dieses Arbeitetn fast jeden Tag bis tief in die Nacht sehr auf...
    Gruß
    Dalca

  • Willkommen im Ref. Das wird lange Zeit so bleiben. Ich bin jetzt 10 Jahre in der Schule, aber ich komme oft erst um 1 Uhr ins Bett.


    Zwar bereite ich kaum noch Stunden vor, dafür korrigiere ich ewig.

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • hallo,
    ich bin da sicher kein repräsentativer Typ, denn ich bereite meine Stunden abend am Fernsehen auf dem Sofa vor. Allerdings mache ich mir auch keine handschriftlichen Notizen mehr, das geht alles mündlich, und wenn ich mit irgendwelchen Arbeitsblättern arbeite, mache ich die Kopien morgens und schnippsel mir das am Abend zusammen.
    Korrigieren und stillsitzen kann ich nur bis ca. 20.00, daher die Unterrichtsvorbereitung auf dem Sofa, oft kommen mir auch während der Tagesschau oder ähnlichem irgendwelche Ideen für den Politik- und anderen Unterricht. Um mir etwas genauer durchzulesen, nutze ich die Werbeunterbrechungen :D



    und wenn s mit Klausuren, Abitur und anderen Korrekturen ganz knüppeldick kommt, scheue ich mich auch nicth, nur die erste Stunde vorzubereiten, die zweite während einer Stillarbeitsphase in der ersten Stunde (kurz herumgehen kann man immer noch, muss den Schülern ja nicht permanent auf die Finger sehen), usw.



    aber ich bin in dieser Hinsicht wohl kein Vorbild :rolleyes:


    mfg
    der unbekannte Lehrer

    "Get thee back into the tempest and the Night´s Plutonian shore!...
    Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
    Quoth the raven: "Nevermore." (E.A.Poe,The Raven)

  • Ich bereite mich gern direkt nach dem Unterricht in meiner Klasse vor. Da ist alles noch frisch, ich weiß genau, wie es am nächsten Tag weitergehen soll. Ich korrigiere auch gern in der Schule, da die Heftstapel doch sehr schwer sind. Ich habe dann auch den Kopierer für mich.
    Einzige Minuspunkte sind, dass ich um diese Zeit (14 Uhr) manchmal Hunger kriege, oder aber dass diePutzfrau kommt um meinen Klassenraum zu säubern; das stört dann auch. Ich komme gern heim und bin einigermaßen fertig :D .
    Gruß venti :)

  • venti: Das klingt ja schön und gut, aber wir haben leider nciht den Luxus eines eigenen Klassenzimmers


    Was die Vorbereitungen anbetrifft, so sitze ich auch oft bis mindestens 22/ oder 23 Uhr - und ärgere mich jedes Mal wieder, dass ich keine Zeit für was anderes habe...

  • Nachbereiten (also korrigieren, Klasse herrichten,...) tu ich nach der Schule - dann fahre ich heim, bin Mama bis ca. 20:00 Uhr (oder später *grml*) und dann bereite ich vor. Wird leider meistens mindestens Mitternacht, und regt mich auch auf *gg* - aber neben der Kinder wüsste ich nicht, wie ich es sonst einteilen sollte.


    achja, und die Putzfrauen nerven mich auch tierisch (bei mir stehen sie zu zweit drinnen und quatschen ununterbrochen miteinander) *gg*.

  • Unterschiedlich. Heute bin ich nach einer Konferenz um 17:00 zu Hause gewesen. Aber dann kann ich nciht gleich wieder weiter arbeiten...

  • Ein Kollege hat mir einmal erklärt, dass sich die Unterrichtsvorbereitungsmethoden grob in drei pädagogische Richtungen unterteilen ließe:


    1.) Die "Auto-Pädagogik"
    2.) Die "Schwellen-Pädagogik"
    3.) Die "Hammer-Pädagogik"


    Auto-Pädagogik: Man überlegt sich auf der Fahrt in die Schule, was man heute vorhat.


    Schwellen-Pädagogik: Man überlegt sich beim Anblick der Klasse, nachdem man die Schwelle zum Klassenzimmer überschritten hat, was man machen wollte.


    Hammer-Pädagogik: Man stellt sich vor die Klasse und fragt: "So, was ham'mer denn heute....?"


    Helau und alaaf!


    PS: Ich persönlich bevorzuge die vierte Methode:
    In den Ferien entwickle ich einen SEHR differenzierten Stoffverteilungsplan, in dem die Wochenthemen bereits recht genau - mit Materialangaben, in Frage kommenden Filmen und Medien, Buchseiten usw. ausformuliert sind. Dadurch ist der Stoffverteilungsplan keine lästige Pflicht, sondern eine wirkliche Hilfe für meinen Unterricht.


    Am Wochenende differenziere ich das zum Wochenplan aus und hab' dadurch während der Woche mehr Luft. Selbstverständlich funktioniert diese "Planwirtschaft" nicht reibungslos und die Pläne muss ich immer wieder auf ein neues zeitliches Raster anpassen - aber das ist mit dem PC und Excel kein wirkliches Problem.


    Oft genug merke ich während des Unterrichts, dass manches nicht so funktioniert, wie geplant - und ich werfe meine Planwirtschaft über den Haufen..... aber das ist nicht die Regel und als mittlerweile "Alter Hase" kann ich auch auf etliche Regalmeter Material zurückgreifen.... ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Methode 5:
    "Offener Unterricht"
    Klassenzimmert�r auflassen, Aufgaben reinschmei�en und ins Lehrerzimmer setzen.


    Meine Unterrichtsvor- und nachbereitung findet zu 75% in der Schule statt. Ich habe jede Menge Hohlstunden und als Berufsschullehrer einen richtigen Arbeitsplatz mit ausreichend Stauraum in Schr�nken :) Da wir zu viert in einem Lehrerzimmer sind und sich unsere Hohlstunden selten decken, gibt es auch kaum Ablenkung.


    Wenn ich dann 8-10 Zeitstunden mit Unterricht und Vorbereitung durchpowere, bin ich daheim zwar erstmal platt, aber habe daf�r dort selten Arbeit rumliegen.


    Im �brigen bekommt man es mit etwas �bung hin, bei sch�lerzentrierten Phasen "Multitasking" zu betreiben:
    Man hat die Klasse so im Blick, dass man bei Problemen schnell vor Ort ist und kann gleichzeitig noch das l�stige einfachere Korrekturgesch�ft erledigen...


    Ansonsten ist man als Gemeinschaftskunde- und Deutschlehrer st�ndig bei der Arbeit, sobald man etwas liest...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • @ Paulchen:
    Ja, klar, hatte ich vorgestern auch - da war Konferenz bis 18:30; aber das ist ja nicht alle Tage.


    Ich mein', man muss ja auch sehen, dass wir zwar am Abend arbeiten, aber doch dafür in der Regel am Nachmittag frei haben.

  • Hast vollkommen recht. Im Moment kommt halt noch dazu, dass schnell noch die Reste vor den Zeugnissen Wegkorrigiert werden müssen (teilweise bestehend aus Aufgaben, die man im letzten Jahr aufgegeben hat, ohne daran zu denken, dass man das alles auch noch ansehen und bewerten soll...typisch ich... :rolleyes: ) und dann auch noch der Taschenrechner für die Halbjahresnoten angeworfen werden muss... Aber in zwei Wochen ist alles dann auch wieder etwas ruhiger.

  • Es sei denn, du hast Abiturvorschläge anzufertigen oder durchzusehen...

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Klar gibt es blöde 'Stoßzeiten', (ich sollte auch endlich die Direkte Leistungsvorlage vorbereiten ), aber das ist in einem anderen Job auch so.
    Zu mir sagte mal jemand, dass wir zwar wohl unter der Woche auf mehr als 40 Stunden Arbeit kommen, man aber nicht vergessen darf, dass wir viele Ferienzeiten hindurch für's Nichtstun bezahlt werden - und so muss man es wohl auch sehen.


    Ich werde immer grün vor Neid, wenn mir Kollegen sagen, dass sie sich heute Nachmittag als erstes mal hinlegen müssen - auch will *heul*; aber jeder ist halt seine Glückes Schmied :D .

  • Ich schlaf auch gerne 45 minuten. Sonst würd ich nach 22:00 nix mehr hinbekommen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Im Sommer stelle ich die Pläne fürs ganze Jahr ins Regal, wo ich sie am Ende der Ferien wieder raushole. Stark strukturierte Fächer haben auch ihre Vorteile...

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Zitat

    Remus Lupin schrieb am 13.01.2005 20:43:
    Ich schlaf auch gerne 45 minuten. Sonst würd ich nach 22:00 nix mehr hinbekommen.


    Jaaaa, sag's mir nur.
    Aber 45 Minuten würden mir sicher nicht reichen *gg*.

  • Also ich bin die typische "Nachtarbeiterin".
    Vor 20 Uhr geht bei mir selten was.
    Aber nicht, weil ich nicht auch Nachmittags vorbereiten könnte,
    sondern, weil ich einfach Abends erst so richtig in Fahrt komme :D:D


    Problem dabei:
    Ich komm jeden Abend ("Morgen") viel zu spät ins Bett und bin am nächsten Morgen "tot". Meine guten Zubettgehvorsätze halten leider nicht lang.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich bin genau das Gegenteil-
    ich mach eine ordentliche Mittagspause (komm aber auch nicht vor 14 Uhr heim), fang dann um 15 Uhr an und arbeite bis 18 oder 19 Uhr durch (wie der normale Bürohengst eigentlich)- So richtig mit Tabellenaufzeichnungen (Zeit, Inhalt, Methode, Medien) und wenn was ansteht, dann halt bis 21 oder 21.30 korrigieren- aber danach schmeiß ich den Rotstift in die Ecke. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich zu Lehrerkonferenzzeiten oder so die "Autopädagogik" benutze, nachdem ich aber auch 40 Minuten Fahrzeit habe, sind die Stunden dann doch recht gründlich überlegt :D
    Und je nachdem was anfällt oder wie ich Zeit habe, arbeite ich auch in meinen Freistunden.

    Zitat

    Zu mir sagte mal jemand, dass wir zwar wohl unter der Woche auf mehr als 40 Stunden Arbeit kommen, man aber nicht vergessen darf, dass wir viele Ferienzeiten hindurch für's Nichtstun bezahlt werden - und so muss man es wohl auch sehen.


    Das stimmt so wohl nicht ganz- schließlich arbeite ich oft ganze Wochenenden durch und auch die Ferien sind mitunter sehr korrekturintensiv- und daher sehe ich die Ferienzeiten, in denen ich nicht arbeite, nur als gerechten Ausgleich an.
    Lg, Hermine

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