Verbeamtung an einer Privatschule?

  • Ich hab mal wieder eine Frage an all die schlauen Lehrer hier im Forum.


    Ich spiele mit dem Gedanken mich nach dem Referendariat an einer Privatschule zu bewerben. Kann ich an einer Privatschule denn überhaupt verbeamtet werden? Im Forum standen gegensätzliche Meinungen. Was stimmt denn nun und wo kann ich es nachlesen?


    Stimmt es, dass ich mich, wenn ich bereits verbeamtet bin, einige Jahre vom Staatsdienst freistellen lassen kann, um an einer Privatschule zu arbeiten?


    Danke für eure Antworten! :)

  • Wenn es eine reine Privatschule ist, bist du ja nicht im Staatsdienst und kannst damit auch nicht verbeamtet werden, würde ich behaupten. Ist aber meine eigene Logik und damit nicht gesichert.


    LG
    Britta

  • Ja, so würde ich eigentlich auch denken. Ich hab aber irgendwo gelesen, dass man verbeamtet werden kann. Weiß leider nicht mehr wo.


    Die Schule, für die ich mich näher interessiere, ist eine Schule in freier Trägerschaft.

  • Hallo,


    ich mache mein Ref an einer Privatschule (Ersatzschule) und hier ist es so, dass die kollegen nicht verbeamtet sind, aber einen Quasi-Beamtenstatus haben, sprich die gleichen Bedingungen haben wie Beamte. Wenn man vorher verbeamtet war, muss man sich aus dem Staatsdienst entlassen lassen.


    Gruß, Juliet

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

  • Quatsch. Wenn man zuvor verbeamtet war, kann man sich an eine Privatschule beurlauben lassen. Diese Beurlaubung wird nach einer bestimmten Frist verlängert oder widerrufen.


    Ein Verbeamtungsverfahren ist auch an Staatlich anerkannten Ersatzschulen durchaus möglich. Damit das angeleiert wird, muss man jedoch seinem Chef etwas auf die Zehen treten. Der ist natürlich eher an jederzeit kündbaren Angestellten interessiert - über die hat er mehr Macht.


    Angestellte Lehrer an kirchlichen Privatschulen haben nach Ablauf von 15 Jahren die Unkündbarkeit erreicht. Zudem erhalten Sie über die Zusatzversorgungskasse eine der Pension gleichgestellte (bzw. noch höhere) Altersversorgung.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Alias hat das vollständig richtig beschrieben.


    An kirchlichen Schulen gibt es dazu noch die Möglichekeit Kirchenbeamter zu werden. Das ist vom Bistum abhängig und überall verschieden. Man muss jeweils beim Schulträger nachfragen, wie die Chancen stehen.


    Grüße Enja

  • Nochmal zum Verständnis:
    Wenn ich als Lehrer an einer anerkannten Ersatzschule eingestellt werde und noch nicht verbeamtet bin, besteht trotzdem die Möglichkeit verbeamtet zu werden, wenn die Schulleitung dies unterstützt.


    Jetzt noch eine andere Frage:
    Soweit ich weiß obliegt Privatschulen die Personal-Hoheit oder? Könnte ich dann theoretisch auch mit einem Abschluss für die Primarstufe am Gymnasium arbeiten??? Das wäre ja der Clou... :D Aber ich denke mal, dass es nicht geht.

  • Die Arbeitsverträge an konfessionellen Schulen entsprechen denen der Angestellten des Landes. Es werden also auch die gleichen Anforderungen an die Qualifikation gestellt.


    Mit der Verbeamtung ist das so eine Sache. Dazu muss die Schule eine entsprechende Planstelle haben. Um die wird heiß gestritten. Ein rares Gut also. Deswegen gehört mit Sicherheit eine lange Wartezeit dazu.


    Grüße Enja

  • Hallo Aktenklammer,


    also ich war Schülerin an einer kath. Mädchenschule. Da gab es auch staatliche Lehrer, angestellte Lehrer der Schule, die im Übrigen nicht immer nur katholisch waren.


    Doris

  • @ aktenklammer:


    Gute Beziehung zu einer Schule würde ich es nicht unbedingt nennen. Ich denke im Moment ernsthaft darüber nach mich später an meiner eigenen Schule zu bewerben. Es handelt sich dabei um ein katholisches Mädchengymnasium. Ich fühle mich nach wie vor sehr zu der Schule hingezogen un könnte mir durchaus vorstellen dort später mal zu unterrichten. Ich selbst bin evangelisch und weiß, dass auch evangelsiche Lehrer an der Schule arbeiten.
    Die Frage ist eher, ob ich mit meinem Abschluss überhaupt dort arbeiten darf. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Schulleiterin gerne Altschülerinnen anstellt, da sie sich bei ihnen sicher sein kann, dass diese das Schulkonzept unterstützen und sich bereits an der Schule auskennen.


    Gibt es irgendeine Möglichkeit einen Abschluss für die Sekundarstufe nachzuholen, wenn ich bereits einen Abschluss für die Primarstufe habe? ?( Vielleicht durch eine Fortbildung oder ein Aufbaustudium?

  • @frutte
    Diese Frage hattest du ja schon an anderer Stelle gestellt. Ich glaube, es ist am sinnvollsten, an offizieller Stelle nachzufragen, letztlich bringt ja nur das wirkliche Sicherheit. Ruf doch mal bei der Bezirksregierung an, die zuständige BezReg müsstest du über das Internet schnell rausfinden.

  • Hallo Finchen,


    meines Wissens ist das in NRW so. Die Regelungen sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Also muss man nachfragen, um da wirklich Klarheit zu bekommen.


    Evangelische Lehrer an der katholischen Schule sind genauso ok wie im umgekehrten Fall. Nur atheistisch geht wohl nicht.


    Ansonsten die üblichen Regeln. Keine geschiedenen Wiederverheirateten. Homosexuelle Lebensgemeinschaft ist ok.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Evangelische Lehrer an der katholischen Schule sind genauso ok wie im umgekehrten Fall. Nur atheistisch geht wohl nicht.


    Das ist nicht korrekt. In einigen katholischen Bistümern werden von bischöflichen Trägern nur Protestanten angestellt, die auch evangelische Religionslehre unterrichten, ansonsten ausschlielich Katholiken. Ordensschulen sind da teilweise sehr viel toleranter.


    Zitat

    Ich war an einer privaten (evangelischen) Schule und unsere Lehrer waren definitiv verbeamtet. Das weiß ich sicher.


    Ja, i.K. (im Kirchendienst).

  • Hallo Dudelhuhn,


    das wird ja immer komplizierter. In Hessen sind an katholischen Schulen Lehrer beider Konfessionen zulässig.


    Es gibt Landesbeamte, Kirchenbeamte und Angestellte. Eine bunte Mischung.


    Grüße Enja

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