Englischunterricht: Gebt ihr den Kindern englische Namen?

  • Man liest es ja immer wieder, wie gern Kinder neue, englische Namen haben. Bisher hatte ich immer mindestens drei Englisch-Klassen, da wär mir das ein zu großes Kuddel-Muddel gewesen, deshalb hab ich nie ernsthaft drüber nachgedacht.


    Dieses Schuljahr unterrichte ich nur in meiner eigenen Klasse Englisch (bin damit auch sehr zufrieden, weil ich dieses Jahr fast nur in meiner eigenen Klasse eingesetzt bin :) ). Und: ich habe nur wenige neue Kinder in meiner Klasse, die anderen kenn ich schon vom letzten Schuljahr.


    Optimale Voraussetzungen, es mal zu probieren, den Kindern englische Namen zu geben - so günstig werden sie wahrscheinlich die nächsten Jahre nicht mehr sein.


    Habt ihr das schon mal ausprobiert? Begeistert es die Kinder wirklich so sehr, wenn sie einen englischen Namen bekommen? Habt ihr es geschafft, die Kinder in der Englischstunde dann wirklich nur mit dem englischen Namen anzureden?


    Einführen würde ich mich würd ich die Namen dann mit dem Vorschlag aus der Sally-Reihe, an der will ich mich dieses Schuljahr insgesamt orientieren. Nachdem unsere Schule extra schon die Handpuppe bestellt hat ...


    Tendiere ja fast dazu, es mal auszuprobieren. Denn: wenn nicht jetzt, wann dann?

  • Hallo Juna,


    ich habe den Kindern englische Namen gegeben. D.h. ich habe sie vor die Wahl gestellt, ob sie einen haben möchten. In meiner Englischklasse gibt es viele Kinder, deren Namen sich auch auf Englisch aussprechen lassen, wie z.B. Michelle, etc. Das fanden die Kinder eigentlich besser, als einen fremden englischen Namen anzunehmen. Andere Kinder fanden einen neuen Namen toll und vereinzelte Kinder wollten ihren Namen einfach behalten. Das habe ich dann auch akzeptiert.


    LG Cora

  • Aus meiner eigenen Schulzeit - das war ja aber dann auf der weiterführenden Schule - weiß ich noch,wie bescheuert ich den neuen Namen fand, den wir bekamen. Er hatte nichts mit meinem zu tun und ich war nicht x, sondern y.
    Ich mache es so, dass ich die Namen italienisch ausspreche, wenn es geht bzw. die italienische Variante nehme. Aber wenn jemand nun mal z.B. Carsten heißt, dann bleibt er es auch und wird kein Francesco :)


    Viele Grüße
    AK

  • da fällt mir ein, was vielleicht noch wichtig gewesen wäre zu sagen:


    Ich unterrichte Ersties bis Dritties.


    Danke für den Hinweis, dass sich die Kinder vielleicht blöd vorkommen, wenn sie auf einmal einen neuen Namen haben. "Meine" Zweities kenn ich ja jetzt schon länger, da gibts auf jeden Fall eine, die dann daheim erzählen würde "so etwas blödes ..."


    Vielleicht lass ich die Kinder selbst aussuchen, auch wenn dann der tolle Sally-Unterrichtsvorschlag nicht mehr so gut passt ;)

  • Zitat

    Aus meiner eigenen Schulzeit - das war ja aber dann auf der weiterführenden Schule - weiß ich noch,wie bescheuert ich den neuen Namen fand, den wir bekamen. Er hatte nichts mit meinem zu tun und ich war nicht x, sondern y.


    Stimme AK voll zu.


    Mal abgesehen davon, bei 180 Schülern reicht es mir, wenn ich die echten Namen kenne. Wenn ich ein Kind mit einem falschen Namen anredete, aber den echten Namen im Notenheft stehen hätte, wäre das für mich die totale Überforderung.


    Gruß,
    Dudel

  • Hallo an alle,
    obwohl in unserem Lehrwerk "Ginger" auch englische Namen vorgeschlagen werden, mache ich das aus Prinzip nicht. Die Kinder haben einen Namen von ihren Eltern, und so heißen sie und Punkt Ende. Natürlich kann man einen Namen englisch aussprechen, aber mehr mache ich nicht. Mir ist einfach sehr unwohl bei dem Gedanken, die Kinder umzubenennen. Ich kann es nicht genauer beschreiben ...
    Viele Grüße
    venti :)

  • ich halte von den englischen Zweitnamen auch absolut nichts, da wir bilingual unterrichten, sprechen wir die Namen soweit es sie im Englischen gibt auch englisch aus, aber wie oben schon erwähnt, alles kann man nicht übersetzen.
    Ich hatte im Gymnasium Unterstufe einen englischen Namen und weil die Lehrerin nicht genügend Mädelsnamen zur Auswahl hatte, hieß ich lange *Roy*...*ko***

  • Wäre ich NUR Englischlehrer in der Klasse, würde ich es vielleicht machen.


    Als Klassenlehrer finde ich es irgendwie seltsam, gekünstelt, außerdem müsste ich ständig umdenken, grade wenn man Englisch zwischendurch einstreut - nö, ich bleib bei den richtigen Namen.

  • Habe dieses Jahr eine fünfte in Englisch. Die Kinder haben sich englische Namen gewünscht und ich hab es so gehandhabt, dass jeder selbst entscheiden konnte, ob er einen neuen englischen Namen haben möchte oder ob ich seinen Namen - soweit möglich - einfach auf Englisch ausspreche.


    Insgesamt bin ich auch nicht wirklich begeistert von diesem "Ritual", wollte aber den Eifer der Kiddies nicht bremsen. Von selbst hätte ich das mit den Namen sicherlich nicht vorgeschlagen...

  • Ich habe eine Namensauswahl mitgebracht und sie daraus auswählen lassen - wobei ich auch die deutschen Namen derjenigen Kinder dabei hatte, die englisch anders ausgesprochen werden. Nur mein schwächster Schüler wollte seinen eigenen Namen (Daniel) in englischer Version haben; die anderen fanden es toll, James (Bond) , Jim (Knopf) unsw. zu heißen. Das Anfangsritual What´s your name?" "My name is ..." Bzw. "What´s your English name?" "My Englisch name is ..." wurde dadurch erst interessant.


    Ohne Zustimmung der Kinder würde ich es nicht machen, aber mit Zustimmung ist es eine gute Gelegenheit, englische Aussprache an bewusst ausgewählten Namen zu üben. [Erfahrung aus der 5. Kl Förderschule]


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Also wir haben nicht völlig andere Namen benutzt , sondern Namen die mit dem selbsen Anfangsbuchstaben beginnen wie mit dem Vornamen und die diesem Namen etwas ähneln.


    So hießt ein André dann eben Andrew ein Johann dann eben John, eine Marina dann eben Mary, Ayse heißt Alice ...e.t.c


    Das finde ich viel besser wenn die englischen Namen den wirklichen Namen zumindest etwas ähnlich sind. Manchmal geht es nicht ganz auf, dann bekommt der Name eben einfach nur eine englische Aussprache oder wenn der Name sowieso schon englsich ist z.B Justin, dann bleibt es einfach so.
    Blöd ist es, wenn es völlig andere Namen sind.


    Allgemein sind englische Vornamen aber interessant. So kann man auch gleich die Schreibweise und aussprache lernen.
    Wir hatten immer Namensschilder mit unseren englischen Namen die wir aufstellen mussten, das erleichtert das dann auch für den Lehrer falls er es mal vergessen sollte :P


    Generell wird es sowieso nur im ersten Lernjahr gemacht.
    Danach kann man eigentlich auf die normalen Vornamen übergehen.

  • Meine Kinder 1. bis 3. finden es toll, wenn ihre Namen englisch ausgesprochen werden oder die englische Entsprechung ihnen vorgestellt wird. Das war es dann aber auch. Generell finde ich zu viel Spielerei im Unterricht nicht unbedingt zweckdienlich.
    Nach der Monte Ausbildung habe ich mich immer gefragt, ob das schmückende Beiwerk, das man im Referendariat beigebracht bekommt wirklich so zweckdienlich ist. Je mehr du ein Thema verpackst, desto schwerer kommen auch die Kinder an den Kern der Sache heran!

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