Schüler kennen Lektüre schon

  • Hallo zusammen!


    Für mich hat sich heute ein Problem ergeben: In einer fünften Klasse möchte ich nächste Woche mit einem Lesetagebuch zu "Hinter verzauberten Fenstern" von Cornelia Funke anfangen. Heute haben mir dann zwei Schüler erzählt, dass sie das Buch schon in Klasse 4 gelesen haben. Mein erster Gedanke war, dass ich ihnen evl. einfach andere Aufgaben geben kann (z.B. eine Rezension schreiben u.s.w.) aber das Leetagebuch soll als Klassenarbeit benotet werden und da kann ich ihnen nict einfach andere Aufgaben geben als den anderen SuS.
    Hattet ihr auch schonmal so einen Fall? Wenn ja, was habt ihr dann mit den SuS gemacht, die die Lektüre schon kannten?

  • Zitat

    Original von Referendarin
    Haben die Schüler das Buch schon gekauft?
    Sonst könntest du eventuell eine andere Lektüre für alle nehmen.


    Warum haben sie denn nichts dazu gesagt, als du angekündigt hast, dass ihr das Buch demnächst lesen werdet?


    Ja, die Schüler haben das Buch schon gekauft und ich habe das Lesetagebuch schon fast fertig und würde mich ehrlich gesagt ärgern, wenn ich die viele Arbeit "umsonst" gemacht hätte.
    Die beiden Schüler haben das Buch erst wiedererkannt, als sie das Umschlagsbild gesehen haben...
    Nun ist´s sowieso zu spät noch mal zu tauschen, weil die Bücher schon gekauft wurden.

  • Wenn es nur 2 Schüler sind sehe ich da nicht so ein großes Problem. Bei mir kennen ab und an auch schon Schüler die Bücher die wir lesen - und sie lesen es trotzdem noch gerne.

  • Welches Problem hast du damit?


    Dass sie sich langweilen könnten?
    DAS glaub' ich nicht. In der Regel lesen Kinder ein Buch auch gerne ein zweites Mal (zumal sie es eh erst beim Sehen wiedererkannten)


    Dass sie beim Ausarbeiten einen Vorteil den anderen gegenüber haben?
    DAS ist die Ungerechtigkeit, mit der alle Kinder ihr ganzes Schülerleben lang zurechtkommen müssen, in allen Bereichen, es fällt nur nicht überall gleich stark auf - jedes Kind bringt von daheim unterschiedliche Bedingungen mit, die ihm dann Vor- oder Nachteile verschaffen. Da würde ich mir auch keine Gedanken drüber machen (also über die ungleichen Bedingungen vielleicht schon *gg*, aber nicht wegen des Buches ;) ).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Die beiden Schüler haben das Buch erst wiedererkannt, als sie das Umschlagsbild gesehen haben...


    Genau deshalb habe ich ja gefragt. Wenn sie sich nur noch ganz dunkel an das Buch erinnern, dann werden sie auch nicht mehr jedes Detail wissen und dann können sie, genauso wie die anderen, doch ein Lesetagebuch anfertigen.

  • Im Sinne von Leseförderung solltest du dich eigentlich freuen, wenn da schon Kinder aus der Grundschule kennen...man kann den beiden ja nun schlecht vermitteln, dass es falsch ist, wenn sie bereits etwas gelernt haben...

    • Offizieller Beitrag

    Das gab es bei mir auch schon mal und ehrlich gesagt, finde ich es auch nicht schlimm.
    Durch die Arbeit am Text können sie vielleicht noch andere Aspekte des Buchs entdecken und ihre eigenen Beobachtungen beisteuern.
    Ich schreibe Kindern auch nie vor, dass sie nur bis Seite xy lesen dürfen, weil ich das überhaupt nicht zweckmäßig finde. Dann können sich die Schüler eben austauschen, das macht das Ganze eher noch lebendiger.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!


    Ihr habt mich überzeugt. Ich werde das Lesetagebuch wie geplant durchführen und warte mal ab, wie sich die Beiden verhalten.

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