Abschreibtexte zum Nachdenken über Fehlverhalten

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach sinnvollen Texten, die Schüler abschreiben sollen, wenn sie sich grob daneben benommen haben (Beleidigung, antisemitische Äußerungen, permanente Unterrichtsstörung usw.) Dabei soll auf den Sinn von Regeln (z.B. warum schadet es dem Schüler selbst und anderen, wenn er nicht aufpasst?) erklärt werden. Es geht um Hauptschüler im Alter von 11-14 Jahren. Ich habe schon gesucht bin aber auch auf Seiten wie z.B. 4teachers nicht fündig geworden. Ich suche keinen reinen Reflexionsbogen des Verhaltens.


    Über jede Hilfe freut sich mit Gruß
    Anna

  • Ich halte wenig von Abschreibüngen als erzieherische Maßnahme - das ist, wenn ich ehrlich sein soll, eine ziemlich geistlose Aufgabe.


    Viel sinnvoller wäre es, die betroffenen Schüler einen Aufsatz über ihr Fehlverhalten schreiben zu lassen. Damit könnten sie gleichzeitig die Textsorte der Erörterung üben, was nicht schlecht für den Deutschunterricht ist. Wenn der abgegebene Aufsatz in Form oder Ausführlichkeit nicht den Erwartungen entspricht, müssen sie ihn eben so lange noch einmal machen, bis es richtig ist.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • HAllo,
    ich arbeite and er HS und da führen sich einige halt recht auf. Es hat sich als effektiv erwiesen, sie in ein anderes Klassenzimmer zu schicken und sie dort etwas arbeiten zu lassen (als letzte Maßnahme von vielen). Je mehr die Aufgabe gebunden ist, desto mehr machen sie auch. Einen Aufsatz bekommen diese Schüler ohne Hilfe nicht hin und es gibt nur noch mehr Theater...
    Gruß
    Anna

  • Zitat

    Original von annasun
    HAllo,
    ich arbeite and er HS und da führen sich einige halt recht auf. Es hat sich als effektiv erwiesen, sie in ein anderes Klassenzimmer zu schicken und sie dort etwas arbeiten zu lassen (als letzte Maßnahme von vielen). Je mehr die Aufgabe gebunden ist, desto mehr machen sie auch. Einen Aufsatz bekommen diese Schüler ohne Hilfe nicht hin und es gibt nur noch mehr Theater...
    Gruß
    Anna


    Stimmt, dieselbe Erfahrung habe ich in meiner letzten Schule auch gemacht.
    Wobei ich meine schulbekannten Störer sicher nicht hätte unbeaufsichtigt irgendwo alleine hinsetzen dürfen.
    Dafür hatten wir eine Art Trainingsraum, der meist mit einer Lehrkraft besetzt war.
    Und gerade die Schüler, die dort öfters mal landen sollten, wären niemals in der Lage gewesen selbständig einen eigenen Aufsatz zu verfassen.
    Das simple Anschreiben eines Textes hätte hier, ab einem gewissen Textumfang, sogar schon eine Herausforderung dargestellt - und das in einer 9. Klasse.

  • Hi,


    nun muss man sich ueberlegen ob "antisemitische Aeusserungen" (oder rassistische Aeusserungen generell) eine Abschreibaufgabe als Konsequenz haben sollten. Bei uns droht bei sowas Schulausschluss und ein Gespraech mit den Eltern (kommt natuerlich auf den Fall an).


    Abschreibaufgaben sind dabei wohl nicht so sinnvoll, weil du von den Schuelern erwartest abzuschreiben und gleichzeitig (oder wenigstens danach) den Text auch noch sinnerfassend zu lesen und darueber nachzudenken. Nun hab ich ne 5. Klasse...aber meinen wuerde ich das nicht zutrauen. Die schreiben dann eben Wort fuer Wort ab...ohne gross drueber nachzudenken.


    Meine bekommen bei groben Fehlverhalten (nach drei Warnungen, und bereits 15 Minuten verlorener Pausenzeit gibt's Nachsitzen waehrend der Mittagspause) einen Reflektionszettel in die Hand gedrueckt. Darauf stehen dann Fragen wie:
    1) Warum hast du Nachsitzen bekommen?/Gegen welche Klassen- oder Schulregel hast du verstossen?
    2) Weshalb hast du dich so benommen?
    3) Wie koenntest du dich in einer solchen Situation das naechste Mal besser verhalten?
    4) Was kannst du jetzt machen um das Problem zu bereinigen?


    Das kann man danach oder waehrenddessen auch mit dem Kind durchgehen.


    Bisher hatte ich aber noch niemanden im Nachsitzen...wir haben erst seit eineinhalb Wochen Schule und wenn man dann auch noch an ner neuen Schule mit "grossen" Kindern anfaengt dauert's ein bissl bis man sich total daneben benimmt. Einige machen aber bereits grosse Schritte in die Richtung. :D


    Dejana

  • Vergessen hab`:
    Einen Reflexionsbogen mit Fragen in der Art wie Dejana sie beschrieb, gab es in besagtem Trainingsraum meiner ehemaligen Shule auch.
    Es fand danach auch ein Einzelgespräch über das Vorkommnis mit der Lehrperson vor Ort statt.
    Die schriftlichen Antworten der Schüler waren aber meist mehr als kurz und das Vorgefallene natürlich ziemlich einseitig beschrieben, "uneinsichtig" dargestellt ;)
    Für Extremfälle gab es eventuell noch einzeln geführte Gespräche zwischen bestroffenem Schüler, Lehrer und der Schulsozialarbeit. Gerade bei solchen Härtefällen war eine Zusammenarbeit mit den Eltern des betroffenen Schülers leider oft nicht möglich, da diese dann an einem Gespräch entweder erst gar nicht interessiert waren oder zum Teil auch der deutschen Sprache nicht mächtig.

  • Es kommt dann halt drauf an, was man eigentlich erreichen will. Sollen die Schueler moeglichst viel schreiben oder sollen sie ueber das Vorkommniss nachdenken koennen? Manche Schueler brauchen einfach mal Ruhe um ueberhaupt nachzudenken. Danach kann man sich immernoch unterhalten und auch seine eigene Position darstellen.


    Allerdings hab ich eine "noch" relativ pflegeleichte Klasse. Eins unserer ersten Dinge war ueber die Schulregeln zu reden. Eine davon hat damit zu tun Verantwortung fuer das eigene Verhalten zu uebernehmen. Darueber haben wir dann auch als Klasse gesprochen. Sie wissen, dass es nichts bringt mir mit "Aber, der hat auch..." oder "Ich war das aber nicht alleine..." zu kommen. Wenn waehrend der Stunde was vorkommt und ich Warnungen verteile, oder jemanden neben meinem Schreibtisch warten lasse (ja, ich bin fies...da kann man sich aber besser unterhalten) gibt's keine Ausreden. Wir koennen uns gerne in Pausen oder dergleichen unterhalten ob ich nun unfair war oder nicht, waehrend der Stunde diskutier ich nicht und Widerspruch ist dann auch unangebracht.


    Kommt halt immer drauf an, wie man das auch vorher schon in der Klasse regelt. Nachsitzen (ob nun jahrgangsintern oder schulintern) ist bei mir eine der letzten Loesungen. Fuer's schulinterne Nachsitzen muss wirklich was schlimmes vorgefallen sein...und dort haben sie dann die oh so schoene Aufgabe 100/200/300 mal sonstwas zu schreiben. Na geil... :rolleyes:

  • zum Thema unbeaufsichtigt: Das habe ich nie geschrieben! Natürlich werden sie in eine andere Klasse mit Lehrer geschickt!
    Zum Thema Eltern: Schön, wenn Eure Eltern deutsch können den Kindern nicht vermitteln, dass Juden Schweine sind und kein arabisches Fernsehen schauen.
    Zum Thema Reflexion: Das machen Schüler im Trainingsraum sicher, aber bei uns gibt es sowas nicht. Ich kenne es von anderen Schulen und das ist wirklich sehr sinnvoll
    Zum Thema Gespräche: In einem Fach, das ich nur 2 Std/Woche unterrichte , müsste ich ganz am Anfang anfangen, wenn ich alles theamtisieren würde. In meiner eigenen Klasse "ziehe" ich mir schon aml jemanden alleine vor die Tür und spreche mit ihm. Da sind aber alle anderen sinnvoll beschäftigt und ich kenne die Kinder einfach besser.


    Versteht mich nicht falsch: ich bin ja eigentlich auch Eurer Meinung, nur das ist in der Regel einfach nicht durchführbar mit den Bedingungen, die mir vorliegen.


    Gruß
    Anna

  • Zitat

    Original von annasun
    Zum Thema Eltern: Schön, wenn Eure Eltern deutsch können den Kindern nicht vermitteln, dass Juden Schweine sind und kein arabisches Fernsehen schauen.


    Und obwohl ihr eine solche Schuelerschaft habt, gibt's bei euch dennoch keine Sozialarbeiter, Uebersetzer oder dergeleichen? Zur Not schafft man sich fuer's Elterngespraech jemanden ran, der uebersetzen kann. Bloss, weil es diese Sprachbarriere gibt, kann man doch die Verantwortung der Eltern nicht einfach aussen vor lassen.
    Regeln sind Regeln. An die wird sich gehalten, ob's nun der persoenlichen Gesinnung passt oder nicht.


    Zitat

    Original von annasunZum Thema Reflexion: Das machen Schüler im Trainingsraum sicher, aber bei uns gibt es sowas nicht. Ich kenne es von anderen Schulen und das ist wirklich sehr sinnvoll.


    Das kommt drauf an, wer in diesen Raeumen beaufsichtigt. Du koenntest es aber vielleicht mal bei deiner Schule vorschlagen? Wenn das dann fuer eure Schule als nuetzlich gesehen wird, kann man darueber nachdenken, wie man den bestueckt und nutzt. Nur weil man einen "Trainingsraum" hat loesen sich auch nicht gleich alle Probleme auf einmal. Die benoetigen Arbeit und faehiges Personal. (Warum heisst das denn auf Deutsch so? Bei uns nennt sich das "internal exclusion" und ist je nach Schule entweder gefuerchtet oder der reinste Witz.)


    Zitat

    Original von annasunZum Thema Gespräche: In einem Fach, das ich nur 2 Std/Woche unterrichte , müsste ich ganz am Anfang anfangen, wenn ich alles theamtisieren würde. In meiner eigenen Klasse "ziehe" ich mir schon aml jemanden alleine vor die Tür und spreche mit ihm. Da sind aber alle anderen sinnvoll beschäftigt und ich kenne die Kinder einfach besser.


    Du sollst ja nicht alles thematisieren. Du wirst aber doch sicher am Anfang des Jahres in deinen Klassen die Regeln besprochen und klargestellt haben? Das dauert vielleicht ne Stunde...aber immernoch besser als sich dann das ganze Jahr ueber irgendwelchen Machtspielchen hinzugeben.
    Und in deinen anderen Stunden ist niemand sinnvoll beschaeftigt? Ich schicke nur ungern raus, aber meine sind auch kleiner...und meine Tuer ist eh meist sperrangelweit offen. Deswegen stehen meine neben meinem Schreibtisch. Man kann auch jemanden zurecht stutzen, wenn man ruhig und ohne zu bruellen mit ihnen redet.


    Zitat

    Original von annasunVersteht mich nicht falsch: ich bin ja eigentlich auch Eurer Meinung, nur das ist in der Regel einfach nicht durchführbar mit den Bedingungen, die mir vorliegen.


    Gibt's bei euch an der Schule wirklich niemanden, mit dem man reden kann, wenn man was aendern moechte? Bei uns wird derzeit jahrgangsintern ein neue Sanktionsstruktur ausgearbeitet. Die Belohnungen sind schulweit bereits da.


    Kopf hoch, durchatmen und auf in den Kampf. :D Wird schon, nur nicht aufgeben.


    Dejana

  • Zitat

    Original von Dejana
    Und obwohl ihr eine solche Schuelerschaft habt, gibt's bei euch dennoch keine Sozialarbeiter, Uebersetzer oder dergeleichen?


    Ich dachte immer, du kennst das deutsche Schulsystem aus eigener Anschauung? Wo, meinst du denn, wären solche Stellen planmäßig vorgesehen an einer Regelschule?


    Zitat

    Nur weil man einen "Trainingsraum" hat loesen sich auch nicht gleich alle Probleme auf einmal. Die benoetigen Arbeit und faehiges Personal. (Warum heisst das denn auf Deutsch so? Bei uns nennt sich das "internal exclusion" und ist je nach Schule entweder gefuerchtet oder der reinste Witz.)


    Anderes Schulsystem, andere Ideologie.


    Deine Tipps in Ehren, aber diesen Hintergrund muss man dabei im Hinterkopf behalten. Wir können natürlich hier auch eine Diskussion führen, was am Schulsystem zu ändern wäre - und das ist allerhand -, aber das ist, glaube ich, nicht das Anliegen von annasun.

  • Zitat

    Original von philosophus


    Ich dachte immer, du kennst das deutsche Schulsystem aus eigener Anschauung? Wo, meinst du denn, wären solche Stellen planmäßig vorgesehen an einer Regelschule?


    Anna sagte aber sie waere an einer Hauptschule. Wenn es dort so viele Probleme gibt, warum arbeitet dann dort nicht jemand, der sich auch damit auskennt? Ob nun ein Lehrer, oder eben von anderer Stelle. (Ich bin ja nun auch schon einige Jahre aus der Schule raus...und war nie an ner Hauptschule. Ich war allerdings an ner sehr laendlichen Gesamtschule...selbst wir hatten nen Tuerkischlehrer.)
    Und selbst hier gibt es Lehrer, die andere Sprachen sprechen. Wenn nicht, kann man hilfsweise auch an einer unserer Innenstadtschulen nachfragen ob die jemanden haben, der helfen koennte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in rund um diese Schule niemanden gibt, der mit der Sprachbarriere helfen kann.


    Zitat

    Original von philosophus
    Deine Tipps in Ehren, aber diesen Hintergrund muss man dabei im Hinterkopf behalten. Wir können natürlich hier auch eine Diskussion führen, was am Schulsystem zu ändern wäre - und das ist allerhand -, aber das ist, glaube ich, nicht das Anliegen von annasun.


    Anna sagte, dass ein Trainingsraum in ihrer Schule moeglicherweise hilfreich aber nicht vorhanden waere. An anderen Schulen sind die doch auch nicht einfach von Zauberhand erschienen. Da muss doch auch jemand erstmal mit der Idee gekommen sein, dass das vielleicht sinnvoll waere. Natuerlich kann man sich dann darueber auslassen, wie viel denn zu aendern waere...und sich dann mit dem Wissen, dass es eh zuviel ist, zuruecklehnen und die Augen schliessen. Das bringt einen aber auch kein bissl weiter.


    Die Frage nach dem Begriff "Trainingsraum" war genau das: eine Frage bezueglich des Begriffes. Warum heisst das so? Wird dort speziell was trainiert und gibt's dazu auch ein Programm?


    Dejana

  • Zitat

    Original von Dejana
    Anna sagte aber sie waere an einer Hauptschule. Wenn es dort so viele Probleme gibt, warum arbeitet dann dort nicht jemand, der sich auch damit auskennt? Ob nun ein Lehrer, oder eben von anderer Stelle. (Ich bin ja nun auch schon einige Jahre aus der Schule raus...und war nie an ner Hauptschule. Ich war allerdings an ner sehr laendlichen Gesamtschule...selbst wir hatten nen Tuerkischlehrer.)


    Gesamtschulen haben z. Tl. - schon wegen des spezifischen pädagogischen Anspruchs - andere Möglichkeiten und sind hierzulande (NRW) auch entsprechend politisch gefördert worden. Die Feld-, Wald- und Wiesen-Hauptschule hat nicht vergleichbare Möglichkeiten.



    Zitat

    Und selbst hier gibt es Lehrer, die andere Sprachen sprechen. Wenn nicht, kann man hilfsweise auch an einer unserer Innenstadtschulen nachfragen ob die jemanden haben, der helfen koennte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in rund um diese Schule niemanden gibt, der mit der Sprachbarriere helfen kann.


    Das hast du sicher Recht. Das ist im Einzelfall (!) sicher mal leistbar, aber so wie ich Anna verstehe, geht es um den Regelfall. Und das ist sicher im Alltag nur schwer durchzuhalten. (Du argumentierst von einer ganz anderen infrastrukturellen Grundlage aus.)


    Und "Trainingsraum" klingt eben nach Förderung, deshalb heißt das so. "Internal exclusion" wäre im deutschen Pädagogik-Raum als positiv besetzter Begriff völlig undenkbar.

  • Viele Schulen haben hier keinen Sozialarbeiter, weil der eine Lehrerstelle kosten würde. Und da die meisten Schulen sowieso zu wenig Lehrer haben, kann man nicht auf eine weitere Stelle verzichten.


    Übersetzer? Schöne Illusion.


    Trainingsraum: DAs gleiche Problem, wo soll man die Lehrerstunden hernehmen, um den zu besetzen?

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Ich finde so einen Reflexionsbogen eigentlich ziemlich gut.
    In Bayern ist (zumindest weiß ich es sicher für das Gymnasium, aber warum sollte das nur für diese Schulart gelten) das reine Abschreiben als Strafmaßnahme übrigens abgeschafft worden. Manche Eltern gehen dagegen vor.
    Das wird zwar in der HS nicht unbedingt passieren, aber rechtlich absichern würde ich mich schon.
    "Stupide" Arbeit können ja auch Konzentrationsübungen sein (z.B. Buchstaben zählen, Dinge verbinden...), die es in einigen Verlagen gibt.
    An meiner alten Schule hielt man auch viel von Sozialstrafen, aber die gibt es bei euch sicher auch (unser Hausmeister war gefürchtet).

  • Zitat

    Original von philosophus
    Gesamtschulen haben z. Tl. - schon wegen des spezifischen pädagogischen Anspruchs - andere Möglichkeiten und sind hierzulande (NRW) auch entsprechend politisch gefördert worden. Die Feld-, Wald- und Wiesen-Hauptschule hat nicht vergleichbare Möglichkeiten.


    Danke fuer die Erklaerung. :) Obwohl normale Gesamtschulen in Hessen wohl etwas anders operieren (oder operierten). Wir hatten damals keinen besonderen "paedagogischen Anspruch".


    Zitat

    Original von philosophusDas hast du sicher Recht. Das ist im Einzelfall (!) sicher mal leistbar, aber so wie ich Anna verstehe, geht es um den Regelfall. Und das ist sicher im Alltag nur schwer durchzuhalten. (Du argumentierst von einer ganz anderen infrastrukturellen Grundlage aus.)


    Ich kann mir wohl irgendwie nicht vorstellen, dass eine Hauptschule mit so hohem Auslaenderanteil irgendwo auf der Wiese in der Pampa steht, sondern war jetzt schon davon ausgegangen, dass sich Anna's Schule in ner Stadt befindet, wo dieses Problem bekannt ist. Sollten nicht gerade solche Schulen dann diese Foerderung bekommen? Und dort wird sich doch wohl jemand finden lassen (oder arbeiten dt. Schulen nicht zusammen?).


    nofretete: Wir haben auch keine Schulsozialarbeiter an meiner jetzigen Schule (unser Leistungsprofil ist viel zu hoch), aber ich wuesste schon an wen ich mich wenden muesste, wenn ich Hilfe in diese Richtung brauche.


    Zitat

    Original von philosophusUnd "Trainingsraum" klingt eben nach Förderung, deshalb heißt das so. "Internal exclusion" wäre im deutschen Pädagogik-Raum als positiv besetzter Begriff völlig undenkbar


    Danke. :D Dann soll's also doch ein Teil eines speziellen Foerderprogramms sein. Weil, nur Raum an sich hilft ja nix. :)


    nofretete: Es gibt Schulen mit Trainingsraeumen in Deutschland. Wie machen die das denn?

  • Ich schätze mal, dass diese Schulen entweder Lehrerüberhang haben (auch das gibt es noch) oder aber woanders diese STunden einsparen. Bei uns gehen noch Lehrerstunden in die Förderung, Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag (nacharbeiten von nichtgemachten HA)....


    Man muss eben Prioriäten setzen.
    Ich kenne auch SChulen mit Trainingsraum, habe aber auch schon gehört, dass sich der Effekt schnell abnutzt und die Schüler zum Teil sogar gerne dahingehen.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

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