Beamte und trotzdem gesetzlich versichert??

  • Hallo,
    ich habe endlich eine feste Stelle und werde in den nächsten Tagen verbeamtet.
    Nun möchte ich aber weiterhin gesetzlich versichert bleiben, da ich in absehbarer Zeit Diabetis bekomme und auch jetzt bereits einige Krankheiten habe - noch nichts Ernstes, aber... Dazu muss ich sagen, dass mein Freund selbstständig und somit automatisch privat versichert ist. Das heißt, wenn Kinder kommen, müsste man weitere Beiträge zahlen, wenn wir beide privat versichert wären. Dagegen, wenn ich bei der gesetzlichen KK bleiben würde, wäre ja alles in diesen 13 o.ä.% drin.


    Da habe ich mir überlegt, gesetzlich versichert zu bleiben, weil es wahrscheinlich doch günstiger sein wird.


    Hat jemand von euch schon Erfahrung auf dem Gebiet? Wie sieht es dann mit der Beihilfe aus?


    Vielen Dank im Voraus für euere Antworten!!

  • Eine Freundin von mir ist als Beamte auch in der GKV.


    Beihilfe im Sinne von der Übernahme von 50% deiner Beiträge gibt es nicht, falls du darauf hinaus wolltest, es wird also richtig richtig teuer für dich in der GKV (leider), ab Januar wirst du ja auch mehr bezahlen müssen, die GKVen heben da ja einheitlich ihre Beiträge an (ich glaub auf 15,5%, aber bitte nicht drauf festnageln ;)).
    Die 50% bekommst du ja nur mit einem Ergänzungstarif wie in der PKV, den es ja in der GKV nicht gibt, da da zu 100% versichert wird.


    Für Dinge, die die Beihilfe übernimmt, die GKV aber nicht (sind ganz wenige Dinge, da kennt sich jetzt ein "richtiger" Versicherungsfachmann mehr aus als ich, die das nur mal ein Jahr gelernt hat) bekommst du dann natürlich Zuschüsse, aber das betrifft wohl nur ganz wenige Menschen.


    Ob sich das also mit Kindern später tatsächlich rechnet, ist eine andere Frage, denn so viel bezahlt man für Kinder in der PKV ja nicht, die werden ja mit höheren Prozenten von der Beihilfe bedacht. Aber gut, wenn du eh keine Wahl hast, dann musst du natürlich in die GKV und nimmst die Kinder dann mit rein.

  • Hallo Mäuseklasse,
    ich bin auch verbeamtet und aufgrund einer chronischenn Krankheit "freiwillig gesetzlich versichert". Ich zahle ca. 540 € pro Monat und bekomme nur einen Bruchteil dessen von der Beihilfe zurück. Das liegt daran, dass ich "zu wenig" krank bin und dementsprechend nicht so oft ärztliche Leistungen in Anspruch nehme. Wenn man beim Arzt war, muss man ein Formular ausfüllen lassen (kostet zwischen 0 und 20 €), dieses muss man zur Krankenkasse schicken, dort wird errechnet, wie hoch die Leistungen waren. Das Formular bekommt man dann zurück und muss es bei der Beihilfe einreichen. Dann bekommt man bis zu 50% des Krankenkassenbeitrages erstattet - allerdings nur, wenn man genügend einreicht...
    Seit einiger Zeit gibt es die sog. Patientenquittung. Die muss der Arzt kostenlos ausstellen und man spart sich das Einreichen bei der Krankenkasse, weil auf dieser Quittung die Beträge schon stehen. Allerdings bekommt man diese Quittung nur bis 4 Wochen nach dem Ende eines Quartals.
    Das klingt jetzt sicherlich alles ein bisschen kompliziert, aber vielleicht hat's dir ja geholfen. Wenn nicht, kannst du gerne nochmal nachfragen.
    Viele Grüße,
    Pucki

  • bin auch freiweiliig gesetzl. versichert, würde in der privatne wegen Asthma nciht viel weniger zahlen
    aber es stimmt, der beitrag ist schon happig
    das mit dem quittungen einreichen muss cih echt mal angehen, ich faule socke, hab das noch nie gmacht

  • Hallo Mäuseklasse,


    zunächst zu mir. Ich habe Diabetis und stand, bevor ich in den Schuldienst gegangen bin, genau vor dieser Entscheidung. Ich zahle aber bei meiner PKV trotz 100% Riesikozuschlag weniger, als wenn ich mich bei einer gesetzlichen Versicherung freiwillig versichern würde.


    Zitat

    Original von Mäuseklasse
    (...) da ich in absehbarer Zeit Diabetis bekomme und auch jetzt bereits einige Krankheiten habe (...)


    Diese Äußerung verstehe ich allerdings wirklich nicht. Entweder man ist Diabetiker - oder nicht. Es gibt nicht die kleinste Möglichkeit dies für die Zukunft sicher vorherzusagen. Und wenn du erst mal in der Versicherung bist, dann kann die Versicherung dich auch nicht mehr rausschmeißen.

  • Hallo Mäuseklasse,


    wenn ich es richtig verstanden habe warst du Refi. bzw. angestellter Lehrer und trittst in den nächsten Tagen eine Planstelle an und bist dann Beamtin auf Probe?


    Für angehende Beamte mit Vorerkrankungen gibt es eine Sonderregelung!!


    Die sogenannte "Dauernde Öffnung der PKV für Beamtenanfänger" Bestimmte PKVs haben sich entschlossen JEDEN Beamtenanfänger UNABHÄNGIG von der Vorerkrankung aufzunehmen. (max. 30% Risikozuschlag)


    http://www.pkv.de/publikatione…fuer_beamtenanfaenger.pdf


    Tipp:
    - nur innerhalb der ersten 6 Monate nach Anstellung möglich
    - du hast keinen Freischuss! - ein späterer Wechsel in eine andere PKV ist zu den Konditionen NICHT mehr möglich
    - eine Liste der aufnehmenden PKVs findest du im Anhang des PDF


    Textmarker


    Nachtrag:
    du kannst in die GKV gehen bzw. bleiben nur MUSST du dann aber den vollen GKV Beitrag bezahlen! 50% du und 50% Land NRW gibt es leider nicht!
    Kinder werden in der PKV zu 20 % versichert den Rest zahlt die Beihilfe.

  • Zitat

    Original von Pucki
    Wenn man beim Arzt war, muss man ein Formular ausfüllen lassen (kostet zwischen 0 und 20 €), dieses muss man zur Krankenkasse schicken, dort wird errechnet, wie hoch die Leistungen waren. Das Formular bekommt man dann zurück und muss es bei der Beihilfe einreichen. Dann bekommt man bis zu 50% des Krankenkassenbeitrages erstattet - allerdings nur, wenn man genügend einreicht...


    Deine Aussage macht mich jetzt etwas ratlos. In meinen Unterlagen zur Beihilfe steht:


    Sach- und Dienstleistungen, die in der gesetzlichen Versicherung Versicherte (Pflicht- und freiwillige Mitglieder) auf Grund ihres Versicherungsverhältnisses beanspruchen können und die so ausgestaltet sind, dass ihnen bei Inanspruchnahme grundsätzlich keine Aufwendungen entstehen sind nicht beihilfefähig.

  • 540.-/Monat für die gesetzl. Krankenkasse?! 8o


    Ist das immer soviel?


    Ich zahle jetzt als Referendarin rund 150.-/Monat.

    ~*~ Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht - er könnte Anlauf nehmen!~*~

  • Zitat

    Original von Feenstaubflocke
    540.-/Monat für die gesetzl. Krankenkasse?! 8o


    Ist das immer soviel?


    Ich zahle jetzt als Referendarin rund 150.-/Monat.


    Als Beamter zahlst du ja die vollen 14,x Prozent. Und dann ist das soviel, wenn man ein volles Gehalt bekommt.

  • Das ist wirklich ein guter Tip :super:



    Zitat

    Original von textmarker
    Die sogenannte "Dauernde Öffnung der PKV für Beamtenanfänger" Bestimmte PKVs haben sich entschlossen JEDEN Beamtenanfänger UNABHÄNGIG von der Vorerkrankung aufzunehmen. (max. 30% Risikozuschlag)


    http://www.pkv.de/publikatione…fuer_beamtenanfaenger.pdf


    Meine PKV ist auch dabei, leider gabe es diese Regelung vor 10 Jahren noch nicht. Pech für mich, aber nun stellt sich wirklich nicht mehr die Frage nach dem Verbleib in der GKV.

  • Zitat

    Original von ndsMarkus
    Das ist wirklich ein guter Tip :super:




    Meine PKV ist auch dabei, leider gabe es diese Regelung vor 10 Jahren noch nicht. Pech für mich, aber nun stellt sich wirklich nicht mehr die Frage nach dem Verbleib in der GKV.


    Ja, das ist schon ein Segen (bisher, irgendwann werden die PKVen garantiert auch anziehen bei den Beiträgen, warum sollten sie den gesetzlichen nachstehen?).
    Leider wissen immer noch viel zu wenig Leute, 1. dass es diese Öffnungsaktion gibt und 2. wie man da hineinkommt. Ich denke immer, dass sich das viele schon verbauen durch abgelehnte Anträge als Anwärter etc.

  • Zitat

    Original von _Malina_


    Ja, das ist schon ein Segen (bisher, irgendwann werden die PKVen garantiert auch anziehen bei den Beiträgen, warum sollten sie den gesetzlichen nachstehen?).


    Irgendwann? Meine PKV wurde in den letzten Jahren immer um die 6 Prozent teurer, und ich rechne nicht damit, dass sich das ändert.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Hallo, ich weiß nicht, ob das hier bekannt ist, aber es gibt noch die Option, gesetzlich versichert zu sein und bei der PVK eine Zusatzversicherung, die bestimmte Leistungen beinhaltet, abzuschließen.

  • Klar erhöhen die ständig, aber ich meine jetzt nicht 6% oder so, sondern "richtige" Erhöhung. Ich rechne damit, dass man irgendwann als "normaler" (also ohne Zuschlag) Kunde auch so um die 500€ bezahlt. Gesundheit wird immer teurer...

    • Offizieller Beitrag

    Powerflower


    Die Zusatzversicherungen verlangen aber ebenfalls einen ausführlichen Gesundheitsfragebogen. Die fragen nach allen Ärzten, bei denen du in Behandlung warst, allen Krankheiten, ob du mal länger als 3 Tage arbeitsunfähig warst etc.
    Mit Diabetes hast du vermutlich keinerlei Chancen, da rein zu kommen.

    Mit weniger "ernsten" Erkrankungen gibt es eine Kombi-Zusatzversicherung der Signal-Iduna (Heilpraktiker, Brille, Zahnersatz), die "vereinfachte Gesundheitsfragen" stellt.


    Außerdem soll es beim Deutschen Ring einen Kombitarif mit Kontrahierungszwang geben.



    Was auch noch bedacht werden muss: Als freiwillig Versicherter muss man die GKV-Kosten auf ALLE Einnahmen zahlen, z.B. auch auf Zinseinnahmen! :rolleyes:


    Grüße,
    Conni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

    Einmal editiert, zuletzt von Conni ()

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