Hallo!
Ich habe eine 2. Klasse übernommen, in der bei einem Kind Hochbegabung "festgestellt" wurde (schon während der 1. Klasse), dieses Kind ist in den Sachfächern richtig gut und weiß total viel, aber in Mathe und Deutsch gibt es Probleme. Nicht vom Verständnis, sondern wenn's ums Schriftliche geht. Es schafft in einer Stunde 3 Matheaufgaben oder 4 Wörter, kommt ständig und sagt es wäre so kaputt etc. Hausaufgaben sind ein täglicher Kampf, meist braucht es unglaublich lange oder erledigt das meiste aus Zeitmangel nicht, Schulaufgaben werden meistens ebenfalls nicht vollständig erledigt. Der Aufgabentyp ist übrigens egal, ob es "schnöde Übungsaufgaben" sind, freie Aufgaben, Rätsel, Knobelaufgaben... sobald es schriftlich wird, geht nix mehr. Das Kind ist auch nicht besonders exakt und deshalb so langsam.
Es braucht auch lange, um das Unterrichtsmaterial ein- oder auzupacken und auch um sich für den Sportunterricht umzuziehen.
Ich frage mich, ist das ein reines Austesten, wer hat hier mehr Macht, wie lange kann ich mich durchsetzen und nichts tun oder was soll das sein? Das Kind ist sehr gut darin, seine (häusliche) Umgebung in "seinem Sinne zu beeinflussen", d.h. Mama macht, was es sagt; hat es z.B. bis vor einigen Monaten noch bei jeder Mahlzeit gefüttert oder es kriegt Mama oft dazu aufzuschreiben, dass es die Hausaufgaben nicht geschafft hat.
Gespräche mit den Eltern haben stattgefunden, haben aber nicht so richtig was gebracht. Das Kind geht zur Ergotherapie, deren Wirksamkeit von den Eltern bezweifelt wird, die aber in Erziehungsdingen beraterisch tätig wird und schon einige Dinge durchgesetzt hat.
Meine Frage: Was können /sollen/müssen wir als Lehrer tun? Was kann ich den Eltern als Hilfen empfehlen?
LG
Dana