Habt ihr jetzt zum Halbjahr auch Kinder, die noch nicht schreiben können?

  • Hallo,


    ich habe zum ersten Mal eine erste Klasse und bin gerade etwas verunsichert, da ich zwei Kinder in meiner Klasse habe, die jetzt nach einem halben Jahr Schule immer noch nicht schreiben können... :-/
    Wir arbeiten mit dem Tinto-Buchstabenhaus, also mit dem Ansatz "Lesen durch Schreiben" und parallel aber auch mit wöchentlichen traditionellen Buchstabeneinführungen.
    Bei diesen zwei Kindern hat es beim Schreiben einfach noch nicht "Klick" gemacht, wenn, dann verschriftlichen sie ein Wort mit lediglich zwei Buchstaben, zum Beispiel HT = Hund...
    Auch das Lesen ist daher natürlich ein großes Problem bei den Beiden, während ihre Klassenkameraden nun langsam zu lesen beginnen, kommt bei den zweien noch gar nichts...
    Ist es normal, dass manche Kinder so langsam sind?
    Wie kann ich ihnen konkret helfen?


    Danke!

  • Hast du einen PC? Ich finde das Schreiblabor sehr gut gelungen.
    Ansonsten würde ich täglich 5 lautreine Wörter mit diesen beiden Kindern auflautieren - alleine. Manchmal hilft auch das Verschlüsseln und Entschlüsseln von Wörtern mit der Anlauttabelle.


    Beim Lesen hilft ein Silbentraining. Kennst du das Konditionstraining von Fröhler????? (http://www.froehler.at). Seit ich das anbiete, habe ich keine schwachen Leser mehr.


    flip

  • ich arbeite auch mit tinto und habe zwei kinder, die zumindest beim freien schreiben noch viele l(hörbare) aute eines wortes nicht verschriften, so dass ich es trotz lautem lesens nicht verstehen/entziffern kann ;)
    aber zumindest beim verschriften einzelner, durch ein bild vorgegebener worte verschriften sie fast komplett (meine die typischen schreibaufträge aus dem ordner) :)

  • Hallo,


    ich habe von meinen 24 Kindern tatsächlich 4, die eigentlich überhaupt nicht lesen oder schreiben können. Sie merken sich die Buchstaben nicht einmal. Im Prinzip arbeiten wir ähnlich wie du, eine Kombination aus freiem Schreiben nach Anlauttabelle und traditionellen Übungen. In der Klasse gibt es auch etwa 6 Kinder, die perfekt lesen und tolle Geschichten über eine Seite aufschreiben. Ich differenziere in allen Bereichen und habe schon verschiedene Methoden ausprobiert. Im Grunde liegt es bei meinen daran, dass sie faul sind und überhaupt nicht von den Eltern unterstützt werden. Es ist eine Ganztagsklasse und zu Hause wird gar nichts geübt.
    Ich wäre eigentlich noch ganz zufrieden, wenn nur 2 Schwierigkeiten hätten ?(


    Gruß, Alexa

  • hallo alexa,


    es tut gut zu lesen, dass es anderen auch so geht... ;)
    bei mir ist auch genau das gleiche problem wie bei dir womöglich die ursache: wir sind auch eine ganztagesschule, die damen von der hausaufgabenbetreuung haben oft keine große lust und geduld, aber auch keine zeit, sich intensiv mit diesen schwachen kindern auseinanderzusetzen und zu hause läuft von seiten der eltern gar nix...
    ich werde meine beiden kinder nun zum förderkurs anmelden, vielleicht kann ich da wenigstens ein bisschen was an sie ranbringen...


    grüße.

  • Gleich zu Beginn:


    Ich habe gar keine Ahnung vom Erstlesen- und Erstschreiben. Hab aber von den ALPHAS gehört (mein Schwager (kein Lehrer, aber mind. so klug ;) will so meiner Nichte (3 Jahre alt) schon das Lesen beibringen) Vor lauter Schreck über so viel Engagement hab ich mich ein bisserl kundig gemacht, hört sich gar nicht so schlecht an, vom Prinzip her!
    Kennt die jemand? Bin ich damit irgendwie am Thema dran?


    LG!

  • Ich glaube, dass gerade die schwächeren Kinder bzw. die Kinder, die von zu Hause nicht betreut werden, durch diese Methode nicht so gut gefördert werden. Jede Methode hat eben Verlierer und Gewinner.



    Von daher habe ich eben versucht, andere Systeme aufzubauen, der PC gibt die direkte Rückmeldung, ob richtig geschrieben wurde. Wenn Eltern nicht lesen üben, dann eben ältere Kinder oder ich selber in Zeiten, in denen ich Zeit habe. Dazu brauche ich sehr effektives Material und das ist das von mir beschriebene.


    flip

  • Wenn mit dem Konzept "Lesen durch Schreiben" gelernt wird, sollte eigentlich am Anfang noch gar keine Lesen geübt werden - zumindest solange wie die Kinder das nicht von sich aus machen. Leseangebote ja, aber keine verbindlichen Leseübungen.
    Von daher würde ich mit diesen Kindern in erster Linie - wie elefantenflip das auch vorschlägt - möglichst häufig lautgetreue Wörter verschriftlichen.
    Wenn die Probleme darin liegen, dass große Defizite im Bereich auditiver Wahrnehmung liegen, bieten sich auch Computerprogramm wie audiolog (leider sehr teuer) an.

  • Hallo Julia,


    ich hatte anfangs auch Kinder, die sich gar nicht ans Schreiben getraut haben und bei jedem Laut nachgefragt haben. Diesen Kindern haben die Lesedosen (gibt es in verschiedenen Verlagen und auch im Zaubereinmaleins) sehr geholfen. Ich habe die Dosen nach Schwierigkeit sortiert: 3/4/5/6 Buchstaben mit lauttreuen Wörtern, lange Wörter, schwer zu hörendes r...
    Die Kinder müssen nicht überlegen, was sie schreiben und sie haben alle für das jeweilige Wort notwendigen Buchstaben vor sich liegen. Das ist eine große Erleichterung.
    Mittlerweile arbeite ich mit diesen Dosen, um die Rechtschreibung zu trainieren.


    Viele Grüße


    Petroff

  • Ich bin Studentin und beschäftige mich gerade mit dem Thema ERstlese und Erstschreiben! Ich habe dazu einen FRagebogen verfasst, in dem ich herausfinden will, welche Methoden die Lehrer/innen verwenden und warum ´Sie diese verwenden!!


    WEr Lust hat, kann ich gerne einen FRagebogen schicken und sobald ich mit meiner ARbeit fertig bin --so ca. im Mai, kann ich euch auch gerne die ARbeit schicken.


    Über ernstgemeinte Anworten würde ich mich sehr freuen!!

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