Dipl Informatik (Uni) Quereinstieg in HB NDS

  • Moin,


    <frust gelabere an>
    also, aus diversen privaten, als auch durch Wirtschaftskrise bedingten Umständen werde ich wohl Mitte bis Ende nächsten Jahren einen neuen Job brauchen, soweit so gut.
    Nun ging es lange Ziet durch die Presse, daß Informatiker für das Lehramt gesucht werden, wenn möglich auch mit Berufserfahrung. Aus Interesse (Ich hatte mein Studium mit Chemie/Physik auf Lehramt begonnen, aber auf Raten der Berufsberatung dann doch Informatik studiert) wollte ich nun doch mal nachfragen, ob das nur wieder heiße Luft ist, oder ob da tatsächlich mehr hintersteht. Also hab ich bei zwei Gymnasien (laut IN geht Informatik anscheinend nur für Gynmasium) angerufen, wo man auch gleich reges Interesse bekundete. Soweit so gut ... aber jetzt kam der Anruf im KuMi .. dort stelle sich raus, daß


    1. ich für ein Referendariat aufgrund nur eines Studienfaches nicht in Frage komme
    2. Berufserfahrung nichts zählt, weder finanziell (ich soll in dem Beruf als Anfänger bezahlt werden, wie witzig)
    </frust>


    Mal ganz ehrlich, was soll das ? Warum sag ich auf der einen Seite, daß Leute aus dem 'wahren' Leben (ist Schwachsinn, aber nicht meine Formulierung) in die Schulen gehen sollen, auf der anderen Seite solche Leute aber nicht adäquat bezahlt/behandelt werden.


    Also in meinen nun gut über 10 Jahren Berufserfahrung, mit Projektleitererfahrung, Erfahrung im Wissenschaftlichen Umfeld und momentat normal 60 Stunden pro Woche, kann ich meine Zeit auch besser verschenden ...


    Aber nun, nach all dem runtergeschrieben Frust meine Frage an die werte Gemeinschaft hier: Stimmen diese Erfahrungen, gibt es noch andere Ansprechpartner, als die 0815-Tanten im KuMi ? Im Grunde genommen möchte ich schon gerne Lehrer werden, meine Erfahrungen an die nachfolgende Generation weitergeben und einige Sachen, die mir mit jungen Mitarbeitern aufgefallen sind (Softwarequalität, Qualitätssicherheit, Teamorientiertes Arbeiten etc) korrigieren/beeinflussen, nur bin ich nach den letzten Gesprächen in dieser Richtung so frustriert, daß ich am liebsten hinschmeissen würde ... nur liegt das nicht in meiner Natur.


    Also, falls jemand ein paar tröstende Worte bzw. Tipps hat, wäre ich äußerst dankbar.

  • "1. ich für ein Referendariat aufgrund nur eines Studienfaches nicht in Frage komme"


    Entweder studiert man eben Lehramt oder nicht.


    "2. Berufserfahrung nichts zählt, weder finanziell (ich soll in dem Beruf als Anfänger bezahlt werden, wie witzig)"


    Du hast als Lehrer doch auch keine Berufserfahrung? Aber ich weiss, Lehrer sein kann jeder ...


    "Mal ganz ehrlich, was soll das ? Warum sag ich auf der einen Seite, daß Leute aus dem 'wahren' Leben (ist Schwachsinn, aber nicht meine Formulierung) in die Schulen gehen sollen, auf der anderen Seite solche Leute aber nicht adäquat bezahlt/behandelt werden."


    Da hast du recht. Ganz zu Anfang habe ich im Rahmen einer 22h-KV-Stelle 1400 Euro verdient. Ohne Verbeamtung ist der Lehrerberuf hundsmieserabel bezahlt.


    "Also in meinen nun gut über 10 Jahren Berufserfahrung, mit Projektleitererfahrung, Erfahrung im Wissenschaftlichen Umfeld und momentat normal 60 Stunden pro Woche, kann ich meine Zeit auch besser verschenden ..."


    Es zwingt dich ja niemand in die Schule zu gehen ;)


    "Aber nun, nach all dem runtergeschrieben Frust meine Frage an die werte Gemeinschaft hier: Stimmen diese Erfahrungen, gibt es noch andere Ansprechpartner, als die 0815-Tanten im KuMi ? Im Grunde genommen möchte ich schon gerne Lehrer werden, meine Erfahrungen an die nachfolgende Generation weitergeben und einige Sachen, die mir mit jungen Mitarbeitern aufgefallen sind (Softwarequalität, Qualitätssicherheit, Teamorientiertes Arbeiten etc) korrigieren/beeinflussen, nur bin ich nach den letzten Gesprächen in dieser Richtung so frustriert, daß ich am liebsten hinschmeissen würde ... nur liegt das nicht in meiner Natur."


    Also wenn dir das Kultusministerium bzw. die Regierungspräsidien nicht weiterhelfen (können) sie´ht es tatsächlich schlecht aus.

  • Zitat

    Original von Temrok
    Also, falls jemand ein paar tröstende Worte bzw. Tipps hat, wäre ich äußerst dankbar.


    Tut mir leid, aber nach diesem Posting darfst du mit tröstenden Worten nicht unbedingt rechnen...


    Zitat

    Original von Temrok
    2. Berufserfahrung nichts zählt, weder finanziell (ich soll in dem Beruf als Anfänger bezahlt werden, wie witzig)


    Überhaupt nicht witzig. Als Lehrer hast du NULL (in Worten null) Berufserfahrung, du BIST dort Anfänger. Also ist es völlig OK, dass du auch als Anfänger behandelt wirst.


    Zitat

    Original von Temrok
    Also in meinen nun gut über 10 Jahren Berufserfahrung, mit Projektleitererfahrung, Erfahrung im Wissenschaftlichen Umfeld und momentat normal 60 Stunden pro Woche,


    Was meinst du wie viele Schüler das beeindruckt?
    Ich hatte diese Erfahrungen auch und musste trotzdem völlig von vorne anfangen. Der Lehrerjob ist was völlig anderes als alles was du bisher gemacht hast, glaube mir.


    Zitat

    Original von Temrok
    1. ich für ein Referendariat aufgrund nur eines Studienfaches nicht in Frage komme


    Informatik ist ein gesuchtes Fach, wird dich aber nicht in Vollzeit beschäftigen. Daher braucht halt jeder ein zweites Fach.
    Du könntest mal deine Scheine rauskramen und versuchen, ob du dir irgendwas für Mathe, BWL anrechnen lassen könntest. Ist schwer, aber wer weiß...


    Zitat

    Original von Temrok
    (laut IN geht Informatik anscheinend nur für Gynmasium)


    Kann ich mir nicht vorstellen, im beruflichen Schulwesen dürften deine Chancen wesentlich besser stehen. Ich würde mich auf diesen Bereich konzentrieren. Wenn du eine IT-spezialisierte Schule erwischt, ist dort auch das fachliche Niveau höher.


    Zitat

    Original von Temrok
    Im Grunde genommen möchte ich schon gerne Lehrer werden, meine Erfahrungen an die nachfolgende Generation weitergeben und einige Sachen, die mir mit jungen Mitarbeitern aufgefallen sind (Softwarequalität, Qualitätssicherheit, Teamorientiertes Arbeiten etc) korrigieren/beeinflussen,


    Ist schon mal ein guter Ansatz, ich hoffe aber, dass du nicht zu sehr frustriert bist, wenn sich die Schüler nicht korrigieren/beeinflussen lassen wollen.


    Zitat

    Original von Temrok
    nur bin ich nach den letzten Gesprächen in dieser Richtung so frustriert, daß ich am liebsten hinschmeissen würde ... nur liegt das nicht in meiner Natur.


    Viel Glück für dich, ich würde dir aber raten etwas mehr -nun ja- Demut für diesen Beruf zu zeigen. Es ist nicht so, dass das einfach so jeder kann. Es ist auch nicht so, dass die Schulen auf jeden warten, der momentan keinen Job findet.


    Nichts für ungut...
    MN

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

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