• Hallo,
    ich bin ganz neu hier und habe mal `ne Frage.


    Ich bin Alleinerziehend mit zwei Kindern (14, 8 ) und möchte jetzt mit dem Studium (Sek II, Bio/Chem) an der Uni HH beginnen.


    Wie groß ist der Zeitaufwand? Wie viele Stunden ist man im Schnitt an der Uni und wie viel Zeit sollte man für die Nachbereitung /Hausarbeiten einkalkulieren?


    Es wäre super, wenn ich auf diesem Wege an Erfahrungsberichte herankommen könnte, damit ich das Studium besser planen kann.


    Hoffe, ich bekomme viele Antworten...;-))


    Grautvornix

  • bio hat nahezu das meiste was man an scheinen braucht (bei uns in münchen), chemie muss einen liegen man muss nämlich von der wiege auf alles machen: anorganisch, organisch, physikalisch....man hat grade in den naturwissenschaftlichen fächern sehr viele praktikas auch in den semesterferien und das schlaucht und kostet zeit.


    ich habe auch 2 kinder würde es aber ohne meinen mann und ohne meine familie, die mir die kleinen mal für 2 wochen abnimmt wenn ich blockpraktika habe nicht schaffen...da ja auch die kita bezahlt werden will in die ich sie bringen muss wenn ich in die uni gehe...


    wie alt sind deine kinder?

  • Puh, da hast du dir ne Menge vorgenommen, Respekt!
    Deine Kinder sind aber (meiner Einschätzung nach) noch nicht so groß, dass du den ganzen Tag ohne sie planen kannst. Sie werden vormittags in der Schule sein und den Nachmittag zu Hause bzw. dann auch dich benötigen. Mein Studium habe ich gemacht, als ich noch ohne Kinder war, aber da gingen etliche Nachmittage als Vor-/Nachbereitung drauf. Ich hatte mit Ernährung und Bio angefangen, dann aber auf Deutsch als U-Fach gewechselt. Die Vormittage waren voll mit Vorlesungen und Seminaren, meist bis 15 Uhr, und dann eben noch die Vor-/Nachbereitungen. Ohne externe Unterstützung ist das schlecht zu machen, denke ich.


    Hast du denn eine Zeitvorstellung, wann du abschließen möchtest oder studierst du dann eben länger?
    Was hast du vorher gemacht, wenn ich mal neugierig sein darf?

  • Ja, das ist ´ne Menge, aber das ist auch das, was ich schon seit etlichen Jahren machen möchte. Gelernt habe ich ursprünglich Arzthelferin, bin jetzt aber mehr im OP-Bereich tätig. Schon während der Lehre war ich schon am überlegen, ob ich nicht abbrechen und studieren sollte, habe dann aber erst mal die Lehre beendet. Dann das übliche: Mann kennengelernt, Familie gegründet, Haus gebaut, schiefgegangen und da bin ich nun... ;)


    Wesentlich länger studieren wird Aufgrund meines Alters schon schwierig. Ich bin 39...Muss also das Studium möglichst durchziehen...


    Freunde und die Eltern der Kumpels meiner Söhne haben mir aber Unterstützung zugesagt und ich hoffe, dass sich mein Ex mit der Zeit wieder beruhigt und mich dann ebenfalls unterstützt (er muss ja nur auf die Kinder aufpassen, er soll mir ja nicht beim Lernen helfen :-))

  • ja aber seit etlichen jahren...warum hast du es nicht schon früher gemacht?! es soll kein vorwurf sein aber du bist fast 40?!


    und beim studium musst du locker 9 semester einplanen- heißt 4,5 jahre wenn dus durchziehen kannst...kannst du mal nicht lernen, verpatzt ne klausur oder kommst nicht in ein seminar dann musst du locker nochmal 2 semester drauflegen...evtl. sogar noch mehr...dann kommt das 1. staatsexamen für dass du auch lernen musst. ich habe mir sdafür ein extrasemester eingeplant...an dem ich praktisch nichts belege außer evtl. ein paar vorbereitungsseminare für zulasungskandidaten...dann kommt das ref 2 jahre lan...also im großen und ganzen musst du mindesten 7 Jahre einplanen....dann bist du älter als 45...eine verbeamtung ist dann glaube ich sogar ausgeschlossen...du hast dann noch 20 jahre als lehrer...in denen du lvllt. nie verbeamtet wirst..evtl wenn du glück hast einen unbefristeten vertrag bekommst ... oder nur jahresverträge..


    mir persönlich wäre es wirklich zu viel und dann für so nen unsicheren job...


    und wie ich schon sagte: bio ist mit das zeitintesievste was man studieren kann....du wirst alleine in Bio 15 Praktikas haben...in Chemie kommen nochmal 10 dazu...und das sind nur die grundseminare (Pflichtfächer) die du belegen musst...dazu kommen noch die Wahlpflichtfächer...


    ich hab glück dass ich einiges aus meinem bio diplom studium angerechnet bekommen habe...


    und mit dem bachelor jetzt ist es nochmal heikler in meinen augen!


    ich kann dir nur raten: überleg es dir sehr genau!

  • Hi,
    also eigentlich schreib ich ja nix in so Foren, aber jetzt will ich Dir doch Mut machen: Meine Geschichte ist ganz ähnlich gelaufen. Jetzt sind 8 Semester rum und ich stecke mitten im Examen:)


    du kannst nix verlieren! Probiers einfach und wenns nicht geht, dann musst halt wieder arbeiten. Ich habe mit zwei ganz kleinen Kindern angefangen. Dadurch, dass sie jedes 2. Wochenende beim Papa waren hatte ich auch Zeit zum Lernen und für mich. Dann kam ein neuer Mann und noch ein Kind-das geht schon...
    Allerdings haben wir hier in Bayern ein ganz normales Lehramstudium , nix Bachelor oder so ein Käse. Ich konnte mir meine Kurse so legen, wie es eben mit der Familie ging.


    Alle waren super hilfsbereit und haben alle Augen zugedrückt, wenn mal was nicht ganz ordnungsgemäß war ( Anwesenheit).


    Ich würde mir gut überlegen, für welche Schule (Ich hab "nur" Hauptschule gemacht) und welche Fächer. Die unterscheiden sich nämlich erheblich im Aufand!


    Eine Freundin von mir, auch mit drei Kindern, allerdings mit Mann , hat vor 2 Semestern in Hannover angefangen: anstrengend, aber klappt.


    Und: schau mal, ob Du Dir ein Stipendium organisieren kannst. Ich habe nur die ersten 4 Semester gearbeitet, dann gings mit dem geld vom Stipendium...
    Und Achtung wegen Ehegattenunterhalt! Falls Du da was bekommst, könntest Du es Dir mit dem Studium verwirken, weil Dein Ex verlangen kann, dass Du (mehr) arbeitest. Das Studium ist echt ein Vollzeitjob, aber macht super Spass.
    Ich bin so stolz-das kann ich Dir garnicht sagen. Ich wünsch Dir viel erfolg!!


    B.

  • Ich wollte dir auch Mut zusprechen! Ich habe drei Kinder, die noch ziemlich klein sind (der Älteste ist sieben) und beginne nach den Ferien zwar kein Studium, aber einen berufsbegleitenden Seiteneinstieg an der Schule, der zum 2. Staatsexamen führt. Mein Mann kommt abends so spät von der Arbeit nach Hause, dass ich mich oft faktisch alleinerziehend fühle. Ich probiere es jetzt aus, weil ich mir gesagt habe, ich kann die kommende Situation nicht theoretisch durchdenken, sondern muss sie tatsächlich leben. Ich bin auch 38, und ich denke, bis wir alt sind gibt es die Rente mit 70 und wir haben noch genügend Zeit, im "neuen" Beruf zu arbeiten. Lebenslängliches Lernen wird doch überall gefordert :-)! Klar, könnte man alles auch ohne Kinder machen, sicherlich sogar an vielen Stellen einfacher, aber ich denke, mit Kindern ist man mehr gezwungen, eine Work-Life-Balance zu halten, die am Ende den Leistungen nicht abträglich sein sollte. Außerdem hast du kinderlosen künftigen KollegInnen schon einiges an erzieherischen Erfahrungen am lebenden Objekt voraus ;) ...

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