Wochenplan im 1. Schuljahr?

  • Hallo,
    ich habe ein 1 Schuljahr mit breiter Leistungsspanne. Zwei Sch können schon schreiben und lesen, drei hören noch nicht einmal Anlaute und dazwischen gibt es noch zahlreiche Zwischenstufen. Wir arbeiten nach dem Spracherfahrungsansatz mit Buchstabenhaus, Tinto Fibel und Zauberlehrling. Nun grübele ich hin und her, wie ich mit den unterschiedlichen Voraussetzungen umgehe und denke an einen Wochenplan oder Arbeitsplan, bei dem für jeden kurz festgehalten ist, welche Abs und Lernangebote er machen muss. Gearbeitet wird damit täglich im offenen Anfang und einem Teil der ersten Stunde.
    Dazu kommen natürlich noch die gemeinsamen Unterrichtsphasen für alle.
    Hat jemand damit Erfahrung?
    Ist das vom Arbeitsaufwand her überhaupt umzusetzen?
    Was ist besser? Wochenplan für eine Woche oder Arbeitsplan, der immer dann erneuert wird, wenn das jeweilige Kind ihn beendet hat?
    Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen.
    LG Alema

  • Noch eine Ergänzung,
    bisher habe ich eine Lerntheke/Werkstatt eingeführt. Mit dem System kommen die Sch sehr gut klar. Sie haben eine eigene Mappe für das Abheften der Abs der Lerntheke und die "LAufzettel". Außerdem gibt es eine Fördermappe für jedes Kind.
    Wie kann ich die Kontrolle handhaben? Bisher kommte jedes Kind, das eine Aufgaben bewerkstelligt hat zu mir und lässt sofort nachgucken. Im 1. Schuljahr geht das Nachgucken ja auch schnell. Dann macht Sch ein Haken und ich bestätige noch einmal mit Unterschrift, das Sch diese Aufgabe richtig gemacht hat. Wenn Fehler sind, wird alles verbessert und es gibt erst dann die Unterschrift. Die Kleinen wollen die Rückmeldung ja auch sofort.
    Aber geht das auch auf Dauer? Ich bin ja nur mit Kontrolle im Unterricht beschäftigt und kann mich nicht um einzelne "Problemchen" beim Arbeiten kümmern.
    LG Alema

  • Kontrolle im Unterricht geht bei mir fast gar nicht, weil ich leider extrem viele "einzelne Problemchen" beim Arbeiten habe, nebst einer ganzen Reihe Schüler, die einfach mal gar nicht arbeiten, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.... Also kommt alles, was fertig ist in die Kontroll-Ablage und sie bekommen es am nächsten Tag zurück. Ansonsten klingt das doch schon gut, wie das bei dir mit der Werkstattarbeit klappt. Weshalb genau möchtest du das denn ändern? Soll die Wochenplanarbeit ergänzend dazu sein oder stattdessen? Wir arbeiten mit Wochenplan (jahrgangsgemischt 1 und 2) und es klappt zunehmend besser. Ich finde die Zeitvorgabe (1 Woche) schon sehr wichtig, damit die Kinder ein mindestmaß an Aufgabe auch tatsächlich erledigen: Würde ich Arbeitsplan nach Arbeitsplan ausgeben, würden einige meiner Kinder ewig für einen Plan brauchen. Und ich würde mich glaube ich auch verzetteln. Außerdem lernen sie so auch den Umgang mit Zeit: wie muss ich mir die Aufgaben einteilen, damit ich sie zum Ende der Woche geschafft habe? Dadurch dass man auf diesem Weg sehr gut differenzieren kann, ist es doch recht gut möglich, die Pläne so zu bemessen, dass jedes Kind sein Pensum bewältigen kann (es sei denn, es spielt stattdessen lieber fangen oder schnippelt seinen Radiergummi klein...)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Hallo,
    die Lernthele soll ergänzend zum Wochenplan sein bzw. in den Wochenplan eingearbeitet werden.
    Ich würde dann auf dem Wochenplan notieren: Angebot 1,3,5 aus der Lerntheke und Rechenbuch S.... oder AB.... In der Lerntheke befinden sich bei mir keine Abs, sondern nur Materialien, wie LÜK, Stempelkasten, Anlautdomino..., die wir zum Glück alle im Klassenschrank jeder Klasse vorrätig haben. Die Lerntheke liegt immer sehr lange aus, meist 4-6 Wochen.
    In einem Wochenplan kann ich, so denke ich, mehr individuelle Arbeit unterbringen und auch kurzfristiger auf die Inhalte des Unterrichts eingehen. Außerdem kann es dann auch mal Zeiten geben, in denen eben keine Lerntheke zur Verfügung steht, sonden in den Liesmalheften etc. gearbeitet wird.
    LG Alema

  • Hallo,
    schon wieder Fragen zum Wochenpla im 1. Schuljahr:
    - Ich unterrichte in meiner Klasse Deutsch und Mathe, an einem Tag bin ich 4 Stunden in der Klasse, die anderen nur zwei. Ist da ausreichend Zeit für den Wochenplan?
    - Habt ihr jede Woche einen Wochenplan?
    - Wie lange/ wie viel Zeit arbeitet ihr täglich mit dem Wochenplan? Meine Erstklässler halten momentan ruhige Arbeitsphasen nicht länger als 20 Minuten durch.
    - Entsteht bei der Wochenplanarbeit nicht sehr große Unruhe? Die Sch laufen ja umher, um sich Materialien etc. zu holen.
    - Habt ihr individuelle Wochenpläne oder wie differenziert ihr? Sch, die in Deutsch schwach sind, können ja in Mathe sehr gut sein.
    LG Alema

  • Vielleicht bleibe ich dann doch lieber bei Lerntheke und Fördermappe? Ich habe noch nicht das optimale System für mich, wie ich mit der breiten Leistungsspanne am besten umgehe.
    Alema

  • Bei mir ist es so: Ich habe eine 1/2 Klasse und unterrichte dort Mathe. je 2 Stunden in der Woche haben die Kinder jahrgangsintern Unterricht zusammen mit der Parallelklasse. In dieser Zeit führe ich neue Dinge ein oder wir bearbeiten/ besprechen gemeinsam etwas. In den JÜL-Stunden arbeiten die 1-Klässler im Einstern-Heft, diie Zweities haben einen Arbeitsplan. Dort ist jeder unterschiedlich weit; ergo sind die jahrgangsinternen Stunden für einige Zweities vorgegriffen, für einige Wiederholung, für einige genau begleitend usw. Der Vorteil des Arbeitsplanes gegenüber einem Wochenplan liegt für mich darin, dass keiner Zeitdruck hat; weder ich noch die Schüler. Jeder kann wirklich in seinem eigenen Tempo arbeiten. Schnelle Schüler bekommen hin und wieder extra-Material eingeschoben, bei langsameren Kindern, die aber dennoch in 2 Jahren die Eingangsphase durchlaufen sollen, streiche ich auch mal etwas, und die schwachen, die 3 Jahre Zeit haben, können eben in Ruhe auch langsam arbeiten....

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

  • Dann ergänze ich meinen ersten Beitrag mal noch um das, was du wissen möchtest:
    Wir haben normalerweise jede Woche einen neuen WP. Gelegentlich unterbrechen wir diese Routine aber um für ein bestimmtes Thema eine Werkstatt (Stationslernen) einzuschieben.
    Die Ersties arbeiten pro Tag etwa eine Unterrichtsstunde (max.40 min) an ihrem Plan, die Zweities manchmal auch zwei. Bei 12 Unterrichtsstunden und einer WP- Stunde am Tag blieben dir also immer noch 8 Stunden für gemeinsamen Unterricht/ Einführung neuer Inhalte (wir haben im WP eigentlich nur Übungsaufgaben, die sie auch wirklich selbständig bearbeiten können) Das ist weit mehr als wir zur Verfügung haben, da wir dank Jahrgansmischung eigentlich nur in den knapp bemessenen Teilungsstunden Neues einführen können!. Insofern sollte das bei dir gut gehen.
    Unruhe entsteht schon auch immer wieder, aber das dürfte bei der Lerntheke ja auch nicht anders sein, oder? Wobei das Aufstehen um Material zu holen wirklich nicht das Problem ist, sondern die Kinder, die die Gelgenheit nutzen einfach so rumzulaufen... es ist aber besser geworden seit wir eine Warteliste mit Wäscheklammern eingeführt haben, an die sie sich anklammern, wenn sie Hilfe brauchen. Ich komme aber nur dann helfen, wenn das Kind auch am Platz ist, wenn es dran ist.
    Wir haben durchaus differenzierte WP aber nicht für jeden Schüler einen eigenen. Für die Ersties habe ich im Wesentlichen zwei WP, einen für die neu eingeschulten Ersties und einen für die, die das erste Schuljahr nochmal "wiederholen". Ich habe allerdings auch einen Schüler, der so dazwischen hängt und eine Mischung bekommt: Deusch für die Großen und Mathe für die Kleinen. Oder es steht im WP nur" AB Mathe" und ich gebe ihnen eben unterschiedliche AB dazu. Ansosnten differenziert es sich von selbst über die Menge. Es gibt einen Pflichtteil , den sie alle schaffen sollen (und können!!!) und Zusatzaufgabe für die Schnellen.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

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