Didaktische Analyse "Produktionsfaktoren"

  • Hallo.
    Ich schreibe an einem Unterrichtsentwurf für ein Seminar zum Thema volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren. Hierbei soll eine Didaktische Analyse u.a. nach Klafki erfolgen. Doch ich erkenne die Zukunfts-/Gegenwartsbedeutung, die exemplarische Bedeutung etc. einfach nicht. Außerdem wurde von meinem Professor die zu kurze Sachanalyse bemängelt. Auch hier weiß ich nicht in welchen größeren Gesamtzusammenhang ich die Produktionsfaktoren stellen kann... Oh man! Kann mir bitte, bitte jemand helfen? ;(


  • Vielleicht könntest du auf die Verschiebung in der geschichtlichen Bedeutung der Prod.faktoren abzielen.


    Faktor Boden war in einer landwirtschaftlich-geprägten Wirtschaft wichtig, heute spielt dieser Faktor eine kleinere Rolle.
    Die Bedeutung Boden-Arbeit-Kapital hat sich im laufe der Geschichte doch deutlich geändert.


    Und womöglich gibt es neue Faktoren, die immer wichtiger werden, z.B. Information/Wissen als Produktionsfaktor.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Erstmal Danke für eure Antworten. Die Vorschläge werde ich mit in die Sachanalyse nehmen. Den Entwurf habe ich auch schon im Internet gefunden. Leider muss mein Aufbau ganz anders aussehen. :(
    Habt ihr auch noch einen Idee was die Gegenwartsbedeutung von Produktionsfaktoren für die Schüler ist? Zielt das z.B. darauf ab, dass die Schüler evtl. Nebenjobs haben und so mit dem PF Arbeit in Kontakt kommen? Oder ist das ganz anders gemeint? Die gleichen Schwierigkeiten habe ich bei der Zukunftsbedeutung, Exemplarität etc.

  • Eine Idee:


    Die VWL kam ja auf diese Faktoren als Antwort auf die Frage: Woher kommt Einkommen?


    Da ergeben sich tatsächlich Verschiebungen gegenüber früher, auf die Modal Nodes schon hingewiesen hat. Durch Vermögensanhäufungen erzielt ein begrenzter Bevölkerungsteil zunehmend Einkommen aus Kapital, während bei anderen, auch bei arbeitslosen Jugendlichen, Einkommen aus Arbeit durch Transferleistungen ersetzt wird.


    Kapital als 'vorgetane Arbeit' wird immer weniger von den Einkommensbeziehern selbst gebildet, sondern diese gehören zur Erbengesellschaft und profitieren von den Leistungen der Vorfahren.


    Ein anderer Gedanke:


    Die volkswirtschaftlichen Oldtimer gingen davon aus, dass aus den genannten Faktoren Einkommen erzielt wird. Tatsächlich ist das aber oftmals nicht der Fall:


    Die 'Generation Praktikum' erzielt aus Arbeit kein Einkommen. Beim Kapital bringt Geldkapital kein Einkommen, wenn die Inflationsrate den Zinsfuß übersteigt oder man sich (früher) als gläubiger Christenmensch an das kanonische Zinsverbot hielt. Realkapital fällt als Einkommensquelle weg, wenn die Nachfage nach dem Produkt einbricht oder der Betrieb Insolvenz anmeldet.
    Auch der Boden ist für Anbau, Abbau oder als Standort nicht ertragbringend, wenn er sich beispielsweise in der Gegend von Tschernobil oder Fukushima befindet.


    Andererseits wird heute Einkommen in größerem Ausmaß aus Spekulationsgeschäften erzielt, was sich die Klassiker so wohl nicht vorgestellt haben.


    Was genau dein Seminarleiter von dir erwartet, wird er dir wohl nur selbst sagen können. Mir fällt dazu noch die Geschichte der Schulklasse ein, die eine Lesung eines Schriftstellers besuchte, von dem sie im Unterricht ein Werk gelesen hatte. In der anschließenden Diskussion trugen ihm die Schüler die Ergebnisse ihrer Interpretationsversuche vor. Der Autor war begeistert von der Qualität der Beiträge. Darauf war er selbst nicht gekommen. :D

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