Verfahren der Erstellung eines Bewertungsbogens / Erwartungshorizontes

  • Mich würde mal interessieren, in welcher Reihenfolge oder mit welchem Procedere ihr Bewertungsbögen bzw. Erwartungshorizonte erstellt.
    Einige meiner Kollegen lesen sich erstmal durch, was die Schüler "so geschrieben haben". Ich mache es meistens so:


    Ich überlege mir, ohne in die Arbeiten geschaut zu haben, was ich erwarte bzw. was die Schüler leisten konnten und formulieren eine Mischung aus Bewertungsbogen und Erwartungshorizont, der einerseits detailliert genug ist, aber andererseits auch noch Spielraum lässt, wenn die Schüler andere, aber dennoch gute Schwerpunkte gesetzt haben.
    Wenn ich meinen Bogen fertig habe, nehme ich mir die Arbeiten der Schüler, die in der Regel stark sind, vor und schaue, wie sie die Aufgaben gelöst haben und bzw. oder ob mein Bogen mit dem Qualitätsergebnis, das sich bei mir beim Lesen ergibt, möglichst nahe kommt. Ggf. korrigiere ich dann noch. Ergebnisse, die mir beim Erstellen nicht in den Sinn gekommen sind, nehme ich nicht als 'Pflicht' auf, sondern gebe dann Extra-Punkte.


    Wie macht ihr es?

    • Offizieller Beitrag

    wenn ich die Aufgaben konzipiere, erstelle ich einen Erwartungshorizont. Dabei sollten die Aufgaben unterschiedliche Kompetenzen ansprechen.
    beim Korrigieren notiere ich mir alle erteilten Antworten und ordne sie dem Erwartungshorizont zu. Supertolle Aspekte, die ich nicht beachtet hatte, kommen da bislang nicht vor :( , wohl aber jede Menge halb zu Ordnenbares. (Mir fällt beim besten Willen kein besser Ausdruck ein :flieh: ). Das wird in mühevoller Kleinarbeit so lange verglichen und abgewogen, bis ich alle Hefte korrigiert habe.

  • Hallo,


    ich habe auch schon viel ausprobiert: vor dem Korrigieren erstellen, eine Runde lesen und dann erstellen, immer wieder anpassen usw. Mittlerweile erstelle ich den Horizont mit meinen SuS. Das passt immer wieder in die Reihenplanung mit rein und wenn wir in der letzten Stunde wiederholen, entwickeln wir nochmal eine Struktur an der Tafel und die SuS können ganz gut einordnen, welche Bereiche wie bewertet werden. Das "Feintuning" übernehme ich dann. Das Vorgehen erleichtert mir die Arbeit, ist simpel und für die SuS transparent.

    • Offizieller Beitrag


    Ich überlege mir, ohne in die Arbeiten geschaut zu haben, was ich erwarte bzw. was die Schüler leisten konnten und formulieren eine Mischung aus Bewertungsbogen und Erwartungshorizont, der einerseits detailliert genug ist, aber andererseits auch noch Spielraum lässt, wenn die Schüler andere, aber dennoch gute Schwerpunkte gesetzt haben.


    Bis hierhin verfahre ich ähnlich. Ich erstelle jedoch keine zwei separaten Horizonte, sondern mache das in einem - auch wenn ich dann hinterher noch einiges modifiziere.


    Zitat


    Wenn ich meinen Bogen fertig habe, nehme ich mir die Arbeiten der Schüler, die in der Regel stark sind, vor und schaue, wie sie die Aufgaben gelöst haben und bzw. oder ob mein Bogen mit dem Qualitätsergebnis, das sich bei mir beim Lesen ergibt, möglichst nahe kommt. Ggf. korrigiere ich dann noch. Ergebnisse, die mir beim Erstellen nicht in den Sinn gekommen sind, nehme ich nicht als 'Pflicht' auf, sondern gebe dann Extra-Punkte.


    Wie macht ihr es?


    Die besseren Arbeiten lese ich dazu nie, weil mein Erwartungshorizont zunächst von Schülerleistungen unbeeinflusst sein soll. Ich habe jedoch schon Schüler erlebt, die Dir tatsächlich in ihrer Klausur nahezu Deinen kompletten Erwartungshorizont liefern. Streng genommen könntest Du da tatsächlich zuerst diese Klausuren lesen und auf der Basis den EH erstellen. Die 1+ jedoch als Maß der Dinge zu nehmen, ist immer so eine Sache.


    Bei Ergebnissen, auf die ich nicht gekommen bin, gebe ich entweder auch wie Du Bonuspunkte oder ersetze ein fehlendes Kriterium meines EH durch diese. Schließlich kann man ja nicht unbegrenzt Bonuspunkte geben.


    Gruß
    Bolzbold

Werbung