Eure Notengrenzen in Dt. und Sprachen

  • Ist vielleicht eine kleinliche Frage, da sie ja jede LK anders setzt, aber mich würde trotzdem einmal interessieren, wie das im einzelnen aussieht und wie groß die Unterschiede sind in der Setzung von Notengrenzen in D, EN, FR.


    Beim Noteneintragen schmökere ich immer gerne in den Klassenlisten, und heute ist mir z. B. aufgefallen, dass es KollegInnen gibt, die fast nie Tendenznoten (also "3-", "5+" etc.) vergeben - andere fast nur. Ich gehe immer so vor, dass ich die Punktebereiche für eine 2 etwa möglichst zu je einem Drittel der 2+, der glatten 2 und der 2+ zuordne.


    Ein Kollege erzählte mir auch mal, dass er eine 4 erst ab 65 % (!) der Punkte gibt - wo ich bisher gedacht hatte, zumindest diese Grenze setze fast jeder auf 50 %.


    Manche KollegInnen bestimmen ja auch ihre Notengrenzen erst nach der Korrektur; d.h. kann es sein, dass ihr in der schlechteren Parallelklasse eine Arbeit zum selben Thema mit anderen Notengrenzen bewertet, nur weil sie schlechte rausgefallen ist, oder wie muss man sich das dann vorstellen?


    Finde ich eigentlich ein interessantes Thema...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Auch hier sollte eine gute Konferenz Beschlüsse gefasst haben, obwohl es auch lächerlich ist, da man dann in einer Übung mehr Punkte gibt, wenn man eine höhere Einser-Bremse haben will...


    Ich setze die letzte 4- auf 50% und steige grob linear. Grob, weil es nicht immer genau geht und ich dann eher den höheren Bereich (1 oder 2) um einen Punkt kürze, und den unteren Bereich vergößere. Also: wenn mein Abstand 12,4 Punkte ist, dann habe ich mal eine Note mit 13 Punkten, eine andere mit 12.


    Mein Notenspektrum steht auf der Klassenarbeit, fast immer auch auf dem Test.
    Es hat viele Vorteile:
    - ich kreise die Note in der kleinen Tabelle ein. Geht schneller, ist aber nur super minimaler Zeitgewinnen ;)
    - ich brauche nicht mehr, das an die Tafel aufzuschreiben
    - es ist für jeden Schüler absolut transparent
    - die Versuchung, beim / nach dem Korrigieren, die Grenze doch noch kurz zu verschieben, weil so viele SchülerInnen auf einer 3+ stehen, denen ich eine 2- doch so sehr gönne, ist gedämpft ;)


    Was die Noteneingabe angeht: laut Schulgesetz ist es in NRW tatsächlich so, dass Tendenzen verboten sind. Sowas erfährt man hier im Forum super zufällig, obwohl ganze Kollegien Tendenzen benutzen. In der Regel sind Tendenzen in den Notenbüchern (nicht in den Zeugnissen!) trotzdem erwünscht, damit man die Entwicklung besser nachvollziehen kann. Ich finde es persönlich auch wichtig zu wissen, ob ein Schüler ziemlich überall auf einer 4-(--) oder auf er zwischen 4-, 4+ und so weiter wackelt.


    und ja, ich glaube, dass mittelmässige SchülerInnen es tendenziell schiweriger haben, wenn sie in einer sehr leistungsstarken Klasse sitzen. (umgekehrt in einer sehr leistungsschwachen). Ich glaube, es ist nicht mal bewusst, sondern man will auch als LehrerIn zum Teil ein Erfolgserlebnis haben / produzieren und nicht nur 4er-5er produzieren.
    Umgekehrt habe ich auf einer Notenkonferenz auch sehr schiefe Blicke erhalten, weil alle meine SchülerInnen eine 1-2 hatten, außer 2, die eine 4 hatten. Aber was soll ich machen, nach einem Halbjahr Französisch kriegt man mit einem bisschen Lernen und Einsatz nunmal keine 3 (die zwei 4er-SchülerInnen sind auch abgeschult worden). Ich finde das Thema auch ziemlich interessant. Der Vergleich zwischen Klassen ist auch schwierig, weil man nie denselben Unterricht genau macht, da man auf unterschiedliche Lerngruppen eingeht...


    Chili

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